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recordMyDesktop

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:

Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte teste diesen Artikel für eine Ubuntu-Version, welche aktuell unterstützt wird. Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

./logo-name.png recordmydesktop 🇬🇧 ist ein Programm, um Abläufe auf dem Bildschirm aufzuzeichnen. Der so produzierte Screencast erlaubt es, visuelle Anleitungen zu erstellen und im Internet zu publizieren. recordMyDesktop benutzt das freie OGG-Format. Bild und Ton können aus einer beliebigen Quelle stammen.

Hinweis:

Die Entwicklung des Programms ist scheinbar eingestellt, die letzte Version datiert auf 2008. Das weiter unten genannte Paket gtk-recordmydesktop ist seit Ubuntu 20.04 nicht mehr in den Paketquellen.

Installation

Das Programm ist in den offiziellen Paketquellen enthalten. Folgendes Paket muss installiert[1] werden:

  • recordmydesktop (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install recordmydesktop 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://recordmydesktop

Eine zusätzlich, GTK-basierte, grafische Benutzeroberfläche kann über das Paket

  • gtk-recordmydesktop (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install gtk-recordmydesktop 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://gtk-recordmydesktop

installiert werden.

./rmd.png

GUI

Nach der Installation kann man RecordMyDesktop bei Ubuntu-Varianten mit einem Anwendnungsmenü über den Eintrag "Anwendungen → Unterhaltungsmedien → gtk-recordMyDesktop" starten.

In Xfce ist das Programm unter "Applications → Multimedia → RecordMyDesktop" zu finden, bei KDE liegt es unter:

  • "KMenü → Multimedia → RecordItNow"

  • "KMenü → Dienstprogramme → krecordmydesktop"

Benutzung

Nach dem ersten Programmaufruf startet das Hauptfenster der Software. Das Fenster unterteilt sich hier in mehrere Abschnitte. Im linken Teil des Programmfensters ist die Vorschau des aktuell sichtbaren Desktops zu erkennen. Im rechten Teil kann man die Qualität der Video- und Aufnahme den individuellen Wünschen entsprechend mit Hilfe eines Schiebereglers anpassen. Außerdem stehen dem Benutzer einige Schaltflächen zur Verfügung:

./tray.png

Hauptfenster
Schaltfläche Bedeutung
"Erweitert" Hinter dieser Schaltfläche sind weitere Einstellungsoptionen zu finden
"Wählen Sie bitte ein Fenster aus" Hier werden nur die Aktivitäten innerhalb eines Fensters berücksichtigt
Wiki/Icons/Tango/media-record.png "Aufnahme" Startet die Aufnahme des gesamten Desktops
Wiki/Icons/Tango/document-save-as.png "Speichern unter" Festlegen des Dateinamens
Wiki/Icons/Tango/system-log-out.png "Beenden" Programmm beenden

⚓︎

In der Systemleiste befindet sich außerdem eine weitere Schaltfläche. Ein Rechtsklick auf das Icon Wiki/Icons/Tango/media-record.png öffnet ein zusätzliches Menü mit weiteren Optionen.

./Eigenschaften.png

Hinweis:

Das Festlegen des Speicherorts vor der Aufnahme ist empfehlenswert, da das Video gleich nach Beenden der Aufnahme erstellt wird und man den Speicherort zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ändern kann.

Einstellungen

⚓︎ Unter "Erweitert" sind weitere Einstellungsmöglichkeiten vorzunehmen:

Hauptfenster
Reiter Einstellungsmöglichkeiten
"Datei(en)" Überschreiben von vorhandenen Dateien (de)aktivieren / Arbeitsverzeichnis
"Leistung" Bildwiederholrate, Kodierung, Kompression ...
"Audio" Anzahl der Kanäle / Frequenz / verwendetes Gerät ...
"Misc" Einstellungen zum Mauszeiger, zur Fensterdekoration ...

Sofern man mit dem Mauszeiger auf einem Punkt verharrt, erscheint eine Meldung, die den jeweiligen Punkt und dessen Funktion erläutert.

Tipps

Aufnahme

Ein Rechtsklick auf das Icon Wiki/Icons/Tango/media-record.png öffnet ein Menü mit weiteren Optionen. Der Punkt "Wählen Sie einen Bereich am Bildschirm aus" gestattet es, nur einen bestimmten Bereich des Bildschirms aufzuzeichnen. Dies erlaubt es auch Nutzern von älteren Rechnern, Aufnahmen zu machen, ohne den PC in die Knie zu zwingen.

