[[Vorlage(Getestet, xenial, trusty, bionic)]] {{{#!vorlage Wissen [:Pakete_installieren: Installation von Programmen] [:Terminal: Ein Terminal öffnen] [:Editor: Einen Editor öffnen] [:sudo: Root-Rechte] [:Paketinstallation_DEB: Ein einzelnes Paket installieren] optional }}} [[Inhaltsverzeichnis(2)]] [[Bild(./logo.png, 64, left)]] Wine ('''W'''ine '''I'''s '''N'''ot an '''E'''mulator) ist ein Programm, mit dem man Windows-Software unter Linux verwenden kann. Man benötigt keine Windows-Installation auf seinem Computer, um mit Wine Programme starten zu können, die für Windows programmiert wurden. = Wie gut funktioniert Wine? = Programme, die noch aus der Windows-95/98-Ära stammen, aber auch viele Programme für Windows 2000 und XP, funktionieren meistens prächtig. Je neuer und komplexer das Programm ist, desto wahrscheinlicher sind Probleme. Es funktionieren viele Spiele (siehe auch [:Spiele/PlayOnLinux:PlayOnLinux]), insbesondere solche, die ältere DirectX-Versionen oder gar OpenGL nutzen. Die Entwicklung schreitet zur Zeit sehr schnell voran. Mit einer aktuellen Version sind viele Spiele und Programme ohne Probleme nutzbar, die noch vor wenigen Wochen nicht oder nur mit Tricks (z.B. Microsoft-DLLs) liefen. Je nach Windows-Programm, das mit Hilfe von Wine ausgeführt wird, ist der Anspruch an die Ressourcen (primär CPU-Leistung und verfügbarer RAM) sehr moderat bis sehr hoch. Leider kann hier keine pauschale Aussage getroffen werden, welches Programm "flüssig" läuft und welches nicht. Wie gut Wine für die eigenen Zwecke funktionieren müsste, kann man vor dem Testen durch Stöbern in der [http://appdb.winehq.org/ WineHQ-Datenbank] {en} herausfinden. Windows-Programme, die man zwar mit Wine lauffähig machen kann, aber die außer der normalen Installation noch viele besondere Wine-Einstellungen oder -Erweiterungen benötigen, installiert man in einer [#Wineprefix separaten Wine-Umgebung], um andere Windows-Programme nicht zu beeinträchtigen. Dies gilt insbesondere für viele Spiele. = Installation = == Fertige Pakete == Will man ein vorkompiliertes Paket von Wine installieren, kann man immer noch entscheiden, welche Quelle man nutzt. In den Ubuntu-Quellen liegt eine bei Einführung der jeweiligen Ubuntu-Version aktuelle, möglicherweise gepatchte, Wineversion. Gelegentlich gibt es auch neuere Versionen in den offiziellen Backports. In den Quellen des Wine-Projektes findet sich dagegen immer die aktuellste, ungepatchte Version. Einerseits bringt diese oft entscheidende Verbesserungen, andererseits handelt es sich um Entwicklerversionen, die immer auch neue Fehler und Kompatibilitätsbrüche enthalten können. Zur Zeit wird alle zwei Wochen eine neue Version veröffentlicht. Bei der Wahl kann man keine generelle Empfehlung geben, da je nach Anwendungsziel eine andere Version mehr oder weniger Kompatibilität bietet. === Methode 1 - Offizielle Paketquellen === Es muss lediglich das folgende Paket installiert [1] werden: {{{#!vorlage Paketinstallation wine, universe }}} Ab Ubuntu 16.10: {{{#!vorlage Paketinstallation wine-stable, universe }}} [[Anker(Wine-Fremdquelle)]] ==== 32-Bit-Programme auf 64-Bit-System ==== Viele 32-Bit-Programme laufen nur unter einem [https://wiki.winehq.org/FAQ#How_do_I_create_a_32_bit_wineprefix_on_a_64_bit_system.3F 32-Bit-Wineprefix]. Dafür muss noch folgendes installiert werden: {{{#!vorlage Befehl sudo dpkg --add-architecture i386 && sudo apt-get update && sudo apt-get install wine32 }}} Damit werden dann hunderte