Archiv/Wubi/Migration

Archivierte Anleitung

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Artikel für fortgeschrittene Anwender

Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

  1. ⚓︎ Installation von Programmen

  2. ⚓︎ Ein Terminal öffnen

  3. ⚓︎ Den Editor Nano benutzen

  4. ⚓︎ Rootrechte

  5. ⚓︎ Systeminformationen ermitteln

Inhaltsverzeichnis
  1. Vorbereitung der Auslagerung
    1. Formatierung mit Master-Partitionstabell...
    2. Formatierung mit GUID-Partitionstabelle ...
  2. Automatisch mit Skript
  3. Manuell im Terminal
    1. Betriebssystem übertragen
    2. Betriebssystem vorbereiten
    3. Betriebssystem einrichten
    4. Alternativer Bootloader
  4. Links

Wiki/Icons/wubi.png Ist man mit seinem Ubuntu auf der Basis von Wubi zufrieden und will nun doch eine andere Art der Installation benutzen, so werden in diesem Artikel entsprechende Hinweise und Anregungen dazu gegeben, wie man ein mit Wubi installiertes Ubuntu (oder Derivat) als Betriebssystem auf eine eigene, nicht NTFS-Partition migrieren kann, ohne den Umweg über

zu beschreiten. Dabei werden zwei Wege aufgezeigt:

Hinweis:

Es muss ein Live-System (gleicher Architektur wie das WUBI, also i386 bzw. amd64) incl. eines Werkzeugs zur Partitionierung (z.B. GParted) verwendet werden.

Für welchen Weg man sich entscheiden soll, kann man nicht eindeutig empfehlen – bei der manuellen Methode kann man aber sicher mehr Erfahrung sowie Verständnis zu seinem System und Linux bzw. Ubuntu ganz allgemein sammeln.

Vorbereitung der Auslagerung

Man muss auf einem Rechner seiner Wahl im Minimum eine freie Partition schaffen können, deren Größe mindestens gleich der des Wubi-Containers ist (in der Regel Dateigröße von root.disk) und entsprechend formatieren. Die Partition kann auf dem Rechner, auf dem Wubi installiert ist, erstellt werden – es kann aber auch ein anderer Rechner gewählt werden.

Falls man einen anderen Rechner benutzt, muss man den Container root.disk auf diesen Rechner oder eine externe Festplatte kopieren. Dabei darf jedoch nicht diejenige Partition verwendet werden, auf die das Ubuntu auslagert werden soll.

Sofern auf dem Rechner noch keine SWAP-Partition vorhanden ist und dieses erforderlich erscheint, kann man diese im Zuge der Vorbereitung des Zielrechners gleich mit erstellen.

Hinweis:

Man sollte den Container aus seiner bisherigen Umgebung, unter Windows in der Regel \ubuntu\disks\root.disk, herauskopieren und dort nicht löschen. So bleibt das Wubi vorerst erhalten, falls es trotz aller Vorsicht nicht gelingt, die Migration erfolgreich abzuschließen.

Diese folgenden Angaben bzw. Annahmen zum Datenträger müssen auf das eigene System [5] abgestellt werden.

Formatierung mit Master-Partitionstabelle (MPT)

Formatierung mit GUID-Partitionstabelle (GPT)

Hinweis:

Die nachfolgende Beschreibung ist für eine Übertragung auf einen Rechner mit "(U)EFI-BIOS" nur als grundsätzliche Anweisung zu betrachten - die Schritte bei der Bearbeitung weichen von der nachfolgenden Beschreibung ab. Dieses wird ggf. zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen.

Automatisch mit Skript

Hierzu gibt es im englischsprachigen Forum ein fertiges HowTo und ein dazu passendes Skript.

Alternativ kann man gleich das Skript

herunterladen. Dieser Download enthält nach dem Entpacken das Skript und eine kurze Einführung 🇬🇧.

Hinweis!

Fremdpakete können das System gefährden.

Hinweis:

Es wird empfohlen, die angegebenen Adressen/URLs auf aktuelle Updates und Hinweise zu überprüfen! Eine Suchmaschinenanfrage könnte bspw. lauten: "How to wubi install migrate to partition".

Manuell im Terminal

Nachfolgend wird eine Beschreibung der Arbeitsschritte im Terminal[2] gegeben. Es wird empfohlen, die einzelnen Schritte vorab durch zu gehen und bei Verständnisproblemen im Forum nachzufragen.

Man startet ein Livesystem von der CD/DVD oder einem USB-Stick und öffnet am Live-Desktop ein Terminal.

Betriebssystem übertragen

Die folgenden Terminaleingaben[2] erfordern z.T. Rootrechte[4]

  1. Einbinden der kompletten Windows-Partition, auf der der Wubi-Container liegt:

    sudo mount /dev/sda1 /opt 
  2. Ermitteln von Verzeichnis+Namen des Containers:

    find /opt/* -type f -name root.disk 2>/dev/null 

    Mögliche Ausgabe:

    /opt/Windows/ubuntu/disks/root.disk
  3. Einbinden des o.g. Pfads+Dateiname (evtl. anpassen!):

    sudo mount -o loop /opt/Windows/ubuntu/disks/root.disk /opt 
  4. Einbinden der Zielpartition (sda5 muss auf die eigenen Gegebenheiten angepasst werden!):

    sudo mount /dev/sda5 /mnt 

    Man sollte vorab überprüfen, ob die Ziel-Partition unter /mnt leer ist und sie ggf. bereinigen (z.B. Verzeichnis lost+found entfernen).

