Mobiles Breitband
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 24.04 Noble Numbat
Ubuntu 22.04 Jammy Jellyfish
Ubuntu 20.04 Focal Fossa
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Dieser Artikel beschreibt die Einrichtung und Benutzung von Verbindungen ins Internet mittels NetworkManager[1] über Mobilfunknetze[2]. Dafür benötigt man ein Funknetzmodem, für dessen Bereitstellung es mehrere Möglichkeiten gibt:
In den Rechner eingebaute Steckkarte mit eigener SIM
Per USB zugestecktes Funkmodem mit eigener SIM
Mobiltelefon, per USB-Kabel mit dem Rechner verbunden: Tethering
Mobiltelefon, per Bluetooth mit dem Rechner verbunden: Dieses Tethering per Bluetooth lohnt meist nicht, da die so erreichbaren Datenraten heutigen Ansprüchen nicht genügen.
Mobiltelefon, welches per Wifi/WLAN sein Funkmodem zur Nutzung anbietet. Statt diesem selten realisiertem Wifi-Tethering wird meist folgende Methode bevorzugt.
Mobiltelefon mit darauf eingerichtetem und aktiven WLAN-Hotspot, an dem sich der Rechner anmeldet.
Mobiltelefon oder anderes Gerät (manche Provider nennen dies Homespot), per USB-Kabel mit dem Rechner verbunden, die USB-Schnittstelle des Rechners wurde als Ethernet-Schnittstelle eingerichtet.
In diesem Artikel werden nur die Möglichkeiten 1, 2 und 3 weiter besprochen, da 4 und 5 in der Praxis uninteressant sind, denn 6 ist leistungsfähiger und einfacher auf dem Mobiltelefon einzurichten.
Viele Mobiltelefone bieten zwar Tethering an, verstehen darunter aber nicht die Methoden 3, 4 oder 5, sondern 6 oder 7. In den beiden Fällen 6 und 7 verwaltet das Mobiltelefon sein Funkmodem selber und arbeitet als Router, entweder per WLAN oder per Ethernet.
Die meisten Mobiltelefone unterstützen nur einige der oben genannten Möglichkeiten.
⚓︎ Zur Nutzung der Möglichkeit 6 ist erforderlich:
Einrichtung eines WLAN-Hotspots auf dem Mobiltelefon: Das hat mit Ubuntu überhaupt nichts zu tun und ist in der Bedienungsanleitung des Mobiltelefons erklärt.
Einrichtung eines WLAN-Verbindungsprofils wie im Hauptartikel erklärt: NetworkManager (Abschnitt „Drahtlose-Verbindungen“)
Die Möglichkeit 7 benötigt, abgesehen von ihrer Aktivierung auf dem Mobiltelefon, nur die Einrichtung und Nutzung eines Verbindungsprofils für Ethernet.
Verbindungsprofil Mobiles Breitband¶
Für die Möglichkeiten 1, 2 und 3 ist zuerst das Modem an den Rechner anzuschließen:
Beim Einbau müssen neben der elektrischen Stromversorgung und den Datenverbindungen zusätzlich auch noch eine oder mehrere Antennen angeschlossen werden.
Bei Laptops und Notebooks sind Antennen neben dem Display im Deckel eingebaut und im Inneren des Gerätes über filigrane Koaxleitungen (Ø ca. 1mm) mit winzigen Steckern (Typ U.FL/IPEX) zugänglich. Es gibt auch noch kleinere Verbinder des Typs IPEX4 mit gleichem Funktionsprinzip, aber mechanisch inkompatibel zu IPEX. Alle diese Bauelemente sind nur für wenige Steckvorgänge im einstelligen Bereich gedacht und danach kaputt.
Für Rechner mit Desktop- oder Tower-Gehäuse gibt es auch Einbaukarten mit Slotblech und darauf einen Koaxialanschluss größerer mechanischer Bauart. Hier muss man auch eine Antenne anschließen.