i386-Pakete mit über 500 MB installiert, was ein [post:8993120:Fehler zu sein scheint]. Allerdings funktionieren 32-Bit-[:Wine#Wineprefix:Wineprefixes] dann. === Methode 2 - Wine-Fremdquelle === WineHQ hostet fortan sein Fremdquelle auf dem eigenen Server. Die nachfolgenden Befehle laden die Schlüsseldatei herunter und fügen sie und die Fremdquelle in das System ein. Mit dem 2. Abschnitt werden die Paketlisten aktualisiert und wine installiert. {{{#!vorlage Warnung Zusätzliche [:Fremdquellen:] können das System gefährden. }}} {{{#!vorlage Befehl wget https://dl.winehq.org/wine-builds/Release.key sudo apt-key add Release.key sudo apt-add-repository 'https://dl.winehq.org/wine-builds/ubuntu/' sudo apt-get update sudo apt-get install wine-stable winehq-stable }}} Das Paket '''winetricks''' ist in dieser Fremdquelle nicht enthalten. Die Version in den Quellen (''universe'') ist von 2014 und somit veraltet. Deshalb empfiehlt es sich, winetricks anschließend noch über die [:winetricks/#Alternative-Installation:alternative Installation] hinzuzufügen. [[Anker(ManuelleInstallation)]] === Methode 3 - Manuell gewähltes Paket === Aktuelle Wine-Versionen brechen mit den in ihnen enthaltenen Neuerungen regelmäßig die Kompatibilität zu Programmen, die mit einer vorigen Version schon liefen. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, eine ältere Version zu nutzen. Auf der [http://wine.budgetdedicated.com/archive/index.html Archiv-Seite von WineHQ] {en} findet man eine umfassende Sammlung vorkompilierter Pakete. Das gewünschte Paket herunterladen und installieren [5]. Es ist auch möglich, einige neuere Versionen zu installieren, indem man das unter Methode 2 angegebene PPA benutzt. Die Auswahl der über die Fremdquelle installierbaren Versionen wird ständig erweitert und kann mit folgendem Befehl eingesehen werden: {{{#!vorlage Befehl apt-cache policy winehq-devel }}} [[Vorlage(Fremd,Paket)]] == Kompilieren == Fortgeschrittene Benutzer möchten Wine unter Umständen an die Besonderheiten ihres Systems anpassen und zu diesem Zweck Wine aus dem Quellcode kompilieren. Das genaue Vorgehen ist im Artikel [:Wine/Kompilieren:] beschrieben. == Mögliche Fehlermeldung == Beim Installieren von Wine auf einem frischen Ubuntu-64-bit-System kommt es zu der Fehlermeldung {{{... Hängt ab von: wine1.6-i386 (= 1:1.6.2-0ubuntu14) ist aber nicht installierbar ... }}} Das zeigt an, dass hier die i386-Architektur noch nicht installiert wurde. Dieses kann z.B. mit {{{#!vorlage Befehl sudo dpkg --add-architecture i386}}} nachgeholt werden. Dabei das übliche Prozedere {{{#!vorlage Befehl sudo apt-get update && apt-get dist-upgrade}}} nicht vergessen. = Benutzung = == Windows-Programme starten == {{{#!vorlage Warnung Wine sollte grundsätzlich niemals als Root oder mit Root-Rechten über [:sudo:] aufgerufen werden! Siehe [https://wiki.winehq.org/FAQ#Should_I_run_Wine_as_root.3F Wine-FAQ 6.2.] {en} }}} Es gibt drei korrekte Möglichkeiten, ein Programm mit Wine zu starten. Um Fehler zu vermeiden, sollte Wine das Arbeitsverzeichnis des Programms mitgeteilt werden (siehe auch [:Wine/Problembehebung#Dateien-nicht-gefunden-oder-gespeichert:]): === Absolute Pfade === Mithilfe des `start`-Befehls kann man einen absoluten Pfad zur EXE-Datei angeben und damit automatisch deren Verzeichnis als Arbeitsverzeichnis festlegen: Mit Unix-Pfad: {{{#!vorlage Befehl wine start /Unix "/Absoluter/Pfad/zur/Datei.exe" }}} Mit Windows-Pfad: {{{#!vorlage Befehl wine start 