Archiv/GTK Engines

Archivierte Anleitung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

  1. ⚓︎ Installation von Programmen

  2. ⚓︎ Pakete aus dem Quellcode erstellen

  3. ⚓︎ Ein einzelnes Paket installieren

  4. ⚓︎ Ein Programm starten

Inhaltsverzeichnis
  1. GTK4 Engines
  2. GTK3 Engines
  3. GTK2 Engines
    1. Vorinstallierte Engines
    2. Aus den Paketquellen
    3. Weitere Engines
    4. GTK-Engines kompilieren
  4. Designs vergleichen
  5. Links

gtk_96x96.png

GTK ist eine Komponentenbibliothek zur Darstellung von grafischen Benutzeroberflächen. Mit GTK werden Schaltflächen, Rollbalken und Menüs auf dem Bildschirm dargestellt. Für die Positionierung und Rahmen von Fenstern ist jedoch ein anderes Programm - der Fenstermanager - zuständig. Bedingt durch die Weiterentwicklung von GTK muss zwischen den Versionen GTK2, GTK3 und GTK4 unterschieden werden.

GTK stellt nur grundlegende Funktionalitäten bereit. Die eigentliche Darstellung der Desktop-Elemente übernehmen GTK-Engines, also Programme, die die GTK-Designs übersetzen. Im Prinzip kann man sich das Zeichnen von Elementen auf dem Bildschirm als Schichtenmodell vorstellen: GTK-Design → GTK-Engine → GTK → XServer.

Ein GTK-Design (engl. Theme) benutzt die Möglichkeiten einer GTK-Engine, die wiederum GTK als Basis nutzt, was letztendlich dann auf dem XServer die Desktopelemente zeichnet.

GTK4 Engines

Auch im kommenden Ubuntu 21.04 wird aus Gründen noch vorhandener Kompatibilitätsprobleme in Ubuntu noch nicht auf das aktuelle GTK4 gewechselt.

GTK3 Engines

Es gibt diverse Pakete mit GTK3-Engines: gtk3-engines.

GTK2 Engines

Vorinstallierte Engines

Bei der Installation von einigen Ubuntu-Derivaten werden eine ganze Reihe von GTK2-Engines installiert. Ansonsten können sie über das Paket

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines

installiert werden[1]. Einige Engines sind:

GTK2 Engines
Engine Beschreibung Vorschau
Clearlooks 🇬🇧 Die Standardengine von GNOME 2 clearlooks.png
Crux Einstmals sehr beliebte Engine, von Eazel Inc. entwickelt, später von Novell übernommen. Crux.png
High contrast Engine für hohe Kontraste, speziell für sehbeeinträchtigte Benutzer. highcontrast.png
Industrial Engine, von Ximian für deren Produkte entwickelt. industrial.png
Mist Schlichte, schnelle Engine von unaufdringlicher Erscheinung. mist_dunst.png
Redmond95 Wie der Name vermuten lässt, an Microsoft Windows95/98 angelehnt. redmond.png
ThinIce Leichtgewichtige Engine mit einem leichtem Plastik-Look. ThinIce2.png

Aus den Paketquellen

Nachfolgend einige weitere Engines, die sich aus den Paketquellen installieren lassen:

QtCurve

Die QtCurve Theme Engine ist eine GTK-Engine, die eine optisch reibungslose Einbindung von GNOME-Anwendungen in die Plasma-Desktopumgebung gewährleisten soll. Die Engine ruft Qt zum Darstellen der Elemente auf. Individuelle Einstellungen lassen sich in Plasma unter

  • "K-Menü → Systemeinstellungen → Erscheinungsbild → GTK-Stile und Schriftarten"

vornehmen. Die Engine wird bei der Installation von Kubuntu über eine Empfehlung mitinstalliert. Sollte man sie einzeln hinzufügen wollen, kann man sie über das folgende Paket installieren:

  • gtk2-engines-qtcurve (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-qtcurve 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-qtcurve

aurora.png
Aurora

Aurora

Aurora 🇬🇧 stammt von Clearlooks bzw. Murrine ab. Die Engine ist im folgenden Paket enthalten:

  • gtk2-engines-aurora (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-aurora 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-aurora

Allerdings hat es Schwierigkeiten bei der Darstellung von Apache OpenOffice- und Java-Applikationen gegeben. Diese Anwendungen haben GTK "emuliert" und nicht ansprechend ausgesehen, wenn Aurora als GTK-Engine genutzt worden ist.

blueheart.png
Blueheart

blueheart

blueheart 🇬🇧 ist ein Fork vom orginalen Blueheart-Theme von Claudiu Christian Fofiumit hohem Kontrast.

  • gtk2-engines-blueheart

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-blueheart 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-blueheart

cleanice.png
Cleanice

Cleanice

Cleanice 🇬🇧 ist eine sehr schlichte, jedoch schnelle GTK-Engine. Trotz des schlichten Aufbaus ist die Engine immer noch ansprechend im Aussehen. Die GTK-Engine lässt sich aus den Paketquellen von Ubuntu installieren. Es ist das folgende Paket zu installieren:

  • gtk2-engines-cleanice (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-cleanice 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-cleanice

equinox.jpg
Equinox

Equinox

Equinox 🇬🇧 stammt von Aurora ab. Die Engine ist in diesem Paket enthalten:

  • gtk2-engines-equinox (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-equinox 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-equinox


magicchicken_okayishchicken.png
Magic Chicken

Magic Chicken

Das Paket enthält Designs, die es erlauben, das Aussehen von Programmen auf GTK 2.x zu konfigurieren. Die Programme benötigen keinerlei Modifikationen, um Designs zu benutzen. Die Unterstützung ist in GTK 2.x enthalten. "Magic Chicken" ist eine experimentelle Engine, die viele Anleihen in Bezug auf das Aussehen sowohl beim voreingestellten GTK-2.x-Design als auch von ThinIce und anderen "individuellen" Designs macht.

