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CloudFusion

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Anmerkung: Das Projekt ist scheinbar eingestellt, die letzte Version des Programms datiert auf 2015.

./cloudfusion_logo.png CloudFusion 🇬🇧 ermöglicht die transparente Einbindung der Dateien von jeweils einem der Cloud-Dienste Dropbox, Sugarsync, Amazon S3, Google Storage, oder Google Drive als ob sie sich in einem lokalen Ordner befänden. Außerdem unterstützt es WebDAV Server, ähnlich wie davfs2 aus dem Artikel WebDAV. Erstellt wurde die Anwendung mit Python.

Installation

Das Programm ist kein Bestandteil der offiziellen Paketquellen und muss daher via Git heruntergeladen und installiert werden. Dazu sind zuerst folgende Pakete zu installieren [1]:

  • python-setuptools

  • gcc

  • libssl-dev

  • libffi-dev

  • python-dev

  • git

  • fuse-utils

  • fuse

  • opencv-dev

  • libhighgui2.4

  • libcvaux2.4

  • sikuli-ide

  • python-pycurl

  • python-libxml2

  • python-imaging

  • tesseract-ocr

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install python-setuptools gcc libssl-dev libffi-dev python-dev git fuse-utils  fuse opencv-dev  libhighgui2.4  libcvaux2.4  sikuli-ide  python-pycurl  python-libxml2  python-imaging   tesseract-ocr 

Oder mit apturl installieren, Link: ,fuse,opencv-dev ,libhighgui2.4 ,libcvaux2.4 ,sikuli-ide ,python-pycurl ,python-libxml2 ,python-imaging ,tesseract-ocr

Zur eigentlichen Installation öffnet man nun einen Terminal [2] und gibt die folgende Befehle ein. Für die Zeilen die mit sudo beginnen, benötigt man Root-Rechte [3].

git clone git://github.com/joe42/CloudFusion.git
cd CloudFusion
sudo python setup.py install 

Hinweis!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Nun muss man den späteren Nutzer zur Gruppe fuse hinzufügen [4], damit er auf die Dateien zugreifen kann. BENUTZERNAME muss beim folgenden Befehl mit dem eigenen Nutzernamen ersetzt werden:

sudo usermod -aG fuse BENUTZERNAME
newgrp - fuse 

Konfiguration

Je nachdem, welcher Speicherdienst genutzt werden soll, ist eine entsprechende Konfigurationsdatei zu erstellen, deren Inhalt in den folgenden Unterabschnitten beschrieben wird. Da die Konfigurationsdatei sensible Daten enthält, sollten die Dateirechte so gesetzt sein, dass nur der Eigentümer der Datei diese lesen kann [5]. Falls mehrere Benutzer an dem Rechner angemeldet sind, bleiben diese Daten vertraulich.

Sugarsync

Zur Verwendung von Sugarsync 🇬🇧 kopiert man die Konfigurationsdatei cloudfusion/cloudfusion/config/Sugarsync.ini in das Homeverzeichnis. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor [6] und fügt die E-Mail-Adresse unter "user" und das Passwort unter "password" hinzu. Der Gratis-Account mit 5 GB Speicher läuft nach einem Monat aus. Dann muss man zu einem bezahlten Account wechseln.

Dropbox

Um Dropbox zu nutzen, kopiert man die Konfigurationsdatei cloudfusion/cloudfusion/config/Dropbox.ini in das Homeverzeichnis. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor und fügt die E-Mail Adresse unter "user" und das Passwort unter "password" hinzu.

Google Drive

Google Drive kann konfiguriert werden, indem die Datei cloudfusion/cloudfusion/config/GDrive.ini ins Homeverzeichnis kopiert wird. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor und fügt den Zugriffsschlüssel unter "client_id" und den geheimen Schlüssel unter "client_secret" in die Datei ein.

Google Storage

Google Storage ist neben Google Drive eine zweite Möglichkeit, auf die Cloud-Dienste von Google zuzugreifen. Die Anbindung kann konfiguriert werden, indem die Datei cloudfusion/cloudfusion/config/Google.ini ins Homeverzeichnis kopiert wird. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor und fügt den Zugriffsschlüssel unter "client_id" und den geheimen Schlüssel unter "client_secret" in die Datei ein.

Außerdem ist noch ein eindeutiger Bucket (eng. Eimer) Name nötig, in dem die Daten gespeichert werden. Ein eindeutiger Name kann mit folgendem Befehl generiert werden und wird als bucket_name hinzugefügt.

cloudfusion uuid 

Amazon S3

Amazon S3 🇩🇪 wird konfiguriert, indem man die Datei cloudfusion/cloudfusion/config/AmazonS3.ini ins Homeverzeichnis kopiert. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor und fügt den Zugriffsschlüssel unter "access_key_id" und den geheimen Schlüssel unter "secret_access_key" hinzu. Außerdem ist noch ein eindeutiger Bucket (eng. Eimer) Name nötig, in dem die Daten gespeichert werden. Ein eindeutiger Name kann mit folgendem Befehl generiert werden und wird als bucket_name hinzugefügt.

cloudfusion uuid 

WebDAV

WebDAV wird konfiguriert, indem man die Datei cloudfusion/cloudfusion/config/Webdav.ini ins Homeverzeichnis kopiert. Nun öffnet man die Datei mit einem Editor und fügt die URL des WebDAV Servers unter "url", den Nutzernamen unter "user" und das Passwort unter "password" hinzu.