'C:\Absoluter\Pfad\zur\Datei.exe' }}} === Relative Pfade === Dasjenige Verzeichnis, aus dem heraus man Wine startet, wird als Arbeitsverzeichnis gesetzt. Bei einem Programmstart im Terminal wechselt man daher zunächst in das Programmverzeichnis und ruft das Programm erst dann mit der sich darin befindenden EXE-Datei auf: {{{#!vorlage Befehl cd "/Pfad/zum/Programmverzeichnis" wine Datei.exe }}} Für [:.desktop-Dateien:Programmstarter] empfehlen sich dagegen [#Absolute-Pfade absolute Pfade] oder die Verwendung des [#Path-Schluessel-in-Programmstartern Path-Schlüssels]. === Path-Schlüssel in Programmstartern === Natürlich kann man Windows-Programme auch mithilfe eines [:.desktop-Dateien:Programmstarters] in Menüs oder in den Suchfeldern der verschiedenen Desktop-Umgebungen starten. Ein vollständiges Beispiel für Wine findet sich weiter unten im Abschnitt [#desktop-Datei-erstellen .desktop-Dateien erstellen]. Diese Programmstarter in Form von '''.desktop'''-Dateien können das Arbeitsverzeichnis (ohne umrahmende Anführungsstriche) mithilfe des Path-Schlüssels angeben und dann in der `Exec`-Zeile auch ohne `start`-Befehl einen absoluten Pfad benutzen. Hier ein Ausschnitt einer '''.desktop'''-Datei: {{{ Exec=wine "/Absoluter/Pfad/zur/Datei.exe" Path=/Pfad zum Programmverzeichnis/ }}} == Wineprefix == Windows-Programme, die besondere Wine-Einstellungen erfordern, um vernünftig zu funktionieren, sollten in einer eigenen unabhängigen Wine-Umgebung installiert werden. === Anlegen === Diese Umgebung wird automatisch in einem beliebigen Verzeichnis erstellt, sobald man dieses Verzeichnis einem Wine-Befehl mitteilt. Das Verzeichnis sollte, muss sich aber nicht, im persönlichen Verzeichnis oder im versteckten Wine-Verzeichnis befinden. Dafür definiert man einfach die Umgebungsvariable WINEPREFIX und benutzt anschließend den Wine-Befehl. Ein Beispiel: [2] {{{#!vorlage Befehl env WINEPREFIX="$HOME/.wine/Programm" wine start /Unix "/media/Programm-CD/Programm.exe" }}} Für Programme, die in einem Wineprefix installiert werden, legt Wine automatisch [:.desktop-Dateien:Programmstarter] an, die dem Startbefehl die WINEPREFIX-Variable voranstellen. Doch wer einen eigenen Programmstarter erstellen oder das Programm im Terminal starten möchte, muss dies natürlich selber tun. Vergisst man dies, wird das Programm in der standardmäßigen Wine-Umgebung in '''~/.wine''' und mit allen ihren Einstellungen gestartet, was genau das Verhalten und genau die Fehler produziert, die man mit dem Wineprefix gerade vermeiden möchte. Auch Wine-Hilfsprogramme wie [#Konfiguration winecfg] oder [:winetricks:] müssen im Wineprefix desjenigen Programms benutzt werden, das man mit `winetricks` bearbeiten möchte: {{{#!vorlage Befehl env WINEPREFIX="$HOME/.wine/Programm" winetricks }}} === Entfernen === Das Verzeichnis einer Wine-Umgebung kann bedenkenlos entfernt werden. Dabei gehen jedoch auch alle darin installierten Windows-Programme verloren. Übrig bleiben jedoch alle Dateien außerhalb dieser Wine-Umgebung, nämlich Menüeinträge und Programmstarter, die einzeln in den Verzeichnissen '''~/.config/menus/applications-merged/''' bzw. '''~/.local/share/applications/wine''' ausfindig gemacht und entfernt werden müssen. == Windows-Programme deinstallieren == === Automatisch === Man kann den in Wine integrierten Uninstaller nutzen, der ganz ähnlich zu seinem Windows-Pendant arbeitet. Dazu öffnet man ein Terminal [2] und gibt folgenden Befehl ein: {{{#!vorlage Befehl wine uninstaller }}} Alternativ kann man das