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Paketquellen freischalten

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


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Wiki/Icons/package.png Programme werden bei Ubuntu mittels spezieller Pakete (.deb) installiert. Diese Pakete werden in der Regel aus Paketquellen (Repositories) bezogen. Paketquellen werden einerseits im Internet zur Verfügung gestellt, andererseits können auch Datenträger wie CDs oder DVDs als Paketquelle dienen. Dieser Artikel beschreibt, wie man die vorhandenen Paketquellen ergänzt bzw. verändert.

Während Kubuntu die Muon Paketverwaltung verwendet (bis Ubuntu 11.04 wurde KPackageKit eingesetzt), verwenden alle anderen Ubuntu-Varianten – direkt oder indirekt – den Paketmanager Synaptic, um Paketquellen zu verwalten. Prinzipiell kann die zugrundeliegende Datei /etc/apt/sources.list auch von Hand bearbeitet werden – unabhängig von der Desktop-Umgebung.

Bezüglich fremder Paketquellen sind noch weitere Artikel wichtig bzw. nützlich:

Achtung!

Nach jeder Änderung an den Paketquellen müssen diese aktualisiert bzw. neu eingelesen werden. Die konkrete Vorgehensweise ist von der eingesetzten (grafischen) Paketverwaltung abhängig und wird in den genannten Artikeln beschrieben.

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Ubuntu / Unity (Ubuntu)/ Ubuntu GNOME/ Ubuntu MATE

Die Verwaltung der Paketquellen wird seit Ubuntu 16.04 unter Unity im Systemmenü über den Eintrag "Systemeinstellungen → Anwendungen und Aktualisierungen" bzw. bei GNOME und MATE im Anwendungsmenü über den Eintrag "Software & Updates" aufgerufen. Dort den Namen der Paketquelle unter "Andere Programme" einfügen und Zertifikate unter Authentifizierung mittels "Schlüsseldatei importieren".

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KDE (Kubuntu)

Archiv/KPackageKit/software-sources.png In KDE gibt es mehrere Möglichkeiten, die Paketquellen über ein grafisches Programm zu bearbeiten. Auch hier können sämtliche Paketquellen (de-)aktiviert, neue hinzugefügt und Authentifizierungs-Schlüssel eingelesen werden.

Muon Paketverwaltung

Die Verwaltung findet man unter "Einstellungen → Software-Quellen einrichten" der Muon Paketverwaltung.

./krunner.png

Allgemein

Es gibt eine weitere Möglichkeit, ohne Umwege programmunabhängig in die Paketquellenverwaltung zu gelangen. Dazu startet man mit dem Tastenkürzel Alt + F2 oder "rechte Maustaste → Befehl ausführen" KRunner und gibt dann folgenden Befehl ein:

softwareverwaltung 

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Xfce (Xubuntu)

./Paketquellen_XFCE.png Xubuntu verwendet ebenfalls Ubuntu Software. Damit ist das Vorgehen identisch zum oben beschriebenen Verfahren.

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LXDE (Lubuntu)

Um in LXDE die Paketquellen von Ubuntu zu verwalten, startet man die grafische Paketverwaltung Synaptic. Dieses Programm ist im Anwendungsmenü unter "Systemwerkzeuge → Synaptic-Paketverwaltung" zu finden.

Terminal

Wiki/Icons/terminal.png Weitere Paketquellen können auch im Terminal mit Hilfe von add-apt-repository hinzugefügt werden. Dazu muss folgender Befehl ausgeführt werden:

sudo add-apt-repository 'deb PFAD/ZUR/QUELLE DISTRIBUTION KOMPONENTEN' 

also z.B.:

sudo add-apt-repository 'deb http://archive.ubuntu.com/ubuntu bionic main restricted universe multiverse' 

Seit 18.04 sollten dadurch die Quellen automatisch aktualisiert werden. Sonst muss dies mittels des Befehls apt update erfolgen. Erst dann können Pakete aus der neuen Quelle installiert werden.

Gegebenenfalls muss noch ein Schlüssel zur Authentifizierung der Quelle hinzugefügt werden. Wie das geht, ist im Artikel Schlüsselverwaltung beschrieben.

Für PPAs gibt es eine vereinfachte Syntax:

sudo add-apt-repository ppa:LAUNCHPAD-NUTZERNAME/PPA-NAME 

Problembehebung

Langsame Downloads

Bei einem deutschsprachigen Ubuntu ist in der Regel der deutsche Spiegelserver in Dresden in den Paketquellen eingetragen (Sicherheitsaktualisierungen erfolgen direkt über die Canonical-Server). Es kann passieren, dass dieser Spiegelserver überlastet ist. Sollte das längerfristig der Fall sein, ändert man diesen über

  • "Software-Paketquellen → Software von Ubuntu → Herunterladen von: → Andere → Besten Server auswählen".

Der Spiegelserver mit der schnellsten Anbindung für das ausgewählte Land wird nun automatisch ermittelt.

Alternativ kann man das auch über das manuelle Bearbeiten der Datei /etc/apt/sources.list erledigen. Beispiel:

  • bisher:

    1
    deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu bionic main restricted universe multiverse
    
  • neu:

    1
    deb http://ch.archive.ubuntu.com/ubuntu bionic main restricted universe multiverse
    

Statt http://ch.archive.ubuntu.com steht praktisch in fast allen Nachbarländern von Deutschland (oder zumindest in Europa) ein entsprechender Spiegelserver zur Verfügung. Man muss daher nur das Landeskürzel entsprechend ändern. Dabei ist unter Umständen diese TLD-Liste hilfreich. Weitere Details kann man über die offizielle Liste der Spiegelserver zeitnah in Erfahrung bringen.

Experten-Info:

Zur Kontrolle, ob das gewünschte Land einen Spiegelserver bereitstellt, hilft folgender Befehl:

ping XX.archive.ubuntu.com 

wobei XX hier für das jeweilige Länderkürzel steht. Erfolgt eine Antwort, ist ein Spiegel aktiv. Beendet wird der Befehl mit Strg + C .

Diese Revision wurde am 28. März 2023 16:06 von UlfZibis erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung, Softwareverwaltung_KDE, sources.list, Übersicht