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disc-cover

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Disc-Cover 🇬🇧 ist eine Befehlszeilenanwendung von Jano van Henmert 🇬🇧, welche unter Verwendung von LaTeX verschiedene Formen von CD-Hüllen zum Ausdrucken herstellen kann. Disc-Cover erzeugt Vor- und Rückseitencover für Audio-CDs auf einer einzelnen DINA4-Druckseite. Die Ausgabe ist schlicht und einfach, aber durch die Verwendung von LaTeX sehr ansprechend. Disc-Cover durchsucht eine CDDB-Datenbank (Internetverbindung vorausgesetzt) online nach der passenden Identitätsnummer für die CD. Auch lokale CDDB-Datenbanken werden unterstützt. Alternativ kann eine gültige CDDB-Datei 🇬🇧 als Eingabe verwendet werden.

Die Ausgabe erfolgt als LaTeX, DVI, Postscript- oder PDF-Dokument. Unterstützt wird auch ein Ausgabeformat für das Programm cdlabelgen 🇬🇧.

Installation

Hinweis:

Disc-Cover benötigt LaTeX. Es werden deshalb zahlreiche zusätzliche Pakete installiert. Der Umfang der Installation beträgt mind. 150 MB.

Zur Installation von disc-cover benötigt man das Paket [1]

  • disc-cover (universe)

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install disc-cover 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://disc-cover

evince-standard-discover.png
Standardcover

Benutzung

Der einfachste Weg, Disc-Cover zu verwenden, ist bei bestehender Internetverbindung eine Audio-CD in das CD-ROM Laufwerk zu legen und folgenden Befehl in einem Terminal [3] einzugeben:

disc-cover 

Disc-Cover durchsucht automatisch die CDDB-Datenbank und erzeugt ein Postscript-Dokument, das den Namen der CD trägt. So sieht die Ausgabe am Beispiel einer CD von Mercedes Sosa aus:

Warning: all the tracks of this cd contain a slash ' / ' in their track titles,
which could mean it is a various artist cd that contains the form
'artist / title' for each track. Use the flag '-va' to make a nicer format.
Output for cddb entry "1011a113" goes to "Mercedes_Sosa_-_Cantora_(2009).ps"

Disc-Cover hat damit die Datei Mercedes_Sosa_-_Cantora_(2009).ps (siehe Abbildung rechts) erzeugt. Die zugehörige CDDB-ID lautet "1011a113". Über diese ID kann man auch leicht die zugehörige CDDB-Datei auf freedb.org 🇬🇧 finden. Disc-Cover warnt, dass die Darstellung der Liedtitel schöner sein könnte und empfiehlt die Verwendung des Parameters -va.

Nun öffnet man die Datei z.B. mit dem Programm Evince - dem Standard-Dokumentenbetrachter unter GNOME. Arbeitet man mit Kubuntu unter KDE, so kann man dafür Okular verwenden.

Der Befehl, der zur Ausgabe des zweiten Beispielbilds auf der rechten Seite führt, sieht so aus:

convert "Mercedes Sosa - Cantora (2009)".jpg cover.ps
disc-cover -av -pic cover.ps 

Was kann Disc-Cover

Um das volle Potential von Disc-Cover auszuschöpfen, sollte man die ausführliche man-Seite von Disc-Cover studieren. Erklärt ist dort unter anderem, wie man:

  • Bilder auf der Frontseite des Covers darstellt

  • Eine Suche auf allmusic.com 🇬🇧 für ein Front-Cover macht

  • Verschiedene Farben für den Ausdruck der Textteile verwendet

  • Doppel-CD-Alben beschriftet

  • Zahlreiche verschiedene Coverformate erzeugt

evince-paperbox-disccover.png
Paperbox, Coverbild, ausführliche Infos

Probleme und Lösungen

Coverbilder sind qualitativ schlecht

Disc-Cover kommt mit zahlreichen Bildformaten zurecht. Es rechnet jedoch die Bilder automatisch auf eine Größe von 200 x 200 Pixel herunter (Parameter -p) und konvertiert sie zu Postscript. Dadurch kann die Qualität sehr leiden. Am einfachsten kann man das umgehen, wenn man gleich ein Postscriptbild verwendet und dieses mit dem Parameter -pic einbindet. Das Bild wird dann keiner Konvertierung mehr unterzogen. Wie ein Postscriptbild aus einer beliebigen Datei erzeugt wird, zeigt der nächste Abschnitt.

