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Ardour

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Ardour/ardour_logo.png Ardour 🇬🇧 ist ein Harddisk-Recorder und ein Audio-Workstationprogramm (DAW). Ursprünglich ein ProTools-Klon, hat es sich heute in Features und Bedienkonzept emanzipiert. Es bietet Audiospuren in unbegrenzter Zahl, in Verbindung mit JACK mächtige Routingfunktionen, ausgefeiltes Mixing, vollständige Automatisierung, Undo und Redo auch nach Beenden und Neustart des Programms, Unterstützung vielfältiger professioneller Audioformate (einschließlich WAV64, Broadcast etc.), regionenbasierte Bearbeitung mit einfacher Erstellung von Crossfades u.v.m. Jeder Bearbeitungsschritt ist nicht-destruktiv, auch Schnitte und Löschen einzelner Abschnitte von Audioaufnahmen lassen sich leicht rückgängig machen. Alle Aktionen im Mixer und in Effekt-Plugins geschehen in Echtzeit. Man hört also sofort, was geschieht, wenn man einen Regler bewegt.

Ardour5_auf_zwei_Bildschirmen
Ardour auf zwei Bildschirmen

Ardour besitzt eine Reihe eigener Audio-Effekte, unterstützt darüber hinaus die nativen Linux-Plugins in den Formaten LV2 und LADSPA. Diese Plugins lassen sich in einzelne Mixerspuren und/oder in den Masterkanal einfügen. Effekte lassen sich auch semi-destruktiv "anwenden". Über einen Umweg lassen sich Windows-VST-Plugins einbinden.

Schlaglichter auf die Technik-Historie: Ardour als Langzeitprojekt

Ardour-Entwickler Paul Davis begann sein Projekt 1999, als er mit seiner Idee, ProTools für die Anwendung auf Linux-Systemen zu modifizieren, beim Hersteller der DAW auf Desinteresse gestoßen war. Nennenswert präsent ist Ardour seit seiner Version 2, die 2007 freigegeben wurde und bis zum Erscheinen von Ardour 4 die zuverlässigste Version darstellte. Dank der Fortentwicklung des Programms in den letzten Jahren gerade in Hinblick auf Betriebssicherheit kann man heute aber bedenkenlos die aktuellen Ardour 5 und 6 einsetzen. Über das Entwicklerportal ist seit Oktober 2022 die Version 7 erhältlich.

  • Ardour 2 war bis Ubuntu 14.04 standardmäßig auch in den Paketquellen verfügbar. Es deckte im reinen Audiobereich sehr viele Aufgaben ab. Für Umsteiger von unter anderen Betriebssystemen verbreiteten Programmen schienen allerdings wichtige Funktionen zu fehlen - so beherrschte Ardour 2 keine Videospuren und hatte noch keine MIDI-Sequencingfunktionalität. Man musste sich damit behelfen, dass man verschiedene Linux-Spezialanwendungen zusammenarbeiten ließ, die sich jeweils auf bestimmte Aufgaben konzentrieren. Das vermochten allerdings zumeist nur Experten zuwege zu bringen.

  • Ardour 3 wurde 2013 freigegeben 🇬🇧 und brachte u.a. den entscheidenden Schritt bei der Fortentwicklung der Benutzeroberfläche. Gegenüber Ardour 2 war es in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt worden. Bedeutend war zum einen der Umstand, dass Ardour 3 nun den Umgang mit Videospuren beherrschte; und zum anderen standen umfangreiche MIDI-Funktionen zur Verfügung. Auch der Komfort beim Importieren von Audioformaten, deren Abtastfrequenz sich von derjenigen des jeweiligen Ardour-Projektes unterschied, wurde verbessert. Gegenüber Ardour 2 hatten sich schließlich noch einige Befehlszuordnungen in den Menüs verändert. Ardour 3 wurde in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen aktualisiert und in seinen Funktionen erweitert. Durch die Fortschritte, die Ardour 4 brachte, konnte man Ardour 3 aber schon nach zwei Jahren als technisch überholt betrachten.

  • Ardour 4 wurde 2015 freigegeben 🇬🇧 und war ab Ubuntu 16.04 in den Paketquellen verfügbar. Optisch und in der Handhabung unterschied es sich nur wenig von Ardour 3, unter der Haube war aber eine Fülle von Details weiterentwickelt und teilweise deutlich verbessert worden. Unter anderem konnte das Programm besser mit sehr großen Projekten umgehen und beanspruchte den Arbeitsspeicher im ganzen deutlich weniger; der Umgang mit MIDI-Daten wurde verbessert, das Audio- und MIDI-Arrangementfenster bot zusätzliche Funktionen. Ardour 4 benötigte anders als seine Vorläufer nicht mehr zwingend den Soundserver JACK, konnte kann auch unmittelbar mit ALSA zusammenwirken. Es lief außerdem anders als Ardour 3 auch unter OS X und nach Angaben der Entwickler sogar unter Windows.

  • Ardour 5 wurde im August 2016 freigegeben 🇬🇧 und ist heute die unter Ubuntu standardmäßig verfügbare Version. Die Handhabung gleicht weitgehend der von Ardour 3 und 4; sie wurde um einige Details erweitert. Unter der Oberfläche sind abermals viele Details verbessert und Fehler beseitigt worden. Die Palette der Farbgestaltungen wurde vergrößert. Das Verhalten der Fenster für das Mischpult und für die Einstellungen wurde variabler gestaltet. Ab dieser Version läuft Ardour offiziell unter Windows.

  • Ardour 6 wurde am 24. Mai 2020 freigegeben 🇬🇧. In der Handhabung unterscheidet es sich nicht sonderlich von Ardour 5; laut Angaben des Entwicklers Paul Davis wurde aber der Quellcode über weite Strecken überarbeitet, das Miteinander von Audio- und MIDI-Materialien wurde verbessert, darüber hinaus sind Timestretching-Möglichkeiten in den gesamten Bearbeitungsprozess integriert. Das System wurde überdies besser auf die Anforderungen bei der Produktion groove-zentrierter Musik abgestimmt. Ardour 6 ist seit Ubuntu 20.10 in den Paketquellen enthalten. Nutzt man ältere Ubuntu-Versionen, muss man Ardour nach der unten beschriebenen Prozedur manuell installieren.

  • Ardour 7 wurde am 15. Oktober 2022 freigegeben 🇬🇧. Die in der Version 6 eingeschlagenen Wege wurden weiter verfolgt, u.a. für die Arbeit mit Loops. Die Möglichkeiten der MIDI-Bearbeitung wurden erweitert, zusätzliche Aufnahmemodi hinzugefügt. Bei der Handhabung des Audioschnitts gibt es erweiterte Möglichkeiten. Ardour 7 ist bislang nicht in den Ubuntu-Paketquellen enthalten und muss nach der unten beschriebenen Prozedur manuell installiert werden.