In der folgenden Tabelle finden sich mehrere getestete WebDAV-Anbieter.

Anbieter
Anbietername WebDAV URL Freier Speicher Weiteres
GMX Mediacenter https://webdav.mc.gmx.net 25 GB Deutscher Anbieter
4shared https://webdav.4shared.com 15 GB 3 GB täglicher traffic, 30 GB monatlich, Verzeichnisse können nicht gelöscht werden (außer über den Webbrowser)
Box.com https://dav.box.com/dav 10 GB /
yandex.com https://webdav.yandex.com 10 GB /
GMX https://webdav.mc.gmx.net 2 GB Deutscher Anbieter

Verwendung

CloudFusion wird in einem Terminal gestartet. Dabei steht KONFIGURATIONSDATEI für eine im vorherigen Abschnitt bearbeitete Konfigurationsdatei und ~/cloud/ für ein leeres (!) Verzeichnis (dieses wird automatisch angelegt, falls es nicht vorhanden ist), das als Speicherordner für die auf dem jeweiligen Onlinespeicher vorhandenen Dateien dient:

cloudfusion --config ~/KONFIGURATIONSDATEI ~/cloud 

Falls CloudFusion erfolgreich gestartet werden konnte, kann man auf den Speicherdienst nun im Verzeichnis ~/cloud/data/ zugreifen.

Ausschalten

CloudFusion wird mit folgendem Befehl beendet:

cloudfusion ~/cloud stop 

Stattdessen kann man auch die Datei ~/cloud/config/config löschen.

Statistiken

Die Datei ~/cloud/stats/stats enthält unter anderem die durchschnittliche Upload- und Downloadrate, sowie die Menge der herauf- und heruntergeladenen Daten. In ~/cloud/stats/errors werden kürzlich aufgetretene Fehler aufgeführt. Die Datei ~/cloud/stats/notuploaded zeigt Dateien an, die noch nicht hochgeladen wurden.

Einschränkungen

Cloudfusion setzt weder Berechtigungen noch Zugriffszeiten der Dateien. Falls diese Eigenschaften gewünscht sind, sollte man sich eines der folgenden Projekte ansehen:

  • s3ql 🇬🇧 für Google Storage und Amazon S3

  • s3fs 🇬🇧 für Amazon S3

  • s3fuse 🇬🇧 für Google Storage und Amazon S3

  • davfs2 für WebDAV

Keine Synchronisation

Die Dateien werden nicht automatisch vom jeweiligen Speicherdienst aktualisiert, falls sie sich dort ändern. Allerdings werden Änderungen ersichtlich, wenn das Verzeichnis gelistet wird. Das passiert bei einem Aufruf mit einem Dateimanager automatisch.

Dropbox

Dropbox verschiebt Dateien, die überschrieben würden, falls sie noch nicht aktualisiert wurden, in das Verzeichnis overwritten. Damit wird verhindert, dass Dateien versehentlich überschrieben werden. Dateien werden jeweils als ganzes übertragen, anstatt dass nur die Änderungen übertragen werden.

Dropbox hat eine maximale Dateigröße von 150 MiB. Operationen können nur auf weniger als 10.000 Dateien und Ordnern durchgeführt werden. Die Dateinamen thumbs.db oder .ds_store sind ungültig.

Sugarsync

Sugarsync hat eine maximale Dateigröße von 100MB. Die Dateinamen .pst (Outlook), Quicken und Quickbooks sind ungültig.

Deinstallation

Am besten, man installiert den Python-Paketmanager pip:

  • python-pip

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install python-pip 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://python-pip

und verwendet den Befehl:

sudo pip uninstall CloudFusion 

Die Deinstallation kann auch manuell mit folgendem Befehl durchgeführt werden, wobei VERSION mit der jeweiligen Version ersetzt werden muss:

sudo rm -rf /usr/local/lib/python2.6/dist-packages/CloudFusion-VERSION-py2.6.egg 

Problembehebung

Unter Ubuntu 13.04 können Fehler wegen falsch gesetzter Berechtigungen bei der Installation der Abhängigkeit gsutil auftreten. Beim Start von CloudFusion kommt dann eine mehrzeilige Fehlermeldung. In der letzten Zeile steht:

"IOError: [Errno 13] Permission denied: DATEINAME"

Um diesen Fehler zu korrigieren, kann man die Datei lesbar machen, wobei man DATEINAME in folgenden Befehl einfügt:

sudo chmod a+r DATEINAME 

Dieser Vorgang (Starten von CloudFusion, Anzeige der Fehlermeldung und Setzen der Berechtigung der Datei) wird nun fünf Mal wiederholt, bis keine Fehlermeldung mehr erscheint.

Diese Revision wurde am 31. Januar 2020 21:18 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Datensicherung, Netzwerk, Internet