Probleme mit USB-Headsets

Falls kein Ton mit der Aufnahme von USB-Headsets aufgenommen wird, liegt es häufig daran, dass USB-Headsets eigene Soundkarten eingebaut haben. Somit findet der Computer mehrere Audio-Geräte im System. Abhilfe schafft hier die genaue Deklaration des aufzunehmenden Gerätes in den Einstellungen von gtk-record-MyDesktop unter Audio. Das USB-Headset, von dem man aufnehmen möchte, findet man einfach mit folgender Methode heraus:

ls /proc/asound 

Bei der Auflistung im Terminal sollte ein Augenmerk auf die türkis dargestellten Verzeichnisse geworfen werden. Dies sind die Namen der Geräte, die im Computer verbaut bzw. angeschlossen sind.

Beispiel: Intel und Audio (angenommen, Intel ist die Standard-Audio-Karte). Weitere Informationen über die Soundkarte im USB-Headset liefert der Befehl:

ls /proc/asound/Audio 

Nun gibt es in der Regel 2 hellblaue Verzeichnisse. Als Beispiel seien pcm0c und pcm0p genannt. Das C steht für Capture (= Aufnahme) und das P für Playback (=Wiedergabe). Ergänzt man nun den obigen Befehl um das Capture-Verzeichnis:

ls /proc/asound/Audio/pcm0c 

sollte man eine Datei namens info vorfinden. Diese Datei kann man sich mittels cat ausgeben lassen:

cat /proc/asound/Audio/pcm0c/info 

Wichtig bei der Ausgabe sind die Zeilen card und device. Die Zahlen dahinter schreibt man in die Audio-Einstellungen von recordMyDesktop nach folgendem Muster: hw:card,device (Beispiel: hw:1,0)

PulseAudio verwenden

Statt einen direkten Zugriff auf die Karte mittels hw:card,device zu realisieren, kann man die Aufnahme auch über den PulseAudio Server umlegen. Hierzu wird recordmydesktop mit dem Parameter --device pulse gestartet:

recordmydesktop --device pulse 

Verwendet man die grafische Oberfläche so muss der Wert unter ErweitertAudioGerät (nach der Installation default) durch pulse ersetzt werden.

Internes Audiosignal mit PulseAudio verwenden

Die einfachste Möglichkeit, das interne Audiosignal aufzunehmen besteht darin, wie oben beschrieben PulseAudio einzurichten und die PulseAudio-Lautstärkeregelung zu installieren.

sudo apt-get install pavucontrol 

Zum konfigurieren muss nun eine Aufnahme gestartet werden und in der PulseAudio-Lautstärkeregelung unter dem Reiter Aufnahme bei dem Dropdownmenü der aktiven Spur Monitor of Internes Audio gewählt werden. Dieser Wert bleibt dann auch bei einem erneuten Start des Programms gesetzt.

OGG-Videos konvertieren

Wer die mit gtk-recordmydesktop aufgenommenen Videos z.B. bei Youtube hochladen will, oder unter Windows anschauen möchte, kann sie mit dem MEncoder kompatibel machen [4].

Zu AVI

mencoder -idx input.ogv -ovc lavc -oac mp3lame -o output.avi 
Zu Flash-Video

ffmpeg -i input.ogv -b 384000 -s 640x480 -pass 1 output.flv 

Videowiedergabe

Es kann vorkommen, dass die Wiedergabe des Videos nicht funktioniert. Grund hierfür ist ein falsch konfigurierter Videoplayer. Hier das Video mit einem anderen Videotreiber abspielen, z.B. beim MPlayer einmal gl oder gl2 verwenden. Alternativ den Aufnahmebereich einschränken (weitere Informationen 🇬🇧).

⚓︎

Terminal

Das Programm wird über das Terminal [3] mit folgendem Befehl gestartet, wobei ohne weitere Parameter der ganze Bildschirm aufgenommen und als out.ogv gespeichert wird.

recordmydesktop 

Weitere Befehle:

recordmydesktop ~/foo.ogv                                                     #speichert im Homeverzeichnis unter dem Namen foo.ogv ab
recordmydesktop -x X_pos -y Y_pos --width BREITE --height HÖHE -o foo.ogv     #ein bestimmter Bereich wird aufgenommen 

Weitere Startoptionen sind in der Manpage zu finden. Eine Aufnahme wird durch die Tastenkombination Strg + C beendet.

Diese Revision wurde am 16. Juni 2021 11:48 von BillMaier erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Multimedia, Desktop, bis-bionic, Screencast