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WLAN

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wlan_64.png

Wireless LAN, kurz WLAN bezeichnet ein „drahtloses" lokales Funknetzwerk. Eine umfassende Beschreibung findet man unter WLAN.

Informationsblatt (pdf) der Bundesnetzagentur zu WLAN 🇩🇪.

Die hier in der Anleitung verwendete Programme und Werkzeuge werden in einem Terminal [1] ausgeführt. Dieses öffnet man einfach über die Tastenkombination Strg + Alt + T und kopiert die gezeigten Befehle einfach.

WLAN Arten

Infrastruktur

AP (Acess-Point) oder auch Station Modus

WDS-System

(Wireless Distribution System)

Wireless Bridge

Ad-Hoc

Auch als IBSS (Independent Basic Service Set) Modus bezeichnet.

Dieser Modus ermöglicht eine einfache Vernetzung mehrerer Endgeräte untereinander, es gibt keinen zentralen „Verwalter“ wie beim Infrastrukturmodus. Dabei kann einer der beteiligten Teilnehmer auch den zur Verfügung stehenden Internetzugang weiterleiten.

Für die Sicherheit wird im allgemeinen einfache WEP-Verschlüsselung verwendet, was zwar unsicher ist, durch die durchweg geringe Reichweite und Nutzungsdauer solcher Netze aber kurzfristig in Kauf genommen werden kann.

Siehe auch Internetverbindungsfreigabe

Mesh

Vermaschte Netze nach IEEE 802.11s ist eine Vernetzung mehrerer Rechner untereinander, wobei hier auch mehrere Rechner im Verbund einen Internetzugang zur Verfügung stellen können. Der Standard ist recht neu, die Entwicklung wurde anscheinend auch noch nicht vollständig abgeschlossen.

Offiziell wird dieser Standard unter Linux als Teil des mac80211-Subsystems seit Kernel Version 2.6.26 unterstützt.

Monitor Modus

Übertragungsarten

Da die Technik ständig weiterentwickelt wird, hat sich in den letzten Jahren im WLAN-Bereich einiges getan. Im wesentlichen wird versucht die mögliche Datenrate und Reichweite durch verschiedene technische Raffinessen weiter zu verbessern.

Die unterschiedlichen WLAN-Übertragungsarten sind über die IEEE 802.11 Normen definiert und festgelegt.

Hardware und Treiber

Die hier in der Anleitung verwendete Programme und Werkzeuge werden in einem Terminal [1] ausgeführt. Dieses öffnet man einfach über die Tastenkombination Strg + Alt + T und kopiert die gezeigten Befehle einfach.

WLAN-Hardware erkennen

In diesem Abschnitt geht es um die Erkennung der verwendeten WLAN-Hardware und des zugehörigen Treibermoduls, sollte es Probleme bei der Inbetriebnahme geben oder die WLAN-Hardware nicht automatisch vom System erkannt werden.

Geräte-ID PCI(e) Karten mit Ausgabe der Modulzuornung und des momentan geladenen Moduls:

lspci -nnk | grep -i net -A2
# alternativ
lspci -nnk 

Beispielausgabe für eine Ethernet- und WLAN-Karte:

00:19.0 Ethernet controller [0200]: Intel Corporation 82562V-2 10/100 Network Connection [8086:10c0] (rev 02)
	Subsystem: Micro-Star International Co., Ltd. Device [1462:502c]
	Kernel driver in use: e1000e

20:00.0 Network controller [0280]: Intel Corporation Ultimate N WiFi Link 5300 [8086:4235]
	Subsystem: Intel Corporation Device [8086:1101]
	Kernel driver in use: iwlwifi

Geräte-ID der USB Geräte abfragen:

lsusb 

Beispielausgabe für einen WLAN-Adapter am USB-Anschluß:

Bus 001 Device 003: ID 13d3:3247 IMC Networks 802.11 n/g/b Wireless LAN Adapter

Der Chipsatz-Typ und das zugehörige Treibermodul sind hier noch nicht erkennbar.

