genisoimage
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 20.04 Focal Fossa
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
genisoimage ist ein Kommandozeilenprogramm, das sich zum Erstellen von ISO-Abbildern (ISO-Images) nach ISO 9660 eignet. Es ist ein Teil von cdrkit, das außerdem noch die Programme wodim und icedax enthält.
Cdrkit wiederum ist eine Abspaltung der bis 2007 in Ubuntu enthaltenen cdrtools, das die Programme cdrecord, Archiv/mkisofs und cdda2wav zur Verfügung stellt. Um die Kompatibilität mit anderen Programmen sicher zu stellen, existieren unter Ubuntu Verknüpfungen auf die ursprünglichen Programme:
genisoimage
kann auch alsmkisofs
aufgerufen werdenwodim
kann auch alscdrecord
aufgerufen werdenicedax
kann auch alscdda2wav
aufgerufen werden
genisoimage
wird nicht mehr weiterentwickelt und es werden auch keine Fehler mehr beseitigt. Bei Problemen kann man auf xorrisofs
aus dem Paket xorriso
ausweichen. Es versteht viele der Optionen von genisoimage
und kann es in den Anwendungsfällen ersetzen, die nicht die Optionen -hfs
oder -udf
benötigen. Ubuntu baut damit seine Installations-ISOs.
Hinweis:
Das Programm wird nicht mehr weiterentwickelt, die letzter Version ist 1.11, welche auch für Bionic und neuer in den Paketquellen ist.
Installation¶
Normalerweise ist genisoimage in der Standardinstallation von Ubuntu enthalten. Falls nicht, so muss man das Paket
genisoimage
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install genisoimage
Oder mit apturl installieren, Link: apt://genisoimage
installieren [1].
Bedienung¶
Um genisoimage zu nutzen, öffnet man eine Terminal [2] und ruft das Programm mit den gewünschten Optionen auf. Die allgemeine Syntax lautet:
genisoimage [OPTIONEN] DATEIEN
Optionen¶
genisoimage kennt eine Vielzahl von Optionen. Im folgenden werden die Optionen vorgestellt, welche (grundlegend) zum Erstellen von ISO-Dateien nützlich sind:
Optionen | |
Option | Beschreibung |
-o <Datei> | Legt Datei Ausgabedatei fest. Fehlt diese Angabe, schreibt genisoimage auf die Standardausgabe. |
-l | Im ISO 9660 Filesystem lange Dateinamen mit bis zu 31 Zeichen nutzen. Standardmäßig werden nur Dateinamen der Form 8.3 verwendet. (Rock Ridge erlaubt auch ohne -l bis zu 255 Zeichen, Joliet 64 und HFS 31 Zeichen.) |
-D | Verhindert das automatische Verkürzen von Adresspfaden im ISO, die mehr als 6 Verzeichnisnamen enthalten oder mehr als 255 Zeichen haben. |
-J | Erstellt die ISO-Datei mit zusätzlichem Joliet-Dateisystem. Dieses Dateisystem wird von MS-Windows Rechnern bevorzugt. |
-hfs | Erstellt die ISO-Datei mit zusätzlichem HFS-Dateisystem. Dieses Dateisystem wird von Apple-Rechnern bevorzugt. (Diese Option wird von xorrisofs nicht unterstützt.) |
-copyright | Legt die Copyright-informationen für eine CD fest. Es ist Platz für 37 Zeichen. |
-R | Erstellt die ISO-Datei mit Rock Ridge Zusatzinformationen. Diese Informationen werden von Rechnern mit Linux oder anderen Unix-artigen Systemen bevorzugt. |
-r | Ähnlich der Option -R , allerdings mit geänderten Dateirechten. Dateien und Verzeichnisse, die auf der Festplatte x-Rechte haben, bekommen r-xr-xr-x . Andere bekommen r--r--r-- . Das heißt jeder kann die Dateien lesen und normalerweise auch in den Verzeichnissen navigieren. Das ist sinnvoll für Veröffentlichungen. Es ist nicht sinnvoll für Datensicherungen, weil dann die originalen Rechte nicht mitgesichert werden. |
-x <Verzeichnis> | Schließt das Verzeichnis Verzeichnis vom ISO-Image aus. Es können bis zu 1000 Verzeichnisse ausgeschlossen werden. |
-graft-points | Schaltet die Erkennung von kombinierten Zieladressen und Quelladressen in den Dateinamen an. Dann gilt das erste "="-Zeichen als Trenner, vor dem die Zieladresse für die Datei im ISO endet und hinter dem die Adresse der Datei auf der Festplatte beginnt. Siehe Beispiel weiter unten. Ohne -graft-points werden die angegebenen Verzeichnisse im Root-Verzeichnis des ISOs ausgepackt und einzeln angegebene Dateien anderen Typs unter ihrem eigenen Namen ins Root-Verzeichnis gesetzt. |
Weitere Dokumentation¶
Für mehr Informationen hält genisoimage eine sehr ausführliche Manpage bereit.
man genisoimage #ruft die Manpage auf genisoimage --help #führt alle Optionen auf
Beispiele¶
Es werden die Homeverzeichnisse aller Benutzer in die Datei home.iso gesichert, Rock Ridge und Joliet werden bestellt. Normalerweise kann nur der Superuser die Verzeichnisse aller Benutzer lesen. Darum
sudo
:sudo genisoimage -o home.iso -R -J -D /home
Wie eben, allerdings wird das Verzeichnis /home/otto/ ausgeschlossen:
sudo genisoimage -o home.iso -R -J -D -x /home/otto /home
Es wird nur der Ordner foo des gemounteten USB-Stick (Name: USB-Stick) in dem ISO-Abbild foo.iso unter dem Homeverzeichnis gesichert:
genisoimage -o ~/foo.iso -R -J -D /media/USB-Stick/foo
Im ISO-Abbild die Verzeichnisse
/fotos
und/buero
enstehen lassen und sie mit den Dateien unter/home/otto/fotos
bzw./home/otto/foto_buero
füllen:genisoimage -o image.iso -R -J -D -graft-points /fotos=/home/otto/fotos /buero=/home/otto/foto_buero
xorrisofs¶
In allen obigen Beispielen kann man einfach genisoimage
durch xorrisofs
ersetzen.
Das Kommando xorrisofs
startet den mkisofs/genisoimage-Emulationsmodus des Programms
xorriso
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install xorriso
Oder mit apturl installieren, Link: apt://xorriso
Die Dokumentation der Optionen bekommt man mit:
man xorrisofs # ruft die Manpage auf xorrisofs -help 2>&1 | less # führt kurz alle Optionen auf
Grafische Benutzeroberflächen¶
Manche Brennprogramme bieten die Möglichkeit, ISO-Dateien mit Hilfe einer grafischen Programmoberfläche (GUI) zu erstellen.