Coverbilder werden nicht angezeigt

Auch wenn Disc-Cover mit vielen Dateiformaten umgehen kann, gibt es manchmal Probleme, z.B. wenn Sonderzeichen oder Leerzeichen im Dateinamen vorhanden sind. In diesem Falle konvertiert man das Bild vorher in ein Postscriptbild (setzt convert voraus - siehe unten) und übergibt dann dieses mit dem Parameter -pic:

convert "mein bild (2010).jpg" meinbild.ps
disc-cover -pic meinbild.ps 

Keine Erzeugung der Postscript Ausgabe bei Umlauten

Standardmäßig wird latin1 als Unicode-Zeichensatz verwendet. Damit auch Umlaute dargestellt werden können, muss mit dem Befehl

disc-cover -C ~/.disc-coverrc 

die Konfigurationsdatei ~/.disc-coverrc erstellt werden, danach mit einem Editor [4] die Datei geöffnet und die Zeile

$latex_language_encoding = 'latin1';

durch

$latex_language_encoding = 'utf8';

ersetzt werden.

Liedtitel sind leer oder enthalten falsche Inhalte

Es kann vorkommen, dass die CDDB-Datei nicht vollständig oder sogar inkorrekt ist. In diesem Fall ist es am einfachsten, den CD-Titel auf z.B. freedb.org 🇬🇧 zu suchen und die entsprechende CDDB-Datei herunterzuladen. Man kann diese mit einem Editor bearbeiten und dann Disc-Cover mit dem Parameter -file cddb_datei übergeben. Die CD muss sich dabei nicht im Laufwerk befinden.

Man achte bitte auf die oben beschriebenen Probleme bei der Verwendung von Umlauten.

Selbst zusammengestellte Audio-CD verwenden

Dies ist über das manuelle Erstellen einer eigenen CDDB-Datei möglich. Die selbstgemachte Audio-CD einlegen und dann folgenden Befehl ausführen:

disc-cover -n -t cddb -o myfile.cddb 

Dies erzeugt die Textdatei myfile.cddb, die mit einem Editor [4] bearbeitet und in einem zweiten Schritt mit

disc-cover -f myfile.cddb 

zur Erzeugung eines Covers verwendet werden kann.

Man achte bitte auf die oben beschriebenen Probleme bei der Verwendung von Umlauten.

ISO Datei verwenden

Geht leider nicht. Disc-Cover benötigt eine echte CD und ein Laufwerksgerät oder eine manuell erstellte CDDB-Datei.

disc-cover-sh.png
Zenity Skript: Auswahl des CD Gerätes

Skript mit grafischer Oberfläche

Für alle, die gerne etwas komfortabler mit Disc-Cover arbeiten möchten, wird an dieser Stelle die Erstellung eines Bash Skripts erklärt, welches folgende Features unterstützt:

  • Grafische Bedienung (dank Zenity)

  • Differenzierte (schönere) Ausgabe der Liedtitel und erweiterte Angaben zum Album auf dem Cover (-av)

  • Auswahl, ob eigene CDDB-Datei oder CD-Laufwerk verwendete werden soll. Eine eventuelle CDDB-Datei kann vor dem Erstellen des Covers in einem Editor zur Bearbeitung geöffnet werden.

  • Auswahl, um verschiedene Eingabegeräte anzusprechen

  • Auswahl, welche Art von Cover ausgegeben werden soll

  • Auswahl, ob ein Coverbild eingefügt werden soll. Automatische, qualitativ hochwertige Konvertierung mit ImageMagick. Lange Dateinamen mit Sonderzeichen stellen kein Problem dar.

