[[Vorlage(Getestet, lucid, precise)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren:Pakete installieren] [:Paketquellen_freischalten: Bearbeiten von Paketquellen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Editor benutzen] [:Packprogramme:Archive entpacken] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] [sourceforge2:rkhunter:] {en} (Rootkit Hunter) ist ein Linux-Werkzeug, welches nach [wikipedia:Rootkit:Rootkits], [wikipedia:Backdoor:Hintertüren] und möglichen lokalen [wikipedia:Exploit:Exploits] sucht. Dabei vergleicht es vorhandene Dateien anhand von [wikipedia:Message-Digest_Algorithm_5:MD5]-hashes mit kompromittierten Dateien, sucht nach von Rootkits angelegten Ordnern, falschen Dateirechten, versteckten Dateien, verdächtigen Strings in Kernelmodulen und führt eine Reihe weiterer Tests durch. rkhunter richtet sich dabei an professionelle Linux-Administratoren, wobei das Programm natürlich jeder benutzen kann. Um die Ausgabe verstehen zu können, bedarf es aber mindestens Grundkenntnissen der tieferen Schichten des Betriebssystems. = Installation = == Aus den Paketquellen == Das Programm kann aus den Paketquellen von Ubuntu über das Paket {{{#!vorlage Paketinstallation rkhunter }}} installiert [1] werden. Danach sollte ein mandatorisches Update der ''known-bad''-Hash-Datenbank von rkhunter durchgeführt werden. Dies geht von der Konsole [3] aus durch den Befehl {{{#!vorlage Befehl sudo rkhunter --update }}} == Auf neue Version der rkhunter-Scan-Engine prüfen == rkhunter ist leider nicht in der Lage, die Scan-Engine selbst zu aktualisieren (nur die Signatur-Dateien können aktualisiert werden). Die Ubuntu-Quellen sind hier leider auch nicht immer auf dem neusten Stand. Um auf eine neue rkhunter-Version der Scan-Engine zu prüfen, führt man diesen Befehl in der Konsole [3] aus: {{{#!vorlage Befehl sudo rkhunter --versioncheck }}} Ist die aktuell verfügbare Version ("Latest Version") neuer, muss diese leider manuell nachinstalliert werden (siehe [#Manuelle-Installation Manuelle Installation]). == Manuelle Installation == Zuerst lädt man sich das aktuelle rkhunter-Paket (Datei mit der Endung '''tar.gz''') von [sourceforge:rkhunter:Sourceforge] {en} herunter und entpackt [5] es in ein Verzeichnis seiner Wahl. Danach öffnet man zuerst mit einem Editor [4] die Datei '''installer.sh''' und ändert die erste Zeile in {{{ #!/bin/bash }}} um. Jetzt installiert man rkhunter vom Terminal [6] aus mit: {{{#!vorlage Befehl sudo ./installer.sh --layout /usr/local --install }}} Um nun die Probleme der Version aus den Paketquellen zu beheben, bringt man rkhunter 1.3 mit einem zusätzlichen Parameter auf den aktuellen Stand: {{{#!vorlage Befehl sudo rkhunter --propupd --update }}} {{{#!vorlage Hinweis Durch den Parameter `--propupd` werden die Hash-Werte für "known-good"-Dateien vom momentanen System erstellt. Bei einem Scan werden dann die gefundenen Werte mit diesen Hash-Werten verglichen. Dabei gilt zu beachten, dass dies nur funktioniert, wenn das System zu dem Zeitpunkt der Durchführung des Updates durch `--propupd` noch nicht kompromittiert war. Es empfiehlt sich also, diesen Schritt auf einer neuen Ubuntu-Installation anzuwenden, da somit sichergestellt wird, dass die Hash-Werte auch richtig sind. }}} = Benutzung = Jetzt kann man das komplette System mit folgendem Befehl scannen: {{{#!vorlage Befehl sudo rkhunter -c }}} ||<-2 cellstyle="text-align: center; background-color: #F9EAAF;"> '''Einige Parameter'''|| ||`-c` ||kompletter System-Scan|| ||`--display-logfile`|| zeigt eine Zusammenfassung des Scans am Ende|| ||`--skip-keypress`|| man muss zwischen den einzelnen Scan-Abschnitten nicht mehr Enter drücken|| ||`--update`||führt ein Update der known-bad Hash-Datenbank durch|| ||`--propupd`||führt ein Update der known-good Hash-Datenbank durch (nur bei der manuell installierten Version bzw. > 1.3 möglich )|| Eine vollständige Liste der möglichen Parameter findet man in den [:man:manpages] von rkhunter. {{{#!vorlage Warnung Alleine durch die Benutzung von rkhunter kann nicht garantiert werden, dass sich nicht doch ein Rootkit auf dem System befindet. Die Anwendung von nur einem einzigen Tool ist nicht sehr effektiv, da ein Autor sein Rootkit dagegen immun gemacht haben könnte. Es sollten immer noch weitere Tests durchgeführt werden, wie zum Beispiel mit [:chkrootkit:] bzw. andere Maßnahmen vorgenommen werden. Des Weiteren sollte rkhunter, um dessen Integrität und damit die Verlässlichkeit sicherzustellen, immer von einem 100%ig unkompromittierten System ausgeführt werden, wie z.B. einer Live-CD. }}} = Automatische Tests per Cron-Job = Gerade bei Servern ist es nicht immer möglich, von einer Live-CD zu booten und dann nach Rootkits zu fanden. Hierfür haben die Programmierer die Möglichkeit geschaffen, rkhunter als Cron-Job auszuführen. Bevor man rkhunter als Cron-Job einplant, sollte man sich jedoch sicher sein, das Programm auf einem nicht kompromittierten System zu installieren, um die entsprechenden MD5-Fingerprints anzulegen (zum Beispiel nach einer Neuinstallation). Nach der Installation von rkhunter sollte man zuerst {{{#!vorlage Befehl sudo rkhunter --propupd --update }}} ausführen, um das Programm auf den aktuellen Stand zu bringen. {{{#!vorlage Befehl sudo rkhunter -c }}} startet dann einen umfassenden interaktiven Prüflauf. Hierbei kann es durchaus zu Fehlalarmen kommen. Diese überprüft man in der Logdatei '''/var/log/rkhunter.log''' und passt gegebenenfalls die Konfigurationsdatei '''/etc/rkhunter.conf''' an, zum Beispiel, um inetd-Dienste wie „swat“ hinzuzufügen. == Whitelist erstellen == Nach dem ersten Scan sollte man '''/var/log/rkhunter.log''' genau ansehen und '''/etc/rkhunter.conf''' so ändern, dass keine Warnungen mehr kommen. Vorher aber alle Warnungen genau untersuchen und erst dann die Konfiguration anpassen. Wie '''/etc/rkhunter.conf''' angepasst werden kann, zeigt folgendes Skript, das aus der FAQ von rkhunter entstanden ist. Es wird nichts angepasst, nur die Zeilen angezeigt, welche dann in die Konfiguration kopiert werden können. {{{#!code sh #!/bin/sh # http://rkhunter.cvs.sourceforge.net/viewvc/rkhunter/rkhunter/files/FAQ LOG=/var/log/rkhunter.log cat <