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Sonstige Distributionen

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Hier werden – als Ergänzung des Artikels Alte Hardware – für den Einsatz als Desktop-System geeignete Linux-Distributionen beschrieben.

Viele der genannten Distributionen bieten den Download einer Live-CD an, mit der gefahrlos getestet werden kann, ohne ein evtl. schon vorhandenes Betriebssystem auf der Festplatte zu überschreiben.

Von der Installation älterer, nicht mehr offiziell unterstützter Distributionen wie z.B. Damn Small Linux ist grundsätzlich abzuraten, weil keine (Sicherheits-)Updates mehr angeboten werden. Kernel, Systemprogramme und Anwendungen können dann Sicherheitslücken enthalten, die nicht mehr korrigiert werden.

Hinweis:

  • Als "Remaster" wird allgemein eine Abwandlung der ursprünglichen Distribution bezeichnet, ohne zu dieser inkompatibel zu sein. Weitere Bezeichnungen sind beispielsweise "spin-off" oder "remix".

  • Ein "Fork" (Abspaltung) ist dagegen eine eigenständige Entwicklung auf Basis der Ursprungsdistribution.

Voraussetzungen

  • Seit 2016 verzichten viele Distributionen auf die Unterstützung von Prozessoren, welche nur ein 32-Bit-Architektur (und keine 64-bit) besitzen. Die folgende Liste beschränkt sich daher auf solche, die zum einen noch eine 32-bit-Variante und zum anderen eine deutsche Sprachunterstützung anbieten.

  • In der Praxis werden 512 MiB Arbeitsspeicher (RAM) oder mehr empfohlen, wenn man eine grafische Desktop-Oberfläche einsetzen möchte

Alternativen zu Ubuntu

Eine alphabetische Liste.

antiX

antiX 🇬🇧 ist eine experimentelle Variante von MEPIS mit IceWM (Standard), Fluxbox, JWM oder herbstluftwm als Fenstermanager. Die Variante MX 🇬🇧 nutzt dagegen Xfce. Eine Pentium-III-CPU und 256 MiB werden als Minimum benötigt, empfohlen werden 512 MiB RAM oder mehr. Platzbedarf auf der Festplatte: mind. 3 GiB.

Arch Linux

Arch Linux muss – ähnlich wie bei Debian – komplett manuell an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Ein Pentium-II (oder besser) als CPU wird zwingend vorausgesetzt. Laut eigener Definition ein "Linux für Fortgeschrittene", die eine "rolling release"-Distribution bevorzugen. Erwähnenswerte Varianten sind ArchBang 🇬🇧 und Manjaro 🇬🇧. Der Support für 32bit Pakete lief offiziell im November 2017 aus. Inzwischen gibt es ein archlinux32, https://www.archlinux32.org/ für 32bit Systeme.

CrunchBang

CrunchBang 🇬🇧 (#!) war eine auf Debian basierende Distribution, die einen mit Hilfe von Openbox vorkonfigurierten Desktop bietet. Die minimalistische Standard-Optik (grau/schwarz) ist pures Understatement: nicht der Desktop soll im Vordergrund stehen, sondern die jeweils benötigten Anwendungen. Die Systemverwaltung erfolgt im Gegensatz zu Debian mit sudo (eine Reminiszenz aus der Zeit, als Ubuntu noch das Basissystem gewesen ist). Eine Distribution, die die wahren Stärken von Openbox zeigt, dabei aber auf die Zugeständnisse verzichtet, die LXDE für Windows-Umsteiger bereitstellt.

Der Gründer und Hauptentwickler Philip Newborough hat Anfang 2015 bekanntgegeben 🇬🇧, dass er die Weiterentwicklung eingestellt hat. Derzeit gibt es zwei Nachfolger: BunsenLabs 🇬🇧 als Community-Projekt und das auf Debian 9 basierende Crunchbang++ 🇬🇧.

Debian

Debian lässt sich ab 128 MiB RAM installieren, wobei der Vorgang einer Minimalinstallation von Ubuntu im Textmodus entspricht. Debian bietet die umfangreichste Programmauswahl und schnelle Sicherheitsupdates. Im Gegensatz zu Ubuntu müssen aber viele Einstellungen manuell vorgenommen werden. Nach der Installation können dann wie bei Ubuntu das Metapaket xorg, ein einfacher Fenstermanager und schlanke Anwendungen hinzugefügt werden (siehe auch Eigene Desktopumgebung).

