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Sicherungskopien auf Streamer

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

Wiki/Icons/Oxygen/media-tape.png Die bei einer umfassenden Datensicherung anfallenden Datenmengen können aufgrund ihrer Größe zum Problem werden. DVDs sind dafür keine optimale Lösung. Am sichersten funktioniert immer noch ein Bandlaufwerk (Streamer).

Unter Linux gibt es einige Programme, die für diese Aufgabe geschaffen wurden, darunter tar, mt und buffer. Bei allen Programmen handelt es sich um Werkzeuge für die Kommandozeile.

Installation

Normalerweise sind alle Programme bis auf buffer bereits installiert. Das folgende Paket muss installiert [1] werden:

  • buffer (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install buffer 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://buffer

Allgemeines

Für SCSI-Streamer gilt, dass sie unter /dev/stX aufgelistet sind. Das erste Laufwerk ist /dev/st0, das zweite /dev/st1, usw. Für IDE-Streamer gilt dasselbe, nur unter /dev/hdX, also /dev/hd0, /dev/hd1, usw.

Damit man nicht bei jeder Operation das Streamerlaufwerk angeben muss, kann man den Streamer als Standard setzen [2]:

sudo ln -s /dev/st0 /dev/tape
sudo chmod 777 /dev/tape 

Bandsteuerung

Das Bandlaufwerk lässt sich mit mt ansteuern. Dazu muss man einmal wissen, wie ein Bandlaufwerk funktioniert.

Man kann Daten von einer Position weg auf das Laufwerk speichern, am Ende der Datei wird dann ein EOF-Zeichen gespeichert und man kann ein anderes Archiv nachschieben. Band an den Anfang zurückspielen:

mt -f /dev/tape rewind 

Band an die Startposition von Archiv <nummer> spielen:

mt -f /dev/tape fsf <nummer> 

Band an das Ende des letzten Archivs spielen:

mt -f /dev/tape eof 

Momentane Position ausgeben:

mt -f /dev/tape tell 

Status ausgeben:

mt -f /dev/tape status 

Band nachspannen (vor- und zurückspulen):

mt -f /dev/tape retension 

Band löschen:

mt -f /dev/tape erase 

Band auswerfen (nur wenn Funktion unterstützt, ansonsten gleicher Effekt wie rewind)

mt -f /dev/tape offline 

Wenn man am Anfang eines Archives gelandet ist, kann man das dort startende Archiv zurücksichern oder alle folgenden Archive überschreiben.

Sicherung

Daten kann man nun mit tar und buffer sichern. Dabei wird immer an der momentanen Position gespeichert.

In diesem Beispiel soll der persönliche Ordner gesichert werden:

tar -cf - /home -V="Sicherung von home" | buffer -o /dev/tape 

Ohne Puffer:

tar -cf /dev/tape /home -V="Sicherung von home"  

Rücksicherung

Zurück kommen die Daten mit diesem Befehl, dabei wird immer das Archiv von der momentanen Position genommen:

buffer -i /dev/tape | tar -xf - 

Datendichte und Komprimierung

Bei genauem Untersuchen von /dev wird man erkennen, dass dort das Bandlaufwerk sogar mehrfach abgelegt ist. Es kann sein, dass man außer /dev/st0 auch noch /dev/st0l, /dev/st0m oder /dev/st0h finden kann. Die Buchstaben l(low), m(medium) oder h(high) stehen hierbei für die Datendichte. Die Kompression der Daten wird durch ein angehängtes c(compression) oder u(ultra compression) symbolisiert. Beispielsweise wären /dev/st0mc oder /dev/st0mu gültige Werte. Je höher man komprimieren will und je höher die Datendichte desto langsamer arbeitet das Laufwerk, man muss hier also Vor- und Nachteile abwägen.

Non-Rewind Modus

Schlussendlich wird das Bandlaufwerk auch noch im Non-Rewind-Modus eingebunden. Zu finden ist es unter /dev/nst0. Auch hier können Laufwerke mit unterschiedlichen Datendichten oder Kompression (beispielsweise /dev/nst0m) eingetragen sein. Im "Non-Rewind"-Modus wird das Band nach einer Schreibaktion nicht zurückgespult, sondern bleibt an der eben geschriebene Stelle stehen. Das ist sehr praktisch, wenn mehrere Backups nacheinander auf ein Band geschrieben werden sollen.

RFID-Speicher

LTO-Bänder enthalten einen kontaktlos les- und beschreibbaren Halbleiterspeicher mit Informationen über Gesamt- und Restkapazität, Seriennummer, Nutzungsstatistik usw. Das Paket sg3-utils (universe) wird benötigt, dann zeigt folgender Befehl die wichtigsten Attribute an:

sg_read_attr /dev/tape 

Diese Revision wurde am 10. Februar 2021 20:35 von spuckyv erstellt.
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