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sources.list

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.

Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

In der Datei /etc/apt/sources.list stehen die sogenannten Repositories (engl. Lager, Depot), also Quellen für Pakete. Dies können entweder CDs oder DVDs, Verzeichnisse auf der Festplatte oder in der Regel Verzeichnisse auf HTTP- oder FTP-Servern sein. Befindet sich das gesuchte Paket auf einem Server (oder einem lokalen Datenträger), so kann man dieses installieren.

Aufbau

Eine Beispielzeile in der sources.list sieht z.B. so aus:

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid main restricted

Der Eintrag ist dabei in vier Sektionen gegliedert:

  • Typ: deb oder deb-src

  • Ort: z.b. http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu (oder auch eine CD/DVD)

  • Distribution: lucid, lucid-updates, lucid-security, usw.

  • Komponenten (optionale Liste): main, restricted, universe, multiverse

Weitere Beispieleinträge:

# Lokale Paketquelle
deb file:/pfad/zu/freigabe lucid main

# CD-Rom Eintrag (hier: Ubuntu Lucid Lynx 10.04 i386-Version)
deb cdrom:[Ubuntu 10.04 LTS _Lucid Lynx_ - Release i386 (20100429)]/ lucid main restricted

Typ

Der Quelltyp wird meistens eines der beiden Einträge deb oder deb-src sein. deb steht dabei für Binärpakete, die man in der Regel installieren möchte. Der Eintrag deb-src steht für den Quellcode der Pakete. Nur falls man ein Programm selbst nachträglich kompilieren möchte, hilft dieser Eintrag, die dann notwendigen Abhängigkeiten aufzulösen und den Quellcode herunterzuladen.

Hinweis:

Der Quellcode kann aber (bisher) nur in der Konsole mittels apt-get oder aptitude heruntergeladen werden.

Ort

Es gibt verschiedene Orte, aus denen die Pakete installiert werden können.

Installation
OrtBeschreibung
cdrom Benutzt ein lokales CD/DVD-Rom als Installationsquelle. Dies kann die "Original"-Ubuntu-CD sein, oder auch eine selbst erstellte Paket-CD.
http Benutzt einen HTTP-Server als Installationsquelle, was normalerweise der Standardfall für die Ubuntu-Server ist.
ftp Siehe http, nur wird FTP als Übertragungsprotokoll genutzt.
file Benutzt ein Verzeichnis als Installationsquelle. Dies kann ein lokales Verzeichnis sein, oder eine durch Samba oder NFS angebundene Netzwerkfreigabe. Siehe auch Eigene Paketquelle anlegen
copy Eine lokale Paketquelle wie file, wobei die Pakete vor der Installation nach /var/cache/apt/archives kopiert werden.

Distribution

Die Distribution bezeichnet nicht nur die aktuelle verwendete Version wie Lucid oder Hardy, sondern es wird hier noch weiter in verschiedenen Kategorien unterteilt. Alle wichtigen Archive für Ubuntu, im speziellen Lucid, werden ausführlich in den Paketquellen beschrieben.

Ist man sich nicht sicher, welche Ubuntu-Version man besitzt, kann man diese mittels des Befehls [1]

lsb_release -ci 

feststellen.

Komponenten

Die Angabe der Komponenten ist optional, sie werden einfach durch Leerzeichen getrennt hintereinander angegeben. Mittels der Komponenten kann eine Distribution noch weiter aufgeteilt werden. Die Ubuntu-Komponenten sind ausführlich in den Paketquellen erklärt.

Bearbeiten

Bevor man Änderungen an der sources.list vornimmt, sollte man die Datei sichern. Hierzu öffnet man ein Terminal [1] und legt von der aktuellen Quelldatei eine Sicherung an:

sudo cp /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.bak 

Danach öffnet man in einem Editor mit Rootrechten [2] die Datei /etc/apt/sources.list, fügt die gewünschte Quelle in die Datei ein und speichert diese.

Alternativ kann die Quelle direkt mit nur einem Befehl hinzugefügt werden,

sudo sh -c 'echo "<Quelle>" >> /etc/apt/sources.list' 

oder, wenn man "sauber" arbeiten will, legt man sich eigene Dateien mit der Endung ".list" unter /etc/apt/sources.list.d/ an.

Achtung!