Weitere Varianten von Ardour sind Waves' Tracks Live 🇬🇧, das auf unkomplizierte Aufnahmen von Live-Konzerten optimiert ist, sowie Harrison Mixbus 🇬🇧 und Mixbus 32C 🇬🇧, die Ardour um ein virtuell-analoges Mischpult der Spitzenklasse erweitern.

Ardour und seine Peripherie

Sofern man Ardour nicht in Kooperation mit ALSA betreiben möchte, kann man auf den Soundserver JACK zurückgreifen. Alle professionellen Audioprogramme können in einem Linux-System über JACK miteinander und auch mit externer Hardware kommunizieren, so dass Ardour leicht mit Programmen wie Rosegarden, Qtractor oder JAMin (Masteringprozessor) verbunden werden kann. Für das Bearbeiten von Videosoundtracks ließ sich auch schon Ardour 2 mit dem Videoplayer Xjadeo 🇬🇧 oder dem Schnittsystem Open Movie Editor 🇬🇧 synchronisieren. Einen ausführliche Anleitung zu Audioschnitt, -montage und -mischung am Beispiel der Herstellung von Audio-Podcasts oder Radiosendungen liefert der Artikel Ardour/Nutzung.

Installation

Installation aus den Paketquellen

Ardour 5

Ardour 5 ist seit Ubuntu 17.10 in den offiziellen Paketquellen enthalten:

  • ardour (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install ardour 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://ardour

Ardour 6

Ardour 6 ist seit Ubuntu 20.10 in den offiziellen Paketquellen enthalten:

  • ardour (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install ardour 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://ardour

Es gibt vom Ubuntu Studio-Team die Möglichkeit, ein PPA für Ubuntu 20.04 einzurichten, welches eine aktuelle Version von Ardour 6 beinhaltet.

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:ubuntustudio-ppa/ardour-backports

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams ubuntustudio-ppa zu entnehmen.

Manuelle Installation

Man kann auch eine aktuelle Version von Ardour von der offiziellen Ardour-Seite bekommen. Dazu muss man aber dem Projekt eine kleine Geldspende zukommen lassen. Zu finden ist diese auf deren Download-Seite ⮷.

Von pkgs.org 🇬🇧 werden DEB-Pakete ⮷ angeboten. Die Pakete können für Ubuntu 20.04 heruntergeladen werden. Nachdem man sie für die korrekte Ubuntu-Version und Architektur geladen hat, müssen die DEB-Pakete noch installiert werden.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Hinweis:

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass einzelne Funktionen bei einem aus den Paketquellen installierten Ardour nicht korrekt arbeiten, beispielsweise das automatische Verschieben von Automationskurven mit den zugehörigen Regionen. Auch dann kann man sich mit einem manuell installierten Ardour behelfen; dort gibt es diese Funktionsprobleme im allgemeinen nicht. In jedem Falle aber sollte man zunächst die Version aus den Paketquellen installieren und testen, auch weil dabei der Soundserver JACK automatisch eingerichtet wird – was man sonst per Hand erledigen müsste. Manuell und aus den Paketquellen installierte Ardour-Versionen können bedenkenlos parallel verwendet werden. Das gilt auch, wenn man neben Ardour 5 auf Ardour 4 oder 6 zurückgreifen möchte.

Hinweis!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Die Installation läuft in drei Schritten ab:

  • Zunächst lädt man die *.run-Installationsdatei herunter.

  • Dann öffnet man ein Terminalfenster [2] und bewegt sich in den Ordner, in dem die Datei liegt.

  • Die Installation erfolgt mit dem folgenden Befehl nach dem Muster:

    /bin/sh ./A_Linux_VERSION.run 

Im Falle der Version Ardour 5.12.0 trägt die Installationsdatei für ein 64-Bit-System die Bezeichnung Ardour-5.12.0-x86_64.run. Der zugehörige Befehl lautet also:

/bin/sh ./Ardour-5.12.0-x86_64.run 

Hinweis:

Sobald man Ardour manuell installiert, fragt das Installationsprogramm, ob evtl. vorhandene ältere manuell installierte Programmversionen entfernt werden sollten. Wer ganz sichergehen möchte, kann eine bewährte alte Version parallel zur neuen behalten - wenn sich nämlich herausstellen sollte, dass einzelne Funktionen bei der neuen Version Probleme bereiten. Im Detail ergab sich das in der Vergangenheit z.B. beim Wechsel von Ardour 3.0 zu 3.1.10. Die Version 5.9 wiederum hatte ein Problem, Ardour-4-Projekte zu öffnen - was unter 5.8 noch funktionierte. Mehrere Versionen von Ardour auf einem Rechnersystem parallel zu betreiben, ist problemlos möglich.

Je nach BIOS- bzw. (U)EFI-Justage kann während der Installation eine Warnung auftauchen, die sich auf das Frequency Scaling 🇬🇧 der CPU bezieht (insbesondere bei Notebooks). Mit dem Frequency Scaling verträgt sich Ardour nicht in jeder Lebenslage. Die Warnung ist allerdings nicht dramatisch - man kann es erst einmal darauf ankommen lassen und auch mehrspurige Ardour-Projekte auf Rechnern mit aktiviertem Frequency Scaling bearbeiten. Sollten sich dann Hinweise ergeben, dass die Rechenleistung nicht ausreicht, kann man immer noch im BIOS/(U)EFI die Funktion deaktivieren.

Unterstützung von Plugin-Systemen

Für die Verwendung von Windows-VST-Plugins musste Ardour lange Zeit selbst entsprechend kompiliert werden. Inkompatible Lizenzen machten es unmöglich, fertige Ardourpakete mit Windwos-VST-Unterstützung bereitzustellen. Heute sind Linux-VST-Plugins integriert worden; möchte man Windows-VSTs anwenden, sollte man auf das Hilfsprogramm Carla zurückgreifen, das u.a. in den Multimedia-Distributionen KXStudio, AVLinux und LibraZiK Studio standardmäßig vorhanden ist.

Konzept und Merkmale

Dieser Artikel beschreibt aus Platzgründen nur einen rudimentären Teil der Funktionen. Einige weitere Details - wenngleich auch bei weitem noch nicht erschöpfend - enthält der Artikel über die praktische Nutzung des Programms. Ardour besteht im Wesentlichen aus zwei Sektionen, die auch die beiden zentralen Fenster ausfüllen:

  • einem Audio-Arrangement (mit dem Editor im Mittelpunkt)

  • und einem Mischpult.

Dieses Konzept unterscheidet sich daher von anderen Programmen, da es durch die Möglichkeiten im Verbund mit JACK ein nach allen Seiten offenes System darstellt und dadurch auch als ein (nahezu grenzenloses) Mischpult mit Audioarrangement-Funktionalität angesehen werden kann. So ist es möglich, jeden unter JACK laufenden Klangerzeuger, Arranger, Tracker o.ä. im Mischpult von Ardour mit anderen Signalen zu mischen, mit Effekten zu belegen oder auch darin aufzunehmen. Der Verbund aus Ardour und JACK erinnert insofern an Geräte, Verbindungen und Arbeitsabläufe in einem analogen (Hardware-)Tonstudio.

