ubuntuusers.de

Du betrachtest eine alte Revision dieser Wikiseite.

Zusätzliche Treiber

Dieser Artikel wurde für die folgenden Ubuntu-Versionen getestet:


Du möchtest den Artikel für eine weitere Ubuntu-Version testen? Mitarbeit im Wiki ist immer willkommen! Dazu sind die Hinweise zum Testen von Artikeln zu beachten.

./restricted-manager_logo.png

Mit Hilfe des Verwaltung eingeschränkter Treiber ist es seit Ubuntu Feisty Fawn 7.04 möglich, Module (=Treiber), deren Quelltext nicht veröffentlicht wird bzw. deren Lizenz nicht frei ist, einzeln zu installieren bzw. auch beim bewussten Verzicht auf solche proprietären Treiber zu deaktivieren. Seit Gutsy Gibbon gibt es den restricted-manager auch für Kubuntu.

Der Restricted-Manager erkennt im System vorhandene Hardware, die eingeschränkte Treiber benötigt und bietet eine einfache Plattform diese bei Bedarf zu installieren. Seit Gutsy Gibbon lassen sich über den restricted-manager auch sehr einfach Treiber für sogenannte "Win-Modems" installieren.

In Hardy Heron wurde der restricted-manager in jockey umbenannt, die Funktionaliät ist jedoch identisch.

Hintergrund

Die Ubuntu Distribution verwendet aktiv Kernelmodule, welche aus Closed-Source-Quellen stammen, d. h. der Quellcode liegt nicht offen und die Module werden in der Regel von Firmen "hinter verschlossener Tür" entwickelt und nicht von der Gemeinschaft. Ubuntu verwendet diese Module, um die bestmögliche Hardwarekompatibilität zu gewährleisten. Diese Module befindet sich im Paket linux-restricted-modules-<Kernelversion>. Dieses Paket ist in der Regel in jeder Standardinstallation enthalten.

Möchte man aus bestimmten Gründen ausschließlich Open-Source-Software und Module auf seinem Computer nutzen, so können mit Hilfe des Verwaltung eingeschränkter Treiber die Closed-Source-Module der Standardinstallation deaktiviert werden.

Hinweis:

Wenn im Folgenden von "eingeschränkten Modulen" bzw. "eingeschränkten Treibern" die Rede ist, so bezieht sich dies nicht auf den Funktionsumfang oder die Leistungsfähigkeit des Treibers, sondern darauf, dass diese Treiber bzw. Module eben aus "eingeschränkten" = Closed-Source-Quellen stammen.

Installation

Ubuntu

Die Verwaltung eingeschränkter Treiber ist Teil der Standardinstallation von Ubuntu 7.04. D.h. das Programm ist von Haus aus installiert. Hat man ein minimales System installiert, so lässt sich Jockey über die Pakete

  • jockey-gtk (Ab Ubuntu "Hardy Heron" 8.04 )

  • restricted-manager (Bis Ubuntu "Gutsy Gibbon" 7.10)

nachinstallieren [1].

Kubuntu

Ab Gutsy Gibbon ist der restricted-manager auch für Kubuntu unter KDE verfügbar, und zwar durch folgendes Paket:

  • jockey-kde (Ab Ubuntu "Hardy Heron" 8.04)

  • restricted-manager-kde (Bei Ubuntu "Gutsy Gibbon" 7.10)

Benutzung

Hinweis:

Aktiviert bzw. deaktiviert man einen Grafikkarten-Treiber über den Verwaltung eingeschränkter Treiber, kann es zu falschen Einträgen in der Datei xorg.conf kommen, z. B. für die Auflösung. Diese Einträge müssen wie hier beschrieben oder mit einem Editor [5] von Hand korrigiert werden. Näheres bei Problemen mit der Bildschirmauflösung findet man hier.

Grafische Benutzeroberfläche

./restricted-manager_nvidia.png

Im GNOME-Menü befindet sich ein Starteintrag für den Verwaltung eingeschränkter Treiber unter

  • "System → Systemverwaltung → Hardware-Treiber" (Ab Ubuntu 8.04 "Hardy Heron")

  • "System → Systemverwaltung → Verwaltung eingeschränkter Treiber" (Bei Ubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon")

  • "System → Administration → Verwaltung eingeschränkter Treiber" (Bis Ubuntu 7.04 "Feisty Fawn")

bei Xubuntu

  • "Applications → System → Verwaltung eingeschränkter Treiber"

und bei bei Kubuntu mit KDE3 in

  • "K-Menü → System → Hardware-Treiber - Hardware Drivers Manager" (Ab Kubuntu 8.04 "Hardy Heron")

  • "K-Menü → Systemeinstellungen → Fortgeschritten → Eingeschränkte Treiber" (Bei Kubuntu 7.10 "Gutsy Gibbon")

Nach der Erstinstallation sieht man unter GNOME auch diese Icon ./restricted_icon.png. Unter KDE sieht das Icon so ./restricted_kde_icon.png (Gutsy) oder so ./jockey_kde.png (ab Hardy) aus.

Ruft man die Verwaltung ohne weitere Optionen auf, erscheint eine einfache grafische Benutzeroberfläche, in der man alle aktuell verwendeten eingeschränkten Module bzw. Treiber deaktivieren kann bzw. wo man Treiber für Hardware, deren Lizenz bestimmt, dass die Treiber nicht frei verteilt werden dürfen, aktivieren kann.

Dazu entfernt bzw. setzt man einfach per Mausklick den Haken bei "Aktiviert". Anschließend wird man gefragt, ob man den Treiber wirklich deaktivieren will. Ein Klick auf "Ok" macht dies dann endgültig.

Im Terminal

Der restricted-manager kann auch im Terminal genutzt werden. Die allgemeine Syntax lautet [2]:

sudo jockey-gtk <Option>               # Hardy mit Gnome oder XFCE
sudo jockey-kde <Option>               # Hardy mit KDE
sudo restricted-manager <Option>       # Bis einschließlich Gutsy 

Dabei kennt der restricted-manager folgende Optionen:

restricted-manager - Optionen
OptionBeschreibung
-uAktualisiert die Liste der verfügbaren eingeschränkten Module.
-cPrüft, ob vom System weitere, im restricted-manager noch nicht registrierte Module, verwendet werden.
-lZeigt alle aktuell auf dem System genutzten eingeschränkten Module an.
-C oder --check-compositeÜberprüft, ob ein eingeschränkter Grafiktreiber verfügbar ist, welcher besser für die Composite-Erweiterungen (z.B. Compiz) geeignet ist.
-e Modul-Name oder -enable=Modul-NameLädt und aktiviert das eingeschränkte Modul "Modul-Name".
-d Modul-Name oder -disable=Modul-NameDeaktiviert das eingeschränkte Modul "Modul-Name". Das Modul wird dabei jedoch nicht auf der Festplatte gelöscht, sondern kann jederzeit wieder mit -e Modul-Name aktiviert werden.
-hZeigt eine kurze Hilfe zu den Optionen des restricted-manager an.

Diese Revision wurde am 6. August 2008 22:58 von boenki erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: System, Hardware, unfreie Software