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SANE-Scanserver im Netzwerk

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


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SANE/sane.png ./Saned_Konzept_Client-Server.png

Das Besondere an SANE ist, dass es einen Dienst zur Verfügung stellt, welcher so konfiguriert werden kann, dass ein am Server angeschlossener Scanner (oder mehrere) im Netzwerk für andere Rechner transparent zur Verfügung steht. Dieses Programm heißt saned (sane daemon). Alle Funktionen des Scanners sind verwendbar, als wäre das Gerät direkt am Client angeschlossen. So ist zum Beispiel im Büro der zentrale Scanner auf allen vernetzten Rechnern und den mittels WLAN angebunden Notebooks verfügbar; auch über Virtuelle Maschinen lassen sich Scanner so verwenden. Die Konfiguration eines solchen Servers ist eigentlich nicht schwer - man darf nur die Übersicht über die verschiedenen Konfigurationsdateien nicht verlieren, deren Fülle letztendlich einen Tribut an die Sicherheit des Betriebs im Netzwerk darstellen.

Hinweis:

Einige netzwerkfähige Scanner lassen sich auch ohne Netzwerkkonfiguration direkt über das escl-Backend 🇬🇧 betreiben, das mit SANE 1.0.29 Bestandteil von SANE geworden ist. Zur Verwendung in älteren Sane-Versionen gibt es eine Anleitung im Wiki: Howto/Scanner über Airscan einrichten.

Voraussetzungen

Die Grundvoraussetzungen zum Betrieb eines Scanservers ist natürlich ein funktionierender Scanner, der direkt am Scanserver angeschlossen ist. Alles dazu ist in Ubuntu vorinstalliert und muss nicht konfiguriert werden. Dies wird u.a. im Artikel Scanner beschrieben.

Es muss weiterhin folgendes Paket installiert [1] werden, welches den Scandaemon saned und das Terminalprogramm [2] scanimage enthält:

  • sane-utils

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install sane-utils  

Oder mit apturl installieren, Link: apt://sane-utils

Konfiguration des Servers

Hinweis:

Alle Konfigurationsdateien auf dem Server und auch den Clients müssen mit administrativen Rechten[3] editiert werden.

Bei Verwendung einer nach SANE/Kompilieren erstellten Version erfolgt die Konfiguration auf dem Server in den Dateien in /usr/local/etc/sane.d, nicht in /etc/sane.d! Außerdem müssen auch in der systemd-Unit saned@.service die Pfade für ExecStart= auf /usr/local/sbin/saned und Environment=SANE_CONFIG_DIR= entsprechend auf /usr/local/etc/sane.d gelegt werden.

Bestehende systemd-Units werden am sichersten mit dem Befehl

sudo systemctl edit --full NAME_DER_UNIT_DATEI 

bearbeitet, es wird damit der eingerichtete System-Editor aufgerufen, die Datei wird dann nach /etc/systemd/system kopiert, und die Unit neugestartet (siehe Bestehende Units editieren).

Es gilt folgende Vorgehensweise, da systemd verwendet wird. Gestartet wird saned über zwei Dateien in /lib/systemd/system, saned.socket und saned@.service. Der Socket lauscht dabei ständig am sane-port 6566 auf eingehende Requests, um nur im Bedarfsfall den Daemon zu starten. Ein manuelles Starten ist nicht mehr möglich, ein Versuch führt zu Fehlermeldungen, ist aber auch nicht nötig.

Mit

sudo systemctl status saned.socket  

kann die Funktion des Sockets überprüft werden, die Ausgabe sieht in etwa so aus:

● saned.socket - saned incoming socket
   Loaded: loaded (/lib/systemd/system/saned.socket; enabled; vendor preset: enabled)
   Active: active (listening) since Mi 2016-05-25 16:46:07 CEST; 2h 17min ago
   Listen: [::]:6566 (Stream)
 Accepted: 0; Connected: 0

Mai 25 16:46:07 rechenername systemd[1]: Listening on saned incoming socket.

Falls der Socket nach dem Rechnerstart nicht aktiv sein sollte, hilft der Befehl

sudo systemctl start saned.socket 

Um saned.socket gleich ab Systemstart laufen zu lassen, muss einmalig

sudo systemctl enable saned.socket 

ausgeführt werden. Damit wird ein Symlink /etc/systemd/system/sockets.target.wants/saned.socket auf /lib/systemd/system/saned.socket gelegt. Wenn der automatische Start von saned.socket nicht mehr benötigt wird, kann das mit sudo systemctl disable saned.socket wieder abgestellt werden.

