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fstab

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Grundlagen

Die Konfigurations-Datei /etc/fstab enthält nötige Informationen, um das Einhängen von Dateisystemen[3] ganz oder teilweise zu automatisieren. Bei Systemen mit systemd als Init-System (kommt unter Ubuntu seit Version 15.04 zum Einsatz), werden auf Basis der Datei /etc/fstab die entsprechenden mount Units erstellt.

Außerdem kann sie noch zusätzlich vom System/Kernel benötigte Einträge enthalten. Durch entsprechende Einträge in fstab kann man das temporäre Einbinden von Datenträgern vorbereiten (siehe mount)[3] und entfernte Dateisysteme oder Netzwerk-Freigaben statisch ins lokale Dateisystem einbinden (z.B. mit sshfs, davfs2 oder mount.cifs (Abschnitt „Festes-Einbinden“)).

Bei der Installation von Ubuntu kann man den vorhandenen Partitionen einen Ort im Dateisystem zuweisen. Dann richtet Ubuntu für diese Partitionen einen Einhängepunkt ein und trägt sie auch automatisch in /etc/fstab ein. Danach nimmt Ubuntu an fstab selbständig keine Änderungen mehr vor. Wurden bei der Installation bestimmte Partitionen nicht automatisch eingetragen oder fügt man im Nachhinein neue Datenträger oder Partitionen hinzu bzw. ändert man die Partitionierung, so muss man fstab mittels Texteditor[2] anpassen. Dies muss mit Root-Rechten[4] und besonderer Sorgfalt geschehen, da das System mit einer syntaktisch fehlerhaften Datei /etc/fstab möglicherweise nicht mehr startet. Änderungen an der /etc/fstab werden erst beim erneuten Start wirksam oder indem man die Konfigurationsdateien neu einliest.

Externe Datenträger (z.B. USB-Laufwerke oder USB-Sticks) werden von Desktop-Umgebungen wie GNOME oder KDE beim Systemstart oder beim Einstecken automatisch erkannt und temporär eingebunden. Dabei braucht man sich um Bezeichnung und Einhängepunkt nicht zu kümmern. Möchte man jedoch, dass ein bestimmter externer Datenträger immer an der gleichen Stelle und mit der gleichen Bezeichnung eingebunden wird, dann sollte man für diesen einen Eintrag in fstab vornehmen. Dies gilt erst recht, wenn der externe Datenträger im Netzwerk freigegeben werden soll. Der in fstab festgelegte Einhängepunkt, der dortige Name und die dort eingetragenen Parameter und Optionen haben immer Vorrang vor den Werten, die beim automatischen Einbinden verwendet würden.

Aufruf

Um den Inhalt der Datei /etc/fstab nur anzusehen, braucht man keine Root-Rechte. Es genügt, die Datei in einem Editor zu öffnen[2] oder ihn im Terminal[1] mittels

less /etc/fstab 

anzeigen zu lassen. Der Inhalt kann z.B. so aussehen:

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# /etc/fstab: static file system information.
#
# Zeilen, die mit dem Zeichen "#" beginnen, sind Kommentare.
#
# <file system>                            <mount point>   <type>       <options>                           <dump>  <pass>
/dev/sda1                                  /media/sda1     ntfs         defaults,nls=utf8,umask=007,gid=46  0       0
/dev/sda2                                  /media/sda2     ntfs         defaults,nls=utf8,umask=007,gid=46  0       0
# /dev/sda6
UUID=03b77228-ed4c-4218-910e-11b9f77c4b46  /               ext4     defaults                              0       1
# /dev/sda7
UUID=8883dbc8-80f8-49b8-8c5f-13a32baefe98  none            swap         sw                                  0       0
/dev/hda                                   /media/cdrom0   udf,iso9660  user,noauto                         0       0
/dev/cdrom        /media/cdrom0   udf,iso9660 user,noauto     0       0
/dev/           /media/floppy0  auto    rw,user,noauto  0       0

# externe tragbare ntfs-Festplatte zum Datenaustausch; nicht per UUID eingebunden
/dev/sdb1	/media/ntfs-usbdisk     ntfs  rw,user,noauto,uid=0,gid=46,umask=007,nls=utf8		0	0

