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fsarchiver

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Wiki/Icons/terminal.png fsarchiver 🇬🇧 ist ein von Francois Dupoux entwickeltes Programm zum Sichern und Wiederherstellen von Partitionen und Verzeichnissen. Das Programm wird über die Kommandozeile bedient. Mit qt-fsarchiver existiert ein Programm, mit dem fsarchiver mit einer grafischen Oberfläche komfortabel genutzt werden kann.

fsarchiver kann mit den gängigen Ubuntu-Partitionstypen wie Ext3 und Ext4, XFS, Btrfs und auch den Microsoft-Dateisystemen NTFS und FAT umgehen. fsarchiver arbeitet beim Sichern der Partition auf Dateiebene. Informationen zur Partition und zum Dateisystem werden separat gesichert, die Dateiköpfe, Dateiblöcke und ganze Dateien werden mit Checksummen geprüft. Daher ist die Größe und Art der vorhandenen Partition, die zurück gesichert werden soll, ohne Bedeutung. Eine defekte Datei innerhalb des Archivs wird beim Wiederherstellen übergangen, der Wiederherstellungsvorgang wird aber fortgesetzt.

Beispiel: Die zu sichernden Partition hat das Dateisystem ext3 und eine Größe mit 20 GB. Belegt davon sind 6 GB. Diese gesicherte Partition kann ohne Probleme in eine vorhandene ext4 Partition mit einer Größe von 10 GB zurückgeschrieben werden.

Für die Sicherung von Partitionen und Verzeichnissen können vielerlei Arten von Kompressionsalgorithmen verwendet werden (lzo, gzip, bzip2, lzma). Der Einsatz von Mehrkernprozessoren wird von fsarchiver unterstützt. Des Weiteren kann die Archivgröße gesplittet werden um zum Beispiel große Partitionen auf mehreren DVDs unterzubringen. Die Archive können auch verschlüsselt werden.

fsarchiver kann gut für Backups verwendet werden, wenn die Partitionen ausgehängt oder nur lesbar eingehängt sind. fsarchiver kann auch mit eingehängter und beschreibbarer Partition verwendet werden, aber hier kann es zu Problemen bei Dateien kommen, die während der Sicherung geändert wurden. ntfs-Partitionen von Windows können nur im ausgehängten Zustand gesichert werden.

fsarchiver sichert weder den Legacy-MBR, den PBR (Partitions Boot-Record), die Master Partitionstabelle (MPT) noch die GUID Partitionstabelle (GPT). Möchte man diese Teile mit in die Sicherung aufnehmen, dann bietet es sich an, diese vorher in die zu sichernde(n) Partition(en) zu sichern, z.B.:

  1. Mit dem Skript unter Skripte/Partitionstabellen sichern kann man alle Partitionstabellen (MBR+GPT) aller angeschlossenen Festplatten ins eigene Homeverzeichnis sichern. Die Wiederherstellung erfolgt dann mit fdisk bzw. gdisk.

  2. fdisk (Abschnitt „Partitionstabelle-sichern“) - für MBR/MPT

  3. gdisk (Abschnitt „Partitionstabelle-sichern“) - für GPT

  4. Mit dd (Abschnitt „MBR-Boot-Loader-und-Partitionstabelle-sichern“) die Bootloader und/oder Partitionstabelle zu MBR/MPT und/oder den PBR sichern.

Die Wiederherstellung erfolgt dann entsprechend der Sicherungsart mit

Achtung!

Die Unterstützung des ntfs-Dateisystems ist nicht stabil und ist mit entsprechender Vorsicht einzusetzen. Einzelheiten dazu unter https://www.fsarchiver.org/cloning-ntfs/ 🇬🇧.

Installation

fsarchiver kann aus den offiziellen Paketquellen installiert werden:

  • fsarchiver (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install fsarchiver 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://fsarchiver

Um die neueste Version von fsarchiver zu installieren kann aus einer Fremdquelle installiert oder das Programme selbst kompiliert werden. Der aktuelle Quelltext findet sich auf Github ⮷.

PPA

Zur Installation kann ein "Personal Packages Archiv" (PPA) genutzt werden.

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:tomtomtom/fsarchiver-stable

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams tomtomtom zu entnehmen.

Nach dem Hinzufügen der Paketquelle kann das folgende Paket installiert werden:

  • fsarchiver (ppa)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install fsarchiver 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://fsarchiver

Verwendung

Allgemeine Bemerkungen

fsarchiver muss die Durchführung von Sicherungen und für das Wiederherstellen immer mit Root-Rechten gestartet werden [3].

Die Sicherung einer Partition kann durchgeführt werden, wenn die Partition eingehängt ist. Somit kann die Root-Partition oder die eventuell separate Homepartition im laufenden Betrieb gesichert werden. fsarchiver erstellt keine Kopie der Partition, die gesichert wird, sondern sichert fortlaufend. So ist es kein Problem, während der Sicherung im Internet zu surfen oder mit dem Mailprogramm zu arbeiten. Wenig Sinn macht es allerdings, während der Sicherung ein Programm zu installieren oder eine Aktualisierung des Systems vorzunehmen, da solche Änderungen überhaupt nicht oder nur teilweise in die Sicherung mit übernommen werden. Das Sicherungsverzeichnis muss bereits existieren, ansonsten gibt fsarchiver eine Fehlermeldung aus.

Die Wiederherstellung einer Partition ist nur im ausgehängten Zustand möglich. Somit muss zur Wiederherstellung einer Root- oder Homepartition eine Live-CD/DVD oder ein Live-USB-Stick verwendet werden. Auf der bekannten SystemRescue Disk ⮷ ist das Programm fsarchiver vorhanden, ebenso auf der qt-fsarchiver-Live-DVD ⮷.

fsarchiver kann ecryptfs verschlüsselte Home-Verzeichnisse sichern und wiederherstellen. Das ist unabhängig davon, ob das Homeverzeichnis in einer eigenen Partition oder innerhalb des Wurzelverzeichnisses gespeichert ist.

