Apt-Cacher-ng
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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Apt-Cacher-ng 🇬🇧 ist ein Programm, welches die Belastung der Internetanbindung durch Updates verringert, sobald zwei oder mehr Debian-basierte (also auch Ubuntu und Derivate) Rechner über diesen Zwischenspeicher (Cache) auf die gleichen Paketquellen zugreifen. So werden Debian-Pakete die auf beiden (allen) Rechnern benötigt werden nur einmal aus dem Internet heruntergeladen.
Apt-Cacher-ng ist in C++ implementiert und liefert auch auf schwachen Rechnern gute Performance. Apt-Cacher-ng ist von der Funktionalität sehr nahe an apt-cacher. Im Gegensatz zu apt-cacher ist Apt-Cacher-ng nicht auf einen Webserver (z.B. Apache2) angewiesen.
Dieser Artikel bezieht sich auf die Versionen 0.1.9 (Hardy) bis 0.7.2 (Precise) aus den Ubuntu-Quellen. Neuere Versionen sind z.B. über debian.org ⮷ verfügbar.
Ähnliche Programme unter: Lokale Paketquellen
Installation von Apt-Cacher-ng auf dem Server¶
Aus den Ubuntu-Quellen¶
Zu installierende Pakete [1]:
apt-cacher-ng
Befehl zum Installieren der Pakete:
sudo apt-get install apt-cacher-ng
Oder mit apturl installieren, Link: apt://apt-cacher-ng
Nach der Installation ist Apt-Cacher-ng über einen Browser erreichbar: http://localhost:3142/acng-report.html
(bzw. von einem anderen Rechner über die IP des Hosts, auf dem Apt-Cacher-ng ausgeführt wird, oder bei funktionierendem DNS über dessen Namen). Beispiel siehe Abbildung rechts.
Aus den Debian-Quellen¶
Hinweis!
Fremdpakete können das System gefährden.
Anmerkung: Die Debian-Seite ist gleichzeitig der Downloadbereich des Projekts!
Z.B. auf debian.org ⮷
Nach dem Download installiert man dieses Paket [2]. Diese Variante ist interessant für alle, die eine veraltete Version aus den Ubuntu-Quellen angeboten bekommen. Hierdurch lässt sich ebenfalls der Bug in der Version 0.1.9 von Ubuntu 8.04 vermeiden.
Konfiguration von Apt-Cacher-ng auf dem Server¶
Nach jeder Änderung der Konfiguration ist Apt-Cacher-ng mit folgendem Befehl neu zu starten:
sudo /etc/init.d/apt-cacher-ng restart
/etc/apt-cacher-ng/ubuntu_mirrors¶
Hinweis:
Für Benutzer von Ubuntu 8.04 Hardy Heron mit der Apt-Cacher-ng-Version 0.1.9 (aus den Ubuntu-Paketquellen) funktioniert das Remapping nicht.
Hierbei handelt es sich um eine Datei des "Standard-Remappings". Alle 219 in dieser Datei aufgezählten Quellen werden im Unterordner uburep gesammelt (bei 0.5.14 unter Maverick sind in dieser Datei 594 Einträge).
/etc/apt-cacher-ng/acng.conf¶
Dies ist die Haupt-Konfigurationsdatei. Sie kann mit einem beliebigen Editor[3] mit Root-Rechten [4] bearbeitet werden.
CacheDir: /var/cache/apt-cacher-ng
Legt das Verzeichnis für den Cache fest.
LogDir: /var/log/apt-cacher-ng
Legt das Verzeichnis für Log-Dateien fest (Fehlerlog: apt-cacher.err, Zugriffslog: apt-cacher.log - mit IP des zugreifenden Rechners)
Port:3142
Legt den Port der Anwendung fest (wichtig für Client-Konfiguration und Webinterface).
VerboseLog: 1
Umfang der Log-Dateien: 0
Typ, Zeit und Dateigröße werden erfasst, 1
zusätzlich Client-IP und relative lokale Pfade werden erfasst.
ReportPage: acng-report.html
Seitenname der Statusseite (http://SERVER:PORT/ReportPage
, Standard:http://SERVER:PORT/acng-report.html
)
SocketPath:/var/run/apt-cacher-ng/socket
Socket-Datei, um über einen lokalen UNIX-Socket anstelle über TCP zuzugreifen.
Verbose: 0 Debug:3 ForeGround: 0
Für Fehlersuche/-Diagnose interessante Optionen.
PidFile: /var/run/apt-cacher-ng/pid
Legt fest, in welcher Datei die Prozess-ID des Programms hinterlegt wird (am besten nicht ändern).
offlinemode:0
Im Offline-Modus können nur bereits vorhandene Dateien verteilt werden.
ForceManaged: 0
Verbieten von Downloads von nicht konfigurierten Quellen. 0: Alle Quellen erlaubt, 1: Nur konfigurierte erlaubt
Proxy: http://www-proxy.example.net:80 proxy: http://username:proxypassword@proxy.example.net:3128
legt Proxy-Einstellungen fest (bei Bedarf, Ungenutztes auskommentieren)
ExTreshold: 10
Tage, bevor ein Paket, welches aus keiner Paketquelle verfügbar ist, gelöscht wird.
StupidFs: 0
Falls Apt-Cacher-ng den Cache auf einer NTFS- oder FAT-Partition hat, können hiermit Fehler vermieden werden (in diesem Fall auf 1 setzen).
Remap-debrep: file:deb_mirror*.gz /debian ; file:backends_debian Remap-uburep: file:ubuntu_mirrors /ubuntu ; file:backends_ubuntu
Standard-Remapping. Nähere Informationen im Abschnitt Remapping/Symbolische Namen
Hinweis:
Es wird empfohlen, die Client-Konfiguration ebenfalls auf dem Rechner durchzuführen, auf dem Apt-Cacher-ng ausgeführt wird.
Client-Konfiguration¶
Für die Konfiguration der Clients (zugreifende Rechner) sind vier Möglichkeiten bekannt. Es müssen jeweils anschließend die Paketlisten erneuert werden (gilt nicht für die Einrichtung über Proxy) [5].
sources.list bearbeiten¶
Man ändert die Einträge in der sources.list [6] wie folgt ab:
Man schreibt zwischen "http://" und der darauf folgenden Adresse SERVER
:PORT
. SERVER
kann die IP des Hosts von Apt-Cacher-ng sein, ein Rechner-Name (bei funktionierender Namensauflösung im LAN → DNS), oder (wenn der Server auf dem gleichem Rechner läuft) localhost
(bzw. 127.0.0.1). Für PORT
trägt man den Port der Anwendung auf dem Host ein (Standard: Apt-Cacher-ng 3142
).
Beispiel¶
Aus:
deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ hardy universe
wird (Annahme: Apt-Cacher-ng läuft auf dem Rechner mit der IP: 192.168.0.4 mit dem Port:3142):
deb http://192.168.0.4:3142/de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ hardy universe
bzw. wenn der symbolische Name (ubuntu_de de.archive.ubuntu.com/ubuntu/) verwendet wird (siehe Remapping/Symbolische Namen):
deb http://192.168.0.4:3142/ubuntu_de/ubuntu hardy universe
Apt für Nutzung eines Proxys konfigurieren¶
Der schnellste Weg, die Clients für die Nutzung eines Caches/Proxies zu konfigurieren ist einen Proxy für apt festzulegen. Dazu muss in einer Datei in /etc/apt/apt.conf.d/ (z.B. 01proxy, Datei muss ggf. angelegt werden) folgendes eingetragen werden:
Acquire::http { Proxy "http://SERVER:PORT"; };
Falls https Repositories benutzt werden, sollte folgendes in die Datei, da apt-get bei einem Proxy für https Fehler werfen wird:
Acquire::http { Proxy "http://SERVER:PORT"; }; Acquire::https { Proxy "https://"; };
SERVER
kann die IP des Hosts von Apt-Cacher-ng sein, ein Rechner-Name (bei funktionierender Namensauflösung im LAN → DNS), oder (wenn der Server auf dem selben Rechner läuft) localhost (bzw. 127.0.0.1). Für PORT
trägt man den Port der Anwendung auf dem Host ein (Standard Apt-Cacher-ng 3142
). Es können zusätzlich symbolische Namen in der sources.list [6] verwendet werden.
