FireWire
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 22.04 Jammy Jellyfish
Ubuntu 20.04 Focal Fossa
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
FireWire, auch als i.Link bekannt, ist eine nach IEEE 1394 spezifizierte Hardwareschnittstelle zur Einbindung von Festplatten, digitalen Videokameras, Netzwerk-Adapter etc. Entsprechende Treiber sind bereits im Kernel enthalten. Wird das ein oder andere Audiogerät nicht unterstützt, wird man vielleicht im FFADO-Projekt fündig. Diese Wiki-Seite hier ist primär für Problemlösungen bezüglich FireWire bestimmt.
Die FireWire-Unterstützung im Kernel ist vor einiger Zeit vollständig neu geschrieben worden. Sie ist ab Kernel 2.6.22 als neues Modul firewire
eingeflossen und wurde seitdem verbessert und stabilisiert, bis im Kernel 2.6.37 die alten Treiber um raw1394
aus dem Kernel entfernt wurden.
FireWire-Geräte nutzen¶
FireWire-Schnittstelle vorhanden?¶
Ob in dem Rechner eine FireWire Schnittstelle vorhanden ist, kann mit dem folgenden Kommando im Terminal [1] nachgesehen werden:
lspci | grep -i FireWire
Beispiel:
03:01.3 FireWire (IEEE 1394): VIA Technologies, Inc. VT6306/7/8 [Fire II(M)] IEEE 1394 OHCI Controller (rev 46)
Wird keine solche oder ähnliche Zeile ausgegeben, ist FireWire entweder nicht vorhanden oder wird nicht erkannt. Sollte sie vorhanden sein, kann die Log-Ausgabe zur Fehlersuche beitragen:
dmesg | grep -i firewire
Vorgehen in Schritten¶
Modul überprüfen¶
Ob neben der vorhandenen FireWire-Schnittstelle auch die Treibermodule geladen werden konnten, erkennt man im Terminal mit dem Kommando (nebst Ausgabe):
lsmod | grep firewire
Ausgabe:
firewire_ohci 40370 0 firewire_core 62646 1 firewire_ohci crc_itu_t 12707 1 firewire_core
Kommt keine der Zeilen oben, ist das Modul nicht geladen worden. Dann muss es mit Modprobe manuell geladen werden, in diesem Fall also mit
sudo modprobe firewire_ohci
Das Modul firewire_ohci
lädt gleichzeitig firewire_core
, von dem es abhängt.
Wenn das Modul geladen ist, muss auch eine Geräte-Datei existieren. Diese lautet /dev/fw0
, bei mehreren genutzten Schnittstellen werden weitere mit fortlaufender Zahl angelegt:
ls -l /dev/fw*
crw------- 1 root root 251, 0 2012-07-14 17:20 /dev/fw0
bzw. nach Anschließen einer Kamera:
ls -l /dev/fw*
crw------- 1 root root 251, 0 2012-07-14 17:20 /dev/fw0 crw-rw----+ 1 root video 251, 1 2012-07-14 18:05 /dev/fw1
Wie man bei der Geräte-Datei /dev/fw1
sieht, muss der Benutzer dieses Gerätes selbst der Gruppe video
angehören (s.a. Benutzer und Gruppen (Abschnitt „Werkzeuge-zur-Verwaltung-von-Benutzern-und-Gruppen“))
Rechtevergabe¶
in Ubuntu ist FireWire bereits in udev eingepflegt, so dass FireWire-Gerätedateien sofort angelegt werden. Dennoch kann man die hinterlegten Regeln für Modifikation der Rechte etc. nachgesehen werden unter:
grep -i firewire /lib/udev/rules.d/*
und wird dort bereits in der Datei 50-udev-defaults.rules fündig, in denen dem ausführenden Benutzer die neue Gerätedatei der Gruppe video
zuweist (Siehe auch Benutzer und Gruppen)
Nutzung einer Videokamera¶
Mit dvgrab kann die Videokamera im Terminal gesteuert werden:
dvgrab -i
rom1394_0 warning: read failed: 0x0000fffff0000414 error reading config rom directory for node 0 Found AV/C device with GUID 0x0800460104bd68a3 Going interactive. Press '?' for help.
beginnt die Kommunikation im interaktiven Modus. Weitere Information im Artikel dvgrab (Abschnitt „Interaktiver-Modus“).
Nutzung einer externen Festplatte¶
Will man eine externe Festplatte per Firewire betreiben, findet man eventuell in der Protokolldatei /var/log/syslog Fehlermeldungen wie die folgenden:
Oct 5 19:31:49 rechner kernel: [ 937.083121] firewire_ohci: node ID not valid, new bus reset in progress Oct 5 19:31:59 rechner kernel: [ 946.586761] firewire_core: skipped bus generations, destroying all nodes Oct 5 19:31:59 rechner kernel: [ 946.586786] firewire_core: Parent port inconsistency for node 0: parent_count=1 Oct 5 19:31:59 rechner kernel: [ 946.586791] firewire_core: topology build failed
und die Platte wird nicht automatisch erkannt und eingebunden.
Startet man nun von einer Live-CD, dann wird die Firewire-Festplatte sofort erkannt und kann eingebunden werden. Macht man dann einen Neustart des Rechners (Reboot, nicht aus- und einschalten) und bootet wieder Ubuntu 11.04, dann wird die Platte auch hier sofort erkannt und kann benutzt werden.
Links¶
Hardware Übersichtsseite
Wikiseite 🇬🇧 über das aktuelle Kernel-Modul
FFADO-Projekt 🇬🇧 Freie Firewire Audio Treiber