Bekanntermaßen entspinnen sich in Forendiskussionen zwischen den Nutzern unterschiedlicher DAW-Programme schon im proprietären Bereich oftmals regelrechte Glaubenskriege, die sich zumeist an den unterschiedlichen Bedienungskonzepten entzünden. Besonders Ardour als nichtkommerzieller und nicht beworbener und folglich wenig bekannter Software haftet das Image schlechter Handhabbarkeit an. Davon sollte man sich als Neueinsteiger allerdings nicht irritieren lassen: Ardour 5 und 6 bieten in vielerlei Hinsicht ähnlichen Bedienungskomfort wie proprietäre DAW-Systeme; und sich in eine DAW einzuarbeiten, bedeutet angesichts der unfangreichen Funktionen und Möglichkeiten in jedem Falle Zeit- und Lernaufwand.

Hinweis:

Standardmäßig wird JACK über die graphische Software QJackCtl gesteuert. Was die Audio- und MIDI-Verbindungen angeht, ist die Darstellung dort womöglich nicht jedermanns Sache. Alternativ bietet sich hier das Programm Patchage 🇬🇧 an, in dem man mit der Maus auf dem Bildschirm buchstäblich Kabel verlegen kann und an dem sich auch neueste QJackCtl-Versionen orientieren (Patchage ist in den offiziellen Ubuntu-Paketquellen verfügbar). Noch einen Schritt weiter geht die JACK-Oberfläche in den Multimedia-Distributionen KXStudio und LibraZiK 🇬🇧, die ein besonders aufwendiges und variables Fenstersystem enthält: die Suite Cadence. Auf manchen Rechnern ist zu beobachten, dass dieses System zuverlässiger läuft als QJackCtl. Es enthält auch eine patchage-ähnliche Oberfläche für das Herstellen von Audio- und MIDI-Verbindungen.

Tracks/Busse

Ardour kennt prinzipiell zwei Arten von Kanälen oder Spuren:

  • Tracks (Audiospuren)

  • Busse (Sammelschienen, z.B. auch Monitorkanäle).

Der grundlegende Unterschied ist, dass Busse nur einen frei belegbaren Kanalzug in einem Mischpult darstellen. Ein solcher Bus muss von mindestens einer Audiospur "gefüttert" werden. In den Tracks hingegen geht der Kern des Audio-Geschehens vor sich. Sie sind sozusagen fest mit einer (digitalen) Bandmaschine verbunden; sie nehmen also auf Festplatte auf, können von dort aus wiedergeben und reichen ihr Ausgangssignal an die Busse weiter.

Dieses Konzept ist somit weitaus offener als beispielsweise das des proprietären Cubase, da es bei Ardour unter Monitorkanälen keine Trennung in Effekt-, Eingangs-, Monitor- oder Gruppenkanäle gibt und zusätzlich an jedem Eingang eines Monitorkanals beliebig viele Quellen in beliebig vielen Kanalkonstellationen anliegen können. So werden Busse also beispielsweise verwendet, um:

  • Kanäle zu Gruppen zusammenzufassen, z.B. für gemeinsame Effekte oder eine gemeinsame Automation

  • Send-Effekte bereit zu stellen, um z.B. ein Hallgerät von allen anderen Kanälen aus anzusteuern

  • Externe Klangerzeuger in eine Mischung mit einzubinden und mit Effekten zu versehen

  • Individuelle Monitorkanäle (oder gar ganze Monitorpulte) für einspielende Musiker zusammenzustellen

Alle Tracks oder Busse können innerhalb von Ardour eine beliebige Anzahl an Kanälen enthalten, somit kann man beispielsweise eine mehrkanalige Surroundaufnahme auf nur einer Audiospur aufzeichnen, die die entsprechende Anzahl Kanäle enthält. Die Kanalkonfiguration eines Tracks oder Busses kann zur Laufzeit, also nachträglich, frei geändert werden.

Ein/Ausgänge

Jeder Track oder Bus kann Signale aus beliebigen Quellen annehmen und ebenso an beliebige Empfänger senden. Das gleiche gilt für zwei spezielle Arten von "Effekten" im Mischpult: Inserts und Sends. Diese stellen an der Stelle, an der sie eingefügt wurden, einen Abgriff des Signals dar, das von dort aus jeden anderen Track/Bus, jeden anderen Eingang eines externen Programmes oder gar jeden Anschluss an der Soundkarte versorgen kann. Die "Verkabelung" kann dabei in der Benutzeroberfläche von JACK vonstatten gehen oder auch direkt in Unterfenstern in Ardour erfolgen. Durch diese nahezu grenzenlosen Möglichkeiten hebt sich Ardour im Verbund mit JACK deutlich von anderen HD-Recordinglösungen ab.

Eingänge

Jedem Eingang kann die Anzahl an Kanälen (im Sinne von Streams, also z.B. mono=1, stereo=2, surround=5) frei vergeben werden. Jeder dieser Eingangskanäle kann nun mit einer Quelle, die innerhalb von JACK verfügbar ist, verbunden werden. Eine Quelle kann beispielsweise sein:

  • Eingangsstufe der Audiokarte

  • Ausgang eines anderen Programms

  • Ausgang eines Tracks/Busses in Ardour

  • Ausgang eines Sends oder Inserts in Ardour

Eingänge finden sich vor allem an Audio- und Monitorkanälen (Rechtsklick rechte Maustaste am oberen Ende eines Kanalzugs im Mischpult) und in Inserts.

Ausgänge

Jeder Ausgang kann sein Signal an beliebige (auch an mehrere) Empfänger schicken. Eine unterschiedliche Anzahl an Kanälen in einem Track/Bus/Send/Insert erfordert natürlich eine spezielle Form der Balance- oder Panoramaregelung, was Ardour durch ein sehr flexibel nutzbares Konzept ermöglicht.

Bildschirmfoto_A3-Stereobalance.jpg
Panoramaregler im Mischpult ab Ardour 3
  • Mono: einfacher Panoramaregler R/L

  • Stereo: gekoppelter Panoramaregler für beide Kanäle. Standardmäßig ist er mittig fixiert ("Equal Power Stereo"). Über einen Rechtsklick rechte Maustaste auf den Panoramaregler kann man ein Menü öffnen und dort Optionen aussuchen. Um wie gewohnt das Lautstärkeverhältnis der Stereokanäle zu verändern, wählt man "Stereo Balance" und kann danach den Regler verschieben.

  • Mehrkanal: Anordnung der Kanäle und Quellen über ein Zusatzfenster. Dorthin gelangt man über über einen Rechtsklick rechte Maustaste auf das Symbol der Panoramaregler und Klick linke Maustaste auf den anschließenden Menüpunkt "Bearbeiten".

