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Drucker kalibrieren

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Hinweis:

Diese Howto-Anleitung wurde zuletzt von khs-nemo am 31. Mai 2015 unter Ubuntu 14.04 getestet.

Schöne Foto-Drucke unter Ubuntu

Mit Linux ist es manchmal nicht ganz trivial, einen neueren Drucker zu betreiben, des weiteren macht es vielfach Probleme, geeignete Treiber zu bekommen und vor allem gute farblich ausgewogene Bilder auszudrucken. Hier wird gezeigt, daß es trotz einiger Hürden durchaus zu nahezu laborähnlichen Fotodrucken von mit viel Aufwand erstellten Fotos kommen kann.

Zunächst das eingesetzte Equipment:

  • Betriebssystem: Linux Ubuntu-14.04 LTS

  • Monitor: V7 LED236W3R-8E: 60cm - VGA/HDMI 1920x1080 - NVIDIA GeForce GT610, 2 GB, nicht kalibriert, jedoch bestmöglich mit Referenz-Grafik justiert.

  • Drucker: Epson Expression Home XP-225, dabei handelt es sich um ein preiswertes Gerät zum Drucken, scannen, kopieren.

  • Die Rohfotos stehen als RAW-Daten zur Verfügung und werden mit RawTherapee und GIMP entwickelt.

  • Photo Paper Glossy A 4 - 200 g

  • Als Tinte wurden sowohl Orignal-Patronen als auch Alternativen getestet.

Die nötigen Treiber sind auf der Epson-Seite bereitgestellt und können einfach installiert werden.

Der erste Test-Druck mit GIMP

Mit dem Bildbearbeitungs-Programm GIMP kann nun ein geladenes Bild ausgedruckt werden. Mit der Grund-Einstellung werden die Fotos zwar auf Papier gedruckt, haben allerdings kaum die gewünschte Farbqualität. Zunächst kann versucht werden, über die Konfiguration des Druckers bessere Ergebnisse zu erzielen: Unter Druckereigenschaften/Auftragsoptionen können einige wenige Bildoptionen korrigiert werden, dies ist jedoch nur bedingt erfolgreich.

Mehr Möglichkeiten würden zusätzliche Programme bieten:

  • Mit GIMP kann mittels Gutenprint die Farbpalette gezielter justiert werden, dazu ist allerdings eine Treiber-Unterstützung für den Drucker eine zwingende Voraussetzung. Manche Drucker werden nicht unterstützt; auch eine vorgeschlagene Anpassung mit dem Adobe-System kann manchmal nur grayscale-Ausdrucke liefern.

  • Ein andere Variante ist FotoPrint. Es ist im Ubuntu-Angebot enthalten. Das Programm verwendet ebenfalls die Gutenprint-Treiber, bietet aber ein größeres Farbmanagement und erlaubt externe ppds und icc-Profile. (installiert unter /usr/share/color/icc). Die Ergebnisse sind durchaus brauchbar, allerdings ist es recht aufwendig, geeignete Einstellungen zu finden.

  • Auch kann ein Versuch mit dem weiter unten beschriebenem Farbmanagement und bereits fertigen installierbaren icc-Profilen aus dem Ubuntu-14.04-Software-Angebot zum Erfolg führen.

  • Letztlich bietet sich ein optimal eingemessenes Profil für den jeweiligen Drucker und das verwendete Fotopapier und die benutzte Tinte an.

Was bedeutet Kalibrieren?

Die Suchmaschine öffnet sehr lehrreiche Seiten über dieses Thema.

Das Prinzip ist recht einfach: Mit dem Drucker wird ohne jede Korrektur oder Farbanpassung eine Referenzdatei ausgedruckt, diese wird in einem geeichten Gerät mit den Sollwerten verglichen und die Unterschiede berechnet und als Profil-Datei erstellt. Dieses Profil dient nun als Steuerdatei des Druckers.

Mit einem überschaubaren Kostenaufwand kann von einem Dienstleister ein Profil realisiert werden. Die unterschiedlichen Profile und die Kosten sind auf der jeweiligen Web-Seite ersichtlich.

Der Epson Stylus XP-225 arbeitet ohne RIP und mit RGB-Profilen. Für die Druckqualität dieses Druckers und die gewünschte hohe Farbwiedergabe auf Fotopapier wird zu den Profilen mit 1700 oder 3500 Farbsegmenten geraten. Die Profile werden speziell auf den XP-225, die Farbscala und das verwendete Papier sowie Tinte abgestimmt.

Drucken und Versenden der Referenz-Dateien

In dem Kalibrier-Paket, das als Zip-Datei bereit steht, ist aktuell nur eine Anleitung zu Windows beigefügt, diese kann generell als Grundlage genutzt werden. Zum Drucken unter Linux (UBUNTU) ist jedoch kein besonderes Tool erforderlich. In der

Systemeinstellung/Drucker

wurde zunächst ein neuer Drucker angelegt und alle Schalter auf Rückgängig=Standard gesetzt.

Farbmanagement

Mit dem GNOME-Color-Manager (von den meisten Distributionen im Basis-System vorinstalliert) und dem ArgyllCMS steht ein System zur Farbverwaltung zur Verfügung. Dazu das Modul

Systemeinstellung/Farbe 

… aktivieren und den entsprechenden Drucker auswählen. Alle etwa vorhandenen Profile werden entfernt.

In diesem Modul kann die komplette Farbanpassung der Geräte kontrolliert werden. Mit der Schalter Details betrachten können die aktuellen Werte angezeigt werden, ebenso eine Vergleichsansicht mit/ohne Profil-Datei. Auch kann eine informative Info-Seite aufgerufen werden. In diesem Modul wird später wieder die Kalibrierung der Drucker mit dem fertigen Profil definiert.

Die bereitgestellten Referenz-Dateien werden alle direkt über den System-Bildbetrachter ausgedruckt und dem Labor zugestellt.

Drucker kalibrieren

Einige Tage später erhält man die bestellten Profil-Dateien, die am geeignetsten in das vorhanden Drucker-Verzeichnis kopiert werden.

Nun können unterschiedliche neue Foto-Drucker mit Namen entsprechend der eingesetzten Profile angelegt werden. Für Text-Drucke läßt man den Standard-Drucker weiter auf Neutral, also ohne die neue Farbanpassung. Auch sollte man die Profile in die Drucker-Konfiguration von GIMP integrieren, damit wird eine angepaßte Druckvorschau möglich.

Nun lassen sich Probedrucke mit dem oben zuerst angezeigten eigenen Referenz-Foto anfertigen. Die Drucker-Eigenschaften sollten auf 300 dpi bei 100% Skalierung eingestellt sein.

Fazit

Das RGB-Profil vom Drucker druckt mit starkem Rot-Farbstich und zu dunkel. Die icc-Profile, die über das Software-Center zusätzlich installiert werden können, sind durchaus brauchbar, wenn auch ergänzende Einstellungen notwendig sind. In den meisten Fällen werden die Ausdrucke auf kleinen Formaten (max 10 x 15 cm) wohl ausreichen. Für anspruchsvollere Ausdrucke mit feinen Farbabstufungen speziell im Graubereich und mit tieferen Schatten, sowie bei DIN-A4-Drucken bzw. 20er-Fotoformat bringt eine Kalibrierung allerdings bessere Ergebnisse. Die Schattierungen in den Graustufen sind differenzierter, auch ist die Leuchtdichte der Farben prägnanter.

Diese Revision wurde am 31. Oktober 2016 18:19 von noisefloor erstellt.
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