Die Geräte-ID 13d3:3247 besteht aus zwei Blöcken, die Hersteller- (hier 13d3) und Produktkennung (hier 3247).

Modulzuordnung über die Geräte-ID abfragen:

modprobe -c | grep -i "<Hersteller-ID>.*<Product-ID>" 

Das gilt auch für PCI(e)-Geräte!

Entsprechend zum Beispiel also:

modprobe -c | grep -i "13d3.*3247" 

Darauf folgt in der Regel eine entsprechende Ausgabe des passenden Kernel-Moduls:

alias usb:v13D3p3247d*dc*dsc*dp*ic*isc*ip* rt2800usb

Das hier verwendete Modul rt2800usb ist für WLAN-Karten mit Ralink-Chipsatz geeignet.

Erfolgt keinerlei Ausgabe, so ist kein zur Hardware passendes Modul im Kernel enthalten oder der Hersteller verwendet eine unbekannte Geräte-ID. Ebenso kann es passieren, dass mehrere Treibermodule für ein Gerät im Kernel enthalten sind, was zu einem Konflikt führen kann. Nicht benötigte Module können jedoch gesperrt werden. Eine Anleitung dazu findet sich in Kernelmodule.

Treibermodule installieren

Im Normalfall wird die WLAN-Hardware direkt unterstützt. In WLAN/Karten findet man ansonsten eine ständig aktualisierte Übersicht bereits bekannter Geräte und wie diese in Betrieb zu nehmen sind. Probleme gibt es oft mit neuen Geräten. Im Zweifelsfall sollte man im entsprechenden Forenbereich nachfragen bevor man etwas installiert.

Für bestimmte WLAN-Karten kann bzw. muss der Treiber erst über den Restricted-Manager aktiviert werden. Die automatische Erkennung funktioniert allerdings nicht immer reibungslos und es wird u.U. der falsche Treiber installiert. Dies ist vor allem bei Broadcom WLAN-Karten der Fall. Hat man eine entsprechende Karte, so ist WLAN/Karten/Broadcom eine gute Anlaufstelle.

Für WLAN-Karten von Ralink und Realtek ist normalerweise ein Treiber im Kernel enthalten, Diese sind allerdings nicht nicht immer ausgereift, funktionieren nicht einwandfrei oder unterstützen aktuelle Gerätevarianten noch nicht.

In diesem Fall kann zuerst versucht werden den Systemtreiber und die Firmware zu aktualisieren. Alternativ gibt es vielleicht einen passenden Treiber vom jeweiligen Hersteller der manuell nachinstalliert werden kann. Entsprechende Anleitungen sind ebenfalls in WLAN/Karten zu finden und verlinkt.

Treibermodule aktualisieren

Da die im Kernel enthaltenen Treibermodule nicht immer aktuell sind, hat man verschiedenen Möglichkeiten diese zu aktualisieren, sollte die Hardware nicht oder nur unzureichend unterstützt werden.

Firmware installieren

Die Firmware für viele WLAN-Karten gehört bereits zur Ubuntu Grundinstallation und muss nicht extra nachinstalliert werden.

Bei bestimmten WLAN-Karten muss die erforderliche Firmware jedoch manuell nachinstalliert oder auch aktualisiert werden. Gibt es Funktionsprobleme, ist WLAN/Karten ein guter Anlaufpunkt. Im Zweifelsfall sollte man im entsprechend Forenbereich nachfragen.

sudo apt-get install linux-firmware 

Bestimmte WLAN-Hardware erfordert aus Lizenzgründen die manuelle Installation der benötigten „unfreien“ Firmware.

sudo apt-get install linux-firmware-nonfree 

Meldungen zur Firmware werden ebenfalls im Syslog protokolliert:

egrep -i 'fw|firm' /var/log/syslog 

Firmware aktualisieren

In Einzelfällen oder bei sehr aktueller WLAN-Hardware kann einen manuelle Installation der neusten Firmware erforderlich sein, um ein Gerät in Betrieb zu nehmen. Zum Download der aktuellsten Firmware wird git benötigt.

