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apturl

Hinweis:

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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

apturl ist eine kleine Ergänzung zu Firefox, Epiphany und apt-get, welches die Installation von Paketen über die Adresszeile des Browsers bzw. durch simples Klicken auf Links erlaubt. Mit einem kleinen manuellen Eingriff kann man apturl auch unter anderen Browsern nutzen.

Installation

Üblicherweise ist apturl in der Standardinstallation enthalten, kann aber auch – wie bei Lubuntu – fehlen. Es wird dann über den folgenden Befehl nachinstalliert [1]:

sudo apt-get install apturl 

Nutzung

Hinweis:

Mit dem Klick auf einen apturl-Link können keine neuen Softwarequellen eingebunden werden, sondern es können lediglich Pakete aus den bereits auf dem System aktivierten Quellen bzw. den unter /usr/share/app-install/channels registrierten s.g. "Channels" installiert werden.

Lokales System

Die Nutzung von apturl ist sehr einfach. Man muss in die Adresszeile des Browser die folgende URL eintippen bzw. auf einen solchen Link klicken:

apt://PAKETNAME

und schon wird das entsprechende Paket installiert.

Gibt man z.B.

apt://cowsay

ein oder klickt auf solch einen Link, erscheint folgende Meldung:

./bestaetigung.png

in der man die Installation des Pakets mit einem Klick auf "Ok" bestätigt. Danach folgen die Synaptic-typischen Dialoge wie Passwortabfrage, Installationsfortschritt usw.

Versucht man ein bereits installiertes Paket zu installieren, so erscheint folgende Fehlermeldung:

./fehler.png

Möchte man mehrere Paket installieren, so müssen die Paketnamen durch ein Komma getrennt werden, also z.B.

apt://foo,bar

würde das Paket foo und anschließend bar installieren.

Weiterhin ist es möglich, zusätzlich die Paketquelle für apturl mit vorzugeben. Die folgende Zeile in der Adresszeile des Browsers:

apt+http://archive.canonical.com?package=acroread?dist=lucid?section=partner

würde das Paket acroread speziell für Ubuntu 10.04 aus der Paketquelle Canonical Partner installieren.

Hinweis:

apturl kann keine neuen Quellen hinzufügen, die nicht unter /usr/share/app-install/channels/ als s.g. "Channels" eingetragen wurden. Dies sind in Ubuntu die Partnerquellen und die Extras-Quellen.

Auf einer Homepage apturl verwenden

apturl ist nicht nur auf das lokale System beschränkt, sondern kann auch auf HTML-Seiten wie ein normaler Link verwendet werden.

Dazu fügt man folgende Zeilen in eine beliebige HTML-Datei ein:

<a href="apt://cowsay">Hier klicken, um Cowsay zu installieren</a>

Klickt der Besucher der Internetseite auf den Link, so erscheint der oben beschrieben Dialog, um das Paket cowsay zu installieren. Selbstverständlich funktioniert dies nur, wenn auf dem entsprechenden Rechner auch apturl installiert ist.

⚓︎

Integration in andere Browser

Wie bereits oben erwähnt, bindet sich apturl bei der Installation automatisch nur in Firefox ein. Mit einigen wenigen Handgriffen lässt sich apturl aber auch mit dem Konqueror, Opera oder Chromium nutzen.

Firefox

In seltenen Fällen funktionieren apturl-Links nicht. Dann erhält man folgende Fehlermeldung:

"Firefox weiß nicht, wie diese Adresse geöffnet werden soll, da das Protokoll (apt) mit keinem Programm verknüpft ist."

Abhilfe schafft folgendes Vorgehen:

  • die Pseudo-Adresse about:config aufrufen

  • einen neuen String mit dem Namen network.protocol-handler.app.apt erstellen

  • als Wert /usr/bin/apturl eintragen

Konqueror

Um apturl in Kombination mit dem Konqueror zu nutzen, muss man zwei Dateien editieren.

Man öffnet /usr/share/kde4/services/apt.protocol mit einem Editor mit Root-Rechten [3] und fügt folgenden Inhalt ein:

[Protocol]
exec=apturl "%u"
protocol=apt
input=none
output=none
helper=true
reading=true
writing=true

Die zweite Datei /usr/share/kde4/services/apt+http.protocol bekommt folgenden Inhalt:

[Protocol]
exec=apturl "%u"
protocol=apt+http
input=none
output=none
helper=true
reading=true
writing=true

Sollte die Datei nicht vorhanden sien, so muss diese zuerst angelegt werden [2]:

sudo touch /usr/share/services/apt+http.protocol 

Opera

Um apturl in Kombination Opera zu nutzen, muss man das apt-Protokoll registrieren. Dies ist unter "Extras → Einstellungen → Erweitert → Programme" möglich. Dort klickt man auf "Hinzufügen" und trägt als Protokoll apt ein. Als zugeordnetes Programm trägt man unter "Mit anderem Programm öffnen" /usr/bin/apturl ein.

Will man die Zuordnung gleich für alle Benutzer vornehmen, muss man die Datei /etc/opera6rc mit einem Editor mit Root-Rechten [3] öffnen und folgende Zeilen hinzufügen:

[Trusted Protocols]
apt=0,0,apturl
apt+http=0,0,apturl

Chromium

Um apturl in Kombination mit Chromium auch bei mehreren zu installierenden Paketen nutzen zu können, muss die Datei /usr/share/pyshared/AptUrl/Parser.py in einem Editor mit Root-Rechten [3] bearbeitet werden. Nach dem Abschnitt:

1
2
3
4
 def parse(full_url, mapping=apturl_substitution_mapping):
     " parse an apt url and return a list of AptUrl objects "
     # ?k11=v11?k12=v12,pkg2?k21=v21?k22=v22,...
     res = []

müssen die Zeilen

1
2
3
     #replace url encoded commas and trailing slashes
     full_url = full_url.replace('%2C', ',')
     full_url = full_url.rstrip('/')

ergänzt werden, da Chromium z.B. aus apt://foo,bar den Link apt://foo%2Cbar/ macht.

./apturl_chromium.png

Andere Anwendungen

Viele Anwendungen wie z.B. Zim nutzen zum Öffnen von Links die Funktion xdg-open. Ab Ubuntu 10.10 öffnet sich dann das Software-Center. Damit stattdessen das leichtgewichtigere apturl gestartet wird, genügt einmalig folgendes Kommando in einem Terminal:

xdg-mime default apturl.desktop x-scheme-handler/apt

Wer dieses Kommando wieder rückgängig machen will, kann die entsprechende Zeile aus der Datei ~/.local/share/applications/mimeapps.list wieder löschen.

Diese Revision wurde am 15. September 2012 01:58 von Lasall erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung