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Archivierte Anleitung

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

  1. ⚓︎ Installation von Programmen

  2. ⚓︎ Ein Terminal öffnen

  3. ⚓︎ Einen Editor öffnen

  4. ⚓︎ Installation eines Clients für Subversion

  5. ⚓︎ Kompilieren von Programmen

  6. ⚓︎ Ein einzelnes Paket installieren

  7. ⚓︎ Dateien mit Root-Rechten bearbeiten

Inhaltsverzeichnis
  1. Installation
    1. selbst kompilieren
  2. Konfiguration
  3. Videos aufzeichnen
  4. Videos weiter verwenden
    1. Video abspielen
    2. Video konvertieren
    3. Dateityp verknüpfen
  5. Yunikorn Server
  6. Probleme und Lösungen
    1. Beim Drücken vom Hotkey passiert nichts
    2. libseom.so.0 nicht gefunden
  7. Links

Yukon 🇬🇧 ist ein Programm zum Aufzeichnen von Bildschirmvideos, sogenannten Screencasts. Im Gegensatz zu Screencast-Programmen wie xvidcap oder Istanbul eignet sich Yukon sehr gut, um Videos aus 3D-beschleunigten Spielen aufzuzeichnen. Screencast-Programme wie Xvidcap sind eher dafür entwickelt worden, um den gesamten Desktop aufzuzeichnen, mit dem Zweck, Anleitungen in Form von Videos zu erstellen. Der Anwendungsbereich von Yukon ist auf Spiele ausgelegt. Dadurch, dass die Videos zunächst unkomprimiert gespeichert werden, erzielt Yukon beim Aufzeichnen von Sequenzen aus Spielen eine sehr hohe Performance, das Spiel ruckelt beim Aufnehmen weniger. Das unkomprimierte Speichern der Videos hat aber auch Nachteile. Zum Abspielen und Encodieren wird der sogenannte "Seom-Server" benötigt, der Yukon zu Grunde liegt. Zusätzlich benötigen die unkomprimierten Videos auf der Festplatte viel Speicherplatz.

Seit Ende 2007 stagniert die Weiterentwicklung des Programms.

Installation

selbst kompilieren

Für das Kompilieren von Yukon müssen folgende Pakete installiert sein [1]:

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install subversion libxv-dev libgl1-mesa-dev yasm mesa-common-dev x11proto-xext-dev libasound2-dev 

Um die aufgezeichneten Videos weiter zu verwenden, braucht man [1]

Wiki/Icons/ubuntu64.png

Ist man Besitzer eines 64-Bit Systems, so müssen noch zusätzlich die folgenden Pakete installiert werden [1]:

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install ia32-libs lib32asound2 lib32asound2-dev lib32gcc1 lib32stdc++6 gcc-4.2-multilib gcc-multilib 

Yukon gibt es momentan nicht als fertiges Ubuntupaket, daher muss der Quelltext über Subversion [4] heruntergeladen werden. Vor dem Herunterladen des Quelltextes wechselt man am besten vorher im Terminal [2] in das Verzeichnis, in dem der Quelltext gespeichert werden soll. Danach lädt man sich den Quellcode herunter:

svn co https://devel.neopsis.com/svn/seom/branches/packetized-stream seom
svn co https://devel.neopsis.com/svn/yukon/branches/rewrite yukon 

Yukon und Seom werden jetzt mit diesen Befehlen kompiliert [5] [2]:

cd seom
./configure
make
sudo make install
cd ../yukon
./configure
make
sudo make install
cd ../ 

Jetzt kopiert man erstmal die Konfiguration auf sein System [2]:

cd yukon
sudo mkdir -p /etc/yukon/system
sudo cp sysconf /etc/yukon/system/default
cd .. 

Wiki/Icons/ubuntu64.png Wenn man auf einem 64-Bit System auch 32-Bit Programme aufnehmen möchte, muss man zudem noch Yukon für 32-Bit kompilieren [2].

cd seom
./configure --prefix=/usr --arch="x86" --cflags="-W -Wall" && make CC="gcc -m32" && make install LIBDIR="lib32"
cd ../yukon
./configure --prefix=/usr --libdir="lib32" --arch="x86" && make CC="gcc -m32" && make install
cd .. 

Damit die Seom-Bibliotheken auch gefunden werden können, führt man diesen Befehl aus [2]:

echo '/usr/local/lib' | sudo tee -a /etc/ld.so.conf
sudo ldconfig 

Die Skripte zum Weiterverwenden der Videos installiert man wie folgt [2]:

cd yukon
sudo cp play-stream.sh /usr/local/bin/seom-play-stream
sudo cp convert-to-avi.sh /usr/local/bin/seom-convert-to-avi
sudo chmod +x /usr/local/bin/seom* 

Nun sollte man mit dem mitgelieferten Skript post-install-check.sh im Ordner tools überprüfen, ob alles richtig installiert wurde. Wenn ein Fehler vorliegt, erhält man dabei gleich einen Lösungsvorschlag.

