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transcode

Archivierte Anleitung

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transcode.png transcode ist eine Sammlung von Kommandozeilenprogrammen, mit denen man Audio- und Videodateien hinsichtlich ihres Codec oder ihres Containerformats umwandeln (transcodieren) kann.

Hinweis:

Das Projekt wurde wahrscheinlich eingestellt. Es funktioniert zwar und befindet sich daher noch in den Quellen; die fehlende Weiterentwicklung (seit 2012) macht sich allerdings bei der Unterstützung neuerer Codecs, wie zB H.264 oder H.265 bemerkbar, diese fehlen schlicht.

Bearbeitet werden können:

Zusätzlich besteht die Möglichkeit, verschiedene Filter anzuwenden:

Transcode kann DVDs direkt importieren oder von Video4Linux-Geräten (einschließlich "V4L2 video capturing") aufnehmen. Falls man statt eines Kommandozeilenprogramms lieber mit einer grafischen Oberfläche arbeiten möchte, kann man auf das Programm dvd::rip ausweichen - das allerdings nur für DVDs geeignet ist. Eine andere Alternative ist beispielsweise WinFF (siehe auch Videodateien umwandeln).

Installation

Transcode kann bis Ubuntu 18.04 direkt aus den offiziellen Paketquellen installiert werden [1]

  • transcode (multiverse, bis 18.04)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install transcode 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://transcode

Enthalten sind verschiedene Plugins, die auch separat aus anderen Quellen aktualisiert werden können (siehe unten).

Infos zu den Plugins

Mit dem Befehl [2][3]:

tcmodinfo -i Plugin-Name 

kann man Informationen wie Versionsbezeichnung, Kurzbeschreibung und Auflistung verfügbarer Optionen zum installierten Plugin erhalten.

Benutzung

transcode lagert alle (auch grundlegende) Funktionen in Module aus.

  • Eingabe

  • Verarbeitung/ Veränderung

  • Ausgabe

Grundsätzlich ist der Aufbau der Kommandozeile wie folgt [3]:

transcode  -i QUELLE - OPTION(EN) -o ZIEL 

Parameter
verfügbare Optionen Bedeutung
-i sourcevideo Dateiname der Videodatei (sourcevideo)
-p sourceaudio Dateiname einer separaten Audiodatei für dieses Video (sourceaudio)
-x vmod[,amod] erlaubt manuelle Eingabe der zu verwendenden Module (Codecs) für Video- und [,audio]-Import (fakultativ)
-y vmod[,amod] erlaubt manuelle Eingabe der zu verwendenden Module (Codecs) für Video- und [,audio]-Export
-J filter für (optional) anzuwendende Filter (s.u.)
-o destvideo Dateiname des Ergebnisvideos (destvideo)

Die Reihenfolge der Optionen spielt keine Rolle.

Eingabemodule aktiviert mit der Option -x
verfügbare Optionen Bedeutung
dvd liest eine Video-DVD ein. Die Devicenummer oder der eingehängte Ordner muss nach der Option -i angegeben sein.
vob liest eine .vob-Datei ein. Diese kann zuvor mit dem Programm tccat (Bestandteil von transcode –> siehe unten) erstellt werden.

DVD rippen

Möchte man das auf der Kommandozeile durchführen, geht das mit tccat aus den Transcode-utilities:

tccat -i /dev/sr0 -T1,-1 | tcextract -t vob -x mpeg2 | tcrequant -f 2 > /tmp/ofile.m2v 

/dev/sr0 steht hier für das DVD-Laufwerk, muss also ggf. angepasst werden.

Beispiele

divx in mpeg2 transkodieren

transcode -i QUELLDATEI -V -y ffmpeg -F mpeg2video -E 44100 -b 128 -o ZIELDATEI 

Größenänderung eines Videos

  1. Größe des Quellvideos sei 624x352

  2. Größe des Zielvideos soll 704x480 werden

  3. Vergrößerungsfaktor aus der breiteren Seite bestimmen: 704/624=1.128205

  4. Schmalere Seite multiplizieren, damit das Seitenverhältnis unverändert bleibt: 1.12805_x352=397.12805

  5. Maße der Zieldatei sind also 704x397. Das ergibt folgende transcode-Option: -Z 704x397

  6. An der schmaleren Seite kommen 480-397=83 Pixel hinzu, die zur Hälfte oben bzw. unten angesetzt werden sollen. Daraus ergibt sich -Y -41,0,-42,0

