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Ubuntu-Installation mit separater System-SSD

Achtung!

Die Verwendung dieses Howto geschieht auf eigene Gefahr. Bei Problemen mit der Anleitung melde dies bitte in der dazugehörigen Diskussion und wende dich zusätzlich an den Verfasser des Howtos.

Hinweis:

Diese Howto-Anleitung wurde zuletzt von Speedy-10 am 12.12.2020 unter Ubuntu 20.04 (bzw. Mai 2022 mit Ubuntu 22.04) erfolgreich getestet.

Problembeschreibung

Diese Anleitung orientiert sich am Artikel EFI Installieren (Abschnitt „Installation-im-EFI-Modus“), wobei hier die Installation möglichst einfach beschrieben werden soll und sich eher an "wenig erfahrene" Ubuntu-Nutzer richtet. Folgende Ziel-Konfiguration der Festplatten wird genauer dokumentiert:

  • eine NVME-Festplatte als reine Systemplatte (genauer mit mind. 2 Partitionen und Swap-Partition)

  • eine SSD-Festplatte als Datenspeicher

Natürlich kann man die System-Festplatte auch auf eine kleinere, normale SSD installieren, falls eine solche vorhanden ist.

Hier wird also der klassische Weg mit getrennten Festplatten beschrieben, was u.a. diese Vorteile bietet:

  • Sollte man einmal größere Schwierigkeiten haben mit der Systeminstallation, so kann man in kurzer Zeit das System auf einer separaten Partition der System-Festplatte neu installieren, ohne dass dabei die eigenen Dateien auf der Daten-Festplatte (/home) betroffen wären.

  • Genauso einfach kann man die nächste LTS-Version auf der System-Festplatte auf einer weiteren, eigenen Partition einspielen, ohne dass man sein produktives System dabei entfernt. (Bei einem frühen Wechsel zur neuen LTS-Version kann es unter Umständen passieren, dass eine bestimmte, relevante Software, wie z.B. Onlinebanking, noch nicht verfügbar ist. Dann kann man so lange noch mit der älteren LTS-Version weiter arbeiten.)

  • Bei einem Hardwaredefekt kann man die Daten-Festplatte direkt an einem anderen PC weiter nutzen (falls nicht gerade diese Festplatte kaputt ist).

  • Möchte man den PC zur Reparatur/Problembehebung in einem Fachgeschäft abgeben, kann man zum Schutz der eigenen Dateien einfach die Daten-Festplatte abstecken und behalten. Der Dienstleister kann, dank eigener System-Festplatte, das System trotzdem booten und analysieren.

  • Ein möglicher Austausch einer Festplatte durch schnellere oder größere Platten geht etwas einfacher, als wenn alles auf einer einzigen Platte konfiguriert ist.

Anleitung

Voraussetzungen der Beispiel-Installation

Im vorliegenden Fall wird ein neu zusammengestellter PC betrachtet. Die System-Festplatte (hier: Samsung SSD 970 EVO Plus 250GB) ist neu und es ist noch kein Betriebssystem installiert. Die Daten-Festplatte (hier: Crucial CT1000MX500SSD1 1000GB) wurde schon als /home im alten PC genutzt und soll unverändert weiter genutzt werden; falls man auch hier eine neue Festplatte nutzt, ändert sich prinzipiell nichts an der Anleitung.

Vor der Installation

  • Evtl. ist es nötig, im BIOS die Option "CMS" zu deaktivieren für die UEFI-Installation.

  • Das gewünschte Ubuntu-Image auf einen USB-Stift schreiben.

Installationsschritte

1. Rechner mit dem Ubuntu-USB-Stift booten, ggf. muss man dazu beim Starten des PCs (je nach Hersteller) z.B. die F12-Taste oder eine andere F-Taste drücken, um das Boot-Medium auszuwählen.

2. Im Boot-Menü den vorbereiteten USB-Stift mit "UEFI"-Angabe auswählen.

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3. Die ersten 3 Fenster sind: Willkommen-Bildschirm, Tastaturbelegung und Aktualisierungen und andere Software.

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(Im 3. Fenster ist "Während Ubuntu installiert wird Aktualisierungen herunterladen" aktiviert, was die Installation etwas verlängert - ohne diese Option hat die Installation des Grundsystems hier weniger als 3 Minuten gedauert.)

