Bacula
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Ubuntu 20.04 Focal Fossa
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Artikel für fortgeschrittene Anwender
Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Immer wieder haben Administratoren das Problem, einen großen und heterogenen Verband aus vielen Servern zuverlässig und redundant zu sichern. Es kann immer passieren, dass durch Benutzerfehler oder durch einen Hardwareausfall Daten auf einem Server verloren gehen. Nur durch eine konsequente Backup-Strategie kann man die Gefahr von Datenverlusten minimieren. Genau für diesen Zweck wurde Bacula 🇬🇧 konzipiert. Lizenziert ist das Programm unter der AGPL.
Dabei wurde Bacula vollkommen modular entwickelt, wodurch man es sowohl für kleinere als auch große Netze verwenden kann. Andererseits ist es etwas schwieriger zu verstehen und zu konfigurieren. Durch seine Stabilität und Flexibilität kann Bacula kommerziellen Lösungen schon längst das Wasser reichen und – erst einmal eingerichtet – leistet es im Hintergrund extrem gute Dienste.
Artikelübersicht¶
Bevor man sich den einzelnen Unterartikeln zuwendet, wird die Lektüre des Abschnitts Grundlagen weiter unten empfohlen.
Grundlagen¶
Um Bacula zu verstehen, sollte man sich zuerst den inneren Aufbau verdeutlichen. Durch seine Modularität ist es möglich, Bacula auf verschiedene Server zu verteilen, jedoch steigert dies auch die Komplexität.
Es gibt folgende Komponenten (Modulen):
Catalog (SQL-Datenbank)
Director (bacula-dir)
Storage-Daemon (bacula-sd)
File-Daemon (bacula-fd)
Console (CLI bzw. GNOME/wxWidgets GUI)
Monitor
Katalog¶
Beim Katalog handelt es sich um eine Datenbank, die als Verzeichnisdienst fungiert und damit das Auffinden und Wiederherstellen einzelner Backup-Dateien und Sicherungs-Volumen erst möglich macht. Damit fungiert der Katalog quasi als Gedächtnis. Aktuell werden die Datenbank-Systeme MySQL, PostgreSQL und SQLite unterstützt.
Director¶
Der Director bildet die Schaltzentrale von Bacula und steuert alle Vorgänge, die die Sicherung, Wiederherstellung und Überprüfung der Daten betreffen. Außerdem verwaltet er die Medienpools und steuert die einzelnen File- und Storage-Dienste (daemons). Der Systemadministrator kann über die Console direkt mit dem Director kommunizieren.
Storage-Daemon¶
Der Storage-Daemon läuft auf dem Sicherungsserver und ist für das Schreiben bzw. Lesen der Backupdateien auf dem Backup-Datenträger zuständig. Dabei erhält er die zu sichernden Dateien vom File-Daemon auf den jeweiligen Clients. Durch den flexiblen Aufbau von Bacula kann die Last auch auf mehreren Storage-Daemons verteilt werden.
File-Daemon¶
Der File-Daemon läuft auf den Clients und übermittelt dem Storage-Daemon die zu sichernden Dateien. Dabei werden neben Linux auch diverse Unix-Derivate (FreeBSD, OpenBSD, NetBSD, BSDi, Solaris, Mac OS X, AIX, Tru64, HP-UX u.a.) und Windows unterstützt.
Console¶
Die Console stellt die Schnittstelle zwischen Administrator und Director dar, womit man Bacula sowohl überwachen als auch steuern kann. Zur Auswahl stehen verschiedene Programme, beispielsweise bconsole für die Kommandozeile oder die Projekte bweb 🇬🇧 und Bacula-Web 🇬🇧, welche webbasierte Oberflächen bieten.
Monitor¶
Der Monitor bietet die Möglichkeit, den Zustand aller Komponenten und Daemons, die zum Sicherungssystem gehören, zu überwachen und so bspw. auch den aktuellen Sicherungszustand von Bacula einzusehen. Als Frontend verfügt der Monitor über eine grafische Oberfläche für GNOME bzw. KDE. Allerdings ist er seit 14.10 nicht mehr in den Ubuntu-Paketquellen enthalten. Im Rahmen dieser Artikelserie wird der bacula-tray-monitor nicht weiter besprochen.
Links¶
Homepage 🇬🇧
Manuals 🇬🇧 - Dokumentation, auch als PDF-Dateien erhältlich
Datensicherung Übersichtsartikel