Wenn der Proxy aus der apt-Konfiguration entfernt werden soll muss die Zeile auskommentiert (# voranstellen) oder gelöscht werden. Das Auskommentieren ist der bequemere Weg für z.B. Laptop-Benutzer die häufig in unterschiedlichen Netzwerken unterwegs sind.
Konfiguration über GUI¶
An dieser Stelle wird auf die Wikiseiten zu den verschiedenen Paketmanagern verwiesen (Synaptic, Softwareverwaltung KDE,...). Grundsätzlich sind die selben Operationen wie beim manuellen Bearbeiten der sources.list [6] möglich.
Hinweis:
Verschiedene Nutzer haben berichtet eine Einrichtung über Synaptic würde nicht funktionieren.
Einrichtung über Proxy¶
Wer in seinem Netzwerk einen Proxyserver (z.b. Squid) betreibt, kann die Einrichtung elegant über einen "Redirect" erledigen. Hierzu werden die entsprechenden URLs (z.B. http://de.archive.ubuntu.com
) gefiltert und an den Server umgeleitet.
Diese Art der Konfiguration ist vor allem für Laptops, die in verschiedenen (W-)LANs eingesetzt werden von Vorteil und erspart in großen Netzwerken ( > 20 Teilnehmer) Konfigurationsaufwand.
Eine Konfiguration auf den einzelnen Clients ist nicht erforderlich.
Siehe hierzu: Squid-Handbuch 🇩🇪 → 6.2 Routing-Optionen zu anderen Proxys → cache_peer_domain
Weitere Möglichkeiten mit Apt-Cacher-ng¶
Import der bereits heruntergeladenen Archive¶
1. Hierzu muss im Cache-Verzeichnis ein Unterordner _import angelegt werden, in den die Archive kopiert werden.
1. Der Ordner und die Dateien werden dem Benutzer apt-cacher-ng zugeordnet (übertragen).
1. Über den Button "Import" auf dem Webinterface von Apt-Cacher-ng (Standard: http://localhost:3142/acng-report.html
) kann der Importvorgang gestartet werden.
Üblicherweise wird der Importvorgang so eingeleitet:
(Beispiel: Import des Caches, der von apt unter /var/cache/apt/archives/ angelegt wurde):
sudo mkdir -p /var/cache/apt-cacher-ng/_import sudo chown apt-cacher-ng /var/cache/apt-cacher-ng/_import sudo cp -al /var/cache/apt/archives/* /var/cache/apt-cacher-ng/_import/
Nach dem Anklicken des "Import"-Buttons auf dem Webinterface startet der Vorgang.
Bereinigung des Caches¶
Über den Button "Start Expiration" auf dem Webinterface kann die Bereinigung manuell gestartet werden. Das Ergebnis sieht etwa wie nebenstehend aus.
