Caja
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 24.04 Noble Numbat
Ubuntu 22.04 Jammy Jellyfish
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Caja 🇬🇧 ist der Standard-Dateimanager der Desktop-Umgebung MATE. Es handelt sich dabei um eine Abspaltung (Fork) und Weiterentwicklung der Nautilus-Version 2.32. Caja soll die Handhabung von Dateien leicht machen. Er bietet neben den normalen Funktionen eines Dateimanagers eine Vorschau für diverse Dateitypen inkl. Audiodateien, kann bei der Erstellung optischer Datenträger weiterhelfen, auf entfernte Freigaben im Netzwerk zugreifen u.v.a.m. Man kann Caja wie seinen Vorgänger auch als grafische "Shell" bezeichnen.
Das Programm lässt sich durch zusätzliche Skripte in seinen Funktionen leicht erweitern. Intern wird Caja bei MATE auch zur Verwaltung des Desktop verwendet (siehe Desktop-Symbole).
Installation¶
Der Dateimanager ist bei einer Installation von Ubuntu MATE bereits vorinstalliert. Ansonsten kann er über folgendes Paket nachinstalliert werden:
caja (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install caja
Oder mit apturl installieren, Link: apt://caja
Start¶
Es gibt mehrere Möglichkeiten Caja zu starten. In der Standardinstallation von Ubuntu MATE befindet sich z. B. ein Symbol „Persönlicher Ordner …“ auf dem Schreibtisch. Im einem Menü findet sich Caja unter seinem Namen; ggf. in der Kategorie "Systemverwaltung".
Auf Wunsch ist auch eine Tastenkombination möglich (siehe MATE Tastenkürzel).
Ansichten¶
Browser-Ansicht (Standard) | Zwei-Spalten-Ansicht |
Caja kennt drei verschiedene Ansichtsmodi:
Die Browser-Ansicht - dabei ist im Menü unter "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten" das Kontrollkästchen "Jeden Ordner in seinem eigenen Fenster öffnen" deaktiviert (Standard)
Die Einzel-Ansicht - kann unter "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten → Jeden Ordner in seinem eigenen Fenster öffnen" aktiviert werden. Eine Änderung dieser Einstellung wird erst mit dem der nächsten Start von Caja wirksam
Die Zwei-Spalten-Ansicht - mit F3 de/aktivieren
In jedem der drei Ansichtsmodi lässt sich mit der Tastenkombination Strg + T ein neuer Reiter öffnen, sodass eine Ansicht mit mehreren Reitern entsteht.
Navigation ohne und mit Adressleiste |
Adressleiste¶
Als Standardeinstellung wird die Adresse in Form von Navigationsknöpfen angezeigt. Wer Adressen lieber direkt eintippen will, schaltet mittels Strg + L zu einem Textfeld um, wo Pfade direkt eingeben werden können. Zur Vervollständigung von Pfaden dient die Tab ⇆ Taste. Mit Esc kommt man wieder zurück zu den Navigationsknöpfen.
Möchte man die Adressleiste dauerhaft anzeigen, verwendet man das Stiftsymbol vor den Navigationsknöpfen. Alternativ kann man im Konfigurationseditor [2] die Option "org.mate.caja.preferences always-use-location-entry" aktivieren.
Seitenleiste¶
Die Seitenleiste lässt sich mit F9 bzw. im Menü "Ansicht → Seitenleiste" aktivieren. Klickt man auf die Schaltfläche "Orte", öffnet sich ein Menü, in dem man alternative Informationsanzeigen wählen kann. Zur Verfügung stehen:
"Orte" (Standardansicht) –
Rechner – aufgelistet werden das persönliche Verzeichnis, das Dateisystem (Wurzelverzeichnis), die voreingestellten Verzeichnisse (gem. ~/.config/user-dirs.dirs) und der Papierkorb.
Unterhalb davon werden interne (und falls verbunden, auch externe) Datenträger wie Festplatten bzw. -Partitionen, optische Laufwerke, USB-Sticks etc. angezeigt.
Lesezeichen – hier werden die selbst gesetzten Lesezeichen angezeigt.
Netzwerk – falls verbunden , werden hier eingebundene Netzlaufwerke angezeigt.
"Informationen" - zum aktuell geöffneten Ordner
"Baum" - Baumansicht für schnelle Navigation (siehe Abbildung rechts)
"Verlauf" - die letzten aufgerufenen Ordner, auch über das Menü unter "Gehe zu" erreichbar
"Notizen" - Platz für Notizen, wird mit einem kleinen Symbol links neben der "Schließen"-Schaltfläche der Seitenleiste angezeigt. Hier wird der im Eigenschaftsfenster unter "Notizen" hinterlassene Text des aktuell geöffneten Ordners angezeigt. Das Editieren der Notiz ist dabei auch möglich.
"Embleme" - Ordnern Embleme zuweisen, funktioniert auch über Rechtsklick auf den Ordner und "Eigenschaften → Embleme".
"Lesezeichen" - Wie die Orte-Ansicht, jedoch auf die selbst gesetzten Lesezeichen reduziert.
