ubuntuusers.de

Windows-Installation vom USB-Stick

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/windows_users.png Will man seinen Rechner mit einem Dualboot versehen und hat dieser Rechner kein CD/DVD-Laufwerk bzw. ist dieses defekt, so kann man die Installation auch mit Hilfe eines USB-Stick vornehmen. Um das auch mit einem Windows-Betriebssystem ohne CD/DVD-Laufwerk ausführen zu können, muss der Inhalt der CD/DVD oder von einer Windows-ISO-Datei auf einen USB-Stick aufgebracht werden.

Diese Maßnahme ist nicht nur bei einem fehlenden oder defekten CD/DVD-Laufwerk erforderlich, sondern dient auch dem einfachen und robusteren Umgang mit dem Medium. Mit einem derart vorbereiteten USB-Stick kann man dann sämtliche vergleichbare Arbeiten wie mit einer Windows-CD/DVD ausführen.

Dabei muss man aber für die spätere Verwendung mit dem Rechner unter Berücksichtigung der Hardware vorab eine grundsätzliche Entscheidung fällen, ob dieser USB-Stick entweder im

oder im

verwendet werden soll. Unter Umständen muss man für beide Modi ein Notfall-Werkzeug bereithalten.

Der erste Teil dieser Beschreibung behandelt die Aufbringung eines Windows-ISOs auf einen USB-Stick für eine (ausschließliche) Verwendung im EFI-Modus. Die Beschreibung für einen adäquaten Windows-USB-Stick für eine (ausschließliche) Verwendung im BIOS-Modus findet man im unteren Teil.

Die Erstellung eines USB-Stick als Windows-Medium, der beide Modi beinhaltet, ist zur Zeit nur unter einem Windows-Betriebssystem sinnvoll möglich - entsprechende Anweisungen sind im Internet zu finden.

Allgemeines

Seit der Einführung von UEFI und auch "secure-boot" sind weitere Parameter / Aspekte für die Verwendung im EFI-Modus zu berücksichtigen. Alle diese Voraussetzungen werden bei der Erstellung in der nachfolgend beschriebenen Aufbereitung berücksichtigt.

Systeme mit Festplatten größer als 2 Terabyte und Systeme mit ARM-Prozessor benötigen zwingend UEFI. Dieser derart aufbereitete USB-Stick kann sowohl zur Wiederherstellung als auch zum Installieren im jeweils passenden System benutzt werden.

Hinweis:

Für das Installieren ist ein gültiger Produktschlüssel erforderlich, der nur einmalig in Verbindung mit einem Rechner verwendet werden darf. Es sind die Lizenzbedingungen der Microsoft Corporation 🇩🇪 zu beachten.

Anwendungsbereiche

Als Basis-ISO kann sowohl ein heruntergeladenes ISO als auch das Abbild einer CD/DVD von Windows verwendet werden.

Hinweis:

Für die Verwendung mit einem UEFI-BIOS ist eine 64-Bit-Version erforderlich.

USB-Stick für EFI-Modus

Benötigt wird ein USB-Stick mit einer Kapazität von mindestens 8 GB.

USB-Stick formatieren

Man formatiert diesen mit dem Dateisystem "VFAT 32 Bit", entweder mit den vorhandenen Anwendungen für eine Formatierung [2] oder im Terminal [1]. Dabei ist darauf zu achten, das nur eine einzelne Partition /dev/sdX1 auf dem USB-Stick erstellt wird. Dabei steht X für die Bezeichnung/Identifikation vom relevanten USB-Stick. Ein MBR muss für diesen speziellen Fall nicht vorhanden sein, da das EFI-BIOS in der Regel EFI-Anwendungen auf einer VFAT-Partition automatisch erkennt.

