Archiv/WMII

Archivierte Anleitung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

  1. ⚓︎ Installation von Programmen

  2. ⚓︎ Pakete aus dem Quellcode erstellen

  3. ⚓︎ Bearbeiten von Paketquellen

  4. ⚓︎ Archive entpacken

  5. ⚓︎ Einen Editor öffnen

  6. ⚓︎ Ein Terminal öffnen

Hinweis:

Dieser Artikel Beschreibt die Installation und Konfiguration von wmii-3. Einige ältere Ubuntu-Versionen haben jedoch noch wmii-2.5, welche sehr stark von wmii-3 abweicht. Seit Gutsy kommt wmii-3.5 zum Einsatz, welche auch einige Änderungen beinhaltet, auf die der Artikel nicht eingeht.

Inhaltsverzeichnis
  1. Installation
    1. Per Paketverwaltung
    2. Aus dem Quellcode kompilieren
  2. Bedienung
  3. Konfiguration
    1. wmiirc
    2. status
  4. Display-Manager
    1. XDM
    2. GDM/KDM
  5. Links

wmii 🇬🇧 ist ein leichtgewichtiger Fenstermanager für das X-Window-System. Er unterstützt sowohl das konventionelle Fenster Management, als auch Tiled und Tabbed, basierend auf Layouts. Mehrere Grundlagen dieser Fenster Management-Fähigkeiten wurden mit den WM Ion und LarsWM eingeführt. Abgesehen davon, implementiert er einen auf Sockets basierenden Dateiserver, welcher zur Konfiguration und Interaktion mit wmii benutzt wird. Die Idee hinter diesem datei-basierenden Ansatz kommt vom Plan9-Betriebssystem und lässt sich in der Programmierumgebung Acme wiederfinden. wmii besteht aus dem eigentlichen Fenstermanager und mehreren Hilfsprogrammen, wie wmibar, wmifs, wmimenu, wmikeys, wmiplumb, wmir und wmiwarp.

Installation

Per Paketverwaltung

Wmii kann über die Paketverwaltung installiert werden [1] werden:

Dies installiert die Version 3 des Fenstermanagers.

Wer lieber, die Version 2 nutzen möchte, kann ab Feisty das Paket

installieren. Diese Seite beschäftigt sich jedoch mit der Konfiguration des wmii3, welche jedoch ähnlich ist.

Aus dem Quellcode kompilieren

Wer die aktuelle Version, welche laut der Herstellerwebseite empfohlen wird, kompilieren möchte, muss neben der in [2] erwähnten Pakete noch

installieren [1].

Von der Projektseite 🇬🇧 kann der Fenstermanager als Archiv heruntergeladen werden. Man benötigt die beiden Archive

Danach müssen beide Archive entpackt [4] und kompiliert/installiert werden [2].

Bedienung

Da der wmii komplett tastaturgesteuert ist, kann es am Anfang kompliziert sein. Hier eine Übersicht der grundlegenden Funktionen:

Grundlegende Tastenkürzel
Alt + P Programm öffnen (es öffnet sich in der Statusleiste eine Zeile mit allen installierten Programmen, wenn man nun "fire" eintippt, werden alle Programme angezeigt, die mit "fire" beginnen (z.B. der Firefox 😉 )
Alt + + C Programm schließen
Alt + S Standardmäßig teilt der wmii die Fenster horizontal auf. Diese Taste zeigt ein Fenster groß an, andere Fenster werden in einem kleinem Streifen noch angezeigt.
Alt + M Die kleinen Streifen der anderen Fenster werden ausgeblendet, um noch mehr Anzeigeraum zuf Verfügung zu stellen
Alt + D Standardeinstellung: Der Bildschirm wird horizontal geteilt und jedes Programm bekommt gleichviel Platz zugewiesen
Alt + J Nächstes Fenster
Alt + K Vorheriges Fenster
Alt + +[1-9] Fenster auf Desktop [1-9] schieben
Alt +[1-9] Auf Desktop [1-9] wechseln
Alt + A wmii-Menü aufrufen
Esc Ein Menü verlassen
etwas auswählen

Wer mit dem geteilten Fenster nicht zurecht kommt bzw. Programme wie gimp (mehrere Fenster, was durch das Teilen schlecht aussehen würde) nutzt, dem helfen folgende Tastenkombinationen:

Alt + +          Fenster aus-/einkoppeln
Alt +          Zwischen ein- und ausgekoppelter Ebene auswählen. Wenn man mit der Maus über ein aktives Fenster einer Ebene fährt, wird diese automatisch ausgewählt.
Alt +Linksklick+Ziehen Fenster verschieben
Alt +Rechtsklick+Ziehen Fenstergröße ändern

Konfiguration

Hinweis:

Die nachfolgende Konfiguration bezieht sich auf die Installation von wmii aus den Paketquellen, die man im Ordner /.wmii-3 im Homeverzeichnis findet. Andere Versionen haben einen anderen Ordnernamen, wie z.B. /.wmii-2.5.

Erklärung der Dateien:

Hinweis:

Am besten eine Sicherheitskopie vor dem Arbeiten machen. Bei Syntaxfehlern kann der ganze wmii nicht mehr funktionieren.

wmiirc

In der Datei wmiirc wird das Wichtigste der Einstellungen gespeichert.

Legende der wmiirc:

$MODKEY Alt
$UP K
$DOWN J
$LEFT H
$RIGHT L

Eigene Tastenkürzel speichern

Dazu geht man im oberen Bereich zu der Zeile

wmiir write /def/keys <<EOF

Danach gibt es eine lange Liste aller bereits verwendeten Tastenkombinationen. Wenn die gewünschte noch nicht existiert, kann man sie einfügen (Achtung: Doppelte Einträge können Fehler verursachen!)

