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Gallery

Archivierte Anleitung

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Artikel für fortgeschrittene Anwender

Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.

Achtung!

Am 20.6.2014 haben die Entwickler von Gallery angekündigt, dass das Projekt nicht mehr weiterentwickelt und betreut wird - d.h. es gibt keine neuen Version und vor allem auch keine (Sicherheits-) Updates mehr! gallery2 ist nicht mehr verfügbar.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

gallery_logo.png Unter dem Motto "Your Photos on Your Website" stellt Gallery 🇬🇧 ein Online-Fotoalbum für eigene oder gemietete Server bereit. Im Gegensatz zu statischen Bildergalerien, bei denen Webseiten und die entsprechenden Vorschaubilder lokal auf dem eigenen Rechner erzeugt und anschließend (per FTP) ins Internet übertragen werden (siehe Archiv/JAlbum), werden bei Gallery nur die Bilder hoch geladen. Sämtliche weiteren Vorgänge wie das dynamische Erzeugen von HTML-Code und Vorschaubildern sowie die Verwaltung von

werden auf dem Server ausgeführt. Wer schon einmal Flickr! 🇩🇪, Picasaweb 🇩🇪 oder vergleichbare Systeme 🇩🇪 benutzt hat, wird sich schnell zurecht finden. Im Gegensatz zu den genannten Beispielen braucht man sich aber nicht mit mehr oder weniger obskuren Lizenzbedingungen einverstanden erklären, mit denen sich die kommerziellen Betreiber gewisse Rechte im Gegenzug für das meist kostenlose Webhosting (u.U. finanziert über Werbeeinblendungen) sichern. Eine Beispiel-Galerie 🇬🇧 (ohne Admin-Zugang) vermittelt einen Überblick der zahlreichen Einsatzmöglichkeiten von Gallery.

Gallery kann entweder als "stand-alone"-Fotoarchiv genutzt (eine Anbindung an digiKam ist möglich) oder in verschiedene Content Management Systeme (CMS) wie z.B. Joomla! eingebunden werden. Wer seine lokale Foto-"Gallery" anderen online zur Verfügung stellen möchte, muss den Zugriff auf den lokalen Webserver von außen freigeben oder Gallery auf eigenem Webspace mit Unterstützung von PHP und MySQL installieren. Am sinnvollsten ist wahrscheinlich der Einsatz von Gallery auf einem dezidiertem (Home-)Server und bei mehreren Benutzern. Verwaltet und gepflegt wird die Bildersammlung über integrierte Administrationswebseiten (Back-End).

Gallery existiert in verschiedenen Versionen: das nicht mehr weiterentwickelte, aber noch in den offiziellen Paketquellen enthaltene Gallery1 und sein Nachfolger Jallery 🇬🇧 brauchen keine Datenbank. Gallery2 und der Nachfolger Gallery3 setzen eine zwingend voraus. Alle Versionen sind Open Source und unter der GPL lizensiert. Alternativen zu Gallery sind im Artikel Bilder verwalten (Abschnitt „Webbasierte-Bildverwaltungen“) zu finden.

Hinweis:

Konkret wird in diesem Artikel nur Gallery2 – in diesem Artikel vereinfacht als Gallery bezeichnet – besprochen. Mitte 2014 haben die Entwickler von Gallery angekündigt, dass das Projekt nicht mehr weiterentwickelt und betreut wird - d.h. es gibt keine neuen Version und vor allem auch keine (Sicherheits-)Updates mehr!

Voraussetzungen

Gallery benötigt zum Betrieb einen Webserver mit PHP-Unterstützung und eine Datenbank, z.B. MySQL. Die notwendigen Informationen finden sich im Wiki in den folgenden Artikeln:

Außerdem wird zur Bildverarbeitung eines der beiden folgenden Pakete benötigt:

  • imagemagick

  • netpbm

Optional, aber empfohlen zur vollständigen Nutzung aller Möglichkeiten von Gallery:

  • dcraw

  • ffmpeg (universe)

  • jhead (universe)

  • libgd2-xpm

  • libjpeg-progs

  • zip

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install dcraw ffmpeg jhead libgd2-xpm libjpeg-progs zip 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://dcraw,ffmpeg,jhead,libgd2-xpm,libjpeg-progs,zip

Ebenfalls optional, aber empfehlenswert zur webbasierten Verwaltung der MySQL-Datenbank ist phpMyAdmin:

  • phpmyadmin (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install phpmyadmin 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://phpmyadmin

Installation

Hinweis:

Es ist zwingend erforderlich, zuerst einen funktionierenden Webserver mit PHP und MySQL zu installieren. Im Folgenden werden apache2, php5 und MySQL 5.0 verwendet.

Anschließend kann das Programm direkt aus den offiziellen Paketquellen installiert [1] werden:

  • gallery2 (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gallery2 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gallery2

Manuell

Aus Sicherheitsgründen kann es sinnvoll sein, die jeweils aktuellste Version selbst zu installieren. Downloads sind unter http://codex.gallery2.org/Downloads 🇬🇧 zu finden, Anleitungen zu Installation und Update gibt es in der ausführlichen Dokumentation 🇬🇧. Beim Erstkontakt mit Gallery wird die Paketinstallation empfohlen (siehe oben).