Quelle: http://git.kernel.org/cgit/linux/kernel/git/firmware/linux-firmware.git/ ⮷ 🇬🇧

Download:

git clone git://git.kernel.org/pub/scm/linux/kernel/git/firmware/linux-firmware.git 

Die Firmwaredateien befinden sich anschließend in ~/linux-firmware. Benötigte und zur verwendeten WLAN-Hardware passende Dateien bzw. Verzeichnisse müssen anschließend manuell nach /lib/firmware kopiert werden. Rechner abschließend ausschalten und Stromquellen (Netz/Akku) für ein paar Minuten entfernen um die alte Firmware sicher zu entladen.

Windows-Treiber verwenden

Existiert für die verwendete WLAN-Hardware kein Linux-Treiber oder läßt sich keine Lösung zur Inbetriebnahme finden, dann bleibt ein Versuch über WLAN/NdisWrapper.

Konfiguration

Konfigurationswerkzeuge

  • Baustelle/iw

  • iwconfig - aus den wireless-tools

  • iwpriv - nur noch für einige ältere Intel- oder Ralink-Treiber geeignet und veraltet, weshalb hier nicht näher beschrieben und verwendet

iw funktioniert nur mit Geräten und Treibern die mit dem nl80211-Subsystem des Kernels arbeiten. Eine entsprechende Liste findet man auf wireless.kernel.org - Drivers

iwconfig funktioniert hingegen auch mit Treibern von Realtek, Ralink, Broadcom, älteren Intel Modulen und NdisWrapper.

Eigenschaften des verwendeten WLAN-Treibermodul und der WLAN-Hardware abfragen:

iw list
iw phy
iwconfig 

Arbeitet der verwendete Treiber, so wie oben beschrieben, nicht mit dem nl80211-Subsystem, so erscheint bei einem Kommando mit iw folgende Fehlermeldung:

nl80211 not found.

In diesem Fall kann nur iwconfig verwendet werden.

WLAN Sicherheit

Rechtliches

Dies ist keine Rechtsberatung, sondern eine kurze Einführung, wie die unbefugte Nutzung ungeschützter WLANs rechtlich zu bewerten sein könnte.

Am 12. Mai 2011 hat der I. Zivilsenat des Bundesgerichtshof, der u.a. für das Urheberrecht zuständig ist, ein Urteil „Zur Haftung für unzureichend gesicherten WLAN-Anschluss“ gesprochen.

Das Urteil in Auszügen:

Privatpersonen können auf Unterlassung, nicht dagegen auf Schadensersatz in Anspruch genommen werden, wenn ihr nicht ausreichend gesicherter WLAN-Anschluss von unberechtigten Dritten für Urheberrechtsverletzungen im Internet genutzt wird.

[…]Auch privaten Anschlussinhabern obliegt aber eine Pflicht zu prüfen, ob ihr WLAN-Anschluss durch angemessene Sicherungsmaßnahmen vor der Gefahr geschützt ist, von unberechtigten Dritten zur Begehung von Urheberrechtsverletzungen missbraucht zu werden. Dem privaten Betreiber eines WLAN-Netzes kann jedoch nicht zugemutet werden, ihre Netzwerksicherheit fortlaufend dem neuesten Stand der Technik anzupassen und dafür entsprechende finanzielle Mittel aufzuwenden. Ihre Prüfpflicht bezieht sich daher auf die Einhaltung der im Zeitpunkt der Installation des Routers für den privaten Bereich marktüblichen Sicherungen.

Jeder ist also grundsätzlich dazu verpflichtet sein WLAN-Netz entsprechend der technischen Möglichkeiten abzusichern und dies auch zu überprüfen.

Verschlüsselung

WPA2

WPA2 oder auch WPA2-AES/CCMP ist die zur Zeit aktuelle und sicherste Verschlüsselungsmethode für kleinere private Netze. Jeder aktuell erhältliche Router und WLAN-Hardware unterstützt diesen Standard.