Im unteren Bereich findet man die Zeilen zwischen

case "$1" in

und

esac;;

Dort steht dann, was passieren soll, wenn man die Tastenkombination drückt.

Beispiel: Firefox auf Alt+F legen

Im oberen Bereich:

$MODKEY-f

Im unteren Bereich:

        $MODKEY-f)
            firefox & ;;

Drucktaste freischalten

Da der wmii die Drucktaste standardmäßig nicht unterstützt, muss man dies erst einstellen. Im Gentoo-Wiki 🇩🇪 findet man dazu eine gute Anleitung.

Zuerst benötigt man das Programm ImageMagick. Danach erstellt man die Datei /usr/bin/screenshot in einem Editor mit Root-Rechten [5] und fügt folgenden Text ein:

#!/bin/sh

DIR="${HOME}/screenshots"
DATE="$(date +%Y%m%d@%H%M%S)"
NAME="${DIR}/screenshot-${DATE}.png"
LOG="${DIR}/screenshots.log"

# Testen, ob das Verzeichnis zum Speichern der Screenshots existiert, andernfalls wird es erstellt
if [ ! -d "${DIR}" ]; then mkdir "${DIR}"; fi 

# Screenshot von einem Fenster
if [ "$1" = "win" ]; then import "${NAME}"; fi

# Screenshot des gesamten Bildschirms
if [ "$1" = "scr" ]; then import -window root "${NAME}"; fi

# Screenshot von einem Bereich
if [ "$1" = "area" ]; then import "${NAME}"; fi

# Hänge den Dateinamen an die Logdatei an
echo "${NAME}" >> "${LOG}"

Die Orte in den Variablen DIR, DATE, NAME, LOG am Anfang können natürlich verändert werden.

Anschließend öffnet man die Datei .wmii-3/wmiirc und fügt wie oben unter "Konfiguration" beschrieben, im oberen Bereich

Print
$MODKEY-Print

und im unteren Bereich:

#Text 
        Print)
            screenshot scr & ;;
        $MODKEY-Print)
            screenshot win & ;;

ein.

Nun startet man die Konfiguration über Alt + A"wmiirc" neu und kann mit der Taste Druck ein Bildschirmfoto machen bzw. mit Alt + Druck einen bestimmten Bereich auswählen, von dem ein Bildschirmfoto gemacht werden soll. Standardmäßig werden die Screenshots dann im Homeverzeichnis unter screenshots gespeichert, wie oben in der Variablen DIR angegeben.

Farben ändern

Die Farben werden sehr weit am Anfang über die Variablen

  • WMII_SELCOLORS

  • WMII_NORMCOLORS

im Hexadezimalsystem 🇩🇪 beeinflußt.

Als Beispiel eine etwas dunklere Einstellung:

WMII_SELCOLORS='#ffffff #285577 #4c7899'
WMII_NORMCOLORS='#e0e0e0 #0a0a0a #202020'

Hinweis:

Nach einer Änderung der Datei wmiirc muss man erst das wmii-Menü aufrufen und dort "wmiirc" auswählen, damit die Änderungen angewendet werden.
Sollte der wmii augrund einer Fehlkonfiguration nicht mehr funktionieren, wechselt man per Strg + Alt + F2 in eine Konsole und spielt dort die Sicherungskopie der Datei zurück.

status

Über die Datei status wird die Taskleiste konfiguriert.

Batterieanzeige

Möchte man die Batterieanzeige für einen Laptop in der Taskleiste einbinden, sollte man zuerst im Terminal [6] überprüfen, ob diese funktioniert:

acpi 

Wenn etwas ausgegeben wird, was wie die Akkubatterie aussieht, funktioniert es.

In der Datei status sucht man nun die Zeile

while xwrite /bar/status/data ...

wobei anstelle der ... einige Codezeilen stehen.

Dort fügt man in der nächsten Zeile

"|" `acpi -b | sed 's/%.*//' | sed 's/.*,//'` "%" \
"|" `acpi -b | sed 's/ remaining.*//' | sed 's/.*,//'`

ein.

Nach dem Speichern kann man mit Alt + A"status" die Datei neu laden lassen.

Display-Manager

XDM

Wenn man den XDM als Login benutzt, muss man die Datei .xinitrc im Homeverzeichnis mit folgendem Inhalt anlegen:

#!/bin/bash
exec wmii

GDM/KDM

Hinweis:

In den neueren Ubuntu-Versionen (ab spätestens Feisty) funktioniert die Installation problemlos.

Sofern wmii im Sitzungsmenü des Display-Managers nicht erscheint, ist es nötig, eine entsprechende Datei anzulegen [5]. Diese Datei für die wmii-Sitzung wird in /usr/share/xsessions/ als wmii.desktop abgelegt. Der Syntax sieht so aus:

[Desktop Entry]
Encoding=UTF-8
Name=wmii
Comment=Highly configurable and low resource X11 Windowmanager
Exec=wmii
Terminal=False
TryExec=wmii
Type=Application

[Window Manager]
SessionManaged=true

Achtung!

Unter Dapper gibt es einen Fehler, der das Panel in GNOME verschwinden lässt, siehe launchpad-wmii-bugreport 🇬🇧 .

Ab Feisty Fawn und vielleicht auch ab Edgy Eft sollte dieser Fehler behoben sein.