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apturl

Hinweis:

apturl funktioniert unter Kubuntu 12.04 mit den Browsern Firefox und rekonq nicht. Zumindest beim Firefox hilft diese Problemlösung weiter.

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


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Zum Verständnis dieses Artikels sind folgende Seiten hilfreich:

apturl ist eine kleine Ergänzung zu Firefox, Epiphany und apt-get, welches die Installation von Paketen über die Adresszeile des Browsers bzw. durch simples Klicken auf Links erlaubt. Mit einem kleinen manuellen Eingriff kann man aber apturl auch unter anderen Browsern nutzen.

Installation

Üblicherweise ist apturl in der Standardinstallation enthalten, kann ansonsten aber auch über das Paket nachinstalliert werden [1].

Paketliste zum Kopieren:

sudo apt-get install apturl 

Nutzung

Achtung!

Vor dem Klicken auf einen apturl-Link sollte auf jeden Fall überprüft werden, ob in ihm eine Paketquelle angegeben ist. Dies könnte jemand ausnutzen, um einem bösartige Software wie zum Beispiel ein Rootkit oder einen Virus durch eine kompromittierte Quelle einzuschleusen. Diesem Risiko kann man aus dem Weg gehen, indem man die Pakete wie gewöhnlich über apt-get, aptitude bzw. eines ihrer grafischen Frontends wie Synaptic oder kPackageKit installiert.

Lokales System

Die Nutzung von apturl ist sehr einfach. Man muss in die Adresszeile des Browser die folgende URL eintippen bzw. auf einen solchen Link klicken:

apt://<Paketname>

und schon wird das entsprechende Paket installiert.

Gibt man z.B.

apt://cowsay

ein oder klickt auf solch einen Link, erscheint folgende Meldung:

./bestaetigung.png

in der man die Installation des Pakets mit einem Klick auf "Ok" bestätigt. Danach folgen die Synaptic-typischen Dialoge wie Passwortabfrage, Installationsfortschritt usw.

Versucht man ein bereits installiertes Paket zu installieren, so erscheint folgende Fehlermeldung:

./fehler.png

Möchte man mehrere Paket installieren, so müssen die Paketnamen durch ein Komma getrennt werden, also z.B.

apt://foo,bar

würde das Paket "foo" und anschließend "bar" installieren.

Weiterhin ist es möglich, zusätzlich die Paketquelle für apturl mit Vorzugeben. Die folgende Zeile in der Addressliste des Browser:

apt+http://archive.canonical.com?package=acroread?dist=lucid?section=partner

würde das Paket "acroread" für Ubuntu 10.04 aus der Paketquelle Canonical Partner installieren. apturl sollte auf diesem Wege mit allen Quellen funktionieren, die Debian-konform aufgebaut sind.

Dabei gilt natürlich auch, dass nur Software aus vertrauenswürdigen Quellen installiert werden sollte!

Auf einer Homepage apturl verwenden

apturl ist nicht nur auf das lokale System beschränkt, sondern kann auch auf HTML-Seiten wie ein normaler Link verwendet werden.

Dazu fügt man folgende Zeilen in eine beliebige HTML-Datei ein:

<a href="apt://cowsay">Hier klicken, um Cowsay zu installieren</a>

Klickt der Besucher der Internetseite auf den Link, so erscheint der oben beschrieben Dialog, um das Paket "cowsay" zu installieren. Selbstverständlich funktioniert dies nur, wenn auf dem entsprechenden Rechner auch apturl installiert ist.

⚓︎

Integration in andere Browser

Wie bereits oben erwähnt, bindet sich apturl bei der Installation automatisch nur in Firefox ein. Mit einigen wenigen Handgriffen lässt sich apturl aber auch mit dem Konqueror, Opera oder Chromium nutzen.

Firefox

In seltenen Fällen funktionieren apturl-Links nicht. Dann erhält man folgende Fehlermeldung:

"Firefox weiß nicht, wie diese Adresse geöffnet werden soll, da das Protokoll (apt) mit keinem Programm verknüpft ist."

Abhilfe schafft folgendes Vorgehen:

  • die Pseudo-Adresse about:config aufrufen

  • einen neuen String mit dem Namen network.protocol-handler.app.apt erstellen

  • als Wert /usr/bin/apturl eintragen

Konqueror

Um apturl in Kombination mit dem Konqueror zu nutzen, muss man zwei Dateien editieren.

Man öffnet /usr/share/kde4/services/apt.protocol mit einem Editor mit Root-Rechten [3] und fügt folgenden Inhalt ein:

[Protocol]
exec=apturl "%u"
protocol=apt
input=none
output=none
helper=true
reading=true
writing=true

Die zweite Datei /usr/share/kde4/services/apt+http.protocol bekommt folgenden Inhalt:

[Protocol]
exec=apturl "%u"
protocol=apt+http
input=none
output=none
helper=true
reading=true
writing=true

Sollte die Datei nicht vorhanden sien, so muss diese zuerst angelegt werden [2]:

sudo touch /usr/share/services/apt+http.protocol 

Opera

Um apturl in Kombination Opera zu nutzen, muss man das apt-Protokoll registrieren. Dies ist unter "Extras → Einstellungen, Reiter Erweitert, Punkt Programme möglich. Dort klickt man auf "Hinzufügen" und trägt als Protokoll "apt" ein. Als zugeordnetes Programm trägt man unter "Mit anderem Programm öffnen" "/usr/bin/apturl" ein oder wählt über "Auswählen" das Verzeichnis.

Will man die Zuordnung gleich für alle Benutzer vornehmen, muss man die Datei /etc/opera6rc mit einem Editor mit Root-Rechten [3] öffnen und folgende Zeilen hinzufügen:

[Trusted Protocols]
apt=0,0,apturl
apt+http=0,0,apturl

Chromium

Um apturl in Kombination mit Chromium nutzen zu können, muss die Datei /usr/share/pyshared/AptUrl/Parser.py editiert werden. Nach dem Abschnitt:

1
2
3
4
 def parse(full_url, mapping=apturl_substitution_mapping):
     " parse an apt url and return a list of AptUrl objects "
     # ?k11=v11?k12=v12,pkg2?k21=v21?k22=v22,...
     res = []

müssen die Zeilen

1
2
3
     #replace url encoded commas and trailing slashes
     full_url = full_url.replace('%2C', ',')
     full_url = full_url.rstrip('/')

ergänzt werden, da Chromium z.B. aus apt://foo,bar den Link apt://foo%2Cbar/ macht.

Andere Anwendungen

Viele Anwendungen wie z.B. Zim nutzen zum Öffnen von Links die Funktion xdg-open. Seit Ubuntu 10.10 öffnet sich dann das Software-Center. Damit stattdessen das leichtgewichtigere apturl gestartet wird, genügt einmalig folgendes Kommando in einem Terminal:

xdg-mime default apturl.desktop x-scheme-handler/apt

Wer dieses Kommando wieder rückgängig machen will, kann die entsprechende Zeile aus der Datei ~/.local/share/applications/mimeapps.list wieder löschen.

Diese Revision wurde am 15. Juli 2012 23:14 von aasche erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Paketverwaltung