Auch die Anzahl an Kanälen in den Ausgängen kann man in Ardour zu jeder Zeit verändern. Dabei passt sich die Balanceregelung automatisch an. Standardmäßig verbindet Ardour die Ausgänge von Spuren und Bussen mit dem Eingang des Masterkanals. Ein individuelle Verkabelung von Hand ist also nicht unbedingt erforderlich.

Mischpult

Ardour5-Mischpult
Mischpultfenster in Ardour 5

Das Mischpult kann alle vorhandenen Tracks und Busse darstellen. Am linken Rand befindet sich ein Fenster, in dem man bestimmt, ob einzelne Spuren oder ganze Gruppen ein- oder ausgeblendet werden sollen. Die Gruppenzuordnung von Spuren erfolgt jeweils im Kanalzug unter dem Fader. Am rechten Rand befindet sich der Masterkanal, der wenige Besonderheiten aufweist:

  • Wenn gewünscht, verbinden sich die Ausgänge aller neu erstellten Spuren automatisch mit den Eingängen des Masterkanals.

  • Der Masterkanal lässt sich nicht löschen.

Den Großteil des Fensters nehmen die Kanalzüge ein. Deren Sortierung ist beliebig im Bereich am linken Rand per Drag&Drop wählbar. Das Signal durchläuft einen Kanalzug von oben nach unten:

  • Eingangssektion (Wahl der Anzahl Kanäle, Verbinden mit anderen Quellen/Ausgängen)

  • Prefader Inserts (beliebig viele Effekte, Sends und Inserts, wenn der Signalfluss zu ihnen vor dem Fader abgegriffen werden soll). Im dortigen Untermenü können unter "Sends" auch Verbindungen zu anderen Ardour-Spuren gezogen werden.

  • Fader (Pegelregler) mit danebenliegender senkrechter Aussteuerungsanzeige. Nach welchem Verfahren die Anzeige messen soll, kann man mit einem Rechtsklick rechte Maustaste auf die Anzeige über ein Zusatzmenü festlegen.

  • Postfader Inserts (beliebig viele Effekte, Sends und Inserts, zu denen der Signalfluss nach dem Fader abgegriffen werden soll)

  • Panorama/Balance (Wahl der Verteilung der Kanäle auf die Ausgangskonfiguration)

  • Ausgangssektion (Wahl der Anzahl Kanäle, Verbinden mit anderen Eingängen)

Arrangement

Bildschirmfoto_Ardour-Editorfenster
Arrangement-Fenster in Ardour 5

Im Arrangement (auch "Editor-Fenster" genannt) können alle erstellten Tracks und Busse angezeigt und sortiert werden. Wie auch im Mischpult ist hier ein Zusammenfassen in Gruppen möglich. Die Sortierung wird hier gleichfalls per Drag&Drop im senkrechten Bereich am rechten Bildschirmrand vorgenommen, ebenso wie die Verwaltung der Spuren und Gruppen. Am linken Fensterrand kann man sich mit + E den Kanalzug der ausgewählten Spur einblenden lassen, daneben erscheinen untereinander die Bedienfelder der einzelnen Tracks und Busse. Den Großteil des Fensters nimmt das Arrangement selbst ein, in dem die Audiospuren mit ihren Inhalten auf der Zeitleiste angeordnet werden. Im Arrangement werden außerdem (auf separat einblendbaren Spuren) die Automationen des Mischpults visualisiert und können dort bearbeitet werden. Automatische Änderungen der Lautstärke oder des Panoramas (Balance) können als Kurven in spezielle Subspuren mit der Maus linke Maustaste eingezeichnet oder (im Automationsmodus) direkt durch Bewegen der Regler zur Laufzeit aufgenommen werden.

Weitere Fenster

Für die Anhänger üppiger optischer Darstellung bietet Ardour neben dem schon beschriebenen Editor und Mischpult weitere Fenster. Gerade wenn man mehrere Bildschirme am Rechner anschließen kann und darauf umfangreiche Projekte mit vielen Spuren bearbeitet, wird das interessant. Unter anderem gibt es

  • eine vergrößerte Zeitanzeige

  • eine erweiterte Aussteuerungsanzeige ("Meterbridge")

  • Matrix-Fenster, in denen die Audio- und MIDI-Verbindungen zwischen Spuren und Bussen graphisch dargestellt werden (inhaltlich deckt sich das mit den Anzeigen im JACK-Verbindungsfenster)

  • ein Fenster, in dem man MIDI-Signale verfolgen kann

  • ein Fenster mit einer tabellarischen Auflistung von Markerpositionen, Punch in/out-Bereichen etc.

  • ein Fenster mit einer Legende zu den Tastenkürzeln (die man individuell festlegen kann)

  • einen "Bundle Manager" für das Zusammenfassen bestimmter Kanäle oder Spuren zu Gruppen

  • ein Log-Fenster mit Meldungen des Programms im laufenden Betrieb.

Arbeitet man nur an einem einzelnen Bildschirm, kann es sich immer noch lohnen, die unterschiedlichen Fenster auf mehrere Arbeitsflächen zu verteilen.

Elementarer Signalverlauf

In dieser Form durchläuft das Audiosignal also (hier von oben nach unten) mehrere Stufen:

  • Audiokarten-Eingangsstufe

  • ALSA (Alsamixer)

  • Ardour-Audiospur-Eingang

  • Ardour-Audiospur-Kanalzug (Pegel- und Panoramaregler, evtl. Automation)

  • Ardour-Audiospur-Ausgang

  • Ardour-Masterbus-Eingang

  • Ardour-Masterbus-Kanalzug (Pegel- und Panoramaregler, evtl. Automation)

  • Ardour-Masterbus-Ausgang

  • ALSA (Alsamixer)

  • Audiokarten-Ausgangsstufe

Audio-Export

Die verbreitetste Methode, ein Ardour-Projekt abzuschließen, ist der Export in eine einzelne Audiodatei. Die kann man anschließend z.B. einem externen Empfänger übermitteln, online verfügbar machen u.v.m. Beim Export werden standardmäßig sämtliche Einstellungen in Klang, Lautstärke usw. übernommen, stummgeschaltete Spuren werden ausgelassen etc. Neben vollständigen Projekten kann man auch einzelne Regionen aus dem Arrangement/Editorfenster exportieren. Die exportierten Dateien finden sich normalerweise im Ardour-Ordner /export, es sei denn, man hat beim Export einen anderen Ordner bezeichnet.

Hinweis:

Ardour 3 konnte auf älterer Hardware beim Export mehrspuriger Projekte mit Pegelautomation o.ä. mitunter die Rechenkapazitäten überfordern. Das Resultat waren Aussetzer oder Knackser in der exportierten Datei. Unter Ardour 4 wurde das Exportproblem gelöst und ist seither nicht mehr aufgetreten.

Ardour darf aus rechtlichen Gründen nicht direkt ins MP3-Format exportieren; möchte man eine MP3 erzeugen, so sollte man in einem ersten Schritt in ein unkomprimiertes Format exportieren und die Datei anschließend z.B. im Soundconverter in eine MP3 umwandeln.

