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Messepraxis

Vorwort

Diese Seite soll über die Möglichkeiten eines erfolgreichen Auftretens am Messestand informieren. Wie in jedem Bereich des Lebens gibt es auch auf einer Messe so etwas wie ungeschriebene Regeln, die es einzuhalten gilt. Wer diese vorab zur Kenntnis nimmt, wird auch nicht in die Verlegenheit geraten, sich am Stand belehren lassen zu müssen.

Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades von Ubuntu können wir es uns nicht leisten, einen schlechten Messeauftritt hinzulegen. Solche Vorfälle sprechen sich schnell herum und dieses Bild wird dann auf die gesamte Community übertragen.

Eine günstige Atmosphäre schaffen

Täglich werden einige tausend Besucher an unserem Stand vorbei gehen. Einige erblicken unseren Stand nur im Vorbeigehen, andere hingegen haben einige Fragen und wollen, dass wir darauf eingehen. Hierfür müssen wir eine günstige Atmosphäre schaffen. Dies können wir in erster Linie durch unser Auftreten erzielen. Manchmal reichen für einen Besucher einige Sekunden, damit dieser entscheidet ob er auf uns zu geht oder nicht. Besucher haben ein Gespür dafür, ob wir auf ein Gespräch Lust haben oder ob wir ihm dankbar sind, wenn er einfach vorbei geht.

Persönliches Auftreten

Unser äußeres Auftreten zeichnet sich dadurch aus, dass wir ein gemeinsames Standing an den Tag legen. Standing soll man in diesem Zusammenhang wörtlich nehmen - eben stehen und nicht herumhängen.

Darüber hinaus müssen wir die Gespräche so führen, dass der Besucher das Gefühl hat, dass wir uns auf ihn konzentrieren und nicht anderes im Sinn haben.

Als Stichwort seien hier genannt:

  • Aktives Zuhören

d.h. den Besucher ausreden lassen, um zu verstehen was der Besucher von uns möchte.

  • Aus welchem technischen Hintergrund heraus stellt der Besucher seine Fragen?

Dies herauszufinden gelingt uns am besten, indem wir uns einen Ort suchen wo wir nicht durch den Besucherstrom abgelenkt sind.

FAQ

Viele Fragen eines angehenden Messehelfers kann man nur im persönlichen Gespräch klären.

Wie soll ich meine Aufgabe als Messehelfer in erster Linie verstehen?

Auf einer Messe präsentieren wir die Ubuntu Distribution. Wir leisten keinen Support, sondern wir zeigen die Möglichkeiten eines funktionierenden Systems auf. Interessierte Besucher erhalten zusätzlich einen Flyer mit einer Auflistung der wichtigsten Informationsquellen. Ein ausdrücklicher mündlicher Hinweis auf das Forum und Wiki ist natürlich ebenfalls wünschenswert.

Wie können wir der Erwartungshaltung der Besucher entsprechen?

Das tun wir indem wir sie mit Basiswissen versorgen, freundlich sind und ihnen zeigen wo mehr Informationen zu bekommen sind.

Es gibt doch auch hartnäckige Menschen oder gut vorbereitete Testfragen. Wie soll ich mich da verhalten?

Dies trifft - wenn überhaupt - auf weniger als 1% der Messebesucher zu. Sofern man Zeit hat, bemüht man sich die gestellte Frage durch eine Suche im Wiki oder im Forum zu beantworten und zieht einen anderen Messehelfer dem Gespräch hinzu. Sollte die Frage nicht beantwortet werden können, dann verweist man auf eine entsprechende Informationsquelle (Forum, Wiki, irc). Wir machen dem Besucher in einem freundlichen Ton klar, dass wir diese Aufgabe freiwillig in unsere Freizeit verrichten und nicht jede Frage beantworten können.

Die Grundaussage lautet also:

Nicht jede Frage kann auf Anhieb beantwortet werden. Sollte man das Gefühl haben, dass die gestellte Frage den eigenen Wissenshorizont überschreitet und der Besucher immer noch auf eine Beantwortung besteht und eine Suche in den Informationsquellen zu keinem Erfolg geführt hat, sollte man eine nahtlose Überleitung zu einem anderen Messehelfer einleiten.

Umgang mit der Presse

Szenario: Ein Besucher weist ausdrücklich darauf hin, dass er aus dem Presseumfeld kommt und unsere Antworten einen bestimmten Zweck dienen.

Verhalten: Wir können diesem Pressevertreter anbieten die gestellten Fragen zu einem späteren Zeitpunkt in aller Ruhe oder schriftlich via E-mail zu beantworten.

Last but not least

Zitat:

"Der fundamentale Akt von Freundschaft unter denkenden Wesen besteht darin, einander etwas beizubringen und Wissen gemeinsam zu nutzen. Dies ist nicht nur ein nützlicher Akt, sondern es hilft, die Bande des guten Willens zu verstärken, die die Grundlage der Gesellschaft bilden und diese von der Wildnis unterscheidet. Dieser gute Wille, die Bereitschaft, unserem Nächsten zu helfen, ist genau das, was die Gesellschaft zusammenhält und was sie lebenswert macht. Jede Politik oder jedes Rechtssystem, das diese Art der Kooperation verurteilt oder verbietet, verseucht die wichtigste Ressource der Gesellschaft. Es ist keine materielle Ressource, aber es ist dennoch eine äußerst wichtige Ressource." (Richard Stallmann, Klappentext: Volker Grassmuck "Freie Software", Bonn 2002)


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