Lesezeichen¶
Um ein Lesezeichen hinzuzufügen, öffnet man den gewünschten Ordner oder markiert die gewünschte Datei und wählt im Menü "Lesezeichen → Lesezeichen hinzufügen". Ab sofort ist der Eintrag als Lesezeichen dort schnell anwählbar und nun auch u.a. im Dateiauswahl-Dialog der Anwendungen erreichbar. Unter "Orte" sind bereits ein paar Ordner zu finden, z.B. "Dokumente, Bilder, Musik, Videos".
Ein Lesezeichen kann auf zwei Arten entfernt werden:
über den Eintrag in der Seitenleiste mit einem -Klick darauf und dann "Entfernen" oder
über das Menü "Lesezeichen → Lesezeichen bearbeiten"
Lesezeichen, deren Ziel nicht mehr existiert (z. B. weil dies verschoben wurde), werden im Dateimanager nicht mehr angezeigt und können nur über das Menü entfernt werden.
Die Lesezeicheneinträge werden in der versteckten Datei ~/.config/gtk-3.0/bookmarks im Homeverzeichnis gespeichert.
Dateimanagement¶
Papierkorb¶
Eine Datei oder ein Ordner lässt sich mit Entf oder Rechtsklick "→ In den Papierkorb verschieben" löschen. Über das Kontextmenü des Papierkorbsymbols lässt sich der komplette Papierkorb leeren. Will man, dass Dateien sofort gelöscht werden und nicht erst in den Papierkorb verschoben werden, kann man Dateien auch mit ⇧ + Entf nach Rückfrage sofort löschen.
Möchte man den Papierkorb mehr oder weniger regelmäßig umgehen, dann kann man in den Optionen von Caja unter "Bearbeiten → Einstellungen → Verhalten" die Option "Einen Löschbefehl bereitstellen, der den Papierkorb umgeht" aktivieren. Ist die Option aktiviert und klickt man mit der rechten Maustaste auf eine Datei oder einen Ordner, so erscheint die zusätzliche Wahlmöglichkeit "Löschen". Wählt man diese Aktion aus, so werden Dateien sofort und unwiderruflich gelöscht.
Darstellung¶
Auf Wunsch kann man das Hintergrundbild in Caja ändern (der Standard (weiß) hängt vom verwendeten Design ab). Dazu geht man unter "Bearbeiten → Hintergründe und Embleme" und wählt ein Bild oder eine Farbe aus. Auch eigene Muster können ausgewählt werden. Oder man versieht ein Ordnersymbol mit einem Emblem wie z.B. einem ♥ , um ihn als zentralen Ort für die Korrespondenz mit einer bestimmten Person zu kennzeichnen.
Wer dagegen ein Ordner-Symbol umfärben möchte, braucht eine spezielle Erweiterung mit dem Namen Folder Color.
Verknüpfungen mit Programmen¶
Caja öffnet bekannte Dateitypen (z.B. .pdf, .avi oder .png) immer mit einem bestimmten Programm. Diese Verknüpfung kann man auch innerhalb von Caja ändern. Üblicherweise verknüpft Caja Dateitypen mit den MATE-eigenen Programmen wie Pluma (gedit), Atril (Evince), Engrampa (File Roller) usw. Möchte man eine Datei mit einem anderen Programm öffnen, so kann dies entweder einmalig erfolgen oder die Verknüpfung permanent geändert werden.
Einmalig¶
Jedes installierte Programm übermittelt dem System, mit welchen Dateitypen es arbeiten möchte. Möchte man ein Dateityp nur einmalig mit einer anderen Anwendung öffnen als die üblicherweise verknüpfte Anwendung, so klickt man mit der rechten Maustaste auf die Datei und findet unter "Mit XXX öffnen" alle Programme, die mit diesem Dateityp etwas anfangen können.
Sollte man die Datei mit einem ganz anderen Programm öffnen wollen, so findet man am Ende der Liste den Eintrag "Mit anderer Anwendung öffnen..." Wählt man diesen aus, so bekommt man eine Liste aller Anwendungen des Systems. Die Option "Diese Anwendung für <DATEITYP> merken" ist vorausgewählt und muss für einmaliges Öffnen mit der Anwendung abgewählt werden. So kann man eine Datei mit einer beliebigen Anwendung starten. Alternativ lassen sich über "Benutzerdefinierten Befehl benutzen" spezielle Start-Befehle und -Optionen festlegen.
Permanent¶
Um einen Dateityp permanent mit einer bestimmten Anwendung zu öffnen, kann man einen etwas anderen Weg gehen.
Eine Datei des gewünschten Typs auswählen
Mit Rechtsklick das Kontextmenü öffnen und "Eigenschaften" auswählen
Nun sieht man einige Karteireiter mit diversen Einstellmöglichkeiten
Reiter "Öffnen mit" auswählen. In diesem Reiter sind alle Programme aufgeführt, die schon einmal zum Anzeigen der gewählten Datei verwendet wurden.
Über den Button "Hinzufügen" (unten rechts) können auch andere Programme ausgewählt werden
Durch Anklicken der Option vor dem Programmnamen wird dieses als Standardprogramm zum Öffnen des gewählten Dateityps (hier .png) definiert
Wählt man nun eine Datei des Typs .png aus (durch einfachen Klick bzw. Doppelklick, je nach Einstellung von Caja), wird diese ab sofort mit dem eingestellten Programm geöffnet.
