[[Vorlage(Getestet, focal, bionic)]] {{{#!vorlage Wissen [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:sudo: Root-Rechte] }}} [[Inhaltsverzeichnis()]] '''timesyncd''' ist der Client vom [:systemd:], der über das [wikipedia:Network Time Protocol: Network Time Protocol] Zeitserver im Internet abfragt und die Systemzeit des eigenen Rechners mit diesen synchron hält. Normalerweise wird timesyncd beim Systemstart automatisch mit gestartet und läuft dann im Hintergrund. Besitzt der Rechner eine eingebaute Real Time Clock - was bei den meisten Laptops und Desktop-Rechner normalerweise der Fall ist - dann korrigiert timesyncd diese auch, falls die Abweichung zum Zeitserver zu groß ist. Ist auf dem System [:ntpd:] oder [https://chrony.tuxfamily.org/ chrony] {en} installiert, dann ist timesyncd nicht aktiv, sondern überlässt NTP die Aufgabe der Zeitsynchronisation. Die Verwendung von externen Zeitquellen wie lokalen DCF-Empfängern usw. oder die Nutzung als Zeit-Server ist mit timesyncd nicht möglich. = Installation = timesyncd ist im Paket '''systemd''' enthalten, welches Grundbestandteil der Ubuntu-Installation ist. = Benutzung = timesyncd läuft als Dienst im Hintergrund und kann bzw. braucht nicht direkt genutzt wurde. Die wenigen mögliche Interaktionen laufen über das Kommandozeileprogramm [#timedatectl timedatectl]. Weitere Informationen findet man den den [:man:Man-Pages] zu timesyncd und timedatectl. == Konfiguration == Die Zeitsynchronisation mit timesyncd wird über die Konfigurationsdatei '''/etc/systemd/timesyncd.conf''' gesteuert, in die die Zeitserver eingetragen werden können. Die Datei enthält nur die Sektion `[Time]`. Dort können in die Zeile `NTP=` ein oder mehrere Zeitserver (mit Leerzeichen getrennt) eingetragen werden. In der Zeile `FallbackNTP=` können die Server eingetragen werden, die kontaktiert werden sollen, wenn die primären Zeitserver nicht erreichbar sind. Der Vorgabewert bei Ubuntu ist hier `ntp.ubuntu.com`. Damit die Zeitserver tatsächlich abgefragt werden, dürfen die beiden Zeilen nicht kommentiert sein, das heißt, das Rautezeichen `#` am Zeilenanfang muss entfernt werden. Trägt man selber keinen Zeitserver ein, verwendet timesyncd automatisch den Google Zeitserver `time.google.com`. Dieser kann aber eine Abweichung von bis zu 0,5 Sekunden haben und ist deshalb für Produktivsysteme, wo eine exakte Zeit benötigt wird, nicht zu empfehlen. Sinnvoll ist die Verwendung eines länderspezifischen [wikipedia:NTP-Pool: NTP-Pools] wie `de.pool.ntp.org` und/oder eines lokalen Zeitservers, der zum Beispiel von einem Internetrouter mit entsprechender Funktionalität gestellt werden kann. Eine fertige Konfiguration über die Datei '''/etc/systemd/timesyncd.conf''' könnte dann folgendermaßen aussehen: {{{ [Time] NTP=fritz.box 0.de.pool.ntp.org 1.de.pool.ntp.org 2.de.pool.ntp.org FallbackNTP=ntp.ubuntu.com }}} timesyncd versucht zunächst den Zeitserver der FritzBox im Heimnetz zu erreichen. Sollte `fritz.box` nicht antworten (z. B. da man sich nicht im heimischen LAN/WLAN befindet), wird versucht einen der deutschen NTP-Pools zu erreichen usw. Als Fallback wird die Standardkonfiguration `ntp.ubuntu.com` verwendet. == timedatectl== Über den Befehl[1] {{{#!vorlage Befehl timedatectl status }}} kann der Status von timesyncd abgefragt werden. Mit folgenden Befehlen kann der Dienst gestoppt und wieder gestartet werden: {{{#!vorlage Befehl timedatectl set-ntp 0 #deaktivieren timedatectl set-ntp 1 #aktivieren }}} Den gleichen Effekt erreicht man auch, wenn man über [:systemd/systemctl:systemctl] die Service-Unit '''systemd-timesyncd.service''' deaktiviert bzw. aktiviert. = Links = * [:Systemzeit: Systemzeit] * [https://help.ubuntu.com/lts/serverguide/NTP.html timesyncd Erklärung] {en} im Ubuntu-Server-Leitfaden * [archwiki:systemd-timesyncd:] Eintrag im Arch Linux Wiki #tag: Systemzeit, systemd