WPA1

Wi-Fi Protected Access oder auch WPA1-TKIP (Temporal Key Integrity Protocol) war als Übergangslösung für die zu schwach gewordene WEP-Verschlüsselung gedacht und basiert z.T. auch auf dieser. Diese Methode ist inzwischen veraltet, rel. unsicher und sollte nur noch in Ausnahmefällen verwendet werden.

Viele WLAN-Router sind werksseitig auf einen Mischmodus eingestellt und bieten WPA2- und gleichzeitig WPA1-Verschlüsselung an um mit alter Hardware kompatibel zu bleiben. Das ist inzwischen aber überholt, zudem gibt es bei dieser Mischform oft Verbindungsprobleme mit dem Network-Manager.

WEP

WEP war die erste Verschlüsselungsmethode für WLAN-Netze und ist inzwischen veraltet, sehr unsicher und leicht zu entschlüsseln. Es gibt auch hier einige Ausnahmefälle wie z.B. Ad-Hoc Verbindungen, wo WEP-Verschlüsselung noch zur Anwendung kommt. Diese WLAN-Netze sind allerdings nicht für den Dauerbetrieb gedacht.

verschlüsselter Gastzugang

Moderne WLAN-Router bieten die Möglichkeit einen sog. Gastzugang einzurichten. Das ist ein zweiter virtueller Zugangspunkt, ebenfalls mit eigener SSID und auch sicherer WPA2-Verschlüsselung über den Internetzugang möglich ist.

Dieses Netzwerk ist aber vom Hauptnetzwerk, also allen anderen Rechnern, bestehenden Datei- oder Druckerfreigaben und sonstigen Geräten im Netzwerkverbund abgeschottet. Das ist praktisch wenn man jemandem vorübergehend über den eigenen Anschluss Zugang zum Internet gewähren möchte. Wird der Zugriff nicht mehr benötigt, so schaltet man diesen einfach wieder ab.

unverschlüsselt

Unverschlüsselte Netze werden beispielsweise in Firmen oder auch Universitäten, also größeren Netzwerkinstallationen oder auch WDS-Systemen verwendet. Die Absicherung erfolgt dann durch eine nachgeschaltete Benutzerauthentifizierung mit Zertifikat, beispielsweise über einen Radius-Server oder ähnliche Methoden. Das WLAN-Netz kann zusätzlich auch mit WPA2-Verschlüsselung abgesichert sein. Für den privaten Bereich ist dies allerdings nicht gedacht.

Zugangskennwort

Der PSK (Pre-Shared-Key) ist ein Schlüssel, der einmalig manuell zwischen den beteiligten Geräten ausgetauscht ("shared") werden muss. Er darf zwischen 8 und 63 Zeichen umfassen. Schlüssel ab etwa 16 Zeichen, die nicht durch eine einfache Wörterbuchattacke herausgefunden werden können, gelten als sicher. Der Schlüssel sollte sich aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen und den erlaubten Sonderzeichen zusammensetzen.

Kennwort - Hilfsmittel

Ein guter Schlüsselgenerator ist das Programm pwgen (benötigt das Paket pwgen [2]). Mit dem Konsolenbefehl [1] erhält man einen geeigneten Schlüssel.

pwgen -c -n -s 63 1 

Dieser Schlüssel wird dann im WLAN-Router eingetragen und muss bei der Anmeldung jedes einzelnen Client bekannt sein. Als Client bezeichnet man jedes WLAN-fähige Gerät wie z.B. PC's, Notebooks, Tablet-PC, Smartphones, E-Book Readers usw., die sich über WLAN am Netzwerk anmelden wollen.

Einige der nachfolgend aufgeführten Einrichtungsverfahren legen den Schlüssel im Klartext, in einer Datei auf der Festplatte, ab. Für solche Verfahren empfiehlt es sich, den 63 ASCII-Zeichen-Schlüssel noch in Hexadezimalform umzuwandeln. Die Berechnung erfolgt mittels wpa_passphrase. Dem Befehl wird die SSID des Access-Points und der mit pwgen erzeugte Schlüssel übergeben.