  • Automatisches Öffnen des Ergebnisses mit einem beliebigen PDF-Betrachter (Voreinstellung Evince)

Programme nachinstallieren

Dazu müssen folgende Programme installiert sein, die auf den meisten Systemen schon vorhanden sein sollten:

  • zenity

  • imagemagick

  • wodim

  • gedit

  • evince

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install zenity imagemagick wodim gedit evince 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://zenity,imagemagick,wodim,gedit,evince

Den Editor gedit und das Anzeigeprogramm Evince kann man im Skript durch beliebige andere Programme ersetzen. Zum Beispiel mit Kate und Okular, wenn man mit Kubuntu bzw. KDE arbeitet.

Druckoptionen.png
Zenity-Skript: Druckoptionen

Wrapper-Skript erstellen

Man erstellt mit einem Editor [4] ein ausführbares Shell-Skript entweder im lokalen Ordner ~/bin oder im Ordner /usr/local/bin. In diesem Beispiel wird von einem lokalen Ordner im Benutzerverzeichnis (~/bin) ausgegangen.

mkdir ~/bin
gedit ~/bin/disc-cover.sh 

Man fügt jetzt den nachfolgenden Text in den Editor ein und speichert die Datei (alternativ kann man das Skript auch hier herunterladen: Disc-Cover Zenity Skript ⮷):

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#!/bin/bash
#
# Script supporting the commandline program
# disc-cover through GUI support via zenity
# Version 0.3

# 2014-09-12 Added eject -t if a cd device is choosen


# Change
PS_VIEWER="evince"
EDITOR="gedit"
CONVERT_OPTIONS="-antialias"
TYPE="pdf" # txt|tex|dvi|ps|pdf|cddb|lbl|html

# Don't Change
MYCDDB="/tmp/mycddb"
MYPIC="/tmp/picture.eps"
MYLABEL="/tmp/label.${TYPE}"

cleanup() {
  rm $MYCDDB
  rm $MYPIC
  rm $MYLABEL
  rm -rf /tmp/disc-cover*
}


# DVD Gerät oder CDDB Datei (z.B. von freedb.org downloaden und anpassen)
DVD_DEVICE="$( \
	zenity --width=800 --height=600 \
	--title "CD einlesen oder CDDB Datei" --text "Bitte wählen Sie eine Option aus." \
	--list --radiolist \
	--column "Auswahl" --column "Gerät" --column "Information" \
	TRUE  "/dev/sr0"  'Erstes internes CD/DVD Gerät' \
	FALSE "/dev/sr1"  'Zweites internes CD/DVD Gerät' \
	FALSE "/dev/cdrom" 'Standard' \
	FALSE "/dev/dvd"   'Standard' \
	FALSE "CDDB" 'Eine CDDB Datei' \
	)"

[ "${DVD_DEVICE}" = "" ] && exit 1


DVD_CDDB_COMMAND=""

if [ "${DVD_DEVICE}" = "CDDB" ]
then
	CDDBFILE="$(zenity --file-selection \
	--title 'CDDB Datei auswählen' \
	--text  'Bitte wählen Sie eine GÜLTIGE CDDB Datei aus.' \
	)"

	[ "${CDDBFILE}" = "" ] && exit 1

	# Prüfen, ob tatsächtlich CDDB
	if file "${CDDBFILE}" | grep "xmcd database"
	then 
		if zenity --question --title "CDDB editieren" \
			--text "Möchten sie die CDDB Datei editieren?" 
		then 
			${EDITOR} "${CDDBFILE}"
		fi

