Stellarium
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 22.04 Jammy Jellyfish
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Mit Stellarium 🇩🇪 lässt sich ein Planetarium innerhalb der eigenen vier Wände einrichten. Eine andere Variante ist die Installation auf einem mobilen Rechner, den man dann nachts zum Betrachten des Sternenhimmels mitnehmen kann. Es bietet ein photorealistisches „Himmelszelt“ mit 120.000 Sternen in Echtzeitdarstellung. Dabei können Ort und Zeitpunkt frei gewählt werden.
Zu den einfachsten Funktionen zählen unter anderem:
verschiedene Einblendungen von Sternbildern
Ausblenden von Atmosphäre und Landschaft
Nachtmodus (ein Rotfilter, der den direkten Vergleich mit dem natürlichen Nachthimmel durch das gedämpfte Licht erleichtern soll)
schneller zeitlicher Vor- und Rücklauf
Suchfunktion für Himmelsobjekte (Sterne, Sternbilder, Nebel, ...)
Daneben gibt es noch verschiedenste Einstellungsmöglichkeiten (z.B. zur Ansicht von Sternbildgrenzen), vorinstallierte Erweiterungen (die man noch aktivieren kann) und unterschiedliche Okularansichten.
Auch für Ubuntu Touch kann Stellarium über den OpenStore bezogen werden.
Das plattformübergreifende Programm läuft neben Linux auch unter Windows und Mac OS X. Auf der offiziellen Website finden sich weitere Screenshots 🇬🇧 mit kurzen Beschreibungen, die einen Eindruck von den Möglichkeiten der Software vermitteln. Programmiert wurde Stellarium von dem Franzosen Fabien Chéreau 🇬🇧, während viele Grafiken und Bilder von anderen Autoren respektive Künstlern stammen. Es steht unter der GNU General Public Lizenz (GPL).
Installation¶
Um Stellarium auf dem Rechner einzurichten, muss das folgende Paket installiert [1] werden:
stellarium (universe)
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install stellarium
Oder mit apturl installieren, Link: apt://stellarium
PPA¶
Für die Nutzung der Version aus dem PPA sollten die auf der Projektseite genannten Systemvoraussetzung beachtet werden. Die jeweils aktuelle Version kann über ein "Personal Packages Archiv" (PPA) [2] installiert werden.
Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:
ppa:stellarium/stellarium-releases
Hinweis!
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams stellarium zu entnehmen.
Nach dem Aktualisieren der Paketquellen erfolgt die Installation wie oben angegeben.
Verwendung¶
Das Programm erscheint als "Stellarium" in der Anwendungsübersicht, bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü kann es in der Kategorien "Astronomie", "Bildung" oder "Wissenschaft" einsortiert sein, die je nach Arbeitsumgebung auch anders übersetzt sein können.
Die Bedienung der Software ist sehr intuitiv, zumal zu allen Icons beim Überfahren mit dem Mauszeiger kurze Hilfstexte angezeigt werden. Die beiden Bedienleisten unten links werden erst eingeblendet, wenn man den Mauszeiger an den Rand bewegt.
Standort festlegen¶
Den eigenen Standort stellt man ein, indem man im "Standortfenster" F6 von der Liste wählt, über die Weltkarte bestimmt oder Breiten- und Längengrad anpasst. Bei den beiden letzten Möglichkeiten sollte man den ausgewählten Standort über die Schaltfläche links unten zur Liste hinzufügen, ansonsten werden die vorgenommenen Standorteinstellungen nicht gespeichert. Erst danach kann man den ausgewählten Ort als Vorgabe verwenden.
Möchte man einen manuell eingegeben Standort auch beim nächsten Start des Programms verwenden, muss man das vorausgewählte "Standort automatisch aus Netzwerk ermitteln" abwählen und dafür "Aktuellen Standort als Standard setzen" auswählen.
Hat man einen Ort aus der vorgegebenen Liste gewählt, so wird dieser in der Datei ~/.stellarium/config.ini gespeichert. Hat man einen Ort manuell über Länge- und Breitengrad sowie Höhe festgelegt, so wird er in der Datei ~/.stellarium/data/user_locations.txt gespeichert und kann dort auch per Hand verändert werden. Bsp.:
daheim Germany X 0 51.234567N 9.876543E 250 2 Europe/Berlin Earth unterwegs Germany X 0 51.508415N 9.762625E 275 2 Europe/Berlin Earth
Fullscreen-Modus deaktivieren¶
Zwar kann man im Programm über die untere Leiste oder die Taste F11 den Fullscreen-Modus jederzeit ein- und ausschalten, befindet es sich beim nächsten Programmstart automatisch wieder im Fullscreen-Modus. Das ist nicht unbedingt erwünscht, wenn man mit mehreren Programme gleichzeitig arbeiten möchte. Um dies zu ändern, muss man die programmeigene Konfigurationsdatei aufrufen. In der Datei ~/.stellarium/config.ini ändert man die Zeile
fullscreen = true
in
fullscreen = false
Anwendungsfenster verkleinern¶
Das Programm benutzt standardmäßig die Gesamtauflösung des Monitors. Dies ist unpraktisch, wenn man die Anwendung nicht im Fullscreen-Modus laufen lassen möchte oder aber per Dualview einen großen Desktop verwendet. Im letzten Fall erstreckt sich das Anwendungsfenster über beide Monitore oder nur über den rechten, auf dem man nur die linke Hälfte sieht, die andere Hälfte ist nicht sichtbar.
Die Auflösung ändert man in der Konfigurationsdatei ~/.stellarium/config.ini. Hier passt man die Werte in den Zeilen
screen_w = <Wert in Pixeln> screen_h = <Wert in Pixeln>
an. Die Änderungen werden beim nächsten Programmstart wirksam.
Ausblenden der Bedienleisten unterbinden¶
Ähnlich wie beim Fullscreen-Modus kann man das automatische Ein- und Ausblenden der Bedienleisten im Programm selbst steuern, jedoch nur bis zum nächsten Programmstart. Dazu klickt man auf das kleine Dreieck etwas ausserhalb der Bildschirmecke; das Dreieck wird zum Quadrat.
Wer es dauerhaft abstellen möchte, muss ebenfalls in der Konfigurationsdatei bemühen. Hierbei ändert man in der ~/.stellarium/config.ini folgende Variablen auf den Wert false
:
auto_hide_horizontal_toolbar = false auto_hide_vertical_toolbar = false
Problembehebung¶
Falsche Landschaftsdarstellung¶
Es kann u.U. vorkommen, dass die Landschaft in Stellarium nicht korrekt angezeigt wird. Abhilfe schafft dann eine Änderung der Datei /usr/share/applications/stellarium.desktop mit Root-Rechten. Hier ändert man die Zeile mit "Exec=...
" in
Exec=sh -c "LC_NUMERIC=C stellarium"
Anschließend sollte Stellarium neu gestartet und die Landschaft wieder korrekt dargestellt werden.
Stellarium startet nicht¶
Wenn Stellarium vom Terminal aus gestartet wird während man sich gerade im Verzeichnis ~/.stellarium befindet, kann es vorkommen, dass das Programm sofort abbricht. Es genügt dabei, in ein anderes Verzeichnis zu wechseln.
Links¶
Projektseite 🇩🇪
Stellarium - Wikipedia