Wichtig: Nach einer Änderung an der sources.list müssen die Paketquellen in der jeweiligen Paketverwaltung (Synaptic, Adept, aptitude, etc.) neu geladen werden.

Das Neuladen der Paketquellen kann man im Terminal mit folgenden Befehl veranlassen

sudo apt-get update 

Einträge deaktivieren

Wie bei den meisten Konfigurationsdateien ist es auch in der sources.list möglich, einzelne Zeilen durch ein # am Anfang der Zeile zu deaktivieren. Der ursprüngliche Eintrag bleibt erhalten, wird aber nicht mehr für die Paketverwaltung genutzt.

Offizielle Quellen

⚓︎

Hinweis:

Statt den unten aufgelisteten offiziellen Quellen kann man auch einen lokalen Spiegelserver verwenden. Siehe Official Archive Mirrors 🇬🇧 .

⚓︎

12.10 - Quantal

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal-security main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu quantal-backports main restricted universe multiverse

⚓︎

12.04 - Precise

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-security main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu precise-backports main restricted universe multiverse

⚓︎

11.10 - Oneiric

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric-security main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu oneiric-backports main restricted universe multiverse

⚓︎

11.04 - Natty

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty-security main restricted universe multiverse

#deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu natty-backports main restricted universe multiverse

⚓︎

10.04 - Lucid Lynx

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-security main restricted universe multiverse

#deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu lucid-backports main restricted universe multiverse

⚓︎

8.04 - Hardy Heron

Diese Version wird nur noch in der Server-Version unterstützt.

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy-updates main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy-updates main restricted universe multiverse

deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy-security main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy-security main restricted universe multiverse

#deb http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy-backports main restricted universe multiverse
#deb-src http://de.archive.ubuntu.com/ubuntu hardy-backports main restricted universe multiverse

Externe Quellen

Hinweise zu externen Quellen und wie jede davon eingebunden wird, findet man in den folgenden Artikeln:

/etc/apt/sources.list.d/

Im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d/ können weitere Listen mit Softwarequellen angelegt werden. Wer seine sources.list "sauber" halten bzw. unverändert lassen möchte, bekommt so die Möglichkeit, trotzdem Fremdquellen zu nutzen. Man erstellt mit einem Editor in dem Verzeichnis eine Datei mit der Endung ".list" (Beispiel: eine_Fremdquelle.list). Die Einträge sind identisch zur sources.list aufgebaut. Nachdem die Paketquellen neu eingelesen wurden, sind die Paketquellen nutzbar.

Liste aller Quellen

Möchte man sich alle verwendeten Softwarequellen anzeigen lassen, so hat man verschiedene Möglichkeiten. Je nach Anwendungsfall können unterschiedliche Befehle sinnvoll sein. Die Ausgabe erfolgt im Terminal und kann mittels einer Umleitung in eine Datei geschrieben oder an andere Programme übergeben werden.

Allgemein

Eine ausführliche Übersicht der aktivierten Quellen mit den Apt-Pinning-Informationen:

apt-cache policy 

Sicherung

Die vollständige Ausgabe der sources.list und aller Listen im Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d erfolgt mittels cat:

cat /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.d/*.list 

Support

Supporter im Forum fragen bei einem Problem mit der Paketverwaltung möglicher Weise nach einer Übersicht der aktivierten Quellen. Hier ist eine mittels grep um Leerzeilen und Kommentare gekürzte Ausgabe (mit Dateinamen) sinnvoll:

grep -P '^[ \t]*[^#[ \t]+' /etc/apt/sources.list /etc/apt/sources.list.d/*.list 

Skripte

In Skripten sind weitere Variationen obiger Befehle und noch weitere Befehle denkbar, diese werden bei den Einzeilern gesammelt.

Problemlösungen

Dynamic MMap ran out of room

Bei vielen Einträgen in der sources.list, kann es passieren, dass das Neueinlesen der Quellen mit apt-get mit der Fehlermeldung

E: Dynamic MMap ran out of room

abbricht. Abhilfe dagegen schafft Eintrag

APT::Cache-Limit 16777216;

in der Datei /etc/apt/apt.conf [2]. Bei sehr vielen Einträgen muss die Zahl ggf. noch größer sein.

Diese Revision wurde am 3. Oktober 2012 22:04 von axt erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung, Einsteiger, Ubuntu Touch, Ubuntu Phone, Ubuntu Tablet