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BitTorrent Sync

Archivierte Anleitung

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Hinweis:

Das Produkt wurde bereits vor einiger Zeit in Resilio Sync umbenannt. Ein Teil der in diesem Artikel enthaltenen Links leitet auf die entsprechenden Inhalte bei Resilio weiter. Andere Links (z.B. Terms of Use und Privacy) führen weiterhin zu den Seiten von BitTorrent und damit zu unzutreffenden Informationen.

BitTorrent Sync 🇩🇪 ist ein Programm zur automatischen Synchronisation und Verteilung von Dateien zwischen mehreren Geräten mit dem BitTorrent-Protokoll. Das Programm ist plattformübergreifend einsetzbar und über eine einfache Weboberfläche zu bedienen. Informationen zur Lizenz, unter der das Programm genutzt werden kann, sind den Webseiten Terms of Use 🇩🇪 und Privacy 🇩🇪 zu entnehmen. Der Quellcode ist nicht verfügbar und eine Veröffentlichung auch nicht geplant.

Installation

Da das Programm aufgrund der unfreien Lizenz nicht in den offiziellen Paketquellen enthalten ist, muss man zur Installation auf ein "Personal Package Archiv" (PPA) [1] ausweichen oder das Programm manuell installieren.

Hinweis:

Seit Februar 2016 existiert eine Paketquelle, die das unten genannte PPA überflüssig macht. Mehr Informationen sind im Blogbeitrag Official Linux Packages for Sync Now Available 🇬🇧 zu finden.

PPA

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

  • ppa:tuxpoldo/btsync

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams tuxpoldo zu entnehmen.

Nach dem Aktualisieren der Paketquellen können wahlweise folgende Pakete installiert [2] werden:

BitTorrent Sync Arbeitsstations-Version (GUI)

  • btsync-gui (ppa, BitTorrent Sync Arbeitsstations-Version mit grafischer Oberfläche)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install btsync-gui 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://btsync-gui

btsync-gui-f.jpg
Verzeichnisse verwalten

btsync-gui-p.jpg
Einstellungen verwalten

btsync-gui-m.jpg
Mobilgerät verbinden

Hierbei handelt es sich um ein Paket, welches BitTorrent Sync in einer typischen Konfiguration für Arbeitsstationen installiert. Nach einem erneuten Anmelden, wird BitTorrent Sync automatisch im Kontext des angemeldeten Benutzers gestartet. Die Benutzeroberfläche orientiert sich an die originale Benutzeroberfläche, die in den Mac OSX und Windows Versionen von BitTorrent Sync bereits enthalten ist und gliedert sich in zwei Bereiche:

Die Statusanzeige stellt den zentralen Zugangspunkt zu BitTorrent Sync dar und gibt über ihr teilweise animiertes Symbol bereits Auskunft über den Status von BitTorrent Sync. Über das Menü der Statusanzeige gerät man ins Applikationsfenster, in dem die synchronisierten Verzeichnisse und die Einstellungen verwaltet werden können.

Im Applikationsfenster stehen alle benötigten Möglichkeiten zur Verfügung, die synchronisierten Verzeichnisse zu verwalten. So können Verzeichnisse hinzugefügt werden, Verzeichnisse gelöscht werden und alle Eigenschaften verwaltet werden. Das Verbinden mobiler Geräte wird durch die Anzeige der Verbindungsdaten als QR-Code unterstützt. Weiterhin können hier auch alle Einstellungen (auch die fortgeschrittenen) verwaltet werden.

Standardmäßig wird der Zugang zur Web UI, die von BitTorrent Sync zur Verfügung gestellt wird, aus Sicherheitsgründen unterbunden. Die GUI stellt jedoch Optionen bereit, den Zugang sowohl auf dem gleichen System als auch von externen Systemen aus zu ermöglichen.

Eine vollständige Beschreibung der Benutzeroberfläche ist auf der zugehörigen Projektseite 🇬🇧 (archivierte Version) bzw. im entsprechenden Beitrag im Diskussionsforum 🇬🇧 zu finden.