# selbst eingetragen:
/dev/sda5	/media/daten    	vfat         rw,auto,user,umask=0000              0       0

# Speicher für QEMU auf max 400 MB RAM festlegen
none		/dev/shm        	tmpfs        defaults,size=400M

# Das Filesystem eines anderen Rechners über fuse/ssh zum Einbinden vorbereiten (später genügt "mount /lokaler/mountpoint"
sshfs#username@rechnername:/Pfad/auf_Fremndrechner /lokaler/mountpoint fuse uid=1000,gid=100,umask=0,allow_other,defaults,noauto 0 0

# Am Ende der fstab muss immer noch eine Leerzeile kommen, sonst erhält man die Fehlermeldung: no final newline at the end of /etc/fstab

Je nach Systemkonfiguration (z.B. separate Boot-Partition, ATA statt SATA/SCSI Platte) kann die eigene fstab auch etwas anders aussehen.

Aufbau

Jede Partition wird in einer eigenen Zeile eingetragen. Eine Zeile besteht aus sechs Spalten, mit folgender Bedeutung:

Spalten in /etc/fstab
Spalte Beschreibung
<file system> Enthält die Beschreibung des Ortes, welcher das einzuhängende Dateisystem enthält, also z.B. eine Partition auf einem Datenträger, wie /dev/sda8, ein CD-Lesegerät /dev/cdrom, eine Freigabe auf einem Dateiserver.
<mount point> Hier wird der Einhängepunkt ("Mountpunkt") festgelegt, d.h. der existierende Ordner, in den das Dateisystem eingehängt werden soll. Die Angabe "none" wird verwendet, wenn kein Einhängpunkt unter / verwendet werden soll, z.B bei Swap
<type> Enthält die Art des Dateisystems, gemäß dem mount-Parameter -t.
<option> Enthält alle verwendeten Optionen, gemäß dem mount-Parameter -o. Unter Linux verbreitet ist die Option "defaults", die den Optionen "rw,suid,dev,exec,auto,nouser,async" entspricht.
<dump> Wenn man das Backup-Programm dump einsetzt, wird hier festgelegt ob die Partition gesichert wird. Voreinstellung ist "0" = keine Sicherung.
<pass> Gibt an, ob und in welcher Reihenfolge die Partition beim Systemstart in die regelmäßigen Dateisystemprüfungen einbezogen wird. Meist ist hier für die Root-Partition (die Wurzel des Dateisystems, /) "1" eingetragen, für alle anderen Partitionen "2" (danach prüfen) oder "0" (keine Überprüfung) z.B. für Windows-Dateisysteme.

Hinzufügen oder Ändern von Einträgen

Bearbeiten mit einem Editor

Möchte man der fstab weitere Einträge hinzufügen, beispielsweise zum dauerhaften Einhängen von Dateisystemen auf externen Datenträgern, muss man die Datei mit Root-Rechten[4] bearbeiten. Man kann dazu einen Texteditor ohne GUI wie beispielsweise nano verwenden

sudo nano /etc/fstab 

oder man kopiert die Systemdatei als root mit Root-Rechten[4] auf eine eigene temporäre Datei, bearbeitet diese ohne Root-Rechte und verschiebt das Ergebnis wieder mit Root-Rechten[4] zurück an die Stelle /etc/fstab; (nur!) bei diesem Vorgehen kann man dann auch gefahrlos einen GUI-Texteditor wie beispielsweise gedit einsetzen:

EDITOR=gedit sudo -e /etc/fstab 

Die Einträge in den Spalten werden dabei durch Tab ⇆ oder durch Leerzeichen getrennt. Eine Raute # am Anfang der Zeile bedeutet, dass diese Zeile auskommentiert ist, also beim Einlesen der Datei ignoriert wird. Damit lassen sich dann Kommentare zur Dokumentation der Datei einfügen oder auch Einträge deaktivieren, ohne sie gleich ganz löschen zu müssen.

Hinweis:

Einträge in den einzelnen Spalten dürfen keine Leerzeichen enthalten, da diese als Trennzeichen zwischen Spalten interpretiert würden. Leerzeichen in Gerätenamen, Labels oder Einhängepunkten müssen deshalb durch die Zeichenfolge \040 umschrieben werden. Für andere besondere Zeichen (z.B. Klammern) genügt es, wie üblich das Zeichen "\" (Backslash) voran zusetzen.

