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sources.list

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

In der Datei /etc/apt/sources.list stehen die sogenannten Repositories (engl. Lager, Depot), also Quellen für Pakete. Dies können entweder CDs oder DVDs, Verzeichnisse auf der Festplatte oder in der Regel Verzeichnisse auf HTTP- oder FTP-Servern sein. Befindet sich das gesuchte Paket auf einem Server (oder einem lokalen Datenträger), so kann man dieses installieren.

Aufbau

Eine Beispielzeile in der sources.list von Ubuntu 14.04 sieht z.B. so aus:

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deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty main restricted

Der Eintrag ist dabei in vier Sektionen gegliedert:

  • Typ: deb oder deb-src

  • Ort: z.b. http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu (oder auch eine CD/DVD)

  • Distribution: trusty, trusty-updates, trusty-security, usw.

  • Komponenten (optionale Liste): main, restricted, universe, multiverse

Weitere Beispieleinträge:

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# Lokale Paketquelle
deb file:/pfad/zu/freigabe trusty main

# CD-Rom Eintrag (hier: Ubuntu Trusty Tahr 14.04 amd64-Version)
deb cdrom:[Ubuntu 14.04 LTS _Trusty Tahr_ - Release amd64 (20140417)]/ trusty main multiverse

Typ

Der Quelltyp wird meistens eines der beiden Einträge deb oder deb-src sein. deb steht dabei für Binärpakete, die man in der Regel installieren möchte. Der Eintrag deb-src steht für den Quellcode der Pakete. Nur falls man ein Programm selbst nachträglich kompilieren möchte, hilft dieser Eintrag, die dann notwendigen Abhängigkeiten aufzulösen und den Quellcode herunterzuladen.

Hinweis:

Quellcode-Pakete können bisher nur auf der Kommandozeile mittels apt-get oder aptitude heruntergeladen werden.

Ort

Es gibt verschiedene Orte, aus denen die Pakete installiert werden können.

Installation
OrtBeschreibung
cdrom Benutzt ein lokales CD/DVD-Rom als Installationsquelle. Dies kann die "Original"-Ubuntu-CD sein, oder auch eine selbst erstellte Paket-CD.
http Benutzt einen HTTP-Server als Installationsquelle, was normalerweise der Standardfall für die Ubuntu-Server ist.
ftp Siehe http, nur wird FTP als Übertragungsprotokoll genutzt.
file Benutzt ein Verzeichnis als Installationsquelle. Dies kann ein lokales Verzeichnis sein, oder eine durch Samba oder NFS angebundene Netzwerkfreigabe. Siehe auch Eigene Paketquelle anlegen
copy Eine lokale Paketquelle wie file, wobei die Pakete vor der Installation nach /var/cache/apt/archives kopiert werden.

Distribution

Die Distribution bezeichnet nicht nur die aktuelle verwendete Version wie Precise oder Lucid, sondern es wird hier noch weiter in verschiedenen Kategorien unterteilt. Alle wichtigen Archive für Ubuntu werden ausführlich in Paketquellen beschrieben.

Ist man sich nicht sicher, welche Ubuntu-Version man besitzt, kann man diese mittels des Befehls [1]

lsb_release -ci 

feststellen.

Komponenten

Die Angabe der Komponenten ist optional, sie werden einfach durch Leerzeichen getrennt hintereinander angegeben. Mittels der Komponenten kann eine Distribution noch weiter aufgeteilt werden. Die Ubuntu-Komponenten sind ausführlich in den Paketquellen erklärt.

Bearbeiten

Bevor man Änderungen an der sources.list vornimmt, sollte man die Datei sichern. Hierzu öffnet man ein Terminal [1] und legt von der aktuellen Quelldatei eine Sicherung an:

sudo cp /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.bak 

Danach öffnet man in einem Editor mit Rootrechten [2] die Datei /etc/apt/sources.list, fügt die gewünschte Quelle in die Datei ein und speichert diese. Alternativ kann die Quelle bzw. ihre URL direkt mit nur einem Befehl hinzugefügt werden,

sudo sh -c 'echo "QUELLEN_URL" >> /etc/apt/sources.list' 

oder, wenn man "sauber" arbeiten will, legt man sich eigene Dateien mit der Endung ".list" unter /etc/apt/sources.list.d/ an.