Daten aufbereiten

Hat man eine windows.iso-Datei (als windows.iso ist die jeweilige Bezeichnung des ISOs einzusetzen), so kann man dieses ISO in einem Terminal [1] als "loop-device" einbinden oder im Kontextmenü des Dateibrowsers mit der rechte Maustaste-Taste und der alternativen Auswahl von

  • "Öffnen mit → Einhängen von Laufwerksabbildern"

  • "Hier öffnen"

öffnen und danach den Inhalt in das geöffnete Verzeichnis vom USB-Stick kopieren.

Von einer Standard-Windows-DVD kann man nach dem Öffnen das Kopieren direkt ausführen.

Sprachpakete entfernen

Auf einem ISO sind in der Regel viele länderspezifische Dateien. Um die Datenmenge zu minimieren, kann man auf das Kopieren aller sprachbezogenen Unterverzeichnisse verzichten, die im Verzeichnis

  • /langpacks

  • /sources

abgelegt sind und nicht "de-de" lauten. Damit steht eine reduzierte Auswahl zum Kopieren auf den vorbereiteten USB-Stick bereit.

Daten übertragen

Man steckt den vorbereiteten USB-Stick in den Rechner und öffnet die Partition im Dateibrowser. Man kopiert die Verzeichnisse und Dateien, die im Verzeichnis ~/Windows aufbereitet wurden, auf den USB-Stick. Der USB-Stick kann nun wieder ausgehängt und dann zum Starten im EFI-Modus benutzt werden.

USB-Stick für BIOS-Modus

Die Aufbereitung der Daten, das Minimieren der Sprachdateien und das Übertragen auf den USB-Stick erfolgt wie oben für den EFI-Modus beschrieben.

Damit man einen USB-Stick auch im BIOS-Modus verwenden kann, muss dieser mit einer

  • msdos-Partitionstabelle

versehen sein. Zusätzlich zu den Verzeichnissen vom Windows-ISO / Windows-DVD muss das Verzeichnis

  • /boot/grub

angelegt werden.

MBR einbringen

Der Rechner zur Aufbringung des MBR darf nicht im EFI-Modus gestartet sein - alternativ kann man ein Live-System im BIOS-Modus verwenden. Man verbindet den USB-Stick mit dem System, öffnet ein Terminal [1] und gibt dort ein:

sudo blkid 

Jetzt kann man den USB-Stick identifizieren (das sei jetzt beispielhaft /dev/sdd1). Man erhält dabei die aktuelle UUID der relevanten Partition und fährt fort mit:

sudo mkdir /media/sdd1
sudo mount /dev/sdd1 /media/sdd1     
sudo grub-install --boot-directory=/media/sdd1/boot /dev/sdd  

Es wird jetzt der MBR geschrieben und die erforderlichen Dateien für den Bootloader angelegt. Es fehlt in diesem System nur noch die Datei /boot/grub/grub.cfg. Diese Datei kann man mit einem Editor [3] der Wahl im Verzeichnis /media/sdd1/boot/grub erstellen. Der Inhalt unter Verwendung der oben ermittelten UUID:

insmod part_msdos
insmod fat
search --no-floppy --fs-uuid --set=root ERMITTELTE_UUID
chainloader +1
boot

Nach dem Übertragen der Daten und dem Einbringen des MBR / Bootloader muss man den USB-Stick im Terminal [1] wieder aus dem System lösen mit:

sudo umount /media/sdd1
sudo rm -rf /media/sdd1 

Verwendbarkeit prüfen

Nachdem man die obigen Arbeiten abgeschlossen hat, kann man den USB-Stick nach einem Reboot oder in einem anderen Rechner testen, ob die Aktion ohne Fehler verlaufen ist, der MBR- bzw. EFI-Modus erkannt wird und der USB-Stick auch im konzipierten Modus startet.

  • UEFI - Unified Extensible Firmware Interface

  • UNetbootin

  • WoeUSB - Programm um Windows im UEFI und BIOSmode auf USB-Stick zu bringen.

Diese Revision wurde am 13. Juni 2025 13:05 von Berlin_1946 erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: EFI, Installation, System, USB, ungetestet