  5. Nun kopiert man den Inhalt aus dem Wubi-Container in das neue System – was eine Weile dauern kann:

    sudo cp -apr /opt/* /mnt/ 

    Nach Abschluss des Kopiervorganges sollte man überprüfen, ob die Daten im Verzeichnis /mnt lesbar sind und ob deren Vollständigkeit plausibel erscheint.

  6. Nun wird das "neue" Betriebssystem vorbereitet und eingerichtet.

Betriebssystem vorbereiten

Sofern man die Übertragung der Daten manuell im Terminal erledigt hat, entfällt ein Starten der Live-CD und das Einbinden der Partition (Punkt 1), da man sich ja noch im System befindet.

Hinweis:

Da alle nachfolgenden Arbeiten mit Rootrechten erfolgen müssen, stellt man das Terminal[ vorab mit

sudo su 

darauf um. Eine Passwortabfrage erfolgt dabei im Livesystem nicht! In diesem umgestellten Terminal erfolgen alle Eingaben und es muss bis zum Ende der Sitzung offen gehalten werden.

In das auf Rootrechte umgestellte Terminal gibt man nun nacheinander ein:

  1. Einbinden der Partition:

    mount /dev/sda5 /mnt 

  2. Überarbeiten der fstab mit:

    nano /mnt/etc/fstab 

    Man erhält folgende beispielhafte, wubitypische fstab-Anzeige im Editor:

     1
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     3
     4
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     8
     9
    10
    # /etc/fstab: static file system information.
    #
    # Use 'blkid -o value -s UUID' to print the universally unique identifier
    # for a device; this may be used with UUID= as a more robust way to name
    # devices that works even if disks are added and removed. See fstab(5).
    #
    # <file system> <mount point>   <type>  <options>       <dump>  <pass>
    proc               /proc        proc    nodev,noexec,nosuid     0       0
    /host/ubuntu/disks/natty.disk   /       ext4    loop,errors=remount-ro  0       1
    /host/ubuntu/disks/swap.disk    none    swap    loop,sw     0       0
    
  3. Man navigiert mit der Pfeiltaste auf die Zeilen die mit /host/ubuntu/disks beginnen und löscht diese Strg + K (alle diese Zeilen). Danach speichert man die Datei mit F3 + + F2 wieder ab und schließt den Editor.

  4. Nun trägt man in die bereinigte /etc/fstab die neuen Partionen ein (sda5 + sda6 anpassen):

    • sda5:

      echo "UUID=$(blkid -c /dev/null -o value -s UUID /dev/sda5) / ext4  errors=remount-ro  0    1" >> /mnt/etc/fstab 
    • sda6

      echo "UUID=$(blkid -c /dev/null -o value -s UUID /dev/sda6)  none  swap    sw    0    0" >> /mnt/etc/fstab 
  5. Man überschreibt danach die Datei /etc/initramfs-tools/conf.d/resume mit:

    echo "RESUME=UUID=$(blkid -c /dev/null -o value -s UUID /dev/sda6)" > /mnt/etc/initramfs-tools/conf.d/resume 
  6. Man deaktiviert die Datei /etc/grub.d/10_lupin mit:

    chmod -x /mnt/etc/grub.d/10_lupin 

Betriebssystem einrichten

In das (noch) auf Rootrechte umgestellte Terminal gibt man nun nacheinander ein:

  1. for i in dev proc sys dev/pts; do mount --bind /$i /mnt/$i; done 
  2. chroot /mnt 
  3. Man korrigiert in dieser chroot-Umgebung das System nun mit:

    • apt-get purge lupin-support 
    • update-initramfs -u -k all 
    • grub-install /dev/sday 2>/dev/null 
    • grub-mkconfig 

      Man sollte sich das Ergebnis der Ausgabe genau ansehen, ob jetzt

      ### BEGIN /etc/grub.d/10_linux ###
        ....
      ### END /etc/grub.d/10_linux ###

      • als Bereich anstelle "10_lupin" angelegt

      • die Kernel alle erfasst

      • die UUIDs richtig eingebracht
        wurden. Wenn dem so ist, erfolgt der Abschluss mit:

  4. update-grub 
  5. Sofern alles ohne Fehler durchgeführt wurde beendet man die chroot-Umgebung mit

    exit 

    und kann das System nun neu starten.

Alternativer Bootloader

Experten-Info:

Man sollte beachten, dass eine Installation von GRUB 2 nur unter besonderen Bedingungen in einen Partitionsbereich (PBR) möglich ist. Soll der bestehende MBR erhalten bleiben, muss ein anderer Bootloader/Bootmanager benutzt werden, um das System zu starten. Dann sind entsprechende Vorbereitungen zu treffen.

Man kann (muss) jetzt auswählen, ob man einen eigenen GRUB_2-Bootloader anlegen will oder das migrierte System von einem externen Bootmanager aus aufrufen will. Dazu gibt man in das Terminal (optional) ein:

Die chroot-Umgebung kann nun verlassen werden mit:

exit 
for i in dev/pts dev proc sys; do umount /mnt/$i; done 
umount /dev/sda5 

Hat man sich für die Variante ohne eigenen Bootloader entschieden, muss das Hostsystem anschließend entsprechend aufgerufen und und dort die relevanten Maßnahmen eingeleitet werden. Ansonsten sollte nach einem Reboot das migrierte System vom Bootloadermenü aufrufbar sein.