UFRII LT Druckertreiber
Archivierte Anleitung
Dieser Artikel wurde archiviert. Das bedeutet, dass er nicht mehr auf Richtigkeit überprüft oder anderweitig gepflegt wird. Der Inhalt wurde für keine aktuell unterstützte Ubuntu-Version getestet. Wenn du Gründe für eine Wiederherstellung siehst, melde dich bitte in der Diskussion zum Artikel. Bis dahin bleibt die Seite für weitere Änderungen gesperrt.
Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
"Ultra Fast Rendering" (UFR) nennt Canon seine proprietäre Seitenbeschreibungssprache, die man in vielen Laserdruckern dieses Herstellers findet. Anders als bei Postscript oder PCL hat Canon die Spezifikation nicht offengelegt und daher gibt es keinen Open-Source-Treiber für Canons UFRII-Drucker. Auf seiner Supportseite bietet Canon eine Linux-Version des UFRII-Treibers zum Download an. Bei diesem Treiber handelt es sich um unfreie Software, die größtenteils nur in Binär-Form vorliegt. In diesem Artikel wird die Installation dieses Treibers unter Ubuntu beschrieben.
Hinweis:
Sollte der Drucker Postscript-fähig sein, empfiehlt es sich, zunächst den Postscript-Treiber auszuprobieren. Die Installation gestaltet sich hier unproblematischer, da lediglich eine passende PPD-Datei installiert wird. Nur wenn sich mit dem Postscript-Treiber nicht alle gewünschten Funktionen des Druckers ansprechen lassen, sollte man die Installation des proprietären UFRII-Treibers ins Auge fassen.
Vorbereitung¶
Aktuelle Treiber für verschiedenste Drucker findet man auf der Supportseite des Herstellers im Canon Download Center 🇩🇪 ⮷. Für Ubuntu wählt man als Betriebssystem Linux. Der benötigte Treiber heißt "UFRII/UFRII LT Printer Driver for Linux (vX.XX)". Man wählt die aktuellste Version.
Findet man für ein bestimmtes Modell keinen Linux-Treiber, kann man ein bauähnliches Modell versuchen, da der Treiber eine große Modellpalette abdeckt. Beispiel: für iR3245N geht man leer aus, aber bei Auswahl von iR3245 oder iR3225 wird man fündig.
Installation¶
Für das Entpacken des ca. 70 MiB großen Archivs wird 7z benötigt, da es ein selbstextrahierendes Windows-Archiv (xxxx.exe) enthält. Die Datei o141b2ge_linuxufrII_0208.zip und dann die darin enthaltene o141b2ge_linuxufrII_0208.exe entpacken [1].
Die .deb-Pakete für die Installation unter Ubuntu findet man im Unterverzeichnis deutsch/32-bit_Driver/Debian/ bzw. deutsch/64-bit_Driver/Debian/. Unter Documents findet man eine Installationsanleitung und Hinweise zu möglichen Problemen sowie deren Lösung (LIESMICH-ufr2-X.XxDE.txt - die ebenfalls enthaltene .tar.gz-Datei enthält eine HTML-Version, in der wesentliche Informationen fehlen). Die unter Ubuntu 14.04 64-bit tatsächlich aufgetretenen Probleme konnten damit jedoch nicht gelöst werden. Zudem beziehen sich viele Anweisungen auf Linux allgemein und sind nicht immer für Ubuntu vollständig zutreffend. Dennoch sollte man die LIESMICH-Datei aufmerksam lesen, da bekannte Einschräkungen und Fehler des Treibers und Abhilfemaßnahmen bei Druckproblemen beschrieben werden.
Da Canon es leider versäumt hat, die Abhängigkeiten zu anderen Paketen korrekt in den .deb-Files zu hinterlegen, ist bei der Installation manuelles Nacharbeiten erforderlich. Dies wird im Folgenden beschrieben.
32-Bit¶
Bei 32-bit-Systemen geht man wie von Canon beschrieben vor. Man wechselt in das Verzeichnis der .deb-Dateien [2]:
cd deutsch/32-bit_Driver/Debian
Anschließend installiert man die beiden .deb-Pakete. Zuerst wird das Paket cndrvcups-common_2.80-1_i386.deb installiert [3][4]. Eventuell fehlende Pakete werden dabei von dpkg gemeldet. Mittels
sudo apt-get -f install
sorgt man für deren automatische Installation. Anschließend installiert man das Paket cndrvcups-ufr2-uk_2.80-1_i386.deb. Damit ist der Treiber installiert. Man startet CUPS neu und kann den Drucker auf den üblichen Wegen einrichten:
sudo restart cups
Für Freunde der Kommandozeile seien die notwendigen Befehle am Beispiel der 32-bit-Treiberversion v2.80 (Deutsch) nochmals zusammengefasst:
7z x o141b2ge_linuxufrII_0208.zip 7z x o141b2ge_linuxufrII_0208.exe cd deutsch/32-bit_Driver/Debian sudo dpkg -i cndrvcups-common_2.80-1_i386.deb sudo apt-get -f install sudo dpkg -i cndrvcups-ufr2-uk_2.80-1_i386.deb sudo restart cups
64-Bit¶
Folgt man der Installationsanleitung von Canon, ist aufgrund von Besonderheiten des Treibers damit zu rechnen, dass dieser nicht funktioniert. Der 64-bit-Treiber enthält Canons UFRII-Closed-Source-Treiber in Form von 32-bit-Bibliotheken, die Abhängigkeiten von 32-bit-Systembibliotheken haben. Bei einer 64-bit-Standardinstallation fehlen diese, was zu nichtauflösbaren Abhängigkeiten führt. Da Canon diese Abhängigkeiten in der .deb-Datei nicht hinterlegt hat, bleibt das Problem bei der Installation zunächst unentdeckt und sämtliche Druckversuche schlagen fehl.
Man installiert daher zuerst die benötigten 32-Bit-Bibliotheken:
lib32stdc++6
libxml2:i386
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install lib32stdc++6 libxml2:i386
Oder mit apturl installieren, Link: apt://lib32stdc++6,libxml2:i386
Anschließend geht man wie beim 32-Bit-Treiber beschrieben vor. Die Pakete cndrvcups-common_2.80-1_amd64.deb und cndrvcups-ufr2-uk_2.80-1_amd64.deb sind unter deutsch/64-bit_Driver/Debian/ zu finden.
Problembehebung¶
64-bit-Treiber¶
Erhält man bei Druckversuchen nur ein Blatt mit sinnlosen Zeichen oder dem Text "**** Unable to open the initial device, quitting.", liegt es vermutlich an fehlenden 32-bit-Bibliotheken - eine fehlerfreie Installation des Treibers und des Druckers vorausgesetzt.
Sollte das Problem auch nach der Installation von lib32stdc++6 und libxml2:i386 weiterbestehen, kann man prüfen, ob alle Abhängigkeiten aufgelöst wurden. Dazu entpackt man z.B. die Archivdateien cndrvcups-common-2.80-1.tar.gz und cndrvcups-lb-2.80-1.tar.gz , welche unter deutsch/Sources/ zu finden sind.
Anschließend prüft man, welche Bibliotheken benötigt werden:
find . -name \*.so\* -exec ldd {} \;
Hier sollte eine lange Liste ausgegeben werden. Nun filtert man nach nicht-aufgelösten Abhängigkeiten:
find . -name \*.so\* -exec ldd {} \;|grep not
Alle aufgelisteten Bibliotheken (libraries) müssen installieren werden, damit der Treiber funktioniert.
Links¶
Drucker Übersichtsartikel