Beispiel:

wpa_passphrase MeineSSID MeinSchluessel 

ergibt:

# reading passphrase from stdin
meinschluessel
network={
        ssid="MeineSSID"
        #psk="MeinSchluessel"
        psk=626d3fc95a3efe75acaebf1388ed167a90e59390efab91a5841242e49bc62b3a
}

SSID

Die SSID ist quasi der öffentlich gezeigte Name des Netzwerks. Die Werkseinstellung des WLAN-Routers sollte man immer änder, da

  • der Name bei Geräten in der Nachbarschaft sonst mehrfach vorkommen kann (z.B. „FRITZ!Box Fon WLAN 7170“), was u.U. zu Verbindungsproblemen führt

  • Außenstehende so Informationen zur verwendeten Hardware bekommen

  • manchmal Leerzeichen in der SSID enthalten sind, was zwar zulässig ist, aber ebenfalls schon zu Verbindungsschwierigkeiten geführt haben

unsichtbare SSID

Eine unsichtbare SSID ist keine wirksames Mittel zum Schutz des eigenen WLAN. Dies verursacht höchstens Verbindungsprobleme bei den diversen Netzwerkmanagern und dem Verbindungsaufbau.

Sonderzeichen

Nur bestimmte Sonderzeichen sind im WLAN-Zugangsschlüssel (PSK) und im Namen (SSID) des Netzwerks zulässig. Weitere Informationen dazu in WLAN-Sonderzeichen.

MAC-Adressfilter

Netzwerkadapter verfügen über eine einmalige, jedoch nicht unveränderbare /MAC-Adresse. WLAN-Router bieten als zusätzliche Sicherheitseinstellung einen sog. MAC-Adressfilter oder MAC-Gerätesperre, teils auch als einfache Kindersicherung konfigurierbar, für das int. LAN und WLAN an.

Da die Adresse freigeschalteter Geräte im Netzwerk allerdings unverschlüsselt übertragen wird, so kann man diese Adressen auch einfach kopieren, sog. MAC-Spoofing. Damit läßt sich solch eine Sperre also sehr einfach umgehen.

WPS

Eine vereinfachte Athentifizierung mittels WPS ist mit dem Network-Manager momentan nicht möglich. Nur wpa_gui bietet eine entsprechende Option.

Regionseinstellungen

Über die Regionseinstellungen des Systems werden die zulässigen Funkkanäle, die zugehörige Bandbreite (20MHz oder 40MHz) und die maximal zulässige Sendeleistung festgelegt. Hierbei gibt es einige Dinge die zu beachten sind und die bei der Auswahl der Einstellungen für das eigene WLAN-Netzwerk helfen.

Im Normalfall sind die Einstellungen des Systems und des eigenen WLAN-Routers zur Kanalnutzung und Sendeleistung durch Voreinstellung automatisch richtig konfiguriert.

Bedingt durch die Bandbreite von 20MHz sind im 2,4GHz Band nur drei Kanäle völlig störungsfrei nebeneinander verwendbar, bei 40MHz Bandbreite sogar nur zwei. Der Abstand und die Empfangsleistung zwischen den den einzelnen Netzen spielt dabei natürlich auch eine Rolle.

Bei den Einstellungen des eigenen WLAN-Routers sollte man also nach Möglichkeit einen entsprechenden freien Funkkanal wählen und fest einstellen. Dabei hilft es, wie weiter unten beschrieben, die WLAN-Umgebung zu scannen. Manche Router zeigen auch in einer grafischen Übersicht die Kanalbelegung durch Netze in der Nachbarschaft an.

Die WLAN-Karte auf dem Rechner mit Ubuntu stellt sich bei der Verbindungsaufnahme automatisch auf den Funkkanal des WLAN-Routers ein.

Durch die inzwischen starke Verbreitung von Internetzugängen und WLAN-Routern ist das 2,4GHz-Band meist vollständig belegt oder auch überlastet. Ein störungsfreier Betrieb ist kaum noch möglich. Sofern die eigenen Geräte dies unterstützen, sollte man also auf das 5GHz-Band ausweichen.

