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Zusätzliche Treiber

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./restricted-manager_logo.png

Mit Hilfe der Verwaltung eingeschränkter Treiber ist es seit Ubuntu 7.04 Feisty Fawn möglich, Kernelmodule (=Treiber), deren Quelltext nicht veröffentlicht wird bzw. deren Lizenz nicht frei ist, einzeln zu installieren bzw. beim bewussten Verzicht auf solche proprietären Treiber auch zu deaktivieren. Ab Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon gibt es den restricted-manager auch für Kubuntu.

Der restricted-manager erkennt im System vorhandene Hardware, die eingeschränkte Treiber benötigt und bietet eine einfache Plattform, diese bei Bedarf zu installieren. Seit Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon lassen sich über den restricted-manager auch sehr einfach Treiber für sogenannte "Win-Modems" installieren. Ab Ubuntu 8.04 Hardy Heron wurde der restricted-manager in jockey umbenannt, die Funktionalität ist jedoch identisch.

Gerade Ein- und Umsteiger neigen dazu, den Hinweis des restricted-manager zu proprietären Treibern direkt nach der Ubuntu-Installation zu wichtig zu nehmen. Es handelt sich lediglich um einen Vorschlag, der nur in Anspruch genommen werden muss, falls Hardwarekomponenten definitiv nicht funktionieren oder Programme diese unbedingt voraussetzen.

Hintergrund

Ubuntu verwendet aktiv Kernelmodule, welche aus Closed-Source-Quellen stammen, d. h. der Quellcode liegt nicht offen und die Module werden in der Regel von Firmen "hinter verschlossener Tür" entwickelt und nicht von der Gemeinschaft. Ubuntu verwendet diese Module, um für die Benutzer die bestmögliche Hardwarekompatibilität zu gewährleisten. Diese Module befinden sich im Paket linux-restricted-modules-<Kernelversion>. Dieses Paket ist in der Regel in jeder Standardinstallation enthalten.

Möchte man aus bestimmten Gründen ausschließlich Open-Source-Software und Module auf seinem Computer nutzen, so können mit Hilfe der Verwaltung eingeschränkter Treiber die Closed-Source-Module der Standardinstallation deaktiviert werden.

Hinweis:

Wenn im Folgenden von "eingeschränkten Modulen" bzw. "eingeschränkten Treibern" die Rede ist, so bezieht sich dies nicht auf den Funktionsumfang oder die Leistungsfähigkeit des Treibers, sondern darauf, dass diese Treiber bzw. Module eben aus "eingeschränkten" = Closed-Source-Quellen stammen.

Installation

Ubuntu

Die Verwaltung eingeschränkter Treiber ist Teil der Standardinstallation ab Ubuntu 7.04, d.h. das Programm wird automatisch installiert. Hat man ein Minimal-System installiert, so lässt sich Jockey über die Pakete:

  • jockey-gtk (ab Ubuntu 8.04 Hardy Heron)

nachinstallieren [1].

Kubuntu

Ab Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon ist der restricted-manager bzw. Jockey auch für Kubuntu unter KDE verfügbar:

  • jockey-kde (ab Ubuntu 8.04 Hardy Heron)

Benutzung

Hinweis:

Aktiviert bzw. deaktiviert man einen Grafikkarten-Treiber über die Verwaltung eingeschränkter Treiber, kann es zu falschen Einträgen in der Datei xorg.conf kommen, z. B. für die Auflösung. Diese Einträge müssen wie hier beschrieben oder mit einem Editor [5] von Hand korrigiert werden. Näheres zu Problemen mit der Bildschirmauflösung findet man hier.

Grafische Benutzeroberfläche

./restricted-manager_nvidia.png

Im Ubuntu GNOME-Menü befindet sich ein Starteintrag für die Verwaltung eingeschränkter Treiber unter

  • "System → Systemverwaltung → Hardware-Treiber" (ab Ubuntu 8.04 Hardy Heron)

bei Xubuntu unter

  • "Applications → System → Verwaltung eingeschränkter Treiber"

bei Kubuntu in Hardy Heron unter

  • "K-Menü → System → Hardware-Treiber - Hardware Drivers Manager"

und bei Kubuntu ab Intrepid Ibex unter

  • "K-Menü → Programme → System → Hardware-Treiber"

Nach der Erstinstallation sieht man unter GNOME auch dieses Icon ./restricted_icon.png. Unter KDE sieht das Icon so ./jockey_kde.png aus.

Ruft man die Verwaltung ohne weitere Optionen auf, erscheint eine einfache grafische Benutzeroberfläche, in der man alle aktuell verwendeten eingeschränkten Module bzw. Treiber deaktivieren kann bzw. wo man Treiber für Hardware, deren Lizenz bestimmt, dass die Treiber nicht frei verteilt werden dürfen, aktivieren kann.

Dazu entfernt bzw. setzt man einfach per Mausklick den Haken bei "Aktiviert". Anschließend wird man gefragt, ob man den Treiber wirklich deaktivieren will. Ein Klick auf "Ok" macht dies dann endgültig.

Im Terminal

Jockey kann auch im Terminal genutzt werden.

Hinweis:

Die Nutzung im Terminal ist "nur" eine Ergänzung zur graphischen Oberfläche. Es müssen trotzdem alle GTK- / Qt-Abhängigkeiten mit installiert werden, es gibt keine "reine" Textversion.

Die allgemeine Syntax lautet [2]:

sudo jockey-gtk <Option>               # ab Hardy mit Gnome oder XFCE
sudo jockey-kde <Option>               # ab Hardy mit KDE 

Dabei kennt Jockey folgende Optionen:

restricted-manager - Optionen
OptionBeschreibung
-uAktualisiert die Liste der verfügbaren eingeschränkten Module.
-cPrüft, ob vom System weitere, in Jockey noch nicht registrierte Module, verwendet werden.
-lZeigt alle aktuell auf dem System genutzten eingeschränkten Module an.
-C oder --check-compositeÜberprüft, ob ein eingeschränkter Grafiktreiber verfügbar ist, welcher besser für die Composite-Erweiterungen (z. B. Compiz) geeignet ist.
-e Modul-Name oder -enable=Modul-NameLädt und aktiviert das eingeschränkte Modul "Modul-Name".
-d Modul-Name oder -disable=Modul-NameDeaktiviert das eingeschränkte Modul "Modul-Name". Das Modul wird dabei jedoch nicht auf der Festplatte gelöscht, sondern kann jederzeit wieder mit -e Modul-Name aktiviert werden.
-hZeigt eine kurze Hilfe zu den Optionen von Jockey an.

Diese Revision wurde am 14. August 2009 09:46 von noisefloor erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: System, Hardware, unfreie Software