Konfiguration

Yukon wird über die Datei $HOME/.yukon/conf konfiguriert. Die Datei bzw. der Ordner muss eventuell noch angelegt werden.

Hier sieht man ein Beispiel für die Konfigurationsdatei:

# die Taste, mit der die Aufnahme im Spiel an bzw. aus gestellt wird
HOTKEY = F8

# der Ort, wo Yukon das Video reinspeichert. Man kann entweder eine Datei angeben, die wird dann allerdings bei jeder neuen Aufnahme wieder überschrieben. Wenn man einen Ordner angibt, so wie unten, werden die Videos einzeln dort gespeichert.
OUTPUT = file:///home/user/Videos/Yukon

# die "Bilder pro Sekunde" (FPS = Frames per Second), die aufgenommen werden. Je nach Performance des Spiels kann der Wert praktisch auch geringer ausfallen.
FPS = 30.0

# mit dieser Option kann man das Video "beschneiden". Die Parameter werden in der Reihenfolge "oben, links, unten, rechts" ausgewertet. Wenn man den kompletten Bildschirm aufnehmen möchte, sollte man den Wert "0 0 0 0" verwenden.
INSETS = 0 0 0 0

# "Skalierung" (Verkleinerung) des Videos. 0 bedeutet Originalgröße, 1 entspricht 50%, 2 entspricht 25% usw. Wenn das Spiel beim aufnehmen ruckelt, kann man hiermit eventuell die Performance verbessern.
SCALE = 0

# falls irgendetwas nicht funktioniert mit Yukon, kann man sich mit dieser Option nützliche Debug-Informationen ausgeben lassen. Je höher der Wert, desto mehr Informationen werden ausgegeben.
VERBOSE = 0

Videos aufzeichnen

Yukon ist jetzt installiert und einsatzbereit. Um mit Yukon Videos aufnehmen zu können, wird im Terminal vor dem Befehl des Spiels noch ein yukon davorgesetzt. Das könnte dann zum Beispiel so aussehen [2]:

yukon glxgears 

Damit die Videos jetzt aufgenommen werden, muss nur noch der Hotkey (standardmäßig: F8 ) gedrückt werden. Soll die Aufnahme beendet werden, reicht es, einfach noch einmal F8 zu drücken.

Videos weiter verwenden

Die Videos werden im .seom-Format abgespeichert, das man ohne weiteres nicht weiter verwenden kann. Dazu muss man die mitgelieferten Skripte benutzen.

Video abspielen

Abspielen kann man die Videos mit dem Skript seom-play-stream [2]:

seom-play-stream <Dateiname> 

Video konvertieren

Mit dem Skript seom-convert-to-avi können die Videos in das .avi-Format konvertiert werden [2].

seom-convert-to-avi <Dateiname> 

Dateityp verknüpfen

Damit man .seom-Dateien ganz bequem über den Dateimanager ansehen und konvertieren kann, muss man den Dateityp mit den Skripten verknüpfen. Unter Ubuntu bzw. GNOME macht man dazu einen Rechtsklick auf eine solche Datei und wählt dann "Eigenschaften → Öffnen mit" und trägt seom-play-stream bzw. seom-convert-to-avi als benutzerdefinierten Befehl ein.

Yunikorn Server

Mittlerweile gibt es auch ein Programm, mit dem man seine Videos direkt ins Internet streamen kann, den Yunikorn Server 🇬🇧 . Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich diesen zu beschaffen. Zum einen kann man sich ein Zip Archiv ⮷ runterladen oder, wie Yukon auch, per Subversion. Dazu ist folgender Befehl auszuführen:

svn co --username anonymous --password anonymous http://liandri.mine.nu/svn/liandri/yunikorn/ 

Es sollte Java ab Version 1.6 installiert sein, damit man den Yunikorn Server benutzen kann. Der Server lässt sich dann mit dem Befehl

./mjpegserver.sh <http-server-port> <yukon-listen-port>  

starten. Die Ports müssen je nach Konfiguration des Webservers ersetzt werden. Damit die erzeugten Daten nun auch an die richtige Adresse gesendet werden, ist es noch notwendig, in der Yukon-Konfigurationsdatei den Ort, an dem die Datei gespeichert werden soll, zu verändern. Um einen Stream zu erzeugen, muss die entsprechende Zeile so aussehen:

OUTPUT = ipv4://<ip des Servers>

Probleme und Lösungen

Beim Drücken vom Hotkey passiert nichts

Das hängt meistens damit zusammen, dass der Konfigurationswert "OUTPUT" nicht korrekt gesetzt ist (siehe oben). Falls es damit immer noch nicht geht, kann man den "VERBOSE"-Wert erhöhen, um weitere Informationen zum Fehler zu erhalten.

libseom.so.0 nicht gefunden

Erhält man diese oder eine ähnliche Fehlermeldung:

yukon glxgears
glxgears: error while loading shared libraries: libseom.so.0: cannot open shared object file: No such file or directory 

Dann schafft folgendes Abhilfe:

echo '/usr/local/lib' | sudo tee -a /etc/ld.so.conf
sudo ldconfig