VHS-Video zu DVD
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In diesem Wiki-Artikel soll beschrieben werden, wie man VHS-Videos in guter Qualität über eine TV-Karte in eine DVD umwandeln kann.
Es wird dabei eine erkannte TV-Karte vorausausgesetzt. Man sollte sich vergewissern, ob man ein /dev/video0 hat und das Modul "v4l" in der xorg.conf geladen ist.
Dann müssen die entsprechenden Kabel angeschlossen sein (z.B. S-Video-Kabel von Video-Scart-Adapter zu TV-In UND für den Ton 2-fach-Chinc von Video-Scart-Adapter auf Microfon der Soundkarte).
Ob alles klappt, sieht man, wenn man Archiv/xawtv startet. Schaltet man hier auf Composite1-Eingangssignal, sollte das Video ablaufen.
Der Vorgang ist sehr zeitaufwändig und benötigt viele Systemressourcen. Es wird also schlecht möglich sein, den PC während der Arbeitsphasen anderweitig zu verwenden. Als Minimum der PC-Anforderungen kann man einen 1GHz-Rechner mit mindestens 256 MB RAM fordern.
Pakete installieren¶
Installieren [1] der folgenden Pakete:
xawtv (universe, [2])
streamer (universe)
mjpegtools (multiverse, [2])
mplayer (multiverse) - zum codieren wichtig
transcode (multiverse)
avidemux (siehe Avidemux)
mkisofs
dvdauthor (universe)
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install xawtv streamer mjpegtools mplayer transcode avidemux mkisofs dvdauthor
Aufzeichnen¶
Zuerst muss man die Rohdaten als avi von der VHS (bzw. dem Fernseher) auf die Festplatte bekommen. Wie oben erwähnt ist es günstig viele Ressourcen zu haben. Also loggt man sich aus, geht mit Alt + Strg + F1 in die Konsole [3] und beendet den grafischen Prozess "gdm" (bei KDE kdm):
sudo /etc/init.d/gdm stop
Hinweis:
Soll die Oberfläche wieder gestartet werden muss der Befehl mit start am Ende aufgerufen werden.
Nun überträgt man mit dem Befehl
streamer -i composite1 -t 01:36:00 -b 64 -s 576x480 -n pal -f mjpeg -j 85 -r 25 -F stereo -o ./FILM.AVI
die Rohdaten ins avi-Format und startet hiermit über den Eingang 'composite1' eine 96-minütige Aufnahme mit jpeg-Qualität 85 und speichert sie unter FILM.AVI. Dies ist notwendig, da die sofortige Konvertierung zum DVD-mpg-Format zu viel Rechenzeit benötigen würde. Natürlich kann man die JPEG-Qualität variieren, jedoch steigt der benötigte Festplattenbedarf potentiell an. Mit 85 Prozent wird ziemlich gute Qualität und angemessener Plattenplatz verwendet.
Damit wird die FILM.AVI etwa 8 GByte groß ausfallen (pro Stunde etwa 5 GB). Vor Befehlsbestätigung sollte die Video-Wiedergabe natürlich gestartet werden.
Vorher bitte erst noch einen Test starten. Für den Fall, dass der Ton zu laut ist und übersteuert, ändert man mit
alsamixer
in der Konsole die Lautstärke von Mikrofon oder Gesamtlautstärke. Auch kann es sein, dass das Mikrofon gar nicht eingeschaltet ist (Taste M ) (siehe Artikel über Alsamixer.
Die Aufnahme kann auch mit Strg + C ohne Probleme beendet werden.
Dauer: Aufnahmedauer (AD)
Umwandeln¶
Nun ist es an der Zeit aus der avi-Datei eine DVD-konforme mpg-Datei zu erstellen. Dazu werden Ton und Video in separate Dateien geschrieben und schlussendlich zusammengefügt.
Ton aus der avi-Datei in AUDIO.MPA schreiben:
transcode -H 60 -x null,mplayer -i ./FILM.AVI -y null,mp2enc -f 25.000 -E 48000,,2 -J normalize -b 224 -o ./AUDIO.MPA
Video aus der avi-Datei in VIDEO.M2V schreiben:
transcode -H 60 -x mplayer,null -i ./FILM.AVI -y mpeg2enc,null -f 25.000 -F 8,"-q 1 -a 2 -V 230" -J pp=tn/lb/hb/vb -C 2 -o ./VIDEO.M2V
Hinweis:
Die jeweiligen Parameter kann man in der sehr umfangreichen 'transcode --help' nachlesen. Am interessantesten ist der Parameter -F 8, welcher das Format der mpeg-Datei beschreibt - hier DVD. So kann man also auch VCDs, SVCDs... erstellen, jedoch sind unter Umständen schon andere Voraussetzungen nötig (z.B. Auflösung bei streamer), welche es zu beschreiben den Rahmen dieser Einführung sprengt.
Und zusammenfügen:
mplex -f 8 -o FILM.MPG VIDEO.M2V AUDIO.MPA
Auch hier ist der Parameter -f 8 für die Art der Komprimierung zuständig (hier: DVD).
Dauer: AD*0,5 + AD*1,5 + AD*0,01 (...also sehr lange) (Prozessor-abhängig)
Nun hat man eine praktisch brennbereite mpg-Datei.
Videoschnitt¶
Zum schneiden kann man Avidemux verwenden. Zu diesem Zweck muss die grafische Oberfläche natürlich wieder gestartet werden. Danach sollte eine fertige mpg-Datei im DVD-Format recodiert auf der Festplatte sein (Video und Audio auf Copy (oder wenigstens auf DVD, mp2), Dateiformat 'MPEG PS A+V' unter dem Namen FILM-NEU.MPG). Der Re-Codier-Vorgang dauert ca. 5 Minuten.
Brennen¶
Nun endlich kann man aus der Datei eine DVD erstellen. Dazu muss man aus der mpg-Datei die DVD-spezifischen Dateien und Ordner erstellen:
dvdauthor -o ./FILMBRENNVERZ -t -v 720x576+pal+4:3 -a mp2+de ./FILM-NEU.MPG dvdauthor -o ./FILMBRENNVERZ -T
Jetzt kann man mit
growisofs -dvd-compat -Z /dev/dvdrw -dvd-video ./FILMBRENNVERZ
die DVD auch ohne grafische Oberfläche brennen.
Automatisierung¶
Da das Übertragen auf den PC und das Umwandeln sehr zeitaufwendig ist, wird hier ein Script (createdvd) bereitgestellt, welches die Arbeitsschritte selbstständig durchgeht. Dies ist nützlich, wenn man mehrere VHS-Videos unbeaufsichtigt als DVD überspielen möchte.
Die Datei wird in das Verzeichnis für die Filme kopiert und dort ausführbar gemacht:
cd /media/filmfestplatte/filme chmod 755 ./createdvd
Sie kann dann mit
./createdvd --help
oder entsprechenden Parametern aufgerufen werden.
Um die Vorgänge besser zu verstehen, wird aber empfohlen, ein eigenes Skript zu schreiben.