Aufbau des Befehlssatzes

fsarchiver [OPTION(EN] BEFEHL(E) ARCHIVNAME [PARTITION1/VERZEICHNIS1 PARTITION2/VERZEICHNIS2] 
fsarchiver-Befehle:
savefs Sicherung einer Partition
restfs Wiederherstellung einer Partition
savedir Sicherung eines Verzeichnisses
restdir Wiederherstellung eines Verzeichnisses
archinfo zeigt Informationen von bestehenden Sicherungen
probe zeigt eine Liste der entdeckten Partitionen auf dem Rechner an
die wichtigsten Optionen:
-o bestehende Archive und Partitionen werden ohne Rückfrage überschrieben
-A -a erlaubt die Sicherung von gemounteten Partitionen
-z(Zahl 0 bis 9) Kompressionstärke von schnell bis sehr gut. Standard ist 3 (gzip). Siehe Tabelle
-Z(Zahl 1 bis 22) Kompressionstärke mit zstd von schnell bis sehr gut. Siehe Tabelle
-s(MB) splittet das Archiv auf die angegebene Megabyte Größe
-j(Zahl) Anzahl der Prozessorkerne, die für fsarchiver verwendet werden sollen
-c(Passwort) ver- und entschlüsselt das Archiv. Passwortlänge muss zwischen 6 und 64 Zeichen sein
-h zeigt Hilfeinformationen mit Beispielen an
-v zeigt Informationen über den Verlauf der Sicherung/Wiederherstellung an
-x (ab Version 0.8.0.0) ermöglicht die Unterstützung von experimentellen Eigenschaften. Ntfs-Partionen benötigen das Setzen des Parameters "x"
Auswirkungen der Kompressionseinstellungen:
lz4 lzo gzip fast gzip std. gzip best bzip2 fast bzip2 good lzma fast lzma medium lzma best zstd Level 1 zstd Level 8 zstd Level 16 zstd Level 20 zstd Level 22
Zeitfaktor: 0,82 0,82 0,92 1 1,25 2,95 3,51 2,11 4,72 5,88 0,75 1,05 3,05 5,10 5,43
Archivgröße: 1,09 1,09 1,01 1 1 0,99 0,98 0,99 0,97 0,96 1,01 0,98 0,98 0,96 0,95

Sicherung und Wiederherstellung von Partitionen

Es soll die Partition /dev/sda1 in dem Verzeichnis /mnt/backup mit dem Sicherungsnamen xenial-system.fsa gesichert werden. Eine bestehende Sicherung wird überschrieben, es werden zwei Prozessorkerne verwendet, die Partition soll im eingehängten Zustand gesichert und die Sicherungsdatei soll verschlüsselt werden. Zudem sollen die Teilarchive auf jeweils 4 GB Größe begrenzt werden und der Fortschritt der Sicherung soll erkennbar sein. Die Kompressionsstärke wird auf Standard eingestellt. Der Befehl im Terminal [1] sieht somit folgendermaßen aus:

sudo fsarchiver savefs -o -j2 -A -a -cxxxxxxx -s4000 -v -z3 /mnt/backup/xenial-system.fsa /dev/sda1 

Syntax für die Wiederherstellung der Partition /dev/sda1 aus der Sicherungsdatei /mnt/backup/lucid-system.fsa mit den obigen Optionen:

sudo fsarchiver restfs -o -j2 -cxxxxxxx -v /mnt/backup/lucid-system.fsa id=0,dest=/dev/sda1 

id gibt die Nummer der gesicherten Partition an und startet bei Null, auch bei nur einer Partition im Backup muss es angegeben werden. Die nachfolgenden Befehle sind durch Komma, aber ohne Leerzeichen zu trennen. Abschließend muss häufig der Bootmanager per chroot wiederhergestellt werden: GRUB 2/Reparatur (Abschnitt „Reparatur-mittels-Desktop-CD“).

Es sollen die Partition /dev/sda1 und /dev/sda6 in dem Verzeichnis /mnt/backup mit dem Sicherungsnamen systeme.fsa gesichert werden. Der Befehl im Terminal:

sudo fsarchiver savefs  /mnt/backup/systeme.fsa /dev/sda1 /dev/sda6 

Syntax für die Wiederherstellung der 2. Partition /dev/sda6 aus der Sicherungsdatei /mnt/backup/systeme.fsa:

sudo fsarchiver restfs  /mnt/backup/systeme.fsa id=1,dest=/dev/sda6 

Sicherung und Wiederherstellung von Verzeichnissen

Syntax für die Sicherung des Verzeichnisses /home/xxx/audio in das Sicherungsverzeichnis /mnt/backup mit dem Sicherungsnamen MeineAudioDateien.fsa:

sudo fsarchiver savedir /mnt/backup/MeineAudioDateien.fsa /home/xxx/audio 

Syntax für die Wiederherstellung des Verzeichnisses /home/xxx/audio aus der Sicherungsdatei /mnt/backup/MeineAudioDateien.fsa in das Ursprungsverzeichnis:

sudo fsarchiver restdir /mnt/backup/MeineAudioDateien.fsa / 

Nach dem Schrägstrich am Ende des Befehls kann auch das Verzeichnis angegeben werden, in das die Sicherung zurückgeschrieben werden soll (beispielsweise /home/Backup/Audio).

Diese Revision wurde am 3. November 2024 11:25 von kB erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Sicherheit, System