Distkill¶
Wenn der Cache von Apt-Cacher-ng durch lange Benutzung (oder viele Distributionen) zu groß wird, gibt es mit Distkill einen Weg ganze Releases (bzw. deren Komponenten zu löschen). Ein Aufruf von:
sudo /usr/lib/apt-cacher-ng/distkill.pl
Gibt eine Liste der zwischengespeicherten Distributionen/Komponenten aus:
Scanning /var/cache/apt-cacher-ng, please wait... Found distributions: 1. karmic (102 index files) 2. maverick-backports (32 index files) 3. karmic-security (35 index files) 4. karmic-backports (64 index files) 5. maverick-security (32 index files) 6. maverick-updates (34 index files) 7. maverick (54 index files) 8. lucid-proposed (3 index files) 9. lucid-updates (42 index files) 10. karmic-proposed (3 index files) 11. jaunty-updates (32 index files) 12. lucid (71 index files) 13. jaunty-security (64 index files) 14. lucid-backports (43 index files) 15. jaunty (88 index files) 16. lucid-security (46 index files) 17. jaunty-backports (32 index files) 18. karmic-updates (60 index files) WARNING: The removal action would wipe out whole directories containing index files. Select d to see detailed list. Which distribution to remove? (Number, 0 to exit, d for details):
Durch Eingabe einer Nummer werden die Index-Dateien der gewählten Komponente gelöscht. Führt man nun eine Bereinigung des Caches, ohne erneutes herunterladen der Indexdateien, aus, so werden die entsprechenden Pakete (je nach Einstellung - ExTreshold) bald vom System entfernt.
Nähere Informationen hierzu findet man unter: http://www.unix-ag.uni-kl.de/~bloch/acng/html/howtos.html#cache-overview 🇬🇧
Hinweis:
Die Version 0.6.5, welche in Oneiric verfügbar ist, arbeitet hier geringfügig anders. Durch Eingabe einer Nummer wird eine Komponente markiert, anschließend können entweder mit d Details über die ausgewählten Komponenten angezeigt werden, oder mit r das Entfernen gestartet werden.
Remapping/Symbolische Namen¶
Achtung!
Laut 225485 🇬🇧 ist in dem Ubuntu-Paket ein Fehler, der die folgende Funktion beeinflusst!
Betroffen ist die Version 0.1.9 von Hardy! Es wurde die Version 0.2.1-1 unter Ubuntu 8.10 verwendet.
Remap-<repository_name>: /basepath/ ; backendhost/dir
Remapping (Symbolische Namen). Legt symbolische Namen für die Backends (Ubuntu- und Debian-Repositories) fest, bzw. in welchen Dateien diese gespeichert sind. Achtung: Das Remapping funktioniert nur, wenn die sources.list angepasst wird!
Für <repository_name>
wird ein frei gewählter Name eingesetzt (einzelnes Wort, darf nicht mit einem Unterstrich "_" beginnen und nicht apt-cacher
sein). Möglich sind z.B.: project_foo_mirrors
oder ubuntu_stuff
. Legt den Unterordner im Cache fest.
/basepath/
ist der Name, den ein Client für das Repository verwendet (sources.list[2] Z.B.: de.archive.ubuntu.com
). Wenn hier ein Symbolischer Name steht, muss backendhost
das gewünschte Repository angeben (kann ansonsten entfallen).
Dies wäre bereits die einfachste Form des Remapping. Für umfangreiche Konfigurationen kann das Remapping in die angegebenen Dateien ausgelagert werden:
Remap-<repository_name>: file:list.txt ; file:where.txt
Beispiel Remapping¶
Remap-ubuntu_ger: ubuntu_de ; http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu/ Remap-fremdes_repo: kenne_ich_nicht ; http://packages.medibuntu.org/
Nun könnte in der sources.list eines Clients stehen:
deb http://ubuntu_de/ubuntu hardy-security restricted main multiverse universe deb http://kenne_ich_nicht hardy free non-free ...
Die Dateien aus de.archive.ubuntu.com würden in dem Unterordner ubuntu_ger gespeichert, die aus packages.medibuntu.org im Unterordner fremdes_repo.
Externe Links/Quellen¶
Thread 🇬🇧 auf ubuntuforums.org
Vorschau 🇬🇧 auf das Webinterface, Link zur neuesten Version (Quelltext, sowie Debian-Pakete)
Projektseite 🇬🇧
Handbuch Apt-Cacher-ng 🇬🇧 (nach der Installation lokal unter /usr/share/doc/apt-cacher-ng/html/index.html erreichbar)