Sobald ein Programm den Dienst anfordert (z.B. XSane, oder scanimage), wird saned gestartet, aber sobald es nicht mehr benötigt wird, auch wieder beendet.

Bei z.B. über das net-backend laufendem XSane sieht eine Ausgabe von

sudo systemctl status saned@*.service  

(das * ist wichtig!) in etwa so aus:

● saned@0-192.168.xxx.xx:6566-192.168.xxx.xx:38046.service - Scanner Service (192.168.xxx.xx:38046)
   Loaded: loaded (/lib/systemd/system/saned@.service; indirect; vendor preset: enabled)
   Active: active (running) since Mi 2016-05-25 18:47:01 CEST; 6min ago
 Main PID: 2181 (saned)
   CGroup: /system.slice/system-saned.slice/saned@0-192.168.xxx.xx:6566-192.168.xxx.xx:38046.service
           └─2181 /usr/sbin/saned

Mai 25 18:47:01 rechnername systemd[1]: Started Scanner Service (192.168.xxx.xx:38046).
Mai 25 18:47:01 rechnername saned[2181]: saned (AF-indep+IPv6+systemd) from sane-backends 1.0.25git starting up
Mai 25 18:47:01 rechnername saned[2181]: check_host: access by remote host: ::ffff:192.168.xxx.xx
Mai 25 18:47:01 rechnername saned[2181]: init: access granted to saned-user@::ffff:192.168.xxx.xx

(Mehr Einzelheiten im Forum.)

Rechte für USB-Scanner anpassen

Bei USB-Scannern müssen ggf. auf dem Server die Zugriffsrechte für USB-Geräte in der Datei /lib/udev/rules.d/50-udev-default.rules in einem Editor mit Root-Rechten [3] von

# libusb device nodes
SUBSYSTEM=="usb", ENV{DEVTYPE}=="usb_device", MODE="0664"

in

# libusb device nodes
SUBSYSTEM=="usb", ENV{DEVTYPE}=="usb_device", MODE="0666" 

geändert werden.

Achtung, auch diese Änderung kann bei einem Systemupdate überschrieben werden und muss ggf. neu gemacht werden.

Alternativ ist es auch möglich, den Benutzer[5] saned in die Gruppen plugdev und scanner aufzunehmen. Damit erhält dieser Benutzer Schreibrechte auf den Scanner. Für einige Multifunktionsgeräte kann es notwendig sein, saned ebenfalls in die Gruppe lp aufzunehmen.

Netzwerkzugriff für Clients auf dem Host (Server) freigeben

Hinweis:

Häufige Fehlerquelle - die Rechner, die den Scanner auf dem Server verwenden wollen, müssen explizit freigegeben werden.

In der Datei /etc/sane.d/saned.conf werden mit einem Texteditor die Hostnamen eingetragen, die auf den Scanserver zugreifen dürfen.

Einträge können zum Beispiel sein

192.168.0.5          # IP-Adresse für einen einzelnen Rechner
rechner1.zuhause     # Alias Name für einen einzelnen Rechner
192.168.0.0/24       # Alle Rechner mit Adressen 192.168.0.1 bis 192.168.0.254

Man sollte in jedem Fall die Verwendung des Scandienstes auf bekannte Rechner/Netze einschränken und niemals, wie teilweise zu lesen mit "+" global freigeben.

Konfiguration des Client

In der Datei /etc/sane.d/net.conf wird mit einem Texteditor die Netzwerkadresse desjenigen Rechners (Host) eingetragen, an dem der Scanner angeschlossen ist. Es können auch mehrere Scanserver angegeben werden.

192.168.0.5           # IP-Adresse für einen einzelnen Rechner
meinserver1.zuhause   # Aliasname
einzweitersever.firma # Aliasname

SANE sucht dann auf all diesen Rechnern nach Scannern, was jedoch zu Wartezeiten auf dem Clientrechner führen kann. Hier sollte man also keine Netzwerkadressen für ganze Netzwerke (z.B. 192.168.0.0/24) angeben, sondern nur einzelne Rechner. In der Regel erfolgt die Erkennung dann innerhalb weniger Sekunden.

