at
Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:
Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:
Das Konsolenprogramm at kann dazu genutzt werden, Programme zu einem bestimmten Zeitpunkt (einmalig) auszuführen, diese Aufträge abzurufen oder zu löschen.
Installation¶
at ist bei einer Ubuntu-Installation automatisch mit installiert.
Andernfalls kann das Programm über das gleichnamige Paket
at (universe)
installiert[1] werden.
Bedienung¶
Aufgerufen werden kann es durch[2]
at <Zeitangabe>
Anschließend gibt man die gewünschten Befehle ein und schließt die Eingabe mit Strg + D ab.
Die standardmäßig erscheinende Fehlermeldung
warning: commands will be executed using /bin/sh
gibt lediglich an, dass die Befehle in der Standard-Shell Dash:) und nicht in der Bash ausgeführt werden. Dies hat jedoch keine Konsequenzen, sofern man nicht mit at ein Shell-Skript ausführt, welches Bash-spezifische (bzw. zsh, ksh...) Befehle nutzt.
Der Hinweis kann also im Normalfall einfach ignoriert werden.
Zeitangaben in at | |
Format | Bedeutung |
today | Heute |
tomorrow | Morgen |
noon tomorrow | Um 12:00 Uhr am nächsten Tag; mit at kann auch "teatime " (= 16:00 Uhr) oder "midnight " (= Mitternacht) verwendet werden. |
now | Jetzt |
now + 10min | In zehn Minuten; möglich sind auch Angaben zu Stunden ("hours "), Tagen ("days "), Wochen ("weeks ") und Monaten ("months ") . |
20:15 | Heute um 20:15 Uhr |
09:00pm | Heute um 21:00 Uhr (mit Angabe von "am " heute um 9.00 Uhr morgens, ohne Angabe die Zeit im 24-Stunden-Format). |
2/23/10 | Am 23. Februar 2010; mögliche Schreibweisen für das Datum sind z.B. "2.23.10 " und "22310 "; der Monat steht hier vor dem Tag. |
Die Angaben können sinngemäß kombiniert werden, ein Datum muss dabei immer nach einer Uhrzeit angegeben werden! Ein at-Job, der beim Rechnerstart bereits in der Vergangenheit liegt, kann nicht mehr ausgeführt werden (siehe dazu anacron). Weitere Einzelheiten in der Manpage des Programms.
Abgerufen werden können die laufenden Anweisungen mittels
atq
Dabei werden allerdings nur die Daten ausgegeben, nicht aber, welches Kommando ausgeführt werden soll.
Diese Angaben kann man in /var/spool/cron/atjobs/ in Erfahrung bringen, dazu sind Root-Rechte[3] nötig.
Via
atrm <Prozess-ID>
können die Aufträge gestoppt werden.
Alternative Syntax¶
at kann die Befehle auch direkt von der Standardeingabe lesen, so kann man es zum Beispiel aus Skripten verwenden, zum Beispiel:
echo 'befehl arg1 arg2 ...' | at <Zeitangabe>
Ein Beispiel zur Verwendung findet sich in Skripte/TV-Skript.
batch¶
Der Befehl batch, der Teil von at ist, dient dazu, Anweisungen dann auszuführen, wenn die Auslastung des Rechners es zulässt. Die Ausführung erfolgt, sobald die die durchschnittliche Systemlast unter 1.5 sinkt, oder dem Wert der in den Spezifikation zum at-Daemon, atd, festgelegt ist.
Problembehebung¶
Befehle werden nicht gestartet¶
Zunächst: at ist nicht für die Benutzung mit Programmen mit grafischer Oberfläche gedacht. Wenn der Computer nur von einem einzigen Benutzer ausgeführt wird, ist es jedoch möglich, die Umgebungsvariable DISPLAY
zu setzen, somit kann die grafische Oberfläche dargstellt werden, sofern der Benutzer eingeloggt ist. Beispiel:
at> DISPLAY=:0 <Programmname>
Zu beachten ist, dass der Wert :0
nur für den ersten eingeloggten Benutzer gilt, weitere Benutzer erhalten andere Zahlen. Wenn der Computer von verschiedenen Benutzern benutzt wird, kann man den Wert also nicht fest vorgeben.
Alternativen¶
Cron bietet die Möglichkeit, regelmäßig auszuführende Aktionen festzulegen, kann aber auch für einzelne Aufrufe verwendet werden.
Links¶
Artikel zu at und cron 🇩🇪 aus der Zeitschrift "Linux User" (Ausgabe 02/06)