Deinstallationsprogramm der jeweiligen Anwendung nutzen. Dieses befindet sich meist im jeweiligen Programmordner. === Manuell === Das jeweilige Programm einfach zu löschen ist nicht die eleganteste Methode, doch leider funktioniert die Deinstallation unter Wine nicht immer, oder es bleiben trotz Deinstallationsprogramm Menüeinträge und Programmstarter zurück. Diese entfernt man einzeln aus den Verzeichnissen '''~/.config/menus/applications-merged/''' bzw. '''~/.local/share/applications/wine'''. Rückstände in der Registrierung kann man z.B. manuell mit dem [#Registry Wine-Registrierungseditor] oder mit Werkzeugen wie [http://www.chip.de/downloads/c1_downloads_12991462.html regcleaner] {de} bereinigen. == Wine erweitern == Das Grundgerüst von Wine kann durch das Skript [:winetricks:] sehr einfach erweitert werden. Es lädt benötigte Laufzeit-Bibliotheken und Fonts und installiert diese automatisch. == MSI installieren == Um MSI-Programmdateien ('''.msi''') zu installieren gibt man Folgendes ein: {{{#!vorlage Befehl msiexec /i Programmname.msi }}} == Batch-Datei aufrufen == Um eine Windows-Batch-Datei auszuführen, kann man so vorgehen: {{{#!vorlage Befehl wineconsole cmd }}} Nun sollte sich eine Windows-Konsole öffnen. Zuerst navigiert man in dieser Konsole in den Ordner, der die Batch-Datei beinhaltet, und führt diese anschließend aus. Das ganze könnte dann so aussehen: {{{#!vorlage Befehl cd Pfad\zum\Programmverzeichnis\ Programm.bat }}} == .desktop-Datei erstellen == [[Bild(Starter-Falsch, align=right)]] [[Bild(Starter-Richtig.png, align=right)]] Wenn eine Windows-Anwendung mit Wine installiert wird, dann erscheint unter [:Unity:] statt des Programmsymbols das allgemeine Symbol von Wine (siehe Abbildungen rechts). Um eigene Startsymbole für Wine-Anwendungen zu vergeben, muss der Programmstarter (eine Datei der Form '''Programmname.desktop''') anpasst werden. Wurde ein solcher Starter bei der Installation des Programms automatisch erstellt, ist er im '''Programme'''- oder auch '''Programs'''-Ordner im Verzeichnis '''~/.local/share/applications/wine/''' zu finden. Fehlt eine solche Datei bzw. sollen individuelle Starter angelegt werden, kann dies von Hand erfolgen. Dazu entweder eine Datei über einen Editor anlegen, oder einen bereits vorhandenen Starter im [:Dateimanager:] kopieren und mit einem Texteditor [3] bearbeiten. Ein Beispiel: {{{ [Desktop Entry] Encoding=UTF-8 Name=Name des Programms Comment=Beschreibung der Fähigkeiten Type=Application Exec=wine start 'C:\\Pfad\\zum\\Programm.exe' Icon=/home/user/Pfad/zum/Icon.ico StartupWMClass=Programm.exe Categories=Game }}} Bitte daran denken, in '''.desktop'''-Dateien doppelte Backslashes für Windows-Pfade zu benutzen. Die Datei wird mit der Endung '''.desktop''' an einem der zuvor genannten Orte gespeichert. Der Eintrag `StartupWMClass=...` ist sehr wichtig, denn '''.desktop'''-Dateien, die diesen Eintrag besitzen, werden mit dem entsprechenden Symbol angezeigt. Bei PlayOnLinux werden '''.desktop'''-Dateien zwar automatisch erstellt, doch fehlt diesen Dateien der Eintrag. Durch das Hinzufügen der Zeile wird dieser kleine Fehler korrigiert. Genauere Informationen zum Anlegen von Programmstartern gibt der Artikel [:.desktop-Dateien:]. == Dateien über das Kontextmenü öffnen == Um in einem Dateimanager eine Datei mit einem Windows-Programm zu öffnen, z.B. eine Textdatei mit Notepad, wird ein Programmstarter mit einem angepassten Programmbefehl benötigt. `winepath -w` wandelt den Pfad der im Dateimanager ausgewählten Datei in einen Windows-Pfad um, mit dem das Windows-Programm arbeiten kann. `xargs` reicht diesen Pfad korrekt an das Windows-Programm weiter. Das folgende Beispiel zeigt eine angepasste `Exec`-Zeile eines solchen speziellen Programmstarter (bitte Pfade und Kategorie entsprechend anpassen). Bitte daran denken, in '''.desktop'''-Dateien doppelte Backslashes für Windows-Pfade zu benutzen. Das Zeichen vor und nach dem `winepath`-Teil des Befehls ist kein Anführungszeichen, sondern ein [wikipedia:Gravis_(Typografie):Accent grave]. {{{ Exec=wine start 'C:\\Pfad\\zum\\Programm.exe' `winepath -w %f` }}} Sollte die die Backticks-Notation aus dem vorigen Beispiel nicht funktionieren, sollte man folgende Alternative ausprobieren: {{{ Exec=/usr/bin/env sh -c "winepath -w -0 %F | xargs -0 wine start 'C:\\Pfad\\zum\\Programm.exe'" }}} = Konfiguration = Wine bringt von Haus aus ein kleines Konfigurationswerkzeug mit, das sich mit dem folgenden Befehl [2] ausführen lässt: {{{#!vorlage Befehl winecfg }}} Wer ein [#Wineprefix Wineprefix] verwendet, muss dem Befehl natürlich wie beschrieben die WINEPREFIX-Variable voranstellen. Der sich nun öffnende Dialog sollte so oder ähnlich aussehen: [[Bild(./winecfg-about.png, 200, center)]] Man muss nicht zwingend etwas einstellen. Ein [[Vorlage(Tasten, lmt)]]-Klick auf ''"OK"'' speichert die Grundeinstellungen im versteckten Ordner '''~/.wine'''. == Laufwerke == === Laufwerk C === Hier kann überprüft werden, ob der Laufwerksbuchstabe '''C:''' auf '''../drive_c''' verweist. {{{#!vorlage warnung C: darf nicht auf ein Laufwerk mit einem vorhandenen Windows (z.B. '''/media/sda1''') verweisen! Dadurch wird die Windows-Partition überschrieben und kann nur durch aufwändige Reparaturen oder eine Neuinstallation wieder nutzbar gemacht werden. }}} === CD-ROM-Laufwerk einrichten === Wenn eine CD oder DVD eingelegt und [:mount:eingehängt] ist, erkennt Wine sie und legt automatisch ein Laufwerk '''D:''' mit dem entsprechenden Pfad an. Man kann Wine aber natürlich auch ein anderes Laufwerk zuweisen. Um ein CD-ROM-Laufwerk einzurichten, zunächst auf ''"Laufwerke"'' klicken. Anschließend sieht der Dialog so aus: [[Bild(./winecfg-drives.png, 200, center)]] Hier auf ''"Hinzufügen"'' klicken, dann wird in der Liste der Laufwerke automatisch ein neues Laufwerk '''D:''' eingerichtet werden. Für dieses Laufwerk muss der absolute Pfad des Verzeichnisses angegeben werden, in welchem es in das Dateisystem eingehängt ist. Ubuntu legt automatisch ein solches Verzeichnis im Ordner '''/media''' an, wenn eine CD oder DVD ins Laufwerk eingelegt wird, also könnte der absolute Pfad z.B. für die Spiel-CD von Morrowind '''/media/MORROWIND''' lauten. Der Pfad unterscheidet sich demnach von CD zu CD. Man kann das Laufwerk natürlich auch immer in einem festen Verzeichnis wie z.B. '''/media/cdrom''' einhängen. Dafür trägt man es in die [:fstab:/etc/fstab] ein. In diesem Fall trägt man das gleiche Verzeichnis auch im Wine-Konfigurationseditor für das Laufwerk '''D:''' ein, also z.B. '''/media/cdrom'''. Anschließend folgt ein Klick auf ''"Zeige Erweitert"''. Hier muss noch ausgewählt werden, dass es sich um ein CD-ROM-Laufwerk handeln soll. Das CD-ROM-Laufwerk ist nun für Windows-Anwendungen als solches sichtbar. Mit einem Klick auf ''"Anwenden"'' werden die Änderungen übernommen. == Audio == Um den Sound zu testen, wählt man oben den Registerreiter ''"Audio"''. Möchte man ein anderes Audio-Treiber-Backend benutzen, muss