Beispiel:

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# Dropbox in eine eigene Partition auslagern:
UUID=xxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxxxx   /media/Dropbox   ext4   defaults   0   2
/media/Dropbox  /home/BENUTZERNAME/Dropbox  none  bind  0  0

Änderungen werden erst nach einem Neueinlesen der fstab wirksam. Ohne Neustart kann man dies mit

sudo mount -a 

bewerkstelligen.

Einhängepunkte

Nur bei den Einträgen in fstab, die bei der Installation von Ubuntu automatisch vorgenommen werden, werden auch die Einhängepunkte ("Mountpunkte") automatisch erstellt. Für alle anderen Einträge in fstab müssen die jeweiligen Mountpunkte von Hand erstellt werden. Das Einhängen ist prinzipiell an jeder Stelle in der Dateisystemhierarchie möglich. Üblich ist es jedoch, Unterordner in /media oder /mnt zu erstellen und diese zu verwenden.

  • /media (es erscheint ein Symbol auf dem KDE- oder GNOME-Desktop)

  • /mnt (es erscheint kein Symbol auf dem KDE- oder GNOME-Desktop)

Ab KDE4 werden standardmäßig keine Desktop-Icons mehr für eingehängte Partitionen erstellt, sie befinden sich aber in dem KDE-eigenen Dateimanager Dolphin in der Seitenleiste unter Orte.

Möchte man z.B. die ext4-Partition /dev/sda4 mit der Option defaults unter /media/LinuxLaufwerk einhängen, so erstellt man mit folgender Befehlszeile den Mountpunkt:

sudo mkdir /media/LinuxLaufwerk 

Dann editiert man mit einem beliebigen Editor [2] mit Root-Rechten die Datei /etc/fstab und trägt dort folgende Zeile ein (die Leerzeile am Schluss nicht vergessen!):

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/dev/sda4   /media/LinuxLaufwerk   ext4   defaults   0   2

wobei die Werte für dump und pass natürlich den eigenen Bedürfnissen angepasst werden können.

Nach einem Neustart des Systems oder nach Eingabe der Befehlszeile

sudo mount -a 

müsste die ext4-Partition jetzt sichtbar und der Zugriff darauf möglich sein.

Identifikation der Geräte

Die Dateisysteme können nach diesen Methoden identifiziert werden:

  • sehr einfach über ihre Gerätedatei im Verzeichnis /dev/ (z.B./dev/sda1 oder /dev/nvme0n1p1)

  • Symlink in einem Unterverzeichnis von /dev/disk/, welcher auf eine Gerätedatei unter /dev/ zeigt. Alle verwendbaren Symlinks für die erste Partition auf einer NVME-SSD zeigt z.B. dieser Befehl an:

    ls -l /dev/disk/*/* | grep p1$ 
  • UUID des Dateisystems

  • LABEL des Dateisystems

  • PARTUUID: beim GPT-Partitionsschema die UUID der Partition, in der sich das Dateisystem befindet

  • PARTLABEL beim GPT-Partitionsschema das Label der Partition, in der sich das Dateisystem befindet

Vor allem bei externen Geräten ist es sinnvoll, statt der Bezeichnung /dev/xxxy UUID oder Label des Dateisystems oder der Partition zu verwenden. So wird die Partition sicher identifiziert, während der Gerätename unter Umständen beim nächsten Start einer anderen Partition zugeordnet werden kann. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung des WWN (World Wide Name) des Gerätes in Verbindung mit der Nummer der Partition; dies ist aber nur über Symlink möglich.

Das folgende Beispiel zeigt die Zuordnung eines ext4-Dateisystems auf den Einhängepunkt /media/riese. (Zu beachten: Nur eine der beschriebenen Methoden darf aktiv sein, im Beispiel ist es WWN über Symlink.)

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/dev/disk/by-id/wwn-0x5110cca01372b542-part6	/media/riese	ext4	noauto,rw,users		0 0
#UUID=ff287672-4f21-4a44-b21d-076a6acb2ee3	/media/riese	ext4	noauto,rw,users		0 0
#LABEL=Disco\040Dingo                           /media/riese	ext4	noauto,rw,users		0 0
#PARTUUID=417c0f9d-2ac1-43b5-8dfc-1cf2745df2ef	/media/riese	ext4	noauto,rw,users		0 0
#PARTLABEL=Disco\040Dingo\04019.04              /media/riese	ext4	noauto,rw,users		0 0

Mit dem Befehl

sudo blkid 

werden für alle verfügbaren Festplatten-Partitionen sowohl der Eintrag in /dev als auch die UUID und, falls vorhanden, das Label angezeigt. (siehe auch blkid) Alternativ können UUIDs auch mit

lsblk -fs 

angezeigt werden.