Ist der Rechner - oder gar mehrere - nicht erreichbar, so kann dies zu sehr langen Wartezeiten führen. Mit dem folgenden Eintrag in die /etc/sane.d/net.conf kann die Wartezeit auf z.B. 10 Sekunden pro Server festgelegt werden:

connect_timeout = 10

Experten-Info:

Konfiguriert man die Clientdateien auch auf dem Scanserver selbst, so erhält man zwei Scannerangaben auf diesem Rechner. Einen, welcher direkt über das für den jeweiligen Scanner verwendete SANE-Backend (z.B. epson) auf den Scanner zugreift und einen, welcher über das lokale Netzwerk des Rechners zur Verfügung gestellt wird (SANE-Backend net:SERVER:...). Das kann für bestimmte Programme nötig sein, z.B. für SwingSane.

Testen

Im Terminal

Zum Testen in einem Terminal [2] verwendet man scanimage -L, hier ein Beispiel mit einem Epson-Scanner.

scanimage -L 

ergibt am Scanserver folgende Ausgabe:

device `epson:/dev/sg2' is a Epson Perfection1200 flatbed scanner

und am Client:

device `net:server:epson:/dev/sg2' is a Epson Perfection1200 flatbed scanner

Um bei mehreren Geräten einen erkannten Scanner für den Test - oder auch für den Aufruf einer speziellen Anwendung wie scanimage - festzulegen, kann man global die Umgebungsvariable SANE_DEFAULT_DEVICE setzen oder einem Befehl voranstellen.

SANE_DEFAULT_DEVICE='net:server:epson:/dev/sg2'

In der grafischen Oberfläche

Zum Testen in der grafischen Oberfläche verwendet man ein beliebiges Scanprogramm.

Hinweis:

Bei der Verwendung des Passwortschutzes des saned muss bekannt sein, ob das jeweilige Programm diese Funktion unterstützt (bei dem Programm XSane ist dies z.B. der Fall, mit gscan2pdf gibt es damit Probleme).

./sanetwain-main.png

Zugriff über SaneTwain von Windows-Clients aus

Der Zugriff funktioniert auch über Windows-Rechner (getestet, allerdings nur für die veralteten Versionen Windows 7 (64-bit) und XP (32-bit)); dazu kann das Programm SaneTwain 🇬🇧 verwendet werden. Auf dem Ubuntu-Server muss ggf. der eigene Benutzer in der Gruppe saned aufgenommen werden [5], damit der Zugriff dauerhaft erfolgen kann.

Im SaneTwain-Einstellungsdialog, der beim ersten Programmstart erscheint, muss die IP-Adresse des Servers angegeben werden, dann kann auf den/die angeschlossenen Scanner zurückgegriffen werden; ggf. auch der Benutzername des derzeit am Server angemeldeten Benutzers. Der Funktionsumfang der Software ist mit einfacheren SANE-Programmen vergleichbar, reicht aber nicht an XSane heran. Hier gilt außerdem, wie bei allen SANE-Programmen, dass der Funktionsumfang stark von Möglichkeiten der verwendeten Hardware abhängig ist. Nähere Einzelheiten zur Konfiguration und Benutzung findet man auf der Projektseite.

Für Mac-Clients sollte der Zugriff über das Programm Twain-Sane 🇬🇧 erfolgen können (nicht getestet!).

Alternativen zu SaneTwain

Da die Unterstützung von SaneTwain für Windows in der 64-bit-Version nicht gewährleistet werden kann, hier noch eine Alternative. Die Software heißt SaneWinDS und funktioniert auch unter Windows 8.1 mit 64 bit SaneWinDS, Download bei Sourceforge ⮷. Es können die Tasten am Scanner genutzt werden, um einen neuen Scanvorgang auszulösen und kontinuierlich in ein PDF-File zu speichern.

Eine weitere Alternative ist SwingSane, mit dem SANE-Netzwerk-Scanner unter Linux, Windows und OS2 verwendet werden können.

SANE-Scanner via Android

Mit SANEDroid 🇩🇪 oder InSaneScanner 🇩🇪 kann auch über Android-Handys und Tablets auf SANE-Netzwerkscanner zugegriffen werden. Die Programme stellen einfache Scan-Funktionen zur Verfügung, können aber nicht mit einem passwortgeschützen saned verwendet werden.

Problemlösungen

Hinweis:

Wenn ein Scanprogramm vom Server oder einem der Clienten aus auf den Scanner zugreift, wird er normalerweise von anderen Rechnern solange nicht gefunden, bis das jeweilige Programm beendet ist!

