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fstab

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

In der Datei /etc/fstab können alle Dateisysteme eingetragen werden, die beim Systemstart automatisch eingehängt werden sollen [3]. Ubuntu trägt bei der Installation in der Regel alle erkannten Dateisysteme (Partitionen) plus einige vom System/Kernel benötigten Dateisysteme hier ein. Werden bestimmte Dateisysteme bzw. Partitionen nicht automatisch erkannt oder ändert man im Nachhinein die Partitionierung der Platte und fügt so neue Partitionen hinzu, so kann man die Datei etc/fstab nachträglich von Hand korrigieren.

Aufruf

Der Inhalt dieser Datei, in einem Editor geöffnet oder im Terminal [1] angezeigt

more /etc/fstab 

kann z.B. so aussehen:

# /etc/fstab: static file system information.
#
# <file system>                            <mount point>   <type>       <options>                           <dump>  <pass>
proc                                       /proc           proc         defaults                            0       0
/dev/sda1                                  /media/sda1     ntfs         defaults,nls=utf8,umask=007,gid=46  0       1
/dev/sda2                                  /media/sda2     ntfs         defaults,nls=utf8,umask=007,gid=46  0       1
# /dev/sda6
UUID=03b77228-ed4c-4218-910e-11b9f77c4b46  /               reiserfs     notail                              0       1
# /dev/sda7
UUID=8883dbc8-80f8-49b8-8c5f-13a32baefe98  none            swap         sw                                  0       0
/dev/hda                                   /media/cdrom0   udf,iso9660  user,noauto                         0       0

# selbst eingetragen:
/dev/sda5                                  /media/daten    vfat         rw,defaults,umask=0000              0       1

# Speicher für QEMU auf max 400 MB RAM festlegen
none                                       /dev/shm        tmpfs        defaults,size=400M

# Das Filesystem eines anderen Rechners über fuse/ssh zum Einbinden vorbereiten (später genügt "mount /lokaler/mountpoint"
sshfs#username@rechnername:/Pfad/auf_Fremndrechner /lokaler/mountpoint fuse uid=1000,gid=100,umask=0,allow_other,defaults,noauto 0 0

#Am Ende der fstab muss immer noch eine Leerzeile kommen, sonst erhält man die Fehlermeldung: no final newline at the end of /etc/fstab

Je nach eigener Systemkonfiguration (z.B. separate Boot-Partition, ATA statt SATA/SCSI Platte) kann die eigene fstab natürlich auch etwas anders aussehen.

Aufbau

Die Einträge in der Datei haben je sechs Spalten, mit folgender Bedeutung:

Spalten in /etc/fstab
SpalteBeschreibung
<file system> enthält die Beschreibung des eingehängten Geräts, also z.B. reale Festplatten wie /dev/sda8 oder das proc-Dateisystem des Kernels "proc"
<mount point> enthält das Verzeichnis, in das das Gerät eingehängt ist, also z.B. "/" für Root, ein Verzeichnis unterhalb vom /media wie z.B. /media/sda2 für weitere Datenpartitionen oder auch wie im Falle des Swap-Space (Auslagerungsspeicher) gar keinen Einhängepunkt, bezeichnet als "none"
<type> enthält die Art des Dateisystems, gemäß dem mount-Parameter -t
<option> enthält alle verwendeten Optionen, gem. dem mount-Parameter -o Optionen
<dump> Wenn man das Back-Up Programm dump einsetzt, wird hier festgelegt, ob die Partition gesichert wird. Voreinstellung ist "0" = keine Sicherung".
<pass> Gibt an, ob und in welcher Reihenfolge das Dateisystem beim Systemstart in die regelmäßigen Fehlerüberprüfungen einbezogen werden soll. Meist ist hier für die Root-Partition (die Wurzel des Dateisystems, "/") 1 eingetragen, für alle anderen Partitionen 2 (danach prüfen) oder 0 (keine Überprüfung).

Hinzufügen von Einträgen

Möchte man weitere Dateisysteme hinzufügen, beispielsweise um externe Festplatten dauerhaft einzuhängen, öffnet man die Datei mit einem Editor mit Root-Rechten [2] und fügt die entsprechende Zeile der Datei hinzu. Die Einträge in den Spalten werden dabei durch Tab ⇆ oder durch Leerzeichen getrennt. Änderungen werden erst nach einem Neueinlesen der fstab wirksam. Ohne Neustart kann man dies mit

sudo mount -a 

bewerkstelligen.

Die Einhängepunkte ("Mountpunkte") müssen von Hand erstellt werden (bei automatisch eingebundenen Partionen unter GNOME und KDE werden sie automatisch erstellt und beim Aushängen auch wieder entfernt). Dies ist an jeder Stelle in der Dateisystemhierarchie möglich. Üblich sind jedoch die Verzeichnisse.

  • /media (es erscheint ein Icon auf dem KDE- oder GNOME-Desktop)

  • /mnt (es erscheint kein Icon auf dem KDE- oder GNOME-Desktop)

Möchte man z.B. eine reiserfs-Partition von /dev/sda10 mit der Option default unter /media/LinuxLaufwerk hinzufügen, so fügt man folgende Zeile in die Datei ein:

/dev/sda10       /media/LinuxLaufwerk     reiserfs    defaults     0       2

wobei die Werte für "dump" und "pass" natürlich den eigenen Bedürfnissen angepasst werden können.

Des Weiteren ist für die Einträge in die fstab besser, wenn man - sofern bekannt - mit UUIDs oder Labels anstatt mit Gerätenamen arbeitet. So würde man mit folgender Zeile eine ext3-Partition mit dem Label "riese" unter /media/riese hinzufügen:

LABEL=riese       /media/riese     ext3    defaults     0       2

Weitere Informationen zum statischen Einbinden von Partionen finden sich auf den Wikiseiten Windows-Partitionen einbinden und Externe Laufwerke statisch einbinden.

Hinweis:

Einträge in den einzelnen Spalten dürfen keine Leerzeichen enthalten, da diese als Trennzeichen zwischen Spalten interpretiert würden. Leerzeichen in Gerätenamen, Labels oder Einhängepunkten müssen deshalb durch die Zeichenfolge \040 umschrieben werden.

Diese Revision wurde am 6. Oktober 2008 23:51 von brian erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: System