Benutzer die von der ehemaligen Arbeitsstations-Version (Paket btsync-user) auf die neue GUI Version aktualisieren, sollten berücksichtigen, dass die Web UI standardmäßig nicht mehr erreichbar sein wird, und eventuell vorhandene Zugangsdaten überschrieben werden. Ist dies nicht gewünscht, so kann jederzeit die GUI Version so konfiguriert werden, dass die Web UI aktiviert ist, auch von anderen Rechnern erreichbar ist und bekannte Zugangsdaten erhält. Um dies zu erreichen, muss BitTorrent Sync erst mal über das Menü beendet werden (falls es schon aktiv ist). Danach können die gewünschten Einstellungen aus einem Terminal Fenster durch Eingabe des folgenden Befehls festgelegt und gespeichert werden:

btsync-gui --webui --bindui 0.0.0.0 --port <gewünschte Port Nummer> --username <gewünschter Benutzername> --password <gewünschtes Passwort> --savedefaults 

Im Detail:

  • Der Parameter --webui fügt dem Status-Indikator-Menü einen Eintrag zum direkten Aufrufen der Web UI hinzu

  • Der Parameter --bindui 0.0.0.0 weist BitTorrent Sync an, die Web UI an alle internen IP Adressen/Adapter zu binden so dass die Web UI auch von anderen Rechnern im lokalen Netz aufgerufen werden kann.

  • Der Parameter --port nnn erlaubt es, eine spezifische Port-Nummer für das Web UI anzugeben. Wird dies nicht getan, so wird die Port-Nummer 8999 + uid (bei Systemen mit nur einem Benutzer in der Regel 1000) benutzt.

  • Der Parameter --username xxx erlaubt es, den gewünschten Benutzernamen für das Anmelden an die Web UI festzulegen.

  • Der Parameter --password yyy erlaubt es, das gewünschte Passwort für das Anmelden an die Web UI festzulegen.

  • Der Parameter --savedefaults weist btsync-gui an, die vorher angegebenen Einstellungen als Standard zu speichern.

Nach einem erneuten Start, werden die Einstellungen aktiv sein.

Die aktuelle Version der Software unterstützt neben einer Englischen Benutzerschnittstelle auch die Sprachen Deutsch, Italienisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch, Galisich, Tschechisch, Polnisch, Bulgarisch und Russisch.

Ehemalige BitTorrent Sync Arbeitsstations-Version

  • btsync-user (ppa, ehemalige BitTorrent Sync Arbeitsstations-Version mit Statusanzeige)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install btsync-user 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://btsync-user

btsync_user_1.jpg
Statusanzeige mit Menü

Hierbei handelt es sich um ein Paket, welches BitTorrent Sync in einer typischen Konfiguration für Arbeitsstationen installiert. Nach einem erneuten Anmelden, wird BitTorrent Sync automatisch im Kontext des angemeldeten Benutzers mit einer Standardkonfiguration gestartet. Über die Weboberfläche, die sowohl über ein Desktop-Shortcut als auch über das mitinstallierte Applet gestartet werden kann, können geteilte Verzeichnisse verwaltet werden. Jeder Benutzer erhält beim Anmelden eine persönliche automatisch generierte Konfigurationsdatei, so dass die Applikation auch von mehreren Benutzern gleichzeitig (bei schnellem Umschalten zwischen verschiedenen Benutzern) benutzt werden kann. Es besteht dennoch für jeden Benutzer die Möglichkeit, eine eigene Konfigurationsdatei zu erstellen. Weitere Details dazu finden sich im dazugehörigen Forum-Artikel Debian And Ubuntu Legacy Desktop Unofficial Packages For Bittorrent Sync 🇬🇧

BitTorrent Sync Server Version

  • btsync (ppa, BitTorrent Sync Server Version)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install btsync 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://btsync

Hierbei handelt es sich um ein Paket, welches BitTorrent Sync in einer typischen Konfiguration für den Betrieb auf Server installiert. In dieser Konfiguration wird der Betrieb von BitTorrent Sync durch klassische Init-Skripts gesteuert, die es erlauben eine oder mehrere Instanzen von BitTorrent Sync als System-Dienst im Hintergrund zu betreiben. Dieses Paket ist nicht auf eine Desktop-Umgebung angewiesen und kann somit auch auf reinen Servern ohne Desktop-Umgebung installiert werden.

Jede Instanz von BitTorrent Sync wird durch eine Konfigurationsdatei im Verzeichnis /etc/btsync definiert. In dieser ist es nicht nur möglich, alle Funktionsparameter von BitTorrent Sync selber, sondern auch einige Umgebungsparameter für den Prozess (wie z.B. Benutzer und Gruppe für den Prozess, "Nice"-Faktor und UMASK) festzulegen. Das Gesamtverhalten bei Systemstart und Systemstop kann standardgemäß in der Datei /etc/default/btsync festgelegt werden.