Unter Benutzer saned kein Zugriff auf Scanner möglich

Wenn - wie z.B. unter 20.04 der Fall - es zwar Ausgaben zu saned.socket

sudo systemctl status saned.socket  

gibt, aber weder scanimage -L noch andere Programme Zugriff auf den Netzwerk-Scanner erhalten, kann es helfen, auf dem Server in /lib/systemd/system/saned@.service statt des vorgegebenen USER-Eintrags saned den aktuellen Benutzer einzutragen. Der muss dann allerdings Mitglied der Gruppe saned sein.

Provisorische Anleitung bei Problemen

Wenn trotz fehlerfreier Konfiguration Scanner bei Verwendung von systemd nicht angesprochen werden können, aber Programme wie SwingSane oder die Flatpak-Version von Paperwork verwenden werden sollen, die über das net-backend auf Scanner zugreifen müssen, können ggf. die Dateien in /lib/systemd/system, die den Service regeln (das sind saned.socket, saned@.service und saned.service) umbenannt oder gelöscht werden (Rootrechte nötig). Danach die nachfolgende Anleitung befolgen.

Achtung, diese Änderung wird von einem Update des Pakets sane-utils wieder überschrieben und müsste daraufhin wiederholt werden.

Allerdings können bei diesem Vorgehen z.B. XSane oder Simple Scan ggf. vom Server aus nicht auf das Netzwerk-backend zugreifen sonder "nur" über den direkten Weg, auch die unten beschriebenen Testverfahren greifen nicht! Mit der Ausgabe von

sudo service saned status 

lässt sich aber zumindest feststellen, ob Verbindungen zum Netzwerkscanner erfolgreich waren oder nicht.

saned beim Systemstart unter der provisorischen Anleitung starten

Der Netzwerk-Daemon saned wird standardmäßig nicht beim Hochfahren des Rechners gestartet. Dazu muss für diese Methode in einem Editor[4] mit Root-Rechten in der Datei /etc/default/saned auf allen verwendeten Rechnern der Eintrag

# Set to yes to start saned
RUN=no

zu

# Set to yes to start saned
RUN=yes

geändert werden. Auch ein Neustart hilft nicht, wenn die Datei nicht abgeändert wird.

Neustart saned unter der provisorischen Anleitung

Nach Änderungen an der Konfiguration muss der saned-Daemon im Terminal [2] auf dem Server und dem Client mit folgendem Befehl neu gestartet werden:

sudo service saned restart 

Benutzer in saned-Gruppe aufnehmen

Ggf. ist es allgemein nötig, den aktuellen Benutzer auf dem Server mit in die Gruppe saned aufzunehmen, damit der Zugriff von den Clienten auf den Scanner möglich ist. Ggf. ist es trotz Aufnahme auch nötig, in /etc/default/saned (s.o.) den Eintrag RUN_AS_USER=saned in RUN_AS_USER=BENUTZENAME umzuwandeln.

Portfreigabe im Netzwerk

Bei aktuellen Ubuntu-Versionen ist die Freigabe standardmäßig aktiviert, ggf. auf dem Server die Datei /etc/services überprüfen. Es muss folgender Eintrag vorhanden sein, ansonsten nachtragen:

sane-port       6566/tcp        sane saned      # SANE network scanner daemon

Wie viele andere Netzwerkdienste ist saned hier einer speziellen Netzwerk-Portnummer (6566) zugeordnet, wodurch er über das TCP-Netzwerkprotokoll angesprochen werden kann. Aus Sicherheitsgründen ist der saned-Daemon über die saned-Gruppe abgesichert. Damit ist das Protokoll, welches SANE benutzt, auch im Netzwerk ansprechbar.

Experten-Info:

Neben dem Port 6566 verwendet der Scandaemon saned einen weiteren Datenport, welcher vom jeweiligen Betriebssystem festgelegt wird - nachzulesen in der Manpage von saned. Deswegen müssen ggf. bei älteren Ubuntuversionen alle Ports auf dem Server größer 1024 für einkommende Datenverbindungen von Clients freigeschaltet werden. Bei der Verwendung z.B. von guarddog 🇬🇧 als Firewall für Ubuntu hat die benutzerdefinierte Freigabe des Port 6566 völlig zur einwandfreien Funktion ausgereicht; in einem FritzBox-Netzwerk ist keine Freigabe erforderlich.

SANE-Netzwerkbackend aktivieren

In aktuellen Ubuntu-Versionen ist der Netzwerktreiber schon aktiviert. Ggf. die Datei /etc/sane.d/dll.conf überprüfen, die bestimmt, welche SANE-Backends aktiv sind. Das für das Netzwerk zuständige Backend heißt net und bewirkt, dass nach Netzscannern gesucht wird. In der Datei /etc/sane.d/dll.conf muss also die Zeile

net

eingetragen und nicht mit einem "#" am Anfang auskommentiert sein.