4. Installationsart: Hier "Etwas anderes" wählen, das ist wichtig.

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5. Die NVME-Festplatte hat die Bezeichnung /dev/nvme0n1 (ohne NVME-Gerät würde man die Festplatten-Bezeichnungen/dev/sda und /dev/sdb sehen). Da es eine ganz neue Festplatte ist, muss man zunächst eine EFI-Partition anlegen, was im Abschnitt EFI_Installieren erläutert wird. Dazu zuerst die Zeile "Freier Speicherplatz" auswählen und mit dem "+"-Symbol eine neue Partition anlegen, als Größe z.B. 100 MB eintragen und Benutzen als "EFI-System-Partition" nehmen.

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6. Zum Anlegen der root-Partition /, in der das Betriebssystem installiert wird, wieder die Zeile "Freier Speicherplatz" auswählen und mit dem "+"-Symbol eine neue Partition anlegen. Zur geeigneten Größe gibt es unterschiedliche Meinungen: wenn man etwas Erfahrung hat und beabsichtigt, keine snap- oder Flatpak-Pakete zu installieren, so kommt man leicht mit 20 GB aus. Wenn man sich hierbei nicht sicher ist, dann lieber mehr Platz einplanen, zumal neue Datenträgern mehr als genügend Platz bieten. Im Beispiel sind 60 000 MB gewählt, dass sollte für einige zusätzliche snap- oder flatpak-Pakete reichen. Hier auswählen: Benutzen als "Ext4-Journaling-Dateisystem" und als Einbindungspunkt "/" (wichtig!).

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7. Dieser Schritt ist optional, aber aus o.g. Gründen empfehlenswert. Nun wird eine zweite Partition auch mit 60 000 MB angelegt, für zukünftige Zwecke. Hier auswählen: Benutzen als "Partition nicht benutzen".

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8. Dieser Schritt ist optional, auf der Wiki-Seite Swap findet man weitere Informationen. Als nächstes wird analog eine Swap-Partition angelegt. Als Größe ist hier 16x1024 MB = 16 384 MB eingetragen, damit der gesamte Hauptspeicher von 16 GB RAM dort abgelegt werden kann. Das rechte Bild zeigt die finale Konfiguration der System-Festplatte.

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9. Nun muss nur noch die Daten-Festplatte eingebunden werden. Dazu muss die auf der zweiten Festplatte (hier: /dev/sda) bereits vorhandene Partition /dev/sda1 ausgewählt werden. Hier auswählen: Benutzen als "Ext4-Journaling-Dateisystem" und als Einbindungspunkt "/home" (wichtig!). Achtung: Falls, wie hier im Beispiel, ein bestehendes /home eingebunden werden soll, darf die Option "Partition formatieren" nicht aktiviert werden!

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10. Zum Schluss alles nochmal genau prüfen! Wenn alles wie gewünscht eingestellt ist, die Installation mit "Jetzt installieren" starten.

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11. Anschließend beginnt direkt die Installation und man wählt in den beiden folgenden Fenstern noch die Zeitzone (Berlin) aus und trägt seine persönlichen Daten ein.

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Nach Fertigstellung wird man aufgefordert, den PC neu zu starten und das Bootmedium zu entfernen. Fertig!

Nach der Installation

Nach dem Neustart kann man sich mit der Laufwerksverwaltung die neue Festplattenbelegung anzeigen lassen:

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Nachträgliche Änderungen

Sollte sich nach einiger Zeit herausstellen, dass die gewählte root-Partitionsgröße evtl. zu klein sein sollte, kann man z.B. Folgendes tun. Immer zuerst ein Backup der Daten anlegen, bevor man an den Partitionen arbeitet! Den PC mit einem Ubuntu-USB-Stick booten und "Ubuntu ausprobieren" wählen. Danach mit GParted z.B. die Swap-Partition löschen und die davor liegende Partition vergrößern oder -falls notwendig- auch diese löschen, um die /-Partition (hier: /deb/nwme0n1p2) vergrößern zu können. Anschließend wieder eine Swap-Partion -falls gewünscht auch weitere Partitionen- anlegen und die Änderungen anwenden.

Im Forum habe ich mal einen schönen Kommentar gelesen: "Wenn die Reparatur einer problematischen bzw. defekten Ubuntu-Installation länger als 2 Stunden dauert, sollte man am einfachsten Ubuntu neu installieren." Mit der hier vorgestellten Partitionierung ist das innerhalb von wenigen Minuten erledigt, weshalb das meine favorisierte Installationsmethode ist.

Diese Revision wurde am 12. Januar 2023 12:31 von Speedy-10 erstellt.
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