Darüber hinaus erlaubt das Paket auch die Erstellung einer Standard-Instanz, deren Konfiguration durch den Konfigurationsmanager debconf verwaltet wird. Dies erspart dem Benutzer das lästige und fehlerträchtige Editieren der JSON-Konfigurationsdatei. Bei der Erst-Installation hat der Benutzer die Möglichkeit zu entscheiden, ob eine solche Standardinstanz erzeugt werden soll. Antwortet der Benutzer positiv, wird er durch einen interaktiven Installationsprozess geführt, in dem er grundsätzliche Angaben zum Betrieb der Instanz machen kann. Die Standardinstanz kann jederzeit durch Eingabe von

sudo dpkg-reconfigure btsync 

konfiguriert bzw. gelöscht werden. Unabhängig davon, kann der Benutzer weitere Instanzen erzeugen, in dem er entsprechende Konfigurationsdateien unter dem Verzeichnis /etc/btsync anlegt.

Standardmäßig startet das Init-Skript alle durch Konfigurationsdateien definierten Instanzen. Möchte man dies steuern, können weitere Einstellungen in der Datei /etc/default/btsync vorgenommen werden. Weitere Details dazu finden sich im dazugehörigen Forum-Artikel Debian And Ubuntu Server Unofficial Packages For Bittorrent Sync 🇬🇧 beziehungsweise auf der Projektseite 🇬🇧 (archivierte Version).

Die Server Version eignet sich in erster Linie für folgende Benutzer-Szenarien:

  1. BitTorrent Sync wird als Hintergrunddienst benutzt, um auf Servern gewisse Dateibereiche synchron zu halten. So könnten z.B. auf allen Routing/DNS/DHCP Servern einer verteilten Infrastruktur ein PXE Boot-System und verschiedene Konfigurationsdateien durch BitTorrent Sync synchron gehalten.

  2. BitTorrent Sync wird als Hintergrunddienst benutzt, um auf einen Server eine immer verfügbare weitere/externe Kopie der synchronisierten Daten zu halten.

  3. Firmen bauen sich eigene Dienste, die auf BitTorrent Sync basieren. Diese benötigen speziell konfigurierte BitTorrent Sync Kerne die im Hintergrund auf Servern laufen.

Manuell

BitTorrent Sync kann auch direkt von der Homepage des Anbieters heruntergeladen werden. Dort klickt man auf Download und wählt je nach eigener System-Architektur Linux i386 oder Linux x64 aus. Die heruntergeladene .tar.gz-Datei wird in einen beliebigen Ordner extrahiert [3]. Empfehlenswerte Ordner sind ~/bin/ im Homeverzeichnis oder bei systemweiter Nutzung /usr/local/bin. Enthalten ist neben der Programmdatei btsync nur noch eine Textdatei mit Lizenzinformationen (siehe oben).

Bedienung

BitTorrent Sync kann mit dem Befehl

btsync [OPTIONEN] 

gestartet [4] werden. Die Angabe von Optionen ist nicht zwingend erforderlich. Die vorhandenen lassen sich mit dem Befehl:

btsync --help 

anzeigen. Wer möchte, kann sich auch einen Programmstarter [5] erstellen.

bittorrent_sync_001.png Die Bedienung bzw. Konfiguration des Programms erfolgt über eine englischsprachige Weboberfläche. Diese erreicht man in einem Webbrowser über die Adresse http://IP-ADRESSE:8888/gui oder http://localhost:8888/gui (letztere gilt nur auf dem eigenen Rechner).

Um Dateien aus einem Ordner des Gerätes zu synchronisieren bzw. zu verteilen, klickt man auf der Weboberfläche auf "Add Folder". Dann klickt man neben dem Feld "Secret" auf "Generate", wodurch ein zufälliger, 32-stelliger Schlüssel erzeugt wird. Auch die Eingabe eines individuellen Schlüssels ist möglich. Anschließend wählt man im unteren Bereich das für die Synchronisierung bzw. die Freigabe gewünschte Verzeichnis aus oder trägt den entsprechenden Pfad im Feld "Path" ein.

Diese Prozedur wiederholt man auf allen Geräten, mit denen Dateien synchronisiert werden sollen. Auf den anderen Geräten lässt man sich jedoch keinen neuen Schlüssel generieren, sondern gibt den zuvor erzeugten Schlüssel ein.

bittorrent_sync_002.png

Nur-Lese-Zugriff

Wer einer anderen Person den Zugriff auf die Dateien in einem Verzeichnis, jedoch keine Schreib- oder Lösch-Rechte hierfür erlauben möchte, der kann der anderen Personen einen so genannten "Nur-Lese-Schlüssel" geben. Diesen erhält man nach der vorgenannten Konfiguration über die Weboberfläche durch einen Klick auf das Symbol für die Einstellung (Zahnrad-Symbol) neben dem gewünschten Verzeichnis. Dann bekommt man sowohl den normalen Schlüssel als auch den "Nur-Lese-Schlüssel" angezeigt.