man den Dialog jedoch zunächst schließen. [[Bild(./winecfg-audio.png, 200, center)]] Wine benutzt standardmäßig bereits das ALSA-Backend, das im Allgemeinen am zuverlässigsten funktioniert. Wer jedoch noch eine alte Wine-Konfiguration mit dem mittlerweile obsoleten Winepulse-Backend benutzt oder spezielle Ansprüche hegt, kann das Backend auf zwei Weisen wechseln. Die folgenden Beispiele beziehen sich auf die Umstellung auf das ALSA-Backend. Am einfachsten erreicht man dies mit [:winetricks:]: {{{#!vorlage Befehl winetricks sound=alsa }}} Genauso gut kann man jedoch im [#Registry Registrierungseditor] den Schlüssel ''"HKEY_CURRENT_USER / Software / Wine / Drivers"'' anlegen, falls er nicht schon existiert, und dort eine Zeichenfolge namens ''"Audio"'' mit dem Wert ''"alsa"'' erstellen bzw. sie mit diesem Wert überschreiben. Dann muss der Editor wieder geschlossen werden. Welchen Weg man auch wählt: Nun kann im Wine-Konfigurationsdialog `winecfg` unter dem Reiter ''"Audio"'' geprüft werden, ob ''"winealsa.drv"'' als Treiber ausgewählt ist und der Sound funktioniert. Für andere Backends als ALSA gelten analoge Anweisungen. Kommt es im Windows-Programm zu Problemen mit dem Sound, muss man ein wenig experimentieren. Je nach verwendeter Audio-Hardware können die Einstellungen hier sehr verschieden ausfallen. OSS kann bei manchen Spielen und/oder bei manchen Soundkarten bessere Ergebnisse liefern. Wer nahezu latenzfreie Soundausgabe benötigt (wie bei Multiplayer-Shootern), sollte [:JACK:] installieren und als Treiber wählen. Siehe auch [:Soundsystem:Einführung in das Linux-Sound-System]. == Anwendungen == Der Eintrag ''"Standardeinstellungen"'' gilt für alle mit Wine gestarteten Applikationen, die nicht explizit in den Anwendungen eingetragen ist. Ist dieser Eintrag ausgewählt, wirken sich alle Einstellungen in den Reitern, Audio/Grafik/Bibliotheken auf diese Standardeinstellungen aus. Hat eine Windows-Anwendung Probleme, die durch Änderung der Konfiguration in Audio/Grafik/Bibliotheken behoben werden können, so sollte man diese Anwendung explizit hinzufügen (Button ''"Anw. hinzufügen"''). Ist diese neue Anwendung ausgewählt, können nun Einstellungen in Audio/Grafik/Bibliotheken vorgenommen werden, die sich nur auf diese Anwendung auswirken. == Grafik == Manche Anwendungen starten nur, wenn ''"Emuliere einen virtuellen Bildschirm"'' ausgewählt ist. Darunter gibt man die gewünschte Auflösung an. Alternativ kann es auch ausreichen, die Desktopauflösung vor dem Start der Anwendung anzupassen. == Bibliotheken == Manche Anwendungen starten/funktionieren nur, wenn bestimmte Bibliotheken von ''"native (Windows)"'' auf ''"builtin (Wine)"'' geändert oder komplett deaktiviert werden. Dazu wählt man die Bibliothek im Auswahlfeld ''"Neu Überschreibung für"'' aus, drückt ''"Hinzufügen"''. Dadurch wird diese in die Liste ''"Bestehende"'' aufgenommen. Dort wählt man sie aus und drückt ''"Bearbeiten"'', um Änderung vorzunehmen. == Registry == Um die Wine-Registry einzusehen oder zu bearbeiten, gibt man folgenden Befehl ins Terminal [2] ein: {{{#!vorlage Befehl regedit }}} Wer ein [#Wineprefix Wineprefix] verwendet, muss dem Befehl natürlich wie beschrieben die WINEPREFIX-Variable voranstellen. Es öffnet sich nun der Registrierungseditor, der seinem Windows-Pendant entspricht. == Farben anpassen == Es gibt zwei Möglichkeiten, das Design von unter Wine laufenden Programmen anzupassen. Die erste (optisch schön; allerdings kann der PC dadurch langsamer