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dvb-apps

Archivierte Anleitung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/tv2.png Da einige Videoplayer keine Funktionen mitbringen, selbst nach TV-Sendern zu suchen, bedient man sich des Programms scan, welches diese Funktion übernimmt. Es erstellt die Datei channels.conf, welche von den eben genannten Programmen benötigt wird, um DVB-C (Digital Video Broadcasting - Cable), DVB-S (Digital Video Broadcasting - Satellit) und DVB-T (Digital Video Broadcasting – terrestrisch) Signale interpretieren zu können.

dvb-apps beinhaltet dazu weitere Programme, z.B. eine DVB-T-taugliche Version von alevt, um Teletext darstellen zu können. Es steht allerdings in Konflikt zu dem Paket alevt, das deinstallert werden muss.

Zudem liefert es gnuTV, ein kommandozeilengesteuertes Programm zum Tunen, Aufnehmen und Streamen von DVB.

In diesem Artikel wird auf scan eingegangen. Das Programm benötigt initial eine Frequenztabelle, um nach Sendern suchen zu können. Eine bessere Alternative, die ohne diese Tabelle auskommt, ist das Programm w scan.

Installation

Es muss folgendes Paket installiert [1] werden, um nach Sender suchen zu können:

  • dvb-apps (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install dvb-apps 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://dvb-apps

channels.conf

Voraussetzung für alle Beispiele ist ein funktionsfähiges DVB-Gerät. In den Beispielen wird auf DVB-T und DVB-S eingegangen. Das Grundprinzip ist jedoch bei allen Methoden ähnlich. scan benötigt lediglich die Basisdatenfrequenz und Übertragungsmodus, da es die Frequenzen nicht selbständig durchlaufen kann. Diese sind im Ordner /usr/share/dvb/ zu finden.

Da die Daten nicht immer auf dem aktuellen Stand sind, empfiehlt es sich, mitunter selbst Hand anzulegen. Eine zweite Methode nutzt bereits vorliegende Grunddaten nicht nur für Deutschland, sondern auch für eine Reihe anderer Länder (u.a. Österreich und Schweiz).

DVB-T

Als erstes über eine Senderliste ⮷ (siehe auch ÜberallFernsehen 🇩🇪 und Media Channel 🇩🇪) die technischen Parameter der Sender für die eigene Region heraussuchen. Exemplarisch wird hier für die Region Düsseldorf/Neuss ⮷ eine Datei für DVB-T, unter Verwendung von XINE, nach folgendem Muster erstellt [3]:

# DVB-T Ddorf
# Februar 2007
# T freq bw fec_hi fec_lo mod transmission-mode guard-interval hierarchy
T 538000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 586000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 690000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 722000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 746000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 482000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/8 NONE
T 506000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/8 NONE
T 674000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/4 NONE
T 762000000 8MHz 2/3 NONE QAM16 8k 1/8 NONE

Diese anschließend in der Datei de-STADT speichern, wobei STADT durch den eigenen Wohnort abgeändert werden sollte - in diesem Beispiel: de-Ddorf. Diese Daten benötigt das Programm scan, welches in den dvb-utils enthalten ist.

Hinweis:

Wichtig sind hier die Daten: Frequenz & Guard-Intervall! Diese entsprechend in der Datei abändern - Rest übernehmen. Wenn diese Daten nicht an die Region angepasst werden, scheitert der Scan z.B. mit der Meldung "WARNING: >>> tuning failed!!!".

Nun mit dem zweiten Schritt fortfahren:

scan

Nun im Terminal [2] in das Verzeichnis wechseln, in der die soeben erstellte Datei liegt, und folgenden Befehl eingeben:

DVB-T

scan de-Ddorf > ~/channels.conf          # de-Ddorf durch den eigenen Dateinamen ersetzen! 

Das Programm durchsucht die vorgegebenen Frequenzen und erstellt nun die Datei channels.conf. Diese sieht nach erfolgreichem Durchlauf in etwa so aus:

RTL Television:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:337:338:16405
RTL2:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:353:354:16406
Super RTL:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:433:434:16411
VOX:538000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:545:546:16418
ZDF:586000000:INVERSION_AUTO:BANDWIDTH_8_MHZ:FEC_2_3:FEC_1_2:QAM_16:TRANSMISSION_MODE_8K:GUARD_INTERVAL_1_4:HIERARCHY_NONE:545:546:514
...