Datei-Vorschau¶
Caja erstellt für verschiedene Datei-Typen eine Vorschau.
Videos¶
Damit Caja Vorschaubilder (Thumbnails) von Videodateien anzeigt, muss folgendes Paket installiert sein:
ffmpegthumbnailer (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install ffmpegthumbnailer
Oder mit apturl installieren, Link: apt://ffmpegthumbnailer
Nun werden spätestens nach dem nächsten Neustart von Caja automatisch Vorschaubilder erzeugt. Wichtig für eine korrekte Funktion ist außerdem, dass die benötigten Codecs installiert sind. So praktisch diese Funktion auch ist, so hinderlich kann sie beim Einsatz externer Datenträger sein. Es kann z.B. passieren, dass das Auswerfen (unmount) blockiert wird, weil Totem noch mit der Erstellung der Vorschaubilder beschäftigt ist.
Audiodateien¶
Caja kann in der "Darstellung → Symbole" Audiodateien abspielen, wenn der Mauszeiger über eine Audiodatei schwebt. Vorraussetzung ist die Installation von:
gstreamer1.0-tools (main)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install gstreamer1.0-tools
Oder mit apturl installieren, Link: apt://gstreamer1.0-tools
Nach einer kurzen Verzögerung wird die Audio-Vorschau automatisch aktiv. In der Listenansicht ist diese Funktionalität nicht vorhanden. Unter "Bearbeiten → Einstellungen → Vorschau" kann man die Vorschau für Audio-Dateien bei Bedarf auch deaktivieren.
RAW-Dateien¶
Um unter Caja eine Bildvorschau für RAW-Dateien (digitale Bilder) zu erhalten, muss man ein wenig nachhelfen. Zunächst muss das folgende Paket installiert [1] werden:
ufraw (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install ufraw
Oder mit apturl installieren, Link: apt://ufraw
Anschließend muss die Datei /usr/share/thumbnailers/raw.thumbnailer mit Root-Rechten erstellt [2] und folgender Inhalt eingefügt werden:
[Thumbnailer Entry] Exec=/usr/bin/ufraw-batch --embedded-image --out-type=png --size=%s %u --overwrite --silent --output=%o MimeType=image/x-3fr;image/x-adobe-dng;image/x-arw;image/x-bay;image/x-canon-cr2;image/x-canon-crw;image/x-cap;image/x-cr2;image/x-crw;image/x-dcr;image/x-dcraw;image/x-dcs;image/x-dng;image/x-drf;image/x-eip;image/x-erf;image/x-fff;image/x-fuji-raf;image/x-iiq;image/x-k25;image/x-kdc;image/x-mef;image/x-minolta-mrw;image/x-mos;image/x-mrw;image/x-nef;image/x-nikon-nef;image/x-nrw;image/x-olympus-orf;image/x-orf;image/x-panasonic-raw;image/x-pef;image/x-pentax-pef;image/x-ptx;image/x-pxn;image/x-r3d;image/x-raf;image/x-raw;image/x-rw2;image/x-rwl;image/x-rwz;image/x-sigma-x3f;image/x-sony-arw;image/x-sony-sr2;image/x-sony-srf;image/x-sr2;image/x-srf;image/x-x3f;
Jetzt ist Caja in der Lage, Vorschaubilder für RAW-Dateien zu erzeugen.
Suchfunktion¶
Caja bietet die Möglichkeit, eine ausgeführte Suche als Lesezeichen zu speichern. Diese gespeicherten Suchen erscheinen wie ein Ordner, dessen Inhalt beim Aufrufen jeweils neu berechnet wird. Ist Tracker installiert, bedient sich Caja dessen Suchtechnik, so dass auch der Inhalt von Dokumenten durchsucht wird und die stets aktuellen Suchergebnisse deutlich schneller zur Verfügung stehen.
Daten brennen¶
Caja ermöglicht im Zusammenspiel mit Brasero, Daten oder Musiktitel direkt auf ein Medium wie eine CD oder DVD zu brennen. Hierzu wählt man bei einer Datei oder einem Ordner über das Kontextmenü () "Senden an..." aus und benutzt als Zielort "CD/DVD-Ersteller". Die hinzugefügten Dateien erscheinen daraufhin im virtuellen Ordner (siehe Abschnitt Virtuelle Ordner) burn:///, dem auch weitere Daten hinzugefügt werden können.
Entfernte Dateisysteme¶
Caja kann via GVFS auch mit Dateien auf entfernten Computern umgehen (Netzlaufwerke, Freigaben). Diese Dateien werden wie lokale Dateien in einem Ordner dargestellt. Dazu öffnet man in Caja die Adresszeile und verwendet die folgenden Angaben. Wie man erkennen kann, ist es möglich, gleich Zugangsdaten und Pfade entfernter Dateisysteme mit anzugeben.