Mitunter kann es sinnvoll sein, beim Export Dithering mit einzuarbeiten. Hier muss im Einzelfall das Ohr entscheiden. Standardmäßig eignet sich für viele Materialien dreieckförmig verteiltes Dithering.

Hinweis:

Sofern in einer exportierten Datei Verzerrungen auftreten, hängt das häufig mit zu hohen Audio-Pegeleinstellungen im Editor zusammen. Passieren kann das auch dann, wenn alle Pegelausschläge unterhalb von 0 dB bleiben. Das einfachste Gegenmittel ist, den Pegel des Master-Busses abzusenken. Mit einem Probehören der lautesten Stellen kann man den Pegel korrigieren: Bleibt er unterhalb von -7 dB, sollten Verzerrungen ausgeschlossen sein.

Parallele zu VST: die Effekt-Plugins

Zu den Linux-Eigenheiten gehört, dass die verbreiteten Windows-VST-Plugins zumeist nur auf Umwegen nutzbar sind. Der einfachste Ausweg ist, auf die quelloffenen Pendants auszuweichen. Für den Einsatz mit Ardour steht eine große Anzahl freier Effekt-Plugins zur Verfügung. Die Skala umfaßt unter anderem

  • graphische Equalizer

  • parametrische Equalizer

  • Kompressoren

  • Limiter

  • Enhancer

  • Hallgeräte (Reverb)

  • Echogeräte (Delay)

  • Verzerrer (Distortion)

  • Phaser, Chorus, Flanger

  • Oszillatoren, Oktavenverdoppler (Octaver)

  • und vieles mehr.

Verfügbar sind diese Effekte (insgesamt über fünfhundert Stück) in zwei unterschiedlichen Plugin-Formaten: LADSPA und LV2.

Dieser Effekt-Fundus steckt komplett im Metapaket:

  • ubuntustudio-audio-plugins (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install ubuntustudio-audio-plugins 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://ubuntustudio-audio-plugins

Viele auf Medienbearbeitung ausgelegte Distributionen wie Ubuntu Studio, AVLinux 🇬🇧 oder LibraZiK Studio 🇬🇧 bringen das Paket automatisch mit.

Parametrischer_EQ_im_Mischpult.jpg
Effekt-Parameter im Mischpult

Einbinden kann man diese Plugins vor allem auf zweierlei Weise:

  • über das Ardour-Mischpult

  • oder über das Steuerprogramm Carla.

Beide Einbindungsformen kann man natürlich auch in ein und demselben Projekt parallel verwirklichen.

Einbindung über das Ardour-Mischpult

Diese Prozedur dürfte für linux-typische Effektformate wie LADSPA, LV2 und Linux-VST die unkomplizierteste Methode darstellen. Hierzu kann man entweder das separate Mischpultfenster öffnen oder die Einstellungen im Kanalzug der einzelnen Spur vornehmen - den man über + E am linken Rand des Editorfensters plazieren kann. Der Übersichtlichkeit halber zeigt das Beispiel die Schritte im Mischpultfenster; im einzelnen Kanalzug läuft es aber prinzipiell genauso.

Man hat die Wahl, die Effekte vor oder hinter dem Pegelregler einzubinden - unterschiedliche Konsequenzen können sich da ergeben bei solchen Effekten, die auf hohe oder niedrige Lautstärken an ihrem Eingang klanglich reagieren, z.B. Verzerrer. Die Reihenfolge bestimmt man durch die Anordnung im großen schwarzen in der oberen Hälfte des Kanalzuges - wo sich zu Beginn nur ein Symbol für den Pegelregler befindet. Zum Einbau eines Effekts setzt man dort hinein einen Rechtsklick rechte Maustaste und öffnet damit ein umfangreiches Menü. Neben den bereits oben erwähnten Inserts und Sends findet man hier die Liste der Plugins - wahlweise sortiert nach ihrer Art und nach ihrem Autor. Die gewünschten Plugins kann man direkt anwählen oder über einen "Plugin-Manager" aussuchen.

Um einen Effekt zu entfernen, markiert man ihn mit einem Mausklick linke Maustaste und drückt anschließend Entf .

Steuerung der Effekt-Parameter

Zu jedem Effekt gehören unterschiedliche Parameter. Um an sie heranzukommen, klickt man rechts rechte Maustaste auf den Effekt - ein Untermenü öffnet sich. Mit einem Klick linke Maustaste auf "Steuerelemente" gelangt man in ein weiteres Menü. "Alle Regler zeigen" öffnet dort eine kompakte Übersicht aller Regler innerhalb des schwarzen Feldes im Kanalzug.

Bildschirmfoto_Parametrischer_Entzerrer.jpg
Steuerungsfenster für Effekt-Parameter

Möchte man es etwas größer vor sich sehen, klickt man linke Maustaste auf "Mit einfachen Kontrollelementen editieren". Es öffnet sich ein Zusatzfenster, in dem man die Regler jetzt vergrößert vor sich hat. Zusätzlich kann man dort auch noch ein Analysefenster für das Plugin öffnen.

Immer mehr Effekte lassen sich darüber hinaus über ein maßgeschneidertes Konfigurationsfenster steuern. Dazu klickt man im besagten Menü linke Maustaste auf "Bearbeiten...".

Die Veränderungen an den Reglern sind direkt im Abhörlautsprecher zu hören.

Automation der Effekt-Parameter

Das Zusatzfenster "Mit einfachen Kontrollelementen editieren" zur Steuerung der Effektparameter bietet auch die Möglichkeit, diese Parameter zu automatisieren: sie also mit dem Zeitablauf zu verändern und diese Veränderung im Ardour-Projekt fest aufzuzeichnen. Prinzipiell funktioniert das ganz ähnlich, wie es im Unterartikel zur Nutzung von Ardour für die Lautstärke-Automation beschrieben wird. Mit dieser Funktion kann man z.B. an bestimmten Punkten den Charakter eines Nachhalls verändern, einen Chorus-Effekt verstärken oder abschwächen, die Intensität einer Verzerrung anheben u.v.m.

Um die Effektparameter-Automation zu nutzen, klickt man linke Maustaste im Zusatzfenster rechts neben dem betreffenden Parameter auf "Manuell" und wählt im dann aufgeklappten Menü "Schreiben". Nach dem Starten der Wiedergabe lässt sich die Wertekurve des Parameters in Echtzeit aufzeichnen: indem man den zugehörigen Regler währenddessen mit der Maus verschiebt. Um das Ergebnis abzuhören, schaltet man danach im selben Menü auf "Wiedergabe" oder "Ändern". Über den Knopf "a" im Spurenfenster des Ardour-Editors und die dortige Auswahl der anzuzeigenden Automationen kann man die aufgezeichnete Kurve auch im Editorfenster einblenden, um sie dort z.B. an einzelnen Punkten manuell mit der Maus zu verändern.