Weitere Informationen zum statischen Einbinden entsprechender Partitionen finden sich auf den Wiki-Seiten

Hinweis:

Beim Formatieren einer Partition oder beim Wechsel des Dateisystems (z.B. FAT32 nach NTFS) ändert sich auch die UUID der Partition!

Netzwerk-Freigaben

Einzubindende Netzwerk-Freigaben werden in der Regel über die IP-Adresse des Servers und den Namen der Freigabe identifiziert. Dabei ist die Syntax in NFS und cifs (Samba) etwas verschieden:

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# NFS-Freigabe:
192.168.1.100:/media/photos   /media/Fotos  nfs    _netdev,rw                                       0 0

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# Samba- oder Windows-Freigabe (cifs):
//192.168.1.100/music         /media/Musik  cifs   _netdev,credentials=/home/otto/.smbcredentials   0 0

Näheres, vor allem auch die Bedeutung der besonderen Optionen, siehe NFS, NFSv4 bzw. mount.cifs (Abschnitt „Eintrag-in-etc-fstab“).

Hinweis:

Bei Netzlaufwerken ist die Kennzeichnung mit der Option _netdev eine gute Praxis. Systemd versucht dann beim Hochlauf eine Einbindung erst nach der Verfügbarkeit des Netzwerks.

Optionen für nachträgliches Einhängen

Möchte man verhindern, dass eine Partition automatisch eingehängt wird, verwendet man die Einhängeoption noauto. Damit ist es möglich, die Partition später zum gewünschten Zeitpunkt mit definierten Optionen an einem festen Einhängepunkt temporär einzubinden.

Sinnvoll ist das z.B., wenn man eine externe Festplatte nur zur Datensicherung anschließt. Verwendet man ein Backup-Skript, dann ist es wichtig, dass die Partition auf der externen Platte jedes mal am selben Ort im Dateisystem erscheint.

Ein solcher Eintrag könnte so aussehen:

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UUID=xxxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxx   /media/Backup   ext3   defaults,noauto,user   0   2

(Hier ist die Reihenfolge wichtig! Da die Option defaults u.a. auto und nouser impliziert, müssen die explizit angegebenen Optionen noauto und user sowie auch alle anderen, die sonst durch defaults wieder aufgehoben würden, in der Reihenfolge nach defaults stehen.)

Schließt man nun die USB-Backup-Platte an, wird diese jedes mal unter /media/Backup eingehängt. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Option user. Sie sorgt dafür, dass man keine Root-Rechte benötigt um die Partition ein- bzw. auszuhängen.

Unterschiede zwischen user, users und nouser
Option Beschreibungubuntu
user Der aktuelle Benutzer kann die Partition einhängen und nur er kann sie auch wieder aushängen.
users Jeder Benutzer kann die Partition einhängen und jeder Benutzer darf sie wieder aushängen.
nouser Nur mit Root-Rechten kann die Partition ein und ausgehängt werden (Standardoption in defaults).

Hinweis:

Wenn intern ein besonderes Tool verwendet wird (z.B. mount.cifs zum Einhängen von Windows- oder Samba-Freigaben), dann sind die Optionen user und users nur dann wirksam, wenn für dieses Tool das SUID-Bit gesetzt ist. Aus Sicherheitsgründen ist das SUID-Bit nur mit Bedacht zu verwenden.

Der zum Einhängen von NTFS-Partitionen verwendete Treiber ntfs-3g unterstützt die Optionen user und users erst ab der Version 1.2506 und nur dann, wenn für die Datei /bin/ntfs-3g das SUID-Bit gesetzt ist.