Magic Chicken lässt sich aus den Paketquellen von Ubuntu installieren:

  • gtk2-engines-magicchicken (universe )

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-magicchicken 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-magicchicken

murrine_neo.png
Murrine

Murrine

Murrine ist eine elegante Engine auf Basis von Clearlooks. Laut der Entwickler ist die Engine rund 30% schneller als Clearlooks oder Ubuntulooks, da der Quelltext optimiert und langsame Farbverläufe entfernt worden sind. Die Murrine Engine kann aus den offiziellen Paketquellen installiert werden:

  • gtk2-engines-murrine (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-murrine 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-murrine

pixbuf.png
Pixbuf

Pixbuf

Pixbuf (oft auch Pixmap) ist eine GTK-Engine, die Bilder zum Anzeigen der Desktop-Elemente nutzt. Dadurch ist die Engine hochflexibel, so gut wie alle Designs lassen sich realisieren. Allerdings wird sie nicht mit der Geschwindigkeit von schlankeren Engines mithalten können.

Die Pixbuf Engine lässt sich aus den offiziellen Paketquellen installieren:

  • gtk2-engines-pixbuf (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-pixbuf 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-pixbuf

xfce.png
Xfce

Xfce

Die Desktopumgebung Xfce baut ebenfalls auf GTK auf. Xfce benutzt eine eigene GTK-Engine, die natürlich aus der Paketverwaltung heraus installiert werden kann. Dazu ist folgendes Paket zu installieren:

  • gtk2-engines-xfce (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk2-engines-xfce 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk2-engines-xfce

Bei der Installation von Xubuntu wird diese Engine von Haus aus installiert. Die Engine und deren Designs lassen sich aber auch unter GNOME nutzen.

Weitere Engines

Zusätzlich können weitere GTK2-Engines aus Fremdquellen installiert werden. Es existieren gelegentlich .deb-Pakete, die man herunterladen und installieren kann, andere sind aus dem Quelltext zu kompilieren.

Weitere Engines
Engine Beschreibung Vorschau
Candido Theme für Openbox Aus dem Project Candido Desktop, das mittlerweile auf sourceforge zu Haue ist.

candido_graphite.png
Candido
Geramik Geramik ist ein GTK2-Engine mit der Absicht, GTK-Anwendungen ein ähnliches Aussehen wie dem früheren KDE-Stil "Keramik" zu geben. Die Engine ist eine modifizierte Version der Original-Pixmap-Engine von GTK, um Widget-Farben aus der Datei .qt/qtrc im Home-Verzeichnis zu erhalten. Das bedeutet, das GTK-Anwendungen dem KDE-Farbschema folgen. Diese Engine ist daher gut geeignet, wenn GNOME-Anwendungen unter Plasma eingesetzt werden sollen. Da Geramik nicht mehr in den Paketquellen enthalten ist, kann stattdessen QtCurve Verwendunf finden.

geramik.png
Geramik
Nimbus Nimbus ist eine weitere GTK2-Engine, die als Standard in OpenSolaris genutzt wird. Der dazugehörige gleichnamige Stil und das Symbol-Theme haben einen eigenen Retro-Charme. Auf gnome-look.org 🇬🇧 gibt es Quelltexte zum Kompilieren für verschiedene Fenstermanager.

nimbus.jpg
Nimbus
Rezlooks Rezlooks 🇬🇧 ist eine Abwandlung der Clearlooks-Engine, für die es zahlreiche Designs gibt. Die Engine ist schlicht und sehr schnell.

rezlooks_candy.png
Rezlooks

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GTK-Engines kompilieren

Möchte man eine GTK2-Engine kompilieren, so sind zumindest die folgende Programmbibliothek und die davon abhängigen Pakete notwendig:

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install libgtk2.0-dev  

Oder mit apturl installieren, Link: apt://libgtk2.0-dev

Bei der Konfiguration zum Kompilieren ist das Prefix zu beachten. GTK-Engines sind in /usr zu installieren. Daher muss man

./configure --prefix=/usr 

ausführen. Darüberhinaus sind GTK-Engines "normale" Programme, die keine besonderen Kenntnisse beim Kompilieren erfordern.

⚓︎

Designs vergleichen

Auf den verschiedenen Websites mit Designs für GNOME und Xfce findet man unzählige Designs. Oftmals ist es schwer, diese Designs zu vergleichen. Das Programm The Widget Factory 🇬🇧 stellt alle GTK2-Elemente in einem Fenster dar. Es ist nicht mehr in den Paketquellen vorhanden, kann jedoch über ein PPA installiert werden:

Adresszeile zum Hinzufügen des PPAs:

Hinweis!

Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.


Ein PPA unterstützt nicht zwangsläufig alle Ubuntu-Versionen. Weitere Informationen sind der Wiki/Vorlagen/PPA/ppa.png PPA-Beschreibung des Eigentümers/Teams flexiondotorg zu entnehmen.

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install awf 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://awf

Alle Bildschirmfotos ("screenshots") auf dieser Seite stammen von "The Widget Factory" mit dem entsprechenden Design.