Einbindung über das Dienstprogramm Carla

Einige Multimedia-Distributionen wie AV Linux 🇬🇧 und LibraZiK Studio 🇬🇧 enthalten zusätzliche Modifikationen des Programms Carla, mit dem sich Windows-VST-Plugins ohne sonderlichen Aufwand einbinden lassen. Erklärt wird die Vorgehensweise in einem Zeitschriftenartikel 🇩🇪 und auch in einem Artikel des Ubuntuusers-Wiki. Carla kann wahlweise als separates Modul neben Ardour verwendet oder direkt in einen oder mehrere Ardour-Kanalzüge als Plugin eingebaut werden.

Signalbearbeitung über JAMin

Bildschirmfoto_JAMin.jpg
JAMin mit parametrischem Equalizer (oben) und Dreiband-Kompressor (unten)

Zusätzlich zu den Ardour-Plugins und über Carla eingebundenen Effekten kann man das Signal auch noch mit JAMin bearbeiten. JAMin ist ein Mastering-Programm, das nicht zuletzt wegen seiner komfortablen Bedienoberfläche und variablen Möglichkeiten interessant ist. Neben Equalizern und mehrbändigen Kompressoren enthält JAMin lineare Filter, Spektralanalysewerkzeuge, Limiter und zusätzliche Klangprozessoren.

Man setzt JAMin also am besten ziemlich weit hinten in die Audio-Kette - beispielsweise zwischen den Ardour-Master-Bus und die Soundkarten-Ausgangsstufe. Oder aber zwischen einen in Ardour noch vorgeschalteten Sammel-Bus und den Ardour-Master-Bus: wenn man beispielsweise das JAMin-gemasterte Signal (via Master-Bus direkt noch in Ardour) in eine fertige Audio-Datei exportieren möchte.

Aufwendigerer Signalverlauf

Bindet man alle Effekt-Plugins, Carla, JAMin etc. in den Signalweg ein, ergibt sich also (von oben nach unten) eine ganze Reihe einzelner Stufen:

  • Soundkarten-Eingangsstufe

  • ALSA (Alsamixer)

  • Ardour-Audiospur-Eingang

  • Ardour-Audiospur-Kanalzug (Pegel- und Panoramaregler, evtl. Automation)

  • im Kanalzug evtl. eingeschleifte Effekt-Plugins oder Carla-Effekte mit frei wählbaren Ausgängen, vor oder hinter dem Pegelregler

  • Ardour-Audiospur-Ausgang

  • evtl. Effekte aus Carla

  • Ardour-Sammelbus-Eingang

  • Ardour-Sammelbus-Kanalzug (Pegel- und Panoramaregler, evtl. Automation)

  • im Sammelbus-Zug evtl. eingeschleifte Effekt-Plugins oder Carla-Effekte mit frei wählbaren Ausgängen, vor oder hinter dem Pegelregler

  • Ardour-Sammelbus-Ausgang

  • Mastering mit JAMin

  • Ardour-Masterbus-Eingang

  • Ardour-Masterbus-Kanalzug (Pegel- und Panoramaregler, evtl. Automation)

  • im Masterbus-Zug evtl. eingeschleifte Effekt-Plugins oder Carla-Effekte mit frei wählbaren Ausgängen, vor oder hinter dem Pegelregler

  • Ardour-Masterbus-Ausgang

  • ALSA (Alsamixer)

  • Soundkarten-Ausgangsstufe

Zusätzlich bietet Ardour auch die Möglichkeit, besondere Monitor-Busse anzulegen.

Ardour und MIDI

Besonders seit Ardour 4 bietet das System umfangreiche MIDI-Funktionen. Nur ein Beispiel von vielen - und ein relativ einfaches - ist das Anbinden eines externen Controllers (also eines Steuerpultes mit "echten" Reglern und Knöpfen), mit dem sich der Bedienungskomfort wesentlich steigern läßt; auch wenn Ardour bereits mit Maus und Tastatur seinen vollen Funktionsumfang bietet. Die hier beschriebene Erst-Anbindung besteht aus einer ganzen Reihe einzelner Schritte; einmal erledigt, lässt sich die Prozedur aber auch weitgehend automatisieren.

Die MIDI-Verbindung zwischen Ardour und dem Steuerpult verläuft über ALSA und JACK. Es gibt daneben eine alternative, etwas einfachere Methode über ALSA-MIDI, die aber womöglich weniger zuverlässig arbeitet und auf die dieser Artikel deshalb nicht näher eingeht (die Ardour-Hilfeseiten 🇬🇧 schildern sie unter "First option" näher). Die hier beschriebene Methode ("Second option") über JACK-MIDI läßt sich auf eine in den Hilfeseiten 🇬🇧 (unter "Automatically calling a2jmidid when starting Jack" und "Automating the qjackctl connection") beschriebene Weise auch automatisieren.

Als Beispiel kommt hier die Anbindung der Mackie MCU Pro 🇬🇧 zur Sprache. Mit anderen Pulten wie dem Behringer BCF/BCR2000 🇬🇧 verfährt man analog.

Zur Vorbereitung installiert man ein kleines Programm, das die MIDI-Brückenfunktion zwischen ALSA und JACK wahrnimmt: a2jmidid 🇬🇧. Dieses Programm ist in den offiziellen Paketquellen enthalten:

  • a2jmidid (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install a2jmidid 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://a2jmidid

  • Dann wird JACK präpariert. Dazu öffnet man in QjackCtl das Einstellungsfenster mit der Registerkarte "Einstellungen" und setzt dort "MIDI-Treiber" auf "Keiner". Außerdem geht man auf die Registerkarte "Verschiedenes" und entfernt dort den Haken bei "Unterstützung für ALSA-Sequenzer bereitstellen". Schließlich öffnet man der besseren Übersicht wegen das QjackCtl-Fenster "Verbindungen" und schaltet dort auf die Registerkarte "JACK-MIDI". (Zur Kontrolle: Dort ist die zuvor danebenliegende Registerkarte "ALSA-MIDI" jetzt verschwunden.)

  • Nun wird das Steuerpult (falls nicht schon geschehen) an den Rechner gehängt und eingeschaltet.

  • Ein Ardour-Projekt wird geöffnet. Um schneller zum Ziel zu kommen und nicht noch umständlich Spuren einrichten und Audiodateien importieren zu müssen, sollte das am besten ein bereits vorhandenes Projekt sein, idealerweise mit mehreren Spuren. Zum Üben noch besser (freilich nicht obligatorisch): wenn das Projekt auch schon Pegelautomationen enthält.

  • Im nächsten Schritt startet man a2jmidid in der Konsole:

a2jmidid -e 

JACK_mit_a2j-MIDI-Verbindungen
JACK-Einstellungsfenster mit MIDI-Verbindungen

In der Konsole erscheinen nun die Brückenverbindungen; außerdem kann man die einschlägigen "Anschlüsse" der Brücken im JACK-Fenster "Verbindungen" in der Registerkarte "JACK-MIDI" erkennen. Ober- oder unterhalb sind dort auch die MIDI-"Anschlüsse" von Ardour aufgelistet.

