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hdparm

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

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Artikel für fortgeschrittene Anwender

Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.

Das Kommandozeilenprogramm hdparm dient zur Abfrage und Setzen von Parametern für Datenträger.

Es wurde ursprünglich entwickelt für rotierende magnetische Datenspeicher, kann aber für alle Geräte verwendet werden, die über eine Schnittstelle der ATA-Familie (SATA, PATA, SAS, teilweise SCSI) oder eine veraltete (E)IDE-Schnittstelle angeschlossen sind. Dies trifft ab 2008 auch zu für viele USB-Festplatten, sofern diese SAT (= "SCSI-ATA Command Translation") beherrschen. Das Programm kann außerdem mit eingeschränktem Funktionsumfang auch für Laufwerke für optische Datenträger und SATA-SSDs eingesetzt werden.

Hinweis:

Für NVMe-SSDs eignet sich hdparm nicht. Dafür gibt es das Paket nvme-cli.

Installation

Das Paket hdparm ist in den offiziellen Paketquellen von Ubuntu enthalten und wird bereits bei der Installation des Systems mit installiert[1]:

  • hdparm („Einstellung der Festplattenparameter für hohe Leistung“ aus main)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install hdparm 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://hdparm

Bedienung

Die allgemeine Syntax für den Aufruf[2] des Programms in einem Terminal[3] lautet:

sudo hdparm OPTIONen GERÄTEDATEIen 

Abgesehen vom Aufruf ohne Parameter oder nur mit der Option -V zur Ausgabe der Programmversion verlangt das Programm immer Rootrechte[4], z.B. durch Voranstellen von sudo.

Ein Aufruf ohne Parameter liefert eine Liste möglicher Optionen mit jeweils kurzer Beschreibung.

OPTIONen darf leer sein, dann werden standardmäßig die Optionen -acdgkmur gesetzt.

Wenn ein Parameter des Gerätes auf einen neuen Wert gesetzt werden soll, dann wird der neue Wert der abfragenden Option angehängt oder nachgestellt.

Eine GERÄTEDATEI identifiziert das jeweilige Gerät und erlaubt direkten (d.h. am Dateisystem vorbei) lesenden und schreibenden Zugriff auf den Datenträger. Diese Dateien findet man im Ordner /dev/, ein typisches Beispiel ist /dev/sda.

Hinweis:

In diesem Artikel wird durchweg /dev/sdz für die Gerätedatei verwendet. Dies ist bei vor der Anwendung eines Befehls durch die im eigenen System geltende Bezeichnung zu ersetzen.

Obwohl die Angabe mehrerer GERÄTEDATEIen möglich ist, verwendet man in der Praxis immer nur eine. Dies ist auch eine Vorsichtsmaßnahme.

Achtung!

Durch ungeschickte oder falsche Verwendung des Befehls hdparm kann erheblicher Schaden entstehen, möglicherweise Datenverlust und/oder Defekte an der Hardware.

Optionen

Die Manpage des Programms erklärt alle Optionen. Auszugsweise sind sie auch in folgender Tabelle enthalten.

man hdparm 

Ausbaufähige Anleitung

Dieser Anleitung fehlen noch einige Informationen. Wenn Du etwas verbessern kannst, dann editiere den Beitrag, um die Qualität des Wikis noch weiter zu verbessern.


Anmerkung: Weitere Optionen -bBDEfFHJKLKnNqOeRsSwZ bitte bei Bedarf beschreiben. Die Optionen -CpPWXY für IDE/EIDE sind wohl inzwischen nicht mehr wichtig.

