ubuntuusers.de

AllTray

Archivierte Anleitung

Dieser Artikel wurde archiviert. Das bedeutet, dass er nicht mehr auf Richtigkeit überprüft oder anderweitig gepflegt wird. Der Inhalt wurde für keine aktuell unterstützte Ubuntu-Version getestet. Wenn du Gründe für eine Wiederherstellung siehst, melde dich bitte in der Diskussion zum Artikel. Bis dahin bleibt die Seite für weitere Änderungen gesperrt.

./alltray-logo.png Alltray 🇬🇧 ist eine Anwendung, um Programme in das Benachrichtigungsfeld oder Traybar minimieren zu können, die diese Funktion nicht selbst bieten. So bietet sich das Programm an, um z.B. E-Mail-Programme wie Thunderbird und Evolution, die ja meistens laufen, in den Tray zu minimieren. Alltray sollte mit allen Desktop-Umgebungen und Fenstermanagern laufen, die sich an die Standards von Freedesktop 🇬🇧 halten. Das sind GNOME, KDE, Xfce, LXDE, Fluxbox und Archiv/WindowMaker.

Es sind inzwischen einige Fälle bekannt, wo AllTray nicht wie erwartet funktioniert. Hat man Probleme mit AllTray, kann man als Alternative das Programm KDocker 🇬🇧 ausprobieren, das ebenfalls in den offiziellen Paketquellen als kdocker enthalten ist. Es leistet im Prinzip das Gleiche wie AllTray, variiert aber leicht in der Funktionsweise. Dies sollte man bei einem eventuellen Umstieg auf KDocker berücksichtigen.

./alltray.png

Installation

AllTray kann direkt aus den offiziellen Paketquellen über das folgende Paket installiert [1] werden:

  • alltray (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install alltray 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://alltray

Nach der Installation findet sich unter

  • Anwendungen → Zubehör → AllTray

ein Eintrag im Anwendungsmenü, über den sich AllTray starten lässt.

Selbst Kompilieren

Man kann das Programm auch selber kompilieren. Dies ist im Falle von AllTray nicht schwer. Gerade AllTray ist ein ideales Übungsbeispiel, weil es ein kleines Programm mit nur wenigen Abhängigkeiten ist. Damit man das Programm erfolgreich kompilieren kann, ist die Installation der beiden Bibliotheken

  • libgtk2.0-dev (ab 18.10 in universe)

  • libgconf2-dev (ab 18.04 in universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install libgtk2.0-dev libgconf2-dev 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://libgtk2.0-dev,libgconf2-dev

notwendig. Anschließend kann man die Quellen 🇬🇧 von AllTray herunterladen und kompilieren [2].

Hinweis!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Anwendung

Allgemein

Ist AllTray kompiliert und installiert, so kann man Anwendungen bei ihrem Start in den Tray verbannen. Dazu öffnet man ein Terminal [3] und stellt einfach ein "alltray" vor den eigentlichen Befehl.

# Allgemein
alltray PROGRAMM {OPTIONEN} &
# Beispiel
alltray thunderbird & 

Das Programm erscheint nun nur im Tray. Mit einem Doppelklick auf das Trayicon holt man das Fenster in den Vordergrund, mit einem Klick auf den Schließen-Button minimiert man es wieder in den Tray.

Optionen

Des Weiteren kann man Alltray noch Optionen mit auf den Weg geben. Die interessantesten sind:

Optionen
Parameter Zweck
-s, --show Startet die Anwendung nicht sofort minimiert.
-stask, --skip-taskbar Die Anwendung ist in der Taskleiste nie sichtbar.
-na, --no-alltray nur Ubuntu 10.04: Bewirkt, dass kein "(Alltray)" in den Fenstertitel geschrieben wird.

Weitere Informationen zu den Optionen liefert die Manpage von alltray.

Anwendungsmenüs

AllTray zu nutzen, um Programme aus dem Terminal zu starten, ist nicht sehr komfortabel. Die volle Funktion spielt AllTray nur aus, wenn man die Einträge der Programme, die AllTray in die Traybar verbannen soll, ändert. Daher sollte man sich die Zeit nehmen und mit dem Menü-Editor [4] der jeweiligen Desktop-Umgebung die Einträge ändern.

Beim Menüeditor von GNOME reicht es aus, in den Eigenschaften bzw. der Befehlszeile das Wort alltray davor setzen.

Minimierter Autostart

Will man Programme schon beim Systemstart automatisch in den Tray "verbannen", so sind einige Besonderheiten zu beachten. Der normale Weg per Autostart funktioniert dann nämlich nicht, da AllTray kein Session Management unterstützt und so immer nur eine Instanz von AllTray per Autostart ausgeführt werden kann.

Man muss sich stattdessen mit einem Shell-Skript behelfen, das man beim Start automatisch ausführen lässt. In dieses Skript trägt man untereinander alle AllTray-Befehle ein, die beim Systemstart abgearbeitet werden sollen. Ein Beispiel für die Bash würde dann etwa so aussehen:

1
2
3
4
5
6
#!/bin/bash
alltray gaim &
alltray firefox &
alltray thunderbird &
# usw., für alle Programme, die per AllTray gestartet werden sollen
exit 0

Anschließend muss man die Datei noch ausführbar machen:

chmod +x NAME-DES-SKRIPTS 

Dann bindet man das Skript in die Autostart-Funktion der jeweiligen Desktop-Umgebung ein. Eine detailliertere Anleitung findet sich auch auf Launchpad 🇬🇧 .

Problembehebung

In einigen Anwendungen, wie zum Beispiel Thunderbird, kommt es unter GNOME 2 bei der Verwendung von AllTray im Kombination mit Compiz zu Problemen mit "Drag'n'Drop". Abhilfe schafft das Deaktivieren der Desktop-Effekte bzw. ein Wechsel zu Metacity.

Diese Revision wurde am 7. Februar 2020 08:45 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: GNOME, Xfce, Desktop, KDE