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cURL

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Wiki/Icons/terminal.png cURL 🇬🇧 ist ein Programm, das es ermöglicht, ohne Benutzerinteraktion Dateien von oder zu einem Server zu übertragen. Neben HTTP unterstützt das Programm noch eine Vielzahl von weiteren Netzwerkprotokollen wie FTP, FTPS, HTTPS, GOPHER, TELNET, DICT, FILE und LDAP. Die Steuerung erfolgt über Kommandozeilenparameter, die beim Programmaufruf angegeben werden.

cURL nutzt für alle den Datentransfer betreffenden Funktionen die Bibliothek libcurl. Es wird häufig für die Arbeit mit ReST-ful Services verwendet, z.B. zur Entwicklung oder zum Debugging solcher Dienste.

Installation

Das Programm cURL ist unter Precise in der Standardinstallation enthalten, kann aber ansonsten über das gleichnamige Paket

  • curl

Befehl zum Installieren der Pakete:

sudo apt-get install curl 

Oder mit apturl installieren, Link: apt://curl

installiert werden [1].

Aufruf

Aus einem Terminal heraus [2] kann man cURL folgendermaßen aufrufen:

curl Optionen... URL 

Optionen

Optionen von cURL
Log-Optionen
-v, --verbose Gibt umfangreiche Informationen zur Client-Server-Kommunikation aus.
--trace DATEI, --trace-ascii DATEI Liefert noch detailliertere Informationen als --verbose und schreibt diese in die angegebene Datei.
Upload-Optionen
-T DATEI URL, --upload-file DATEI URL Überträgt die Datei zum angegebenen Ziel.
Download-Optionen, Arbeit mit HTTP
-C, --continue-at OFFSET Fortsetzung bzw. Wiederaufnahme einer vorangegangenen Dateiübertragung an der angegebenen Stelle. -C - bewirkt, dass CURL automatisch anhand der gegebenen output/input-Dateien herausfindet, wo und wie die Übertragung wiederaufgenommen werden kann.
-L, --location Folgt Weiterleitungen (nur HTTP/HTTPS)
-o DATEI, --output DATEI Schreibt den Inhalt der heruntergeladenen Datei in die angegebene DATEI anstatt auf die Standardausgabe (stdout, also in der Regel der Bildschirm).
-r BEREICH, --range BEREICH Ruft nur die Bytes innerhalb des angegebenen BEREICHES ab. Wenn der Server dies nicht unterstützt, wird die gesamte Datei heruntergeladen.
-O, --remote-name Schreibt den Inhalt der heruntergeladenen Datei in eine gleichnamige Datei.
-X COMMAND URL, --request COMMAND URL Führt den angegebenen HTTP-Command auf die angegebene URL aus.
Proxy-Optionen
-x PROTOCOL://HOST:PORT, --proxy PROTOCOL://HOST:PORT Verwendet den angegebenen Proxy. Das Protokoll und der Port sind optional.
-U USER:PASSWORD, --proxy-user USER:PASSWORD Verwendet den angegebenen Proxy User. Das Passwort ist optional.

Alle Optionen - auch zu anderen Netzwerkprotokollen - findet man in der manpage von cURL.

Beispiele

Weitere Beispiele findet man im cURL Handbuch 🇬🇧.

Dateidownload

Mit cURL lassen sich auch Dateidownloads durchführen. Dies funktioniert sowohl mit HTTP- als auch mit FTP-Downloads. Der folgenden Befehl holt ein Ubuntu-Image von einem FTP-Server und speichert es dann im aktuellen Verzeichnis:

curl -O ftp://ftp.halifax.rwth-aachen.de/ubuntu-releases/12.04.1/ubuntu-12.04.1-desktop-i386.iso 

Möchte man die Datei unter einem anderen Namen oder in einem anderen Verzeichnis speichern, dann ersetzt man die Option -O einfach durch die Option --output /PFAD/ZUM/VEERZEICHNIS/DATEINAME.XXX. Gibt man keinen Pfad sondern nur einen Dateinamen an, so wird die Datei im aktuellen Verzeichnis gespeichert.

Würde der Download des vorgenannten Ubuntu-Images unter- bzw. abgebrochen werden, so könnte man ihn mit dem folgenden Befehl fortsetzen bzw. wiederaufnehmen:

curl -C - -O ftp://ftp.halifax.rwth-aachen.de/ubuntu-releases/12.04.1/ubuntu-12.04.1-desktop-i386.iso 

Durch die Option -C - wird die Übertragung automatisch an der abgebrochenen Stelle wiederaufgenommen werden.

Wird die Option -O oder --output weggelassen, dann wird der Inhalt der heruntergeladenen Datei auf die Standardausgabe (also in der Regel den Bildschirm) ausgegeben. Dies kann z.B. zum Betrachten kurzer Skripte oder Readme-Dateien sinnvoll sein. So würde der Befehl

curl http://www.example.com/foo/readme.txt 

die Datei readme.txt auf den Bildschirm ausgeben. Würde dabei zusätzlich noch die Option -L gesetzt werden, so würde etwaigen Weiterleitungen gefolgt werden.

FRITZ!Box auslesen

Beispiele finden sich im Artikel FritzBox/Skripte.

ReSTful Services

Für die folgenden Beispiele wird die API von CouchDB verwendet. Es wird davon ausgegangen, dass unter der URL http://127.0.0.1:5984 eine Instanz von CouchDB erreichbar ist.

Zunächst wird ein HTTP-GET auf die Ressource / ausgeführt, um die DB Version abzufragen:

curl -X GET http://127.0.0.1:5984/ 

Als Ergebnis erhält man die Daten {"couchdb":"Welcome","version":"1.2.0"} (im JSON-Format). Offensichtlich läuft also eine CouchDB in der Version 1.2.0.

Nun wird per HTTP-GET auf die Ressource /_all_dbs ermittelt, welche Datenbanken vorhanden sind:

curl -X GET http://127.0.0.1:5984/_all_dbs 

Das zurückgelieferte Ergebnis zeigt, dass drei Datenbanken existieren, darunter eine mit dem Namen sample: [ "_replicator", "_users", "sample" ]

Zuletzt soll die Datenbank mit dem Namen "sample" gelöscht werden. Dazu wird auf die Ressource /sample ein HTTP-DELETE ausgeführt:

curl -X DELETE http://127.0.0.1:5984/sample 

Wie nicht anders zu erwarten war, teilt das Ergebnis mit, dass die zur Löschung notwendigen Rechte fehlen: {"error":"unauthorized","reason":"You are not a server admin."}

Wetterbericht abrufen

Die Webseite wttr.in 🇬🇧 ist so konzipiert, dass man mit cURL den dort angezeigten Wetterbericht als formatierten Datensatz für eine Ausgabe im Terminal herunterladen kann. Sofern die automatische Erkennung des Standorts nicht funktioniert, kann der Ort für den Wettericht an die URL angehängt werden:

curl wttr.in 

curl wttr.in/Berlin 

Inzwischen lassen sich damit auch die Mondphasen anzeigen:

curl wttr.in/Moon 

Intern

Extern

Diese Revision wurde am 24. August 2016 11:54 von mrkramps erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Download, Shell, Internet, ftp