Im Ergebnis lautet die Kommandoeingabe:

transcode -i QUELLVIDEO -y ffmpeg -F mpeg2video -Z 704x397 -Y -41,0,-42,0 --export_frc 4 -E 44100 -b 128 -o TITEL_DER_VIDEO_DVD 

Beschneiden

  1. Das Quellvideo sei 720x576 mit schwarzen Rändern.

  2. Entfernen der Ränder oben und unten mit dem Optionsparameter: -j 80 oder ausführlich -j 80,0,80,0 (oben, links, unten, rechts)

  3. Größe des Zielvideos 704x416

Videos anhängen

Möchte man aus mehreren Videodateien eine einzige Datei erzeugen, geht das mit folgendem Befehl:

avimerge -i Video1 Video2 -o VideoAlle 

Film aus Standbildern

Möchte man aus einer Serie von Bilder (Bild001.png, Bild002.png... ) eine (Stop-Motion-)Videodatei erzeugen, dann erstellt man eine Liste dieser Bilder mit:

ls -1 Bild*.png > image_list.txt 

Aus dieser Liste wird das Video erzeugt:

transcode -i image_list.txt -x imlist,null -g 720x480 --use_rgb -z -y ffmpeg,null -F mpeg4 -o test1.avi -H 0 -f 29.97 
transcode -i image_list.txt -x imlist,null -z -y ffmpeg,null -o test1.avi -H 0 -f 29.97 

Bewegungskorrektur

Entwackeln bzw. Stabilisierung (deshake) von Videos mit Hilfe von transcode. In einem ersten Durchlauf werden die bewegungsbedingten Transformationen erfasst, und der zweite Durchlauf führt die Stabilisierung bzw. die Glättung durch.

stabilize

Extrahiert Bewegungsänderungen „Transformationen“ aus den aufeinander folgenden Bildern. Eine Liste der verfügbaren Optionen erhält man mit der Option --help oder mit:

tcmodinfo –i stabilize 

Syntax des Standard-Befehls (ohne weitere Zusatzparameter):

transcode -J stabilize -i QUELLVIDEO -y null,null -o dummy 

Die erste Zeile erstellt eine Datei *.trf mit den erkannten relativen Bewegungsänderungen zwischen zwei nachfolgenden Videobildern.

Erhält man bei diesem Vorgang eine Fehlermeldung, siehe Problembehebung weiter unten.

transform

Im Anschluss an stabilize erfolgt jetzt die Erzeugung des entwackelten Videos:

transcode -J transform -i QUELLVIDEO OPTIONEN -o ZIELVIDEO 

Optionen für die Videoausgabe wie z.B.: -y ffmpeg,null -F mpeg2video oder: -y xvid

Die zweite Zeile erzeugt die erhofften Stabilisierungen. Auch hier ergibt -help oder tcmodinfo -i transform eine Liste der möglichen Einstellungsoptionen, um zu besseren Ergebnissen zu kommen.

Problembehebung

unsupported codec

Bei Versuchen, die o.g. Bewegungskorrektur durchführen zu lassen, kann es zur Ausgabe der Fehlermeldung "unsupported codec" kommen. Zur Abhilfe muss das zugrundeliegende Plugin vid.stab durch die neueste Version (0.76 oder neuer) ersetzt werden.

Hinweis!

Fremdsoftware kann das System gefährden.

Heruntergeladen kann man es von hier: hronopik.de 🇬🇧 ⮷. Nach dem Entpacken [5] erhält man 2 Dateien filter_stablize.so und filter_transform.so, welche man mit Root-Rechten [4] in das Verzeichnis /usr/lib/transcode/ verschiebt (alte Dateien vorher sichern!).

invalid number of channels

Zur Behebung der Fehlermeldung "[faad2] ... invalid number of channels" installiert man die Bibliothek libdvdcss (siehe DVD-Wiedergabe). Falls das immer noch nicht funktioniert, kann man transcode über MPlayer verwenden:

transcode -J stabilize --mplayer_probe -i movie.mp4
transcode -J transform --mplayer_probe -i movie.mp4 -y raw -o stabilizedmovie.mp4 

Diese Revision wurde am 16. Februar 2020 14:19 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: DVD, Multimedia, bis-bionic