  • Dort besteht nun der nächste Schritt im Einrichten der nötigen Verbindungen: die Ardour-Ein-/Ausgänge mackie control werden verbunden mit den Aus-/Eingängen a2j von a2jmidid.

  • Jetzt muss man Ardour darüber "informieren", dass nun ein Steuerpult angehängt ist. Das geschieht über das Ardour-Menü "Bearbeiten > Globale Einstellungen". Dort ruft man die Registerkarte "Eingabegeräte/Controller" auf und aktiviert das gewünschte Steuerpult. Für die Mackie MCU Pro ist es hier also das Feld "Mackie".

  • Im letzten Schritt zieht man in JACK die MIDI-Verbindungen für Ein- und Ausgänge zwischen a2jmidid und Ardour. Das Pult reagiert, und die Pegelregler bewegen sich in die passenden Positionen. Jetzt kann man beginnen, Ardour mit dem Pult zu bedienen. (Die Bedienungsmöglichkeiten mit Tastatur und Maus bestehen parallel weiterhin, sodass man sich in der individuellen Situation die bequemste oder eine Kombination aus mehreren aussuchen kann.)

Ardour-Tastenbelegung_im_Controller
Konfigurationsfenster für Taster eines Controllers
  • Noch lückenhaft ist in Ardour 5 die Funktion angelegt, in diesem Konfigurationsfenster auf der Registerkarte "Function Keys" den Tastern des angeschlossenen Pultes Funktionen zuzuordnen. Für das Behringer BCF2000, die Mackie MCU Pro und einige andere Pulte bringt Ardour bereits eine Vorkonfiguration mit; die kann man für das eigene Pult zu übernehmen versuchen, aber sinnvoller ist es, sich eine maßgeschneiderte Konfiguration anzulegen. In der Kombination mit den steuerpult-eigenen Alt - und -Tasten lässt sich rasch eine Vielzahl von Ardour-Menübefehlen unterbringen. Zur Mackie MCU Pro gehören im Lieferumfang mehrere Schablonen, auf denen die Tasterbelegung für einige proprietäre DAW-Programme aufgeführt ist - die entsprechende Schablone wird dann auf die Pultoberfläche gelegt. Eine passende (Papier-)Schablone für Ardour kann man sich auf dieser Basis selbst herstellen. Erfahrungsgemäß funktioniert die Speicherung dieser Funktionszuweisung noch nicht zuverlässig; möglicherweise wird Ardour 6 Fortschritte bringen.

Problembehebung

Fehlermeldung:"the disk system on your computer could not keep up with Ardour"

Diese Fehlermeldung bei Aufnahmen von Audio mit Ardour kann vielfältige Ursachen haben. Vor allem hängt der Fehler mit den niedrigen Audio-Hardware- Puffereinstellungen zusammen, mit denen Ardour standardmäßig arbeitet. Abhilfe kann das Ändern des "track-buffer-seconds"-Parameters in der Datei /.ardour2/ardour.rc bringen. (Das Verzeichnis liegt versteckt im Home-Verzeichnis des jeweiligen Nutzers). Alternativ kann man auch den Wert Frames/Periode im JACK-Einstellungsfenster erhöhen.

Der Standardwert für "track-buffer-seconds" beträgt "5" und kann zur Problembeseitigung erhöht werden.

Achtung!

Wird "track-buffer-seconds" auf einen zu hohen Wert eingestellt (>10) kann dies Performance und Latenz verschlechtern.

Des Weiteren kann dieser Fehler mit Performanceproblemen des Dateisystems/Laufwerks in Verbindung gebracht werden. Siehe hierzu den Artikel Tonstudio/Konfiguration#"noatime"

Nicht zu unterschätzen ist in diesem Zusammenhang auch die Umgebung, in der die Aufnahmen stattfinden. Während in ruhiger Umgebung zuhause oder im Studio alles bestens funktioniert, kann dieser Fehler bei Aufnahmen in einer Live-Situation oder im Proberaum plötzlich auftreten. Dies hängt mit den dort vorhandenen, starken Vibrationen zusammen, welche die Latenzzeiten der Festplatte beim Lesen und Schreiben dramatisch erhöhen und somit den Lese-/Schreibfluss behindern können. Unabdingbar für die Lösung dieses Problems ist eine ordentliche Absicherung des Datenträgers gegen Vibrationen. Zusätzlich hilft hier auch ein Erhöhen der "track-buffer-seconds"-Einstellung, wie oben beschrieben. Eventuell kann sich auch die Investition in ein sehr schnelles SSD-Speichergerät lohnen.

Wenn Ardour nicht startet

Je nach Hardware-Konfiguration und/oder verwendeter Linux-Distribution kann es hier schon einmal Schwierigkeiten geben, besonders im Falle von Ardour 2: der Start des Programms stockt oder bricht ab. In den meisten Fällen liegt das Problem im Zusammenspiel zwischen Ardour und JACK. Bei den nötigen Justagen kann die deutschsprachige Anleitung zu JACK eine gute Hilfe sein.

Um dem Problem auf die Spur zu kommen, kann es sinnvoll sein, JACK einmal separat zu starten und zu testen, ob er für sich allein genommen läuft. Tut er dies nicht, kann hier schon der Fehler liegen, ohne dass es etwas mit Ardour zu tun hätte.

Hier nur knapp zusammengefaßt ein paar schnelle Möglichkeiten zur Fehlerbeseitigung, wenn Ardour nicht starten will:

  • QjackCtl aufrufen, das Fenster "Einstellungen" öffnen und dort auf der Registerkarte "Einstellungen" die Justagen kontrollieren: besonders die Rubriken "Eingabegerät" und "Ausgabegerät". Gerade wenn mehrere Soundkarten im Rechner stecken oder zusätzliche USB-Audiomodule eingesteckt sind, kann JACK beim Neustart hier etwas durcheinanderbringen. Das gilt auch, wenn ein Controller über USB-MIDI eingesteckt ist: Manchmal will JACK ihn dann irrtümlich wie eine Soundkarte ansteuern - was natürlich nicht funktioniert. Da hilft nur, Ein- und Ausgabegerät ggf. per Hand korrekt einstellen.

  • Ggf. den Haken bei "Echtzeit" entfernen.

  • Es kann zusätzlich helfen, einen Haken bei "Soft Modus" zu setzen.

  • Falls diese JACK-internen Handgriffe nicht helfen, sollte man die Justagen der Soundkarte kontrollieren. Sollte hier eine andere Abtastfrequenz als in JACK eingestellt sein (im Falle von Karten mit dem ICE1712-Chip 🇬🇧 kann das unter dem Standard-Ubuntu passieren), gibt das unter Umständen Probleme.