Entfernte Dateisysteme | ||
Protokoll | Beispiel | Beschreibung |
Samba | smb://rechnername/freigabe | Das Linux-Pendant zur Windows-Dateifreigabe. Über Samba kann man nicht nur auf Freigaben von Windowsrechner zugreifen, sondern es auch unter Linux und Mac OS X nutzen. Durch die plattformübergreifende Verwendung die "Lingua franca" unter den Netzwerkprotokollen. |
FTP | ftp://192.168.0.1 | Ein beliebtes Protokoll, um Dateien zu transferieren. Üblicherweise bekommt man die Möglichkeit, per FTP Dateien auf einem Webserver abzulegen. |
WebDAV | dav://login@example.com/ordner | Ein Protokoll, um Dateien über das Internet bereitzustellen. Beispiele sind Apples iDisk oder das GMX Mediacenter. |
davs://login:passwort@example.com | Identisch zu dav:// , allerdings wird die Verbindung verschlüsselt. | |
SSH | ssh://benutzer@server:port/pfad/ordner | Datei-Transfer zur sicheren und unkomplizierten Datenübertragung zwischen Linux/Unix-Systemen. Die Angabe der Portnummer ist nur erforderlich, wenn dieser vom Standardport 22 abweicht. |
SFTP | sftp://benutzer:passwort@server:port | "Secure File Transfer Protocol". Praktisch identisch zu ssh:// . |
Virtuelle Ordner¶
Caja kann neben entfernten Dateisystemen auch lokale Verzeichnisse und Dateien zusammenfassen und als virtuelle Ordner darstellen. Diese lassen sich über bestimmte Adressen direkt aufrufen. Ein Beispiel: trash:/// steht symbolisch für den Papierkorb (siehe Adressleiste). Eine Übersicht ist im Artikel GVFS (Abschnitt „Anwendung“) zu finden.
Zuletzt verwendete Dateien¶
Anders als beim Nautilus-Fork Nemo werden unter Caja die zuletzt verwendeten Dateien nicht standardmäßig als virtueller Ordner in der Seitenleiste angezeigt. Die zuletzt verwendeten Dateien lassen sich aber durch Eingabe von recent:/// als virtuellen Ordner in der textbasierten Adressleiste anzeigen. Dazu muss man ggf. durch Klick auf das Bleistift-Symbol die tastenbasierte Adressleiste auf die textbasierte umstellen. Nach Aufruf des virtuellen Recent-Ordners kann man ihn als Lesezeichen zur Seitenleiste hinzufügen.
Löscht man aus der Ansicht der zuletzt verwendeten Dateien etwas, so wird es nur hier aus der Liste entfernt. Die eigentliche Datei wird dadurch nicht angetastet.
Dokument anlegen erweitern¶
Caja bietet eine Funktion, um im geöffneten Ordner eine neue Datei anzulegen. Diese erreicht man über "Datei → Dokument anlegen" oder "-Klick → Dokument anlegen". Standardmäßig wird hier nur der Eintrag "Leere Datei" angeboten, mit dem man ein leeres Textdokument erstellen kann.
Um weitere Vorlagen zur Verfügung zu haben, kann man Dateien in den Ordner ~/Vorlagen im Homeverzeichnis ablegen. Also z.B. eine leere ~/Vorlagen/LibreOffice_Writer.odt zur Textverarbeitung. Auch für Quelltexte ist dies nützlich: So kann man beispielsweise LaTeX-Dateien, die für verschiedene Zwecke ein Grundgerüst enthalten, dort ablegen.
Funktionsumfang erweitern¶
Wie Eingangs erwähnt, können Funktionen über Erweiterungen, Aktionen und Skripte ergänzt werden.
Caja neu starten¶
Neu installierte Erweiterungen, Skripte sowie manche Einstellungen sind erst nach einem Neustart von Caja verfügbar. Da Caja als Hintergrundprozess läuft (siehe Desktop-Symbole), reicht es nicht, alle offenen Fenster von Caja zu schließen. Ab- und neu anmelden oder ein kompletter Neustart des Systems erreichen das Gewünschte, aber es gibt einen schnelleren Weg über ein Terminal:
caja --quit
Gleichwertig ist:
caja -q
Hinweis:
Beide Befehle beenden Caja komplett und führen dazu, dass alle Dateimanager-Fenster geschlossen werden. Man sollte also nicht gerade nebenbei größere Dateien kopieren.
Neu gestartet wird Caja meist automatisch. Sollte dies nicht der Fall sein, kann Caja über die Eingabe caja
im Terminal wieder aufgerufen werden.
Mit Root-Rechten arbeiten¶
Nicht ohne Grund arbeitet man unter Linux nur selten mit Root-Rechten. Ganz besonders bei Programmen mit grafischer Oberfläche besteht wegen des im Vergleich zu Kommandozeilenprogrammen riesigen benötigten Umfangs aktiver Software das Risiko, durch einen unerkannten Fehler oder eine Schwachstelle in einem Programm die Sicherheit/Integrität/Funktionsfähigkeit des eigenen Systems zu beeinträchtigen.
Der Start eines Dateimanager wie Caja als root und damit mit vollen Root-Rechten ist daher leichtsinnig; wer es trotzdem riskieren möchte startet Caja aus einem Terminal oder über Alt + F2 mit dem Befehl:
sudo -H caja # Ich weiß, dass die Gewährleistung hier endet und verspreche, im Schadensfall nicht zu meckern!