Diese Datei kann nun von XINE, Totem, MPlayer und gXine genutzt werden, um DVB-T empfangen zu können. Hierfür muss nur die channels.conf ins Heimatverzeichnis in das jeweilige versteckte Programmverzeichnis kopiert werden, welches ggf. noch angelegt werden muss.

Ein genaueres Ergebnis erzielt man, wenn man dem Befehl noch folgende Optionen hinzufügt:

scan -n -o zap -p de-Ddorf > ~/channels.conf 

Kontrolle

Mittels eines Terminalfensters [2] kann man testen, welche Sender gefunden wurden:

awk -F: '{print $1}' ~/channels.conf          # | grep -v "^\[" ## filtert nur namentlich genannte Sender 

Hinweis:

Gibt scan Warnungen aus, dass es eine der angegebenen Frequenzen nicht einstellen konnte (WARNING: >>> tuning failed!!!), so deutet dies auf einen schlechten Antennen-Standort hin. Bei Zimmerantennen empfiehlt es sich einen besseren Standort zu wählen (z.B. am Fenster) oder auf eine Außenantenne zu wechseln. Auch mehrere Steckverbinder im Antennenkabel mindern die Empfangsqualität. Im Zweifelsfall lohnt sich die Investition in ein durchgehendes Antennenkabel.

Programmpfade

Programmpfade
Programm Pfad
gXine ~/.xine/
Archiv/Me TV ~/.local/share/me-tv/
MPlayer ~/.mplayer/
mpv ~/.mpv/ (bei neueren mpv-Versionen ~/.config/mpv/)
Totem ~/.xine/
Archiv/VDR /etc/vdr/
XINE ~/.xine/ oder ~/.config/xine-lib/ (Version v0.99.7)

Nachdem die Datei an den Bestimmungsort kopiert wurde, steht den Programmen DVB zur Verfügung.

Hinweis:

Bei der Verwendung von totem-gstreamer die Datei channels.conf in dvb-channels.conf umbenennen und im Ordner ~/.gstreamer-0.10/ ablegen.

DVB-T

Deutschland

Fertige channels.conf Deutschland 🇩🇪
Stadt oder Region Stand
Aalen Mai 2009
Aurich November 2011
Berlin Juli 2011
Bielefeld Juli 2009
Braunschweig Dezember 2008
Bremen September 2015
Calau Januar 2008
Dortmund Dezember 2010
Dresden Juli 2009
Erfurt August 2015
Essen Oktober 2009
Düsseldorf März 2007
Frankfurt Januar 2008
Gera Februar 2009
Göttingen November 2011
Hamburg Juli 2008
Halle Oktober 2009
Hanover Januar 2009
Heidelberg November 2008
Köln-Bonn September 2008
Leipzig Oktober 2013
Löbau Juli 2009
Magdeburg/Brocken Januar 2009
München März 2014
Nürnberg Septemper 2009
Osnabrück September 2006
Ostwestfalen-Lippe Juli 2010
Siegen Dezember 2011
Schwerin Dezember 2011
Stuttgart November 2008
Südostbayern Juli 2009
Wesel Januar 2009
Wolgast Dezember 2008

Österreich

Österreich 🇦🇹, z.T. Basisdaten!
at-Stadt Stand
Österreich, Basisdaten Juni 2007
Wien, Basisdaten Mai 2015
Graz November 2011
Linz März 2011
Wien Oktober 2011

Frankreich

Frankreich 🇫🇷
fr-Region Stand
Toulouse Pic du Midi Februar 2014

Italien

Italien 🇮🇹, z.T. Basisdaten!
it-Region Stand
Obervinschgau Oktober 2010
Basisdaten für Südtirol Dezember 2012

Signalstärke

Um die Signalstärke zu ermitteln, kann das Programm femon aus dem Paket verwendet werden. Dieses wird im Terminal [2] aufgerufen:

femon -H 

Eine verwertbare Ausgabe erfolgt nur, wenn gleichzeitig tatsächlich ein DVB-T-Sender wiedergegeben wird.

Problemlösungen

Ungültige Bytefolge

Die im Format ISO-8859 vorliegende channels.conf in das UTF-8 Format konvertieren [2]:

iconv --from-code=ISO-8859-1 --to-code=UTF-8 ./channels.conf > ./channels_new.conf 

und die korrigierte channels_new.conf nach channels.conf umbenennen.

DVB

DVB-T

DVB-S

Diese Revision wurde am 2. Mai 2021 09:20 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: DVB, Multimedia, TV, Hardware