werden) ist, dass man ein Windows-Design mittels `winecfg` einstellt. Dazu benötigt man ein passendes Design. Dieses erhält man z.B. von [http://www.deviantart.com/ deviantART] {en}. Das passendste Design heißt [http://freddi67.deviantart.com/art/Ubuntu-Light-for-Windows-XP-177514325 Ubuntu Light for Windows XP] {en}. Einfach die Datei herunterladen und mit Wine aktivieren. Danach sehen die Programme mehr nach Ubuntu aus. ||[[Bild(./wine_ubuntu_light.png, 100)]]|| || '''Ubuntu Light for Windows XP'''|| Die zweite Methode ist zwar nicht die schönste, aber die optimale, um das Layout zu ändern. Man stellt die Farben für die Wine-Umgebung selbst ein. Dies erreicht entweder über `winecfg`, in dem man es von Hand macht oder einfach die folgende Anpassung verwendet. Dazu einfach den unten stehenden Code in eine neue Datei mit dem Namen '''ubuntu.reg''' einfügen: {{{ REGEDIT4 [HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Colors] "ActiveBorder"="239 235 230" "ActiveTitle"="200 130 60" "AppWorkSpace"="102 51 51" "Background"="0 128 128" "ButtonAlternateFace"="180 180 180" "ButtonDkShadow"="115 106 96" "ButtonFace"="239 235 230" "ButtonHilight"="239 235 230" "ButtonLight"="248 246 244" "ButtonShadow"="203 193 183" "ButtonText"="0 0 0" "GradientActiveTitle"="16 132 208" "GradientactiveTitle"="181 181 181" "GrayText"="203 193 183" "Hilight"="248 198 119" "HilightText"="0 0 0" "HotTrackingColor"="0 0 255" "InactiveBorder"="239 235 230" "InactiveTitle"="239 235 230" "InactiveTitleText"="60 60 60" "InfoText"="0 0 0" "InfoWindow"="255 255 225" "Menu"="239 235 230" "MenuBar"="239 235 230" "MenuHilight"="0 0 0" "MenuText"="0 0 0" "Scrollbar"="239 235 230" "TitleText"="255 255 255" "Window"="255 255 255" "WindowFrame"="0 0 0" "WindowText"="0 0 0" }}} und folgenden Befehl ausführen: {{{#!vorlage Befehl regedit ubuntu.reg }}} Die Farben sind für Ubuntu optimiert. = Problembehebung = Eine unvollständige Sammlung bekannter Fehler und Lösungen bietet der Artikel [:Wine/Problembehebung:]. = Deinstallation = Wine selbst lässt sich problemlos über die jeweilige [:Pakete_installieren:Paketverwaltung] deinstallieren. Die installierten Windows-Programme bleiben jedoch erhalten. Möchte man auch diese entfernen, löscht man einfach das versteckte Verzeichnis '''~/.wine/''' (Standardordner). In jedem Fall bleiben Menüeinträge und Programmstarter zurück. Mit folgenden Terminal-Befehlen [2] werden alle von Wine im [:Homeverzeichnis:] angelegten Menüeinträge und Programmstarter gelöscht: {{{#!vorlage Befehl rm -f ~/.config/menus/applications-merged/wine* rm -f ~/.local/share/applications/wine* }}} = Links = * [http://www.winehq.org/ WineHQ] {en} - offizielle Seite der Wine-Entwickler * [http://wiki.winehq.org/ WineHQs Wiki] {de} {en} - Dokumentation * [https://wiki.winehq.org/Ubuntu Wine für Ubuntu und Ubuntu-Varianten] {en} - Installation * [http://appdb.winehq.org/ WineHQs Wine Application Database] {en} - Was läuft und was läuft nicht mit Wine? * [:Spiele/PlayOnLinux:PlayOnLinux] - erleichtert die Installationen und ermöglicht, mehrere Wine-Versionen nebeneinander zu betreiben * [:CrossOver:] - kommerzielle Wine-Version * [http://www.transgaming.com/ Transgaming] {en} - Webseite der Cedega/Cider-Macher * [http://www.cedegawiki.net/Category:Games Cedega-Games] {en} - Was läuft mit Cedega und was läuft nicht? * [http://www.cedegawiki.net/ GameTree Linux Wiki] {en} - Anleitungen und vieles mehr # tag: Emulation und Virtualisierung, crossover, Windows, Wine