Automount mit systemd

Seit Ubuntu 15.04 verwendet Ubuntu das Init-System systemd. Dieses enthält einen Automounter, der auch durch einen Eintrag in fstab aktiviert werden kann. Trägt man in einem fstab-Eintrag die mount-Optionen noauto,x-systemd.automount ein, so wird die Partition bzw. Netzwerk-Freigabe nicht schon beim Systemstart, sondern erst bei einem Zugriffsversuch automatisch eingebunden. Fügt man noch zusätzlich die Option x-systemd.idle-timeout=60 ein, so wird die eingebundene Partition bzw. Freigabe nach einer Untätigkeit von 60 Sekunden wieder automatisch ausgehängt. Natürlich kann der Wert für das Timeout beliebig verändert werden.

Ein solcher Eintrag könnte so aussehen:

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UUID=xxxxxxxxx-xxxx-xxxx-xxxx-xxxxxxxxxxxx   /media/Backup   ext4   defaults,noauto,x-systemd.automount,x-systemd.idle-timeout=60   0   2

Einzelne Ordner einhängen

In manchen Fällen ist es sinnvoll, einzelne Ordner (oder auch einzelne Dateien) einer Partition zusätzlich noch an anderer Stelle ins Dateisystem einzuhängen. So kann es z.B. sein, dass der Benutzer "Max" den Ordner "Downloads" aus /media/Daten zusätzlich noch in sein Homeverzeichnis einbinden will, weil er ihn mit diesem in seinem Samba-Netzwerk freigeben möchte. Ein einfacher Symlink kommt dafür aber nicht in Frage, weil Symlinks, die aus einer Freigabe heraus führen, mit cifs standardmäßig nicht erlaubt sind.

Mit der Option bind kann man sowohl ganze Partitionen als auch einzelne Ordner oder Dateien zusätzlich noch an anderer Stelle ins Dateisystem einhängen. Als Art des Dateisystems (type) muss dabei none angegeben werden. Beispiel:

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# Ganze Partition in /media einbinden:
UUID=bbf85ecb-cc61-40ed-ba7b-d7b804ee845e   /media/Daten   ext3   defaults   0   2
# Ordner "Downloads" zusätzlich in /home/Max einbinden:
/media/Daten/Downloads  /home/Max/Downloads  none  bind  0  0

Ähnlich wie die Option bind verhält sich die Option move, nur dass dann der betreffende Ordner nur noch am neuen Mountpunkt erscheint.

Aushängen

Alle eingehängten Geräte und Partitionen werden beim Herunterfahren des Systems automatisch korrekt wieder ausgehängt. Manchmal möchte man jedoch auch statisch eingehängte Geräte schon vorher wieder aushängen, z.B. weil man eine externe Festplatte oder ein Netzwerk abschalten möchte.

Alle über einen Eintrag in fstab ohne die Option users stationär eingebundenen Geräte können nur mit Root-Rechten wieder ausgehängt werden:

sudo umount <Gerät> 

Insbesondere gilt, dass das einfache Aushängen mit einem Mausklick auf "Datenträger aushängen" in der GUI in diesen Fällen nicht funktioniert.

Beispiel

Ein ausführliches Beispiel der Anwendung von fstab ist im Artikel zu Banshee (Abschnitt „Musiksammlung-auf-externer-Festplatte“) anhand einer Musiksammlung auf der externen Festplatte beschrieben.

Klonen von Festplatten

Vor dem Klonen von Festplatten sollte man die fstab wieder komplett auf die "echten" Geräteknoten (/dev/sd*) umstellen, statt UUIDs zu verwenden.

Verwandte Seiten

  • Datenträger: Identifikation und Zugriff auf Datenträger

  • Dateisystem: Übersicht und Eigenschaften verschiedener Dateisysteme

  • Dateisystemcheck

  • mount: Einbinden von Geräten und Partitionen; Parameter und Optionen

  • Autofs: Partitionen und Wechseldatenträger automatisch ein- und aushängen ("Automounter")

  • systemd: Auch dieses seit Ubuntu 15.04 standardmäßig verwendete Init-System enthält einen einfachen Automounter.

  • Windows-Partitionen einbinden: Einbinden von FAT- und NTFS-Partitionen

  • mount.cifs: Windows- und Samba-Freigaben statisch und temporär einbinden

  • NFS: Das beliebte Netzwerk-Protokoll für Linux

  • NFSv4: Das beliebte Netzwerk-Protokoll für Linux in der aktuellen Version 4

  • FUSE/sshfs Entfernte Dateisysteme über SSH einbinden

  • Externe Laufwerke statisch einbinden: Besonderheiten beim statischen Einbinden externer Datenträger

Extern

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