Nach der Eingabe des Passwortes öffnet sich ein Caja-Fenster mit Root-Rechten.
Alternativ kann das folgende, ab Ubuntu 19.10 bereits standardmäßig installierte Paket verwendet bzw. installiert[1] werden:
caja-admin (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install caja-admin
Oder mit apturl installieren, Link: apt://caja-admin
Nach der Installation des Paketes und einem Neustart von Caja erscheint im Kontextmenü einer Datei bzw. eines Ordners die Option „Als Systemverwalter bearbeiten" bzw. „… öffnen“.
Bei der Benutzung dieser Punkte des Kontextmenüs startet Caja entweder Caja als root oder Pluma als root, realisiert also genau dieses bereits oben beschriebene leichtsinnige Verhalten. Wer dies vermeiden möchte, kann die Erweiturung von Caja deaktivieren oder sogar das Paket caja-admin entfernen und ersatzweise die im Artikel „mit Root-Rechten arbeiten“ beschriebenen Methoden einsetzen.
Erweiterungen¶
In den offiziellen Paketquellen sind folgende Erweiterungen enthalten:
caja-actions (universe, Caja Erweiterung um benutzerdefinierte Aktionen zu erstellen)
caja-admin (universe, Fügt "Als Systemverwalter …" (vgl. #Mit-Root-Rechten-arbeiten) zum Kontextmenü hinzu)
caja-dropbox (multiverse, Dropbox-Integration)
caja-eiciel (universe, Grafischer Editor für ACLs und xattr für MATE Desktop)
caja-gtkhash (universe, Caja-Erweiterung für die Berechnung von Prüfsummen und mehr mit GtkHash)
caja-image-converter (universe, Bildgröße und Ausrichtung per Kontextmenü ändern)
caja-mediainfo (universe, Anzeigen von Medieninformationen auf der Registerkarte Caja-Dateieigenschaften)
caja-nextcloud (multiverse Nextcloud-Integration. Es wird im persönlichen Verzeichnis der Ordner "Nextcloud" angelegt, dessen Inhalt mit den Dateien auf dem Nextcloud-Server synchron gehalten wird)
caja-open-terminal (universe, Ein Terminal via Kontextmenü aus Caja heraus öffnen)
caja-owncloud (universe, ownCloud Integration für Caja)
caja-rename (universe, Batch-Umbenennungserweiterung für Caja)
caja-seahorse (universe, Caja-Erweiterung zum Verschlüsseln/Entschlüsseln von OpenPGP-Dateien mit GnuPG)
caja-sendto (universe, Ausgewählte Dateien an entfernte Dateisysteme oder als Anlage an ein E-Mail-Programm senden. Optional können sie dabei gepackt werden.)
caja-share (universe, Eine persönliche Freigabe im Netzwerk via Samba und net usershare erstellen)
caja-wallpaper (universe, Ermöglicht das schnelle Einstellen eines Desktop-Hintergrundbildes)
caja-xattr-tags (universe, Ermöglicht die Anzeige erweiterter Attribute)
deja-dup-caja (universe, Caja Erweiterung für Déjà Dup)
folder-color-caja (universe, Ordnersymbole einfärben)
tortoisehg-caja (universe, Grafisches Werkzeug für die Arbeit mit Mercurial)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install caja-actions caja-admin caja-dropbox caja-eiciel caja-gtkhash caja-image-converter caja-mediainfo caja-nextcloud caja-open-terminal caja-owncloud caja-rename caja-seahorse caja-sendto caja-share caja-wallpaper caja-xattr-tags deja-dup-caja folder-color-caja tortoisehg-caja
Oder mit apturl installieren, Link: apt://caja-actions,caja-admin,caja-dropbox,caja-eiciel,caja-gtkhash,caja-image-converter,caja-mediainfo,caja-nextcloud,caja-open-terminal,caja-owncloud,caja-rename,caja-seahorse,caja-sendto,caja-share,caja-wallpaper,caja-xattr-tags,deja-dup-caja,folder-color-caja,tortoisehg-caja
Darüber hinaus gibt es noch Erweiterungen, die aus Fremdquellen stammen:
caja-wipe 🇬🇧 - Python-Skript zum sicheren Löschen mit secure-delete.
Damit neu installierte Erweiterungen verfügbar sind, muss Caja neu gestartet werden.
Installierte Erweiterungen, die man nicht nutzen möchte, kann man auch über "Bearbeiten → Einstellungen → Erweiterungen" deaktivieren.
Aktionen¶
Caja bietet zusätzliche Funktionen durch die direkte Integration weiterer Programme bzw. Systemfunktionen ("Caja Actions"). Diese Funktionen entsprechen denen von Nautilus. Dazu muss zuerst folgendes Paket installiert werden:
caja-actions (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install caja-actions
Oder mit apturl installieren, Link: apt://caja-actions
Anschließend steht ein grafisches Verwaltungswerkzeug zur Verfügung, das über den Menüeintrag "System → Einstellungen → Darstellung → Einstellungen für Caja-Actionen" gestartet werden kann. Verfügbare Aktionen sind im Kontextmenü unter "Caja-Actions actions" zu finden.