Hinweis:

Nach einer Änderung an der sources.list müssen die Paketquellen zwingend mit dem jeweiligen Paketmanager (Synaptic, apt-get, aptitude, etc.) neu geladen werden.

Das Neuladen der Paketquellen kann man beispielsweise im Terminal mit folgenden Befehl veranlassen:

sudo apt-get update 

Einträge deaktivieren

Wie bei den meisten Konfigurationsdateien ist es auch in der sources.list möglich, einzelne Zeilen durch ein # am Anfang der Zeile zu deaktivieren. Der ursprüngliche Eintrag bleibt erhalten, wird aber nicht mehr für die Paketverwaltung genutzt.

Offizielle Quellen

Hinweis:

Statt den unten aufgelisteten offiziellen Quellen kann man auch einen lokalen Spiegelserver verwenden. Siehe Official Archive Mirrors 🇬🇧 .

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Ubuntu 14.10

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deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic-security main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu utopic-backports main restricted universe multiverse

## This software is not part of Ubuntu, but is offered by third-party
## developers who want to ship their latest software.
deb http://extras.ubuntu.com/ubuntu utopic main

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Ubuntu 14.04

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deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-security main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu trusty-backports main restricted universe multiverse

## This software is not part of Ubuntu, but is offered by third-party
## developers who want to ship their latest software.
deb http://extras.ubuntu.com/ubuntu trusty main

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Ubuntu 12.04

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deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-security main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-backports main restricted universe multiverse

## This software is not part of Ubuntu, but is offered by third-party
## developers who want to ship their latest software.
# deb http://extras.ubuntu.com/ubuntu precise main

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Ubuntu 10.04

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deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-security main restricted universe multiverse

#deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-backports main restricted universe multiverse

Externe Quellen

Hinweise zu weiteren Paketquellen und wie diese eingebunden werden, findet man in den folgenden Artikeln:

/etc/apt/sources.list.d/

Im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ können weitere Listen mit Softwarequellen angelegt werden. Wer seine sources.list "sauber" halten bzw. unverändert lassen möchte, bekommt so die Möglichkeit, trotzdem Fremdquellen zu nutzen. Man erstellt mit einem Editor in dem Verzeichnis eine Datei mit der Endung ".list" (Beispiel: eine_Fremdquelle.list). Die Einträge sind identisch zur sources.list aufgebaut. Nachdem die Paketquellen neu eingelesen wurden, sind die Paketquellen nutzbar.

Liste aller Quellen

Möchte man sich alle verwendeten Softwarequellen anzeigen lassen, so hat man verschiedene Möglichkeiten. Je nach Anwendungsfall können unterschiedliche Befehle sinnvoll sein. Die Ausgabe erfolgt im Terminal und kann mittels einer Umleitung in eine Datei geschrieben oder an andere Programme übergeben werden.

Allgemein

Eine ausführliche Übersicht der aktivierten Quellen mit den Apt-Pinning-Informationen:

apt-cache policy 

Sicherung

Die vollständige Ausgabe der sources.list und aller Listen im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d erfolgt mittels cat:

cat /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.d/*.list 

Support

Supporter im Forum fragen bei einem Problem mit der Paketverwaltung möglicher Weise nach einer Übersicht der aktivierten Quellen. Hier ist eine mittels grep um Leerzeilen und Kommentare gekürzte Ausgabe (mit Dateinamen) sinnvoll:

grep -P '^[ \t]*[^#[ \t]+' /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.d/*.list 

Skripte

In Skripten sind weitere Variationen obiger Befehle und noch weitere Befehle denkbar, diese werden bei den Einzeilern gesammelt.

Diese Revision wurde am 17. März 2015 22:11 von Tom-L erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung, Einsteiger, Ubuntu Touch, Ubuntu Phone, Ubuntu Tablet