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Systemdatei bearbeiten

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Die Bearbeitung einer Konfigurationsdatei wie beispielsweise /etc/fstab oder /etc/default/grub, in welche nur der Benutzer root[4] schreiben darf, mit einem Texteditor ist eine häufige Aufgabe für einen Administrator. Der Übersichtsartikel[4] empfiehlt dafür die Methoden sudoedit und admin://.

Bei Desktop-Systemen besteht oft der Wunsch, zur Navigation im Dateisystem einen grafischen Dateimanager einzusetzen, und die so gefundene Systemdatei für die Bearbeitung direkt aus dem Dateimanager in einen Editor zu laden. Dies kann man mit den hier vorgestellten Desktop-Dateien für beide Methoden sicher realisieren:

Installation

Die gewünschte Datei ubuntuusers-de-sudoedit.desktop bzw. ubuntuusers-de-adminedit.desktop wird einfach im eigenen Homeverzeichnis im Ordner ~/.local/share/applications/ (den man möglicherweise erst selbst anlegen muss) abgelegt. Man benötigt nur eine der beiden Dateien.

# ubuntuusers-de-sudoedit.desktop
[Desktop Entry]
Type	=	Application
Name	=	Sudoedit
Name[de] =	Sudoedit: Datei bearbeiten …
Comment =	File edit using sudoedit.
Icon	=	text-editor
Terminal =	true
Exec	=	env SUDO_EDITOR=gedit sudoedit %f
MimeType =	text/plain;
# ubuntuusers-de-adminedit.desktop
[Desktop Entry]
Type	=	Application
Name	=	Adminedit
Name[de] =	Admin: Datei bearbeiten …
Comment =	File edit using GVFS protocol admin://.
Icon	=	text-editor

Exec	=	gedit admin://%f
MimeType =	text/plain;

Die Dateien starten jeweils den grafischen Editor gedit. Das kann man einfach mit dem im eigenen System installiertem persönlichen Lieblingseditor auf eben diesen ändern. Danach sollte man die geänderte Datei auf Syntaxfehler prüfen.

Zur Deinstallation löscht man einfach die Datei im eigenen Homeverzeichnis.

Bedienung

sudoedit

  1. Man navigiert mit seinem Dateimanager zur zu bearbeitenden Systemdatei und öffnet (oft mit der rechten Maustaste rechte Maustaste) für diese das Kontextmenü.

  2. Man wählt den Menüpunkt: (ähnlich wie) „Mit anderer Anwendung öffnen“

  3. Man wählt aus der angezeigten Liste die Applikation „Sudoedit: Datei bearbeiten …“ aus. Wenn die Liste leer sein sollte oder jedenfalls die gewünschte Applikation nicht enthält – was beim ersten Mal der Fall ist – betätigt man die Schaltfläche (ähnlich wie) „Alle Anwendungen anzeigen“ und wählt aus dieser Liste aus.

  4. Es wird ein Terminal gestartet, in welchem man für die Arbeit als root sein eigenes Passwort eingeben muss.

  5. Es wird der konfigurierte Lieblingseditor mit einer Kopie der Systemdatei zur Bearbeitung geöffnet. (Wenn man in der Dektop-Datei einen nicht vorhandenen Editor definiert, wird ersatzweise Nano gestartet.

  6. Nach der Bearbeitung speichert man ganz normal und schließt den Editor. Die geänderte Datei wird automatisch an die Stelle der ursprünglichen Datei verschoben.

Adminedit

Man geht genauso vor wie unter sudoedit beschrieben, lediglich:

  • Die Applikation heißt nun „Admin: Datei bearbeiten …“

  • Es wird kein Terminal geöffnet, sondern ein Dialog zur Passworteingabe an Policy Kit. Man muss des Passwort des ausgewählten Administrators eingeben.

Sicherheit

Sowohl Dateimanager als auch der Editor laufen in beiden Fällen nicht unter dem Benutzer root, sondern unter dem eigenen Benutzernamen.

Die Verwendung der hier vorgestellten Desktop-Dateien ist daher sicherer als die Verwendung der Menüpunkte ähnlich wie „Als Systemverwalter öffnen“ im Kontextmenü mancher Dateimanager wie beispielsweise Caja und Nemo, welche für diese Aufgabe jeweils sich selbst oder einen Editor als root starten. Das trifft nicht zu für den Dateimanager Nautilus, der das Protokoll admin:// richtig implementiert und daher bei dieser Aufgabe mit gleichwertigem Sicherheitsniveau wie die hier vorgestellte Desktop-Datei benutzt werden kann.

Diese Revision wurde am 25. Mai 2023 14:40 von kB erstellt.