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Benachrichtigungsdienst

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./arista_message.png Der Benachrichtigungsdienst (engl. notification daemon) ist ein Dienst der Desktopumgebung, um Nachrichten im Hintergrund zu sammeln und auf dem Desktop auszugeben.

Unter einer Benachrichtigung versteht man passive Pop-up-Meldungen gemäß der Desktop Notifications Specification 🇬🇧. Diese sind so entworfen, dass sie den Nutzer von etwas benachrichtigen, ohne diesen zu zwingen, einen Dialog zu schließen. Sie können automatisch nach einer kurzen Zeit verschwinden.

Hinweis:

Der Benachrichtigungsdienst ist nicht mit der Benachrichtigungsanzeige identisch.

Auch Programme wie kdialog, yad und zenity zeigen zwar u. a. Nachrichten an, aber es sind Programme und kein Dienst.

Übersicht

Je nach Desktopumgebung wird ein anderer Benachrichtigungsdienst verwendet.

Derivat Benachrichtigungsdienst Anmerkung
Ubuntu in gnome-shell integriert
Ubuntu Budgie notification-daemon Entwicklung eingestellt
Ubuntu Cinnamon notification-daemon Entwicklung eingestellt
Kubuntu in plasma-workspace integriert
Lubuntu lxqt-notificationd
Ubuntu MATE mate-notification-daemon
Ubuntu Unity notification-daemon Entwicklung eingestellt
Xubuntu xfce4-notifyd

Konfiguration

Wo, wie und welche Benachrichtigungen angezeigt werden, lässt sich mehr oder weniger gut in der jeweiligen Desktopumgebung einstellen.

Aufruf über
Distro Menü Alt + F2
Ubuntu "Einstellungen""Benachrichtigungen" gnome-control-center notifications
Ubuntu Budgie "Benachrichtigungen" budgie-control-center notifications
Ubuntu Cinnamon "Einstellungen""Meldungen" cinnamon-settings notifications
Kubuntu "Benachrichtigungen" systemsettings kcm_notifications
Lubuntu "Mitteilungen der Arbeitsfläche" lxqt-config-notificationd
Ubuntu MATE "Steuerzentrale""Benachrichtigungen" mate-notification-properties
Ubuntu Unity (22.10) (keine)
Xubuntu "Benachrichtigungen" xfce4-notifyd-config

Ubuntu MATE

In der "Steuerzentrale" gibt es zwei Anlaufstellung für die Einflussnahme.

Unter "Benachrichtigungen" kann man ein Thema wählen, also das Aussehen einstellen, in welcher Ecke angezeigt wird, ggf. auch auf welchem Bildschirm. Ebenso gibt es hier nochmal einen "Bitte nicht stören", der hier jedoch noch keine Übersetzung erfahren hat. Wobei sich unter MATE 1.26 (22.04 - 23.04) leider ein kleiner Bug zeigt, so dass in der Leiste und in diesem Dialog unterschiedliche Angaben sein können.

Unter "Indikatoren" wählt man in der linken Spalte "Benachrichtigungen" aus und kann dann rechts einstellen, wie viel Nachrichten sich in der Leiste gemerkt werden. Des weiteren kann man in die Liste Anwendungen eintragen, deren Benachrichtigungen verworfen werden sollen. Wobei verwerfen sicher einer Erklärung bedarf. Es heißt hier, dass die Nachrichten zwar angezeigt, aber nicht in der Liste der verpassten Benachrichtigungen gespeichert werden. Wenn man in das freie Feld klickt, so wird einem eine Liste der Anwendungen angezeigt, die bereits eine Benachrichtigung geschickt haben, so dass man sie nur auswählen und "Hinzufügen" braucht.

Deaktivieren

Das einzige Derivat, bei dem der Benachrichtigungsdienst als systemd/Service Units bereitgestellt wird, ist Xubuntu und er ließe sich dort über sudo systemctl disable xfce4-notifyd.service deaktivieren.

Eigene Nachrichten ausgeben

./notify-send_example.png Man kann den Benachrichtigungsdienst auch dazu benutzen, um eigene Hinweise und Meldungen auszugeben. So kann man Skripte schreiben, die Rückmeldungen über die Benachrichtigungen ausgeben.

gdbus

Bei allen Derivaten ist gdbus aus dem Paket libglib2.0-bin bereits installiert. Damit ist diese etwas aufwendigere Methode jedoch für einen breiteren Einsatz geeignet.

gdbus call --session \
    --dest=org.freedesktop.Notifications \
    --object-path=/org/freedesktop/Notifications \
    --method=org.freedesktop.Notifications.Notify \
    "" 0 "" "Warnung" "Dies ist ein sehr wichtiger Hinweis!" \
    '[]' '{"urgency": <1>}' 5000

notify-send

Unter den GTK-basierten Desktopumgebungen (Ubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu MATE, Ubuntu Unity und Xubuntu) ist libnotify-bin bereits installiert. Unter den Qt-basierten Desktopumgebungen (Kubuntu (Ubuntu Studio) und Lubuntu,) kann man es nachinstallieren über:

  • libnotify-bin

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install libnotify-bin 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://libnotify-bin

So kann man Nachrichten über den Befehl:

notify-send TITELZEILE MELDUNG 

oder wie in diesen Beispielen

# Beispiel 1
notify-send "Achtung" "Dies ist eine wichtige Meldung"
# Beispiel 2
notify-send -i /usr/share/icons/gnome/48x48/status/dialog-warning.png "Warnung" "Dies ist ein sehr wichtiger Hinweis!" 

ausgeben.

Hinweis:

Die Optionen -t (--expire-time) und -u (--urgency) funktionieren unter Ubuntu nur eingeschränkt. Benutzbar sind:

  • -t 0 (ist aber ohnehin Voreinstellung)

  • --urgency=critical setzt ein anderes Icon als normal.

notify-send - Optionen
Option Beschreibung
-u <low, normal, critical> Definiert die Dringlichkeit der Meldung und bestimmt dadurch Icon und die Farbe, mit der das Popup gefüllt wird.
-t <ms> Blendet die Meldung für eine bestimmte Zeit (in Millisekunden) ein. Gibt man als Wert 0 an, so wird die Benachrichtigung unbegrenzt eingeblendet (bis der Benutzer das Fenster beendet).
-i <icon.png> Zeigt ein Icon im Benachrichtigungsfeld an. Das Format muss PNG sein.

Programmiersprachen

Wie man aus verschiedenen Programmiersprachen Benachrichtigungen verschickt, ist im unten verlinkten Wiki von Archlinux aufgelistet.

Diese Revision wurde am 19. September 2023 18:00 von fleet_street erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: MATE, Plasma, Unity, GNOME, Budgie, LXQt, Xfce, KDE