Experten-Info:

Gelegentlich wird das Gerät nicht mehr unter der ursprünglichen Geräteadresse - z.B. /dev/sg2 - gefunden. Dies kann passieren, wenn das Gerät z.B. vom SCSI- oder USB-Bus getrennt und neu angeschlossen wurde, und dann unter einer anderen Geräteadresse geführt wird, z.B. /dev/sg3. Kommt dies öfter vor, so empfiehlt es sich, eine udev-Regel anzulegen, welche auch beim "Reconnect" eine eindeutige Gerätedatei erzeugt (z.B. /dev/epson1250 für einen Epson Scanner). Der Artikel udev erklärt die Vorgehensweise ausführlich.

Wird der Scanner auch dann nicht gefunden, so geht man folgendermaßen vor:

  1. Prüfen, ob der Scanner am Scanserver funktioniert (siehe Testen). Es kann auch sinnvoll sein, verschiedene Benutzer zu testen, ob sie auf dem Scanserver auch den Scanner sehen können. So sollte man den Test zuerst mit root machen danach mit einem anderen Benutzer.

  2. Netzwerkverbindung prüfen.

    • Steckverbindungen o.k.?

    • Firewall aktiv und Port 6566 nicht freigegeben? Zum Beispiel in einem Terminal [2] den Server vom Client aus an pingen oder mit telnet die Verbindung zum Port 6566 prüfen

      ping IPdesScanServers 
      telnet IPdesScanServers 6566 
  3. Wurde nach dem Editieren der Konfigurationsdateien der saned gestartet bzw. neu gestartet (nicht unter 16.04)?

  4. Anleitung von vorne nochmal Punkt für Punkt durchgehen.

Weiterführende Hinweise findet man in den Links auf der Seite über den "SANE Network Daemon".

Sicherheitsaspekte

Firewall

Zur generellen Empfehlung, wie beim Einsatz einer Firewall vorzugehen ist, wurde schon weiter oben hingewiesen. Es muss der Port 6566 geöffnet sein.

Passwortschutz

Den Scandaemon saned auf dem Server kann man seit der SANE-Version 1.0.4 für einzelne Benutzer und Scanner passwortgeschützt betreiben. Dies gilt für Zugriffe mit dem Programmen scanimage und XSane, andere Scanprogramme sollten erst auf die Zusammenarbeit mit dieser Funktionalität hin getestet werden.

Dazu muss die Konfigurationsdatei /etc/sane.d/saned.users erstellt werden. In dieser kann zeilenweise einem Benutzer ein Passwort zugeordnet werden. Das Passwort kann 127 Zeichen lang sein (kein \r, \n, \000 erlaubt). Hier am Beispiel eines Epson-Scanners und des Benutzers joe.

# /etc/sane.d/saned.users
# benutzername:password:backend
joe:mein*sicheres+passwort:epson

Damit Benutzer das Passwort nicht immer wieder eintippen müssen, können sie in ihrem Heimatverzeichnis in einem versteckten Unterverzeichnis .sane in der Datei pass das Passwort speichern. Dazu muss sowohl der Benutzername, als auch die genaue Bezeichnung des zu verwendenden Scanners angegeben werden. Letzteres erfährt man über die Eingabe von scanimage -L in einem Terminal [2] auf dem Client.

# ~/.sane/pass
# benutzername:password:ressource
joe:mein*sicheres+passwort:net:server:epson:/dev/sg2

Wichtig: Damit diese Datei nicht von anderen gelesen werden kann, sollte man die Rechte[6] zum Lesen und Schreiben der Datei pass unbedingt auf den eigenen Benutzer beschränken, z.B. in einem Terminal [2]:

chmod 0600 ~/.sane/pass 

Um serverseitige Attacken zu verhindern, sollte das Programm scanimage in Zusammenhang mit der Verwendung des Passwortschutz mit dem Parameter --accept-md5-only aufgerufen werden. Für andere Programme sind keine ähnlichen Vorgehensweisen bekannt. Ebenso ist es klug, für den Scannerzugriff ein anderes als das reguläre Benutzerpasswort zu verwenden!

Diese Revision wurde am 19. Dezember 2021 18:02 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Büro, Hardware, Netzwerk, Scanner