Abfragen während der Installation aus den Paketquellen

  • MySQL Host: localhost

  • Gallery2 Admin-User: root

  • Admin-Password: ********

  • Apache2 restart? Nein

Anschließend muss die Datei /etc/apache2/conf.d/gallery2 in einem Editor [2] mit Root-Rechten [3] bearbeitet und das Zeichen # in Zeile 1 entfernt werden:

Alias /gallery2 /usr/share/gallery2

Nun die Apache2-Webserver neustarten bzw. die Konfiguration neu einlesen:

sudo /etc/init.d/apache2 force-reload 

Nachträgliche Änderungen an der Paketinstallation können mit:

sudo dpkg-reconfigure gallery2 

vorgenommen werden.

Konfiguration

gallery2_install_01.png

Konfigurations-Assistent

Nun den Konfigurations-Assistenten im Browser aufrufen:

http://localhost/gallery2/install

und die einzelnen Konfigurationsschritte der Reihe nach durchgehen. Alle Schritte sind sehr gut erklärt und – soweit möglich – mit sinnvollen Einträgen vorbelegt, trotzdem sollte man sich hier in Ruhe die Zeit nehmen, die einzelnen Optionen auch durchzulesen und nur bei Bedarf zu aktivieren. Dies gilt insbesondere für die Installation von Plugins. Der Konfigurations-Assistent lässt sich bei Bedarf auch wiederholen.

In Kurzform:

  1. Willkommen: "Deutsch" als Sprache auswählen

  2. Authentifizierung: Datei /usr/share/gallery2/login.txt mit generierter Zeichenfolge als Inhalt anlegen

  3. Systemprüfungen (Systemprüfung sollte ohne Fehler durchlaufen!)

  4. Installations-Typ: "Standard-Installation" auswählen

  5. Speicherort einrichten: /var/lib/gallery2/g2data

  6. Datenbank einrichten

    • DB-Benutzername: root (siehe oben)

    • DB-Passwort: ******** (siehe oben)

  7. Administratorkonto

    • Benutzername: admin

    • Passwort: ******** (kann, muss aber nicht das gleiche wie das DB-Passwort sein)

    • e-Mail-Adresse: FREI WÄHLBAR

    • Vollständiger Name: VORNAME NACHNAME

  8. Konfigurationsdatei sichern

  9. Rückmeldung: Gallery-Kern erfolgreich installiert

  10. Plugins installieren: Module nach Bedarf auswählen und installieren lassen (nicht alle sind sinnvoll!)

  11. Sicherheitsprüfung

  12. Installation abschließen

Mit rechte Maustaste-Klick auf den Button ["Gehe zu meiner Gallery!"] ist die Installation abgeschlossen.

gallery2_home.png

Bedienung

Gallery im Browser aufrufen: http://SERVER-IP/gallery2/ oder http://localhost/gallery2/ (nur direkt auf dem Server möglich)

und direkt nach der Installation

  • als Administrator anmelden

    • Grundeinstellungen vornehmen

    • neuen Benutzer anlegen

    • als Administrator abmelden

und anschließend

  • als Benutzer anmelden

    • Alben anlegen

    • Fotos hinzufügen

    • usw.

Leider existiert bisher keine deutschsprachige Dokumentation zu Gallery. Dafür ist die englische 🇬🇧 umso ausführlicher. Bei Problemen könnten insbesondere die FAQ 🇬🇧 und die HowTos 🇬🇧 weiterhelfen.

Probleme und Lösungen

PHP-Datei wird nicht ausgeführt

Falls der Webbrowser fragt, ob eine PHP-Datei heruntergeladen werden soll, anstatt sie anzuzeigen, so ist das PHP-Modul im Webserver nicht korrekt aktiviert. Siehe Apache (Abschnitt „PHP-Datei-wird-nicht-ausgefuehrt“).

Memory Limit

Wenn die Systemprüfung nicht fehlerfrei durchläuft, muss die Datei etc/php5/apache2/php.ini mit Root-Rechten [3] bearbeitet werden. Dort hebt man die Option memory_limit auf 32 oder 64 MB an. Anschließend muss der Webserver neu gestartet werden.

Bilder hochladen

Wer schnell viele Bilder hochladen und dabei die integrierte Upload-Möglichkeit umgehen möchte, kann einen Unterordner im Gallery-Verzeichnis via FTP nutzen. Dazu muss das Plug-In "Import → Web / Server" aktiviert sein (zu finden unter "Element hinzufügen"). Danach kann der vorgegebene Ordner (in der Administration hinzufügen) als Suchpunkt gewählt werden. Ist dies getan, sucht Gallery nach Dateien in diesem Ordner und man kann diese direkt importieren.

Upgrade auf Gallery3

Ein Upgrade alter Gallery-Installationen auf Gallery3 ist nicht vorgesehen. Auch liegen noch keine Pakete für Ubuntu vor.

Diese Revision wurde am 23. Dezember 2021 18:38 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Multimedia, Netzwerk, Server, Grafik, Internet, Bildverwaltung