Auch das Erstellen eigener Aktionen mit einem Editor ist nicht sonderlich schwer. Ein Beispiel, um Dateien mit wipe sicher zu löschen:
[Desktop Entry] Type=Action Description=secure delete with wipe Description[de]=Mit wipe sicher löschen ToolbarLabel=secure delete ToolbarLabel[de]=Sicher löschen Name=secure delete Name[de]=Sicher löschen Profiles=profile-zero; [X-Action-Profile profile-zero] OnlyShowIn=MATE; Exec=/usr/bin/wipe -rf %F Name=Default profile Name[de]=Vorgabeprofil
Aktionen müssen mit der Endung .desktop unter:
~/.local/share/file-manager/actions/
gespeichert werden, beispielsweise als wipe.desktop. Wer tiefer einsteigen möchte, zieht die Dateien im Ordner /usr/share/caja-actions/samples/ zu Rate.
Skripte¶
Caja ermöglicht – analog zu Nautilus – die Verwendung von Skripten als Erweiterung im Kontextmenü. Diese Skripte sind ausführbare Dateien, welche im Verzeichnis ~/.config/caja/scripts/ gespeichert werden. Damit neu installierte Erweiterungen verfügbar sind, muss Caja neu gestartet werden. Sie sind über den Kontextmenüeintrag "Skripte" aufrufbar, der Name des Menüeintrages entspricht dabei dem Namen des Skriptes. Eine Zuordnung von Hot-Keys ist leider nicht möglich. In diesem Kontextmenü ist via "Skriptordner öffnen | Mehr Details anzeigen" eine kurze Doku über den im Skript verfügbaren Kontext (Parameter, Umgebungsvariablen CAJA_SCRIPT*) vorhanden.
Drei Beispiele:
Sammeldruck - Mehrere ausgewählte PDF-, ODT-, DOC-, DOCX- oder HTML-Dateien direkt über das Kontextmenü drucken.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90
#!/bin/bash ################################################################################ #### Batch-Print unter Linux ##### ################################################################################ ################################################################################ #### Funktion: Nautilus oder Caja Skript zum Ausdrucken #### #### mehrerer ausgewählter Dateien #### #### Quellen: http://wiki.ubuntuusers.de/caja#Funktionsumfang-erweitern #### #### http://wiki.ubuntuusers.de/Nautilus/Skripte #### #### http://wiki.mate-desktop.org/migrating #### #### Autor: Joachim Jakob #### #### Kronberg-Gymnasium Aschaffenburg #### #### Datum: 26.02.2015 #### #### Verwendung: #### #### Speichere dieses Skript in... #### #### .config/caja/scripts # für Caja #### #### .local/share/nautilus/scripts # für Nautilus #### #### Benötigt: caja-actions #### #### unoconv #### #### zenity #### ################################################################################ ## ist unoconv installiert? ## aptitude search unoconv|grep ^i | wc -l ## muss als Ausgabe 1 liefern (falls 0 ist das Programm nicht installiert) ## nötigenfalls nachinstallieren mit ## sudo apt-get install unoconv DRUCKER="$(lpstat -p |awk '{print $2}'|head -n1)" DRUCKOPTIONEN_PDF="-o PrinterResolution=FromPrintoutMode -o PrintoutMode=Normal -o PageSize=A4 -o PageRegion=A4 -o InputSlot=Default -o Duplex=None" DRUCKOPTIONEN_ASCII="--file-align=virtual --no-header -1" DRUCKOPTIONEN_OpenDocument="" TDIR=$(mktemp -d) for FILE in "$@"; do DATEITYP="$(file ${FILE} | awk '{print $2}')" case "${DATEITYP}" in PDF) ## PDF-Dateien zenity --info "Datei wird gedruckt" --text "PDF $FILE" lpr -P "${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_PDF}" "${FILE}" ;; ASCII) ## Textdateien zenity --info "Datei wird gedruckt" --text "ASCII ${FILE}" #a2ps --printer="${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_ASCII}" "${FILE}" unoconv --format=pdf --doctype=document --output="${TDIR}" "${FILE}" NEWFILE=$(echo "${FILE}"| sed -e 's/.txt$/.pdf/') lpr -P "${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_PDF}" "${TDIR}/${NEWFILE}" rm "${TDIR}/${NEWFILE}" ;; OpenDocument) ## ODF-Dateien zenity --info "Datei wird gedruckt" --text "OpenDocument ${FILE}" unoconv --format=pdf --doctype=document --output="${TDIR}" "${FILE}" NEWFILE=$(echo "${FILE}"| sed -e 's/.odt$/.pdf/') lpr -P "${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_PDF}" "${TDIR}/${NEWFILE}" rm "${TDIR}/${NEWFILE}" ;; Composite) ## DOC-Dateien zenity --info "Datei wird gedruckt" --text "Word DOC ${FILE}" unoconv --format=pdf --doctype=document --output="${TDIR}" "${FILE}" NEWFILE=$(echo "${FILE}"| sed -e 's/.doc$/.pdf/') lpr -P "${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_PDF}" "${TDIR}/${NEWFILE}" rm "${TDIR}/${NEWFILE}" ;; Zip) ## DOCX-Dateien zenity --info "Datei wird gedruckt" --text "Word DOCX ${FILE}" unoconv --format=pdf --doctype=document --output="${TDIR}" "${FILE}" NEWFILE=$(echo "${FILE}"| sed -e 's/.docx$/.pdf/') lpr -P "${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_PDF}" "${TDIR}/${NEWFILE}" rm "${TDIR}/${NEWFILE}" ;; HTML) ## HTML-Dateien zenity --info "Datei wird gedruckt" --text "HTML ${FILE}" unoconv --format=pdf --doctype=document --output="${TDIR}" "${FILE}" NEWFILE=$(echo "${FILE}"| sed -e 's/.html$/.pdf/') lpr -P "${DRUCKER}" "${DRUCKOPTIONEN_PDF}" "${TDIR}/${NEWFILE}" rm "${TDIR}/${NEWFILE}" ;; esac done rm -rf "${TDIR}" exit 0
Mit wipe sicher löschen:
1 2 3 4
#!/bin/bash for FILE in "$@"; do /usr/bin/wipe -rf "${FILE}" done
PDFs komprimieren
Die Komprimierung von zu großen PDF-Dateien aus Caja heraus lässt sich grafisch mit einem Script umsetzen, ähnlich wie im Wiki-Artikel PDF-Komprimierung für Nautilus beschrieben. Das dort verlinkte Script wird nach dem Entpacken unter ~/.config/caja/scripts abgelegt und ausführbar gemacht.
Weitere Beispiele sind u. a. auf GitHub 🇬🇧 zu finden.
Erweiterte Einstellungen¶
Neben den Einstellungen im Menü unter "Bearbeiten → Einstellungen" kann vieles auch mit dem Konfigurationseditor dconf unterhalb des Schlüssels "org.mate.caja.preferences" eingestellt werden. Manche Optionen sind nur so erreichbar.
Zugriffsrechte-Dialog¶
Im Dialog für die Einstellung der Zugriffsrechte (zu erreichen über die Eigenschaften einer Datei/eines Verzeichnisses ) kann anstelle der DropDown-Boxen eine Matrix mit CheckBoxen dargestellt werden, in der sich die Zugriffsrechte für Lesen, Schreiben und Ausführen einzeln für jede Benutzergruppe einstellen lassen (besonders interessant für jemanden, der mit der "rwx"-Schreibweise vertraut ist). Hierzu muss man den Konfigurationseditor starten und "org.mate.caja.preferences-show_advanced_permissions" auf true
setzen.
Dateien und Verzeichnisse verstecken¶
Möchte man einige Dateien oder Ordner permanent verstecken, so ist (in dem jeweiligen Verzeichnis, in dem sich die zu versteckenden Einträge befinden) eine Datei .hidden zu erstellen [3], in der die gewünschten Dateien und Verzeichnisse aufgelistet werden.
Datei1 Verzeichnis1 Datei2
Werkzeugleiste anpassen¶
Möchte man bestimmte Symbole/Funktionen in der Werkzeugleiste ausblenden, so muss man die entsprechende Funktion in einer XML-Datei auskommentieren oder löschen. Diese befindet sich unter /usr/share/caja/ui/caja-navigation-window-ui.xml und muss mit Root-Rechten editiert werden.
Dort findet man unten unter:
<toolbar name="Toolbar">
die entsprechenden Einträge, z.B. für "Zurück" die Zeile:
<toolitem name="Back" action="Back"/>
Wenn man den Eintrag für "Zurück" in der Werkzeugleiste nicht mehr sehen möchte, benutzt man XML-Kommentare. Beispiel:
<!-- toolitem name="Back" action="Back"/ -->
Anschließend Caja neu starten oder ab- und wieder neu anmelden, damit die Änderungen wirksam werden. Da diese Änderung bei einem Update wieder überschrieben werden kann, sollte man die geänderte Datei zusätzlich ins Homeverzeichnis kopieren, um sie bei Bedarf wiederherstellen zu können.
Chronik/Historie nicht anzeigen¶
Über "Gehe zu" zeigt Caja zehn der zuletzt geöffneten Ordner an. Aus Gründen der Privatsphäre lässt sich dies abschalten, indem man die GUI-Einstellungen bearbeitet. Zuerst legt man eine Sicherung der Datei an:
sudo cp /usr/share/caja/ui/caja-navigation-window-ui.xml /usr/share/caja/ui/caja-navigation-window-ui.xml.bak
Dann öffnet man die Datei /usr/share/caja/ui/caja-navigation-window-ui.xml in einem Editor mit Root-Rechten und löscht die folgenden vier Zeilen:
<separator/>Skripte <menuitem name="Clear History" action="Clear History"/> <separator/> <placeholder name="History Placeholder"/>
Nun Caja neu starten. Ein Ab- und wieder Anmelden des Benutzers oder Neustart des Systems bewirken das Gleiche.
Hinweis:
Zuletzt geöffnete Ordner werden weiterhin gespeichert, aber nicht mehr angezeigt.