Puppy

Das ursprüngliche Puppy Linux belegte auf einer CD nur ca. 100 MiB, als Fenstermanager wurde JWM verwendet. Da die Live-CD komplett in den Arbeitsspeicher geladen wird, wurden mind. 128 MiB RAM benötigt. Dafür glänzte das System dann wie auch Damn Small Linux durch eine unübertroffene Geschwindigkeit.

Puppy Linux und die daraus entstandenen Puplets 🇬🇧 als Remaster des ursprünglichen Puppy waren anfangs nur in Englisch verfügbar. Ab Puppy 5.3 stand erstmals ein deutsches Sprachpaket zur Verfügung.

Eine Installation auf Festplatte ist bei Puppy und seinen Varianten ebenfalls möglich. Allerdings fehlen grundsätzlich zum einen Update-Mechanismen (einzelne Programme können z.T. manuell aktualisiert werden) und zum anderen eine Benutzerverwaltung (der Standardbenutzer ist immer root). Dies ist bei Linux unter dem Stichwort "Systemsicherheit" zumindest ungewöhnlich.

Durch die vielen verfügbaren Puplets fällt die Auswahl nicht leicht (siehe auch Puppy Version Index 🇬🇧 und Puppy Linux Family Tree 🇬🇧).

Simplix Linux

Simplix Linux 🇩🇪 basiert auf Debian und richtet sich speziell an deutschsprachige Heimanwender. Skripte automatisieren viele Tätigkeiten. Ab 256 MiB RAM kann die Live-CD mit grafischer Benutzeroberfläche gestartet werden, nach der Installation auf Festplatte reichen 128 MiB RAM. Als Fenstermanager wird JWM verwendet (weitere Details 🇩🇪).

Slackware

Slackware-Derivate stellen nicht immer eine Live-CD zur Verfügung. An dieser Stelle seien beispielhaft zwei Vertreter genannt: Salix OS 🇬🇧 und VectorLinux.

Salix OS ist eine Abspaltung (Fork) von Zenwalk mit Openbox bzw. Archiv/Ratpoison als Fenstermanager oder diversen Desktop-Umgebungen. Drei Installationsvarianten sind möglich: "Full" (alles auf der CD), "Basic" (XFCE/LXDE mit Firefox und Paketmanager) und "Core" (ein Basissystem ohne grafische Umgebung). Live-CDs sind verfügbar, aber nicht in jeder Variante aktuell. Besitzer von Non-PAE-fähigen Rechnern sollten die i486-Ausgaben nutzen.

Die VectorLinux "Standard Edition" 🇬🇧 verwendet Xfce als Desktop-Umgebung und ist ab Version 6.0 auch auf Deutsch verfügbar. Eine "Light Edition" verzichtet auf eine Desktop-Umgebung und nutzt stattdessen den Fenstermanager IceWM.

SliTaz

SliTaz 🇬🇧 ist mit 35 MiB die weltweit zweitkleinste Linux Live-CD (Tiny Core Linux 🇬🇧 ist nur 10 MiB groß, bietet aber nicht den Komfort von SliTaz). Die nochmal reduzierte Variante slitaz-loram 🇬🇧 benötigt nur ca. 80 MiB RAM. Als Fenstermanager diente bisher JWM, ab Version 2.0 Openbox. Die Version 4.0 bringt darüber hinaus einige Komponenten aus LXDE mit, benötigt aber mindestens 192 MiB RAM.

Weitere Möglichkeiten

Anstatt alte Hardware als Desktop-System zu nutzen, könnte auch über einen Einsatz als:

nachgedacht werden. Da bei diesen Einsatzbereichen normalerweise keine grafische Oberfläche installiert wird, reduziert sich der Arbeitsspeicherbedarf erheblich. Eine andere Variante wäre, ältere Hardware als Client an einem leistungsfähigen Archiv/LTSP-Server zu nutzen, was aber nur bei mehreren Client-Rechnern sinnvoll ist.

Man sollte dabei aber auch den Stromverbrauch älterer Hardware berücksichtigen.

Intern

Extern

Diese Revision wurde am 5. Februar 2020 21:23 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Hardware, System