Bei Modems in der Bauform USB-Stick ist entweder eine Antenne eingebaut oder kann per Koax angeschlossen werden. Diese Geräte haben oft eine multiple Persönlichkeit und treten zuweilen als CD auf, um Treibersoftware für Windows zu verbreiten. → Modem wird nicht erkannt
Für die Nutzung des Funkmodems eines Mobiltelefons ist eine Kopplung per USB-Kabel erforderlich. Meist muss auch noch eine Bedienung am Mobiltelefon erfolgen, wie in dessen Bedienungsanleitung erklärt. Nicht alle Mobiltelefone (d.h. deren Hersteller) erlauben die Fremdnutzung ihres Funkmodems. Wenn ein Mobiltelefon sein Funkmodem verleiht, kann es dieses natürlich während der Leihdauer selber nicht mehr benutzen, d.h. es funktioniert nicht gleichzeitig auch als Telefon. Alternative: WLAN-Hotspot einrichten
Mobiles Breitband |
Für eine Verbindung ins Internet via Funkmodem oder Mobiltelefon muss über die Bedienoberfläche des NetworkManagers nm-connection-editor ein Verbindungsprofil des Typs „Mobiles Breitband“
angelegt werden. Danach öffnet sich ein Assistent, der die Grundeinrichtung für alle gängigen deutschen und internationalen Anbieter vornehmen kann; dafür muss man die Kenndaten des eigenen Mobilfunkvertrages (mindestens Land (des Vertrags, nicht den Aufenthaltsort!), Provider und APN) auswählen.
Für ein Verbindungsprofil vom Typ „Mobiles Breitband“
sind wichtige Einstellungen der Verbindungsname und weitere sind in den Kapiteln (Registerkarten) Allgemein, „Mobiles Breitband“, IPv4-Einstellungen und IPv6-Einstellungen zu finden. Unter „Mobiles Breitband“ muss man fehlende Angaben (z.B. PIN) gegebenenfalls von Hand nachtragen und auf jeden Fall alle Angaben auf Richtigkeit konrollieren. Für die anderen Kapitel geht man vor wie unter NetworkManager (Abschnitt „Verbindungsprofil-fuer-Ethernet“) beschrieben.
Achtung!
Die Angaben unter „Mobiles Breitband“ sind abrechnungs- und kostenrelevant! Es werden diese und nicht die im Mobiltelefon hinterlegten Vertragsdaten verwendet. Die richtigen aktuellen Daten ggf. beim eigenen Provider erfragen, denn die Informationen des Assistenten könnten veraltet sein.
Ein ggf. gesetzter, aber im Profil nicht angegebener PIN für die SIM wird beim ersten Gebrauch des Verbindungsprofils abgefragt und gespeichert. Das funktioniert nicht immer zuverlässig. → PIN der SIM verhindert Verbindung
Manuelle Einrichtung¶
Das benötigte Verbindungsprofil kann auch auf der Kommandozeile[3] mit Hilfe des Dienstprogramms nmcli oder den im Artikel NetworkManager ohne GUI beschriebenen Methoden erstellt werden. Hierfür ist der Verbindungstyp gsm
anzugeben.
Problembehebung¶
Checkliste¶
PIN der SIM verhindert Verbindung¶
Wenn eine Verbindung nicht möglich ist, obwohl der Stick vom NetworkManager erkannt wird, schafft das Deaktivieren der PIN (am einfachsten: SIM in Handy einlegen und dann PIN deaktivieren) rasche Abhilfe.
Modem wird nicht erkannt¶
Manche Modems haben zusätzlich zum eigentlichen Betriebsmodus eine Funktion als "USB-CD" mit Treibersoftware für Windows. Es kann zu Problemen kommen, weil ständig versucht wird, diese "USB-CD" zu öffnen. Wird also z.B. im Netzwerk-Manager das Modem nicht angezeigt (oder es taucht nur kurz auf und verschwindet wieder), dann könnte dieser Artikel im Forum bei der Diagnose helfen bzw. Abhilfe schaffen. Unter Linux ist USB ModeSwitch verantwortlich für die automatische Umschaltung in einen Modem-Betriebsmodus.
Links¶
NetworkManager Hardware 3G 🇬🇧 – unterstützte UMTS-Hardware