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exFAT

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exFAT (Extended File Allocation Table), ist ein proprietäres Dateisystem, optimiert für den Einsatz auf Flash-Speichern. Der Hauptvorteil gegenüber dem älteren FAT/FAT32-Dateisystem ist die Unterstützung von Dateien mit mehr als 4 GiB Größe.

Da Microsoft gewisse Vorbehalte (Lizenzübereinkunft, Patente) bezüglich der freien Verwendung hat, bieten die offiziellen Paketquellen exFAT-Unterstützung nur in der Sektion universe an. Daher befindet sich exFAT auch nicht im Linux-Kernel, sondern es läuft via FUSE. Die weitere Konfiguration von FUSE-spezifischen Einstellungen (z.B. die Option user_allow_other) ist im Wiki-Artikel FUSE ausführlich beschrieben.

Speicherkarten (Memory-Stick, SD) stoßen bei 32 GiB mit FAT/FAT32 an ihre jeweiligen Grenzen. Daher sehen die Spezifikationen z.B. für die zukünftigen Memory-Stick-XC- und SD-XC-Flashspeicher-Kartentypen die Verwendung des exFAT-Dateisystems vor. Möchte man also eine solche Speicherkarte unter Linux auslesen, muss exFAT installiert werden. Andernfalls wird auf dem Datenträger kein Dateisystem erkannt.

exFAT ist zwar moderner als das FAT32-Dateisystem, soll aber kein Nachfolger für FAT/FAT32-Dateisysteme werden. Es ist nur für Flash-Speicher optimiert. Es ist simpler als NTFS und langsamer, besonders auf herkömmlichen Magnet-Festplatten.

OS-Kompatibilität

  • Windows 9x: nein

  • Windows XP ab SP2: Microsoft hat ein Update 🇩🇪 bereitgestellt

  • Windows Vista: ab Service Pack 1

  • Windows 7 und 8: nativ

  • Ubuntu: ab Ubuntu 12.04 in den offiziellen Paketquellen

Vorteile des exFAT Dateisystems

  • exFAT erlaubt Dateien mit mehr als 4 GiB Dateigröße, FAT/FAT32 dagegen nicht

  • exFAT verwendet Dateinamen in Unicode und bis zu 255 Zeichen. Kurze 8.3-Namen gibt es nicht mehr.

  • Die maximale Cluster-Größe beträgt 32 MiB, daher auch für sehr große Datenträger geeignet

  • exFAT verwendet nur eine FAT-Tabelle. Das spart Platz und Verwaltungsaufwand, reduziert aber die Datensicherheit.

Obwohl als Dateisystem für "normale" Festplatten im täglichen Gebrauch nicht geeignet, hat exFAT in bestimmten Anwendungsfällen dennoch möglicherweise Vorteile:

  • Es sind im Gegensatz zu FAT/FAT32 Dateien mit mehr als 4 GiB möglich

  • Im Gegensatz zu NTFS/ext4 braucht man keine Benutzerrechte zu verwalten

  • Es bietet gute Transferraten beim rein linearen Beschreiben

Installation

Ab Ubuntu 12.04 können die exFAT-Treiber aus den offiziellen Paketquellen installiert [1] werden:

  • exfat-fuse (universe, bei Ubuntu 12.04 in den backports)

  • exfat-utils (universe, bei Ubuntu 12.04 in den backports)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install exfat-fuse exfat-utils 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://exfat-fuse,exfat-utils

Verwendung

Nun kann exFAT wie üblich genutzt werden:

Beispiele

Die ersten beiden Beispiele sind für Nicht-Computer ggf. ungeeignet, da diese meist eine MBR-Partitionierung und nur eine bestimmte Clustergröße verlangen. Sinnvoll ist das aber für eine externe Festplatte, wo man wenige, sehr große Dateien unterbringen möchte.

  1. Ein Flash-Speicher unter /dev/sdd1 soll als exFAT formatiert werden [3][4]:

    sudo mkfs -t exfat /dev/sdd1 
    mkexfatfs 1.0.1
    Creating... done.
    Flushing... done.
    File system created successfully.
  2. Oder man schreibt das Dateisystem nicht in die erste Partition, sondern direkt auf das Gerät, vergibt den Datenträger-Namen "SD-Karte" und setzt die Clustergröße auf 1 MiB (-s 2048) hoch (Default ist 4k = -s 8):

    sudo mkfs.exfat -n "SD-Karte" -s 2048 /dev/sdd 
  3. Das ausgehängte Dateisystem kann mit fsck überprüft werden:

    sudo fsck /dev/sdd 

    fsck from util-linux 2.20.1
    exfatfsck 1.0.1
    Checking file system on /dev/sdd.
    File system version           1.0
    Sector size                 512 bytes
    Cluster size                  1 MB
    Volume size                 932 GB
    Used space                 9944 KB
    Available space             932 GB
    Totally 0 directories and 0 files.
    File system checking finished. No errors found.

    Hier kann man auch sehen, dass die Clustergröße 1 MiB ist.

Diese Revision wurde am 9. Mai 2016 23:30 von tomtomtom erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Dateisystem, System