		DVD_CDDB_COMMAND="-file ${MYCDDB}"


	else
		zenity 	--info --title "Fehler" \
			--text "Die angegene Datei ist keine gültige CDDB Datei.\n\nBitte starten Sie erneut."
		cleanup
		exit 1

	fi

else
	if wodim dev="${DVD_DEVICE}" -toc 
	then
		eject -t "${DVD_DEVICE}" && sleep 5 
		DVD_CDDB_COMMAND="-Device ${DVD_DEVICE}"

	else		
		zenity  --info --title "Fehler" \
			--text "Bitte legen Sie erst ein CD oder DVD Medium ein."
		cleanup
		exit 1

	fi

fi



# Typ der CD
CASE_TYPE="$( \
	zenity --width=800 --height=600 \
	--title "Druckoptionen" --text "Bitte wählen Sie eine Option aus." \
	--list --radiolist \
	--column "Drucken" --column "Hüllenformat" --column "Information" \
	FALSE "backonly" 'most common jewel case' \
	FALSE "jewel" 'most common jewel case' \
	FALSE "jewel-picture" 'jewel case with picture on the front cover' \
      	TRUE  "paper-box" 'paper-box for cd (Papierhuelle für CDs)' \
	FALSE "letter-slim" "slim that fits on letter sized paper" \
	FALSE "sleeve" "simple sleeve insert" \
	FALSE "slim" 'slim case (Philips)' \
	FALSE "tape" 'audio cassette tape (experimental)' \
	FALSE "tdk-slim" 'slim case for TDK' \
	FALSE "tevion-slim" 'slim case for Tevion' \
	FALSE "x-slim" "slim with exchanged flap and side" \
	)"

[ "${CASE_TYPE}" = "" ] && exit 1

# Bild auf Frontcover einfügen
if zenity --question --title "Bild einfügen" --text "Möchten Sie ein Bild einfügen?"
then 
	FRONT_PICTURE="$(zenity --file-selection \
	--title "Bildauswahl für Cover" \
	--text  "Bitte geben Sie eine Bilddatei an" \
	)"

	if [ "${FRONT_PICTURE}" = "" ]
	then
		MYPICCOMMAND=""

	else
		MYPICCOMMAND="-p ${MYPIC}"
		convert "${CONVERT_OPTIONS}" "${FRONT_PICTURE}" ${MYPIC}

	fi

fi

cp "${CDDBFILE}" ${MYCDDB}

DISC_COVER_COMMAND=" -va ${DVD_CDDB_COMMAND} -c ${CASE_TYPE} ${MYPICCOMMAND} -o $MYLABEL -t ${TYPE}"
echo "${DISC_COVER_COMMAND}"

disc-cover ${DISC_COVER_COMMAND}

if test -e ${MYLABEL}
then

	case ${TYPE} in
	ps)
	   ${PS_VIEWER} ${MYLABEL};;
	pdf)
	   ${PS_VIEWER} ${MYLABEL};;
	dvi)
	   ${PS_VIEWER} ${MYLABEL};;
	*)
	   cp ${MYLABEL} ~/.;;
	esac	

else
	zenity --info --title "Fehler" --text "Es gab einen Fehler bei der Dateierstellung."
fi

cleanup

exit 0

Jetzt noch das Skript ausführbar machen:

chmod +x ~/bin/disc-cover.sh 

./Einen_Starter_fuer_disc-cover_anlegen.png

Starter anlegen

Zuerst erstellt man für Ubuntu-Varianten mit einem Anwendungsmenü einen Programmstarter [5]. Dort fügt man dann den Befehl

disc-cover.sh

ein.

Sollte das Verzeichnis ~/bin nicht in $PATH vorhanden sein, muss man diesen entweder ändern, die Datei mit Root-Rechten nach /usr/local/bin verschieben oder im Starter den vollen Pfad zum eben erstellten Script angeben (/home/<Benutzername>/bin/disc-cover.sh).

Papiercover entlasten die Umwelt

Tipp: Sehr ökologisch und auch praktisch ist die Möglichkeit, ein CD-Cover aus Papier herzustellen.

disc-cover -c paper-box

Nimmt man etwas festeres, farbiges Papier (100 - 120 g/qm), kann man sehr schöne Cover produzieren. Wer will, kann das Ganze auch noch laminieren. Platzsparend und in Zeiten, wo die meisten CDs sowieso auf einer Festplatte oder dem MP3-Player landen, sehr sinnvoll.

Diese Revision wurde am 11. Mai 2019 20:40 von Heinrich_Schwietering erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Druck, Multimedia, CD, DVD, ungetestet