Hinweis:

Wenn man Ardour verwenden möchte, JACK sich aber permanent zu starten weigert, kann man seit Ardour 4 auf die Möglichkeit ausweichen, Ardour direkt mit ALSA kooperieren zu lassen; das gilt für Audio- wie auch für MIDI-Verbindungen. JACK bleibt dann außen vor.

Wenn man nichts hört

Wie oben im Abschnitt Konzept und Merkmale beschrieben, handelt es sich bei Ardour um ein recht aufwendiges Studiosystem, und ähnlich wie in einem wirklichen Studiomischpult mit seinen Kanalzügen, Sammelschienen etc. kann man vor dem Problem stehen, dass ein Signal, das man in den Eingang hineingibt, nicht dort herauskommt, wo man es eigentlich erwartet. Häufig ist in solchen Fällen eine Verbindung irrtümlich falsch geschaltet oder ein Pegelregler zugezogen. Die Überprüfungen beginnen sollte man in dem oben im Abschnitt Elementarer Signalverlauf umrissenen Bereich.

  • Zunächst sollte man im Bereich der Audiospur suchen. Die beste Übersicht bietet das Ardour-Mischpultfenster. Um herauszufinden, wo das Signal "hängenbleibt", schaltet man dort mit dem Knopf unterhalb der Pegelanzeige zwischen den unterschiedlichen Punkten um, an denen die Anzeige das Signal abgreift: direkt am Eingang - vor dem Pegelregler - hinter dem Pegelregler etc. Schlägt die Anzeige beispielsweise vor dem Pegelregler noch aus und dahinter nicht mehr, kann das simpel daran liegen, dass der Regler zugezogen war.

  • Hat man das Problem dann noch nicht beseitigt und sind Plugins in den Signalweg geschaltet, sollte man überprüfen, ob dort nicht irgendwo der Signalfluß unterbrochen ist - z.B. durch ein stummgeschaltetes Plugin.

  • Sofern die Pegelanzeige überall im Bereich der Audiospur ausschlägt, blickt man im Ardour-Mischpult auf die Pegelanzeige des Master-Bus: auch ihren Abgreifpunkt kann man zwischen den erwähnten Punkten umschalten. Schlägt sie schon am Eingang des Master-Bus nicht aus, so kann es daran liegen, dass die Verbindung zwischen der Audiospur und dem Master-Bus nicht geschaltet ist. Das kann man dann im Verbindungsfenster von JACK, in Patchage oder alternativ in den matrix-förmigen Verbindungsfenstern von Ardour korrigieren.

  • Ist im Bereich von Ardour alles in Ordnung, kann der Fehler u.a. in der Verbindung zur Audiokarte liegen. Aufwendigere Karten verfügen über eigene Steuerungssoftware in Form eigener kleiner Mischpulte: dort kann in manchen Fällen eine Audioverbindung falsch geschaltet oder ein Regler zugezogen sein. Ferner können solche Karten über zahlreiche Ein- und Ausgänge verfügen, die lediglich durchnumeriert sind, ohne näher beschriftet zu sein. In solchen Fällen kann man testweise einen Karten-Ausgang nach dem anderen an den Master-Bus legen, bis man das Signal hört und den gewünschten Ausgang gefunden hat.

Überraschende Rückkopplung nach dem Start

In seltenen Fällen kann es speziell auf Notebooks mit eingebautem Mikrofon passieren, dass unmittelbar nach dem Ardour-Start laute Heul- oder Pfeiftöne aus den Lautsprechern kommen, die auf Rückkopplungen hindeuten: wenn nämlich das Mikrofon automatisch an den Eingang einer Ardour-Spur gehängt ist, die über den Master-Bus und die Ausgangsstufe der Audiokarte mit den Lautsprechern verbunden ist. Sofern die Verbindungen in JACK unverdächtig sind, sollte man die Reglerstellungen

  • in einer ggf. vorhandenen Steuersoftware der Soundkarte

  • und besonders auch im Alsamixer überprüfen.

Dort setzt man probehalber einen Regler nach dem anderen auf Null, bis man den "Schuldigen" gefunden hat. Auch auf dieser Ebene können nämlich manchmal unerwünschte Rückkopplungen entstehen - womöglich sind sie noch "übriggeblieben" von der vorherigen Benutzung anderer Audioprogramme.

Probleme mit einzelnen Funktionen bei der MIDI-Anbindung eines Steuerpultes

Zumindest im Falle der Mackie MCU Pro kann es gelegentlich vorkommen, daß einzelne Funktionen nach Herstellen der MIDI-Verbindung nicht arbeiten: z.B. werden die Kanalbezeichnungen auf der LCD-Anzeige der MCU Pro nicht wiedergegeben, Ardour reagiert nicht auf die Laufwerkstasten, die Zeitanzeige der MCU Pro arbeitet nicht o.ä. Fehler dieser Art tauchen bei einzelnen Distributionen häufiger auf (Ubuntu Studio), bei anderen (TangoStudio 🇬🇧, LibraZIK 🇬🇧) seltener.

In solchen Situationen kann man sich mit dem simplen Schritt behelfen, alle MIDI-Verbindungen zu kappen, Ardour komplett zu schließen, JACK zu stoppen und QJackCtl zu schließen und danach das gesamte Procedere des Projektöffnens und der Verbindungsherstellung noch einmal durchzuführen. Sollte der Fehler auch dann noch nicht verschwunden sein, sollte man das System komplett neu starten. Nach erneutem Herstellen der Anbindung funktioniert sie dann erfahrungsgemäß.

Spezialfall bei Ardour 3: Probleme bei der MIDI-Anbindung

Grundsätzlich sollte man testen, ob die eingesetzte Ardour-3-Version mit dem individuellen Steuerpult harmoniert.

  • Die Version 3.5.357 brachte hier gegenüber den Vorgängerinnen große Fortschritte, indem Fehler beseitigt wurden. Gerade wenn man die Mackie MCU Pro einsetzen möchte, sollte man keine ältere Version mehr nutzen. Zumal die Ardour-Entwickler beim Erscheinen sowieso dringend die Aktualisierung auf diese Version als "critical bug release" empfahlen.

  • Bei der Pegelautomation mit dem früheren Ardour 3.1.10 oder neueren Versionen bis 3.5.308 und einer Mackie MCU Pro konnte es dazu kommen, dass die Rechenkapazität älterer Systeme im "Schreiben"- und noch mehr im "Ändern"-Modus überfordert wurde. Möglicherweise tritt der Fehler auch mit anderen Pulten auf. Daraus resultierten unsauber aufgezeichnete Lautstärkekurven, die sich als Zacken auf dem Bildschirm bemerkbar machten - das Ergebnis war akustisch unbrauchbar. Auch mit Blick darauf war also die Aktualisierung auf das fehlerfreie Ardour 3.5.357 dringend zu empfehlen.

Intern

  • Ardour/Nutzung - Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Audioschnitt, -mischung und -export

Extern

Diese Revision wurde am 3. Januar 2023 10:40 von karzer erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Multimedia, Tonstudio