Einmal-Schlüssel

Wer einer Einzel-Person Zugriff auf die Dateien in einem Verzeichnis, jedoch keine Weitergabe dieses Schlüssels an weitere Personen erlauben möchte, der kann für die jeweilige Person einen nur einmal gültigen Schlüssel erzeugen. Diesen erhält man nach der vorgenannten Konfiguration über die Weboberfläche durch einen Klick auf das Symbol für die Einstellung (Zahnrad-Symbol) neben dem gewünschten Verzeichnis. Hier kann man im Bereich "One-time secret" einen entsprechenden Schlüssel generieren lassen, indem man neben dem dortigen Feld auf "Generate" klickt, wodurch ein zufälliger, 32-stelliger Schlüssel erzeugt wird. Zuvor kann man auch auswählen, ob mit diesem Schlüssel ein Lese- und Schreib- oder nur ein Lese-Zugriff möglich ist.

Soweit ersichtlich, ist dieser Schlüssel nur 24 Stunden gültig und verfällt danach automatisch. Der Empfänger sollte also nicht allzu lange mit der Verwendung warten.

Autostart

Zumindest bei der Installation via oben angegebener PPA wird das Programm automatisch zu den Autostartprogrammen hinzugefügt. Wer das nachprüfen möchte, startet das Programm "Startprogramme" und hält dort nach BitTorrent Sync Ausschau.

Ansonsten kann man das Programm auch automatisch nach der Anmeldung auf der grafischen Oberfläche starten. Details sind im Artikel Autostart zu finden.

Beenden

Da das Programm im Hintergrund läuft, benutzt man ein Terminalfenster [6] und den Befehl killall:

killall btsync 

Konfiguration

Eine eigene Konfiguration lässt sich verwirklichen, in dem man mit dem Befehl:

btsync --dump-sample-config > ~/btsync.conf 

eine Konfigurationsdatei erzeugt, diese nach Wunsch mit einem Editor [7] bearbeitet und beim Programmstart übergibt:

btsync --config /PFAD/ZU/btsync.conf 

Über diesen Weg kann man beispielsweise den Zugang zur Weboberfläche mit einem Kennwort schützen. Eine Beispieldatei:

{ 
  "device_name": "My Sync Device",
  "listening_port" : 0,                       // 0 - randomize port
  
/* storage_path dir contains auxilliary app files
   if no storage_path field: .sync dir created in the directory 
   where binary is located.
   otherwise user-defined directory will be used 
*/
  "storage_path" : "/home/user/.sync",

// uncomment next line if you want to set location of pid file
// "pid_file" : "/var/run/btsync/btsync.pid",


  "check_for_updates" : true, 
  "use_upnp" : true,                              // use UPnP for port mapping


/* limits in kB/s
   0 - no limit
*/
  "download_limit" : 0,                       
  "upload_limit" : 0, 

/* remove "listen" field to disable WebUI
   remove "login" and "password" fields to disable credentials check
*/
  "webui" :
  {
    "listen" : "0.0.0.0:8888",
    "login" : "admin",
    "password" : "password"
  }

/* !!! if you set shared folders in config file WebUI will be DISABLED !!!
   shared directories specified in config file
   override the folders previously added from WebUI.
*/
/*
  ,
  "shared_folders" :
  [
    {
//  use --generate-secret in command line to create new secret
      "secret" : "MY_SECRET_1",                   // * required field
      "dir" : "/home/user/bittorrent/sync_test", // * required field

//  use relay server when direct connection fails
      "use_relay_server" : true,
      "use_tracker" : true, 
      "use_dht" : false,
      "search_lan" : true,
//  enable sync trash to store files deleted on remote devices
      "use_sync_trash" : true,
//  specify hosts to attempt connection without additional search     
      "known_hosts" :
      [
        "192.168.1.2:44444"
      ]
    }
  ]
*/

// Advanced preferences can be added to config file.
// Info is available in BitTorrent Sync User Guide.

}

Diese Revision wurde am 1. Mai 2019 08:30 von frustschieber erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Netzwerk, Internet, unfreie Software, Datenabgleich, Synchronisation, P2P