Optionen des Programms hdparm
Option Bedeutung
Ohne Angabe mindestens einer Option gelten die Optionen: -acdgkmur
-v Die Vorgaben -acdgkmur verwenden.
-V Programmversion ausgeben.
-i Parameter für das Gerät anzeigen.
-I Ausführliche Informationen über das Gerät auflisten.
-a Abfrage oder Setzen des "software readahead". Beim Lesen eines Sektors werden vom Gerät einige dem angeforderten Sektor direkt folgende Sektoren mitgeliefert. Das kann fallweise völlig sinnlos sein oder auch die Performanz von Dateioperationen drastisch steigern. Vgl. -m.
-c Abfrage oder Setzen des 32-Bit-Modes für eine (sofern vorhanden) IDE-Schnittstelle des Gerätes
-d Abfrage oder Setzen des DMA-Modes (Direct Memory Access) für das Gerät
-g Anzahlen der Schreib-/Leseköpfe, der Spuren und der Sektoren pro Spur anzeigen. (drive geometry)
-k Anzeige bzw. Setzen, ob manche Einstellungen auch über einen Reset des Gerätes bestehen bleiben sollen oder nicht. (1/0)
-m Siehe -a. Beide Optionen scheinen dasselbe zu tun.
-u Abfrage oder Setzen des "unmaskirq flag". Dieser Schalter ändert die Behandlung von gemeinsam genutzten Unterbrechungsanforderungen (interrupt). Abhängig von der Hardware und dem konkreten System kann fallweise sowohl ein gesetztes oder ein gelöschtes Bit Verbesserungen bringen, aber genauso auch Katastrophen auslösen. Es ist besser, Interrupts gar nicht zu teilen.
-r Abfrage oder Setzen (gefährlich!) des Schreibschutzes (readonly flag) für das Gerät.
--verbose Bei manchen Kommandos ausführlichere Angaben ausgeben.
--read-sector Einen Sektor direkt vom Gerät lesen und als Hexdump ausgeben.
--repair-sector
--write-sector
Sehr gefährlich! Einen Sektor (in der Regel als Reparaturversuch) direkt auf das Gerät schreiben. Die beiden Schreibweisen bewirken dasselbe.
--trim-sector-ranges
--trim-sector-ranges-stdin
Nur für SSD: Extrem gefährlich! Firmware zum Löschen (discard) von Speicherbereichen auffordern. Die Speicherbereiche müssen im Format LBA:Anzahl angegeben werden, entweder als zusätzliche Parameter oder sie werden von stdin gelesen.
hdparm --trim-sector-ranges 1000:4 7894:16 /dev/sdz 
-T Maximale Lesegeschwindigkeit des Systems (Prozessor, Cache, Speicher) ohne Beteiligung des dennoch anzugebenden Gerätes ermitteln. Der mit dieser Methode gemessene Wert hat nichts mit dem Datenspeicher zu tun.
-t Maximale Lesegeschwindigkeit des Gerätes ermitteln. Diese Messung erfolgt ohne den Overhead des Dateisystems, der unvermeidlich den ermittelten Wert verschlechtert.
-t --direct Wie -t, jedoch wird auch Ausschaltung des Page Cache im Kernel durch Verwendung der Option O_DIRECT angefordert. Diese Option macht nicht das, was man naiv erwartet, hat möglicherweise manchmal schlechte Nebenwirkungen und macht vielleicht manchmal auch gar nichts. Nutzen und Wirkungsweise dieser Option sind bei den Entwicklern des Kernels umstritten, Linus Torwalds lehnt sie kategorisch ab. Besser diese Option nicht verwenden.
-t --offset Wie -t, jedoch nicht am Außenrand der Platte, sondern an der als GiB anzugebenden Stelle.
-t --direct --offset Natürlich dürfen auch beide Zusatzoptionen zugleich angegeben werden.

Beispiele

Ausbaufähige Anleitung

Dieser Anleitung fehlen noch einige Informationen. Wenn Du etwas verbessern kannst, dann editiere den Beitrag, um die Qualität des Wikis noch weiter zu verbessern.


Anmerkung: Hier könnten sich beispielsweise die im Wiki verstreuten Anwendung des Befehls hdparm versammeln.

Die folgenden Artikel wenden hdparm praktisch an:

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Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, System