Tastenkürzel¶
Tastenkürzel | |
Taste(n) | Zweck |
Strg + L | Adresszeile anzeigen ( Esc schaltet wieder zurück) |
Strg + H | Versteckte Dateien anzeigen/ausblenden |
Strg + W | Aktuellen Reiter schließen. Wenn nur ein Reiter vorhanden ist, wird das komplette Caja-Fenster geschlossen. In der Einzel-Ansicht wird der Eltern-Ordner geschlossen. |
Strg + ⇧ + W | Schließt alle übergeordneten Ordner (in der Einzel-Ansicht) |
Strg + 1 | Symbol-Ansicht |
Strg + 2 | Listen-Ansicht |
Strg + + | Voransicht vergrößern |
Strg + - | Voransicht verkleinern |
Strg + 0 | Standardgröße anzeigen |
F9 | Öffnet oder schließt die Seitenleiste |
Entf | Verschiebt eine Datei/Verzeichnis in den Papierkorb |
⇧ + Entf | Löscht eine Datei/Verzeichnis sofort (und verschiebt sie nicht in den Papierkorb) |
⇧ + Strg + N | Neues Verzeichnis anlegen |
Strg + M | Verknüpfung für das ausgewählte Element (Datei, Ordner) erzeugen |
Strg + A | alle Dateien auswählen |
Strg + S | Nach Suchmuster auswählen |
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Mausaktionen¶
Mausaktionen | |
Aktion | Wirkung |
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+ ⇧ | Dateien immer verschieben |
+ Strg + ⇧ | Verknüpfung erstellen |
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Problembehebung¶
Persönliche Orte öffnen sich nicht mit Caja¶
Teilweise kommt es vor, dass der Aufruf von "Orte → Persönliche Orte" im MATE-Menü Rhythmbox, VLC, Shotwell oder ein anderes Programm statt Caja öffnet. Die naheliegendste Lösung bietet Caja selbst: auf einen Ordner und dann "Öffnen mit". Das Problem kann alternativ auch folgendermaßen behoben werden.
Von Hand:
die Datei ~/.local/share/applications/mimeapps.list editieren [3]
dort die Zeile
inode/directory=...;Caja-folder-handler.desktop;
ändern ininode/directory=Caja-folder-handler.desktop;
(...
steht hier für evtl. vorhandene andere Programme)
Orte können nicht verwendet werden¶
Sollte diese Meldung beim Aufrufen von "Netzwerk" oder beim Einbinden eines entfernten Datei-Systems über ftp
, sftp
etc. erscheinen, dann kann die (Neu-)Installation des folgenden Pakets Abhilfe schaffen:
gvfs-backends
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install gvfs-backends
Oder mit apturl installieren, Link: apt://gvfs-backends
Partitionen doppelt angezeigt¶
Wenn Partitionen über die Datei /etc/fstab per UUID eingebunden werden, kann es vorkommen, dass sie von Caja doppelt angezeigt werden. Dies kann man leicht verhindern, ohne auf den Komfort der UUIDs verzichten zu müssen. Anstatt die Partitionen wie bisher so einzubinden:
UUID=UUID_DER_PARTITION /media/EINHÄNGEPUNKT ext4 defaults 0 2
schreibt man Folgendes in die Datei /etc/fstab:
/dev/disk/by-uuid/UUID_DER_PARTITION /media/EINHÄNGEPUNKT ext4 defaults 0 2
Partitionen vor Caja verstecken¶
Möchte man bestimmte Partitionen in Caja nicht anzeigen, kann man die Partition in der /etc/fstab mit dem Parameter noauto
eintragen. Das System hängt die Partition also nicht automatisch ein und Caja zeigt die Partition auch nicht mehr an. Dazu ein Verzeichnis erstellen, an der die Partition eingehängt würde, z.B. mit:
mkdir -p /mnt/unused/partition1
und die entsprechende Partition mit dem noauto
-flag versehen.
UUID=UUID_DER_PARTITION /mnt/unused/partition1 ext4 defaults,noauto 0 2
Siehe auch Hiding partition in Caja Devices 🇬🇧.
Andere Desktop-Umgebungen¶
Caja lässt sich auch unter anderen Desktop-Umgebungen verwenden. Da Caja standardmäßig den Desktop verwaltet, muss man Caja aber mit einer Option starten, die dies vermeidet:
caja --no-desktop
Um nicht jedes Mal den kompletten Befehl angeben zu müssen, empfiehlt es sich, einen alias anzulegen. Dazu öffnet man die Datei ~/.bashrc und ergänzt eine alias-Zeile:
## some more aliases alias caja='caja --no-desktop'
Alternativ kann man den Programmstarter /usr/share/applications/caja.desktop nach ~/.local/share/applications/ kopieren und entsprechend anpassen. Allerdings lauert dabei ein kleine Falle, denn Optionen mit einem --
erfordern eine Sonderbehandlung:
Exec=sh -c "caja --no-desktop"
Ab 23.04 muss der Starter möglicherweise anders aussehen (vgl. Diskussion).
Links¶
Dateimanager Übersichtsartikel