Kanalnutzung / Bandbreite
Frequenzband Bandbreite störungsfrei parallel verwendbare Kanäle
2,4 GHz-Band 20 MHz 1 - 6 - 11 oder 2 - 7 - 13
2,4 GHz-Band 40 MHz 3 - 11
5 GHz-Band 40 MHz überlappungsfrei

Detaillierte Erläuterungen und anschauliche Grafiken zu dem Thema findet man unter WLAN - Überlappungsfreie Kanäle und Spektralmasken

verfügbare Funkkanäle

Welche Funkkanäle unterstützt die verwendete WLAN-Karte bzw. der verwendete Treiber:

iwlist chan
iw list 

Regionseinstellungen ändern

sudo iw reg get
sudo iw reg set <Ländercode> 

Verwendet werden hierbei Ländercodes gemäß der ISO-Norm 3166.

Bestimmte Gerätetreiber unterstützen nur die Funkkanäle 1-11 und arbeiten auch nicht mit iw bzw. dem nl80211-Subsystem zusammen. Die Einstellungen können unter Linux dann also nicht geändert werden. Die Kanaleinstellung des eigenen WLAN-Routers muss dann ggf. angepasst werden um eine Verbindung zu ermöglichen.

WLAN-Umgebung

Ein manueller Scan zeigt alle WLAN-Netze in der Nachbarschaft und deren Eigenschaften wie den verwendeten Funkkanal, die Verschlüsselungsmethode und die Empfangsstärke, und hilft so bei der Wahl der passenden Einstellungen für das eigene WLAN. Wer ein grafisches Werkzeug dazu verwenden möchte, kann z.B. iwScanner verwenden. Ebenso lassen sich so natürlich die Einstellungen des eigenen WLAN und die Empfangsqualität ermitteln.

sudo iw dev <WLAN-Schnittstelle> scan
sudo iwlist <WLAN-Schnittstelle> scan 

(<WLAN-Schnittstelle> ist natürlich durch die tatsächliche Bezeichnung, wie z.B. wlan0, zu ersetzen)

Sendeleistung

Je nach Land und Frequenzbereich ist eine entsprechende Sendeleistung zulässig. Da bei höheren Frequenzen, also im 5GHz-Band, die Dämpfung der Funkwellen in der Luft erheblich stärker ist wie bei niedrigen Frequenzen, also im 2,4GHz-Band, darf die Sendeleistung höher sein um Verluste bei der Reichweite auszugleichen. Jedes EU-Land hat da ggf. seine eigenen Ausnahmen und Sonderregelungen.

Informationsblatt (pdf) 🇩🇪 der Bundesnetzagentur zu den freigegebenen Frequenzen und der zulässige Strahlungsleistung.

Es gibt im Privatbereich (Konsumer) momentan allerdings keine WLAN-Router welche im 5GHz-Band eine entsprechend höhere Sendeleistung erbringen können, soweit bekannt. In der Regel beträgt auch hier die maximale Strahlungsleistung 20dBm (100mW), was bedeutet, dass die Reichweite im 5GHz-Band stark eingeschränkt ist, insbesondere bei den höheren Kanälen.

zulässige Sendeleistung in Deutschland
Kanalbereich Frequenzband MHz max. Strahlungsleistung in mW max. Strahlungsleistung in dBm
1 - 13 (2,4GHz-Band) 2412 - 2472 100 20
36 - 64 (5GHz-Band) 5,180 - 5,320 200 23
100 - 140 (5GHz-Band) 5470 - 5725 1000 30

WLAN-Karten und diverse USB-Adapter bieten eine höhere Sendeleistung an. Einstellungen abfragen:

iwconfig | egrep -i 'ieee|power' 

Einstellungen ändern

sudo iwconfig <Schnittstelle> txpower [Wert]
iw dev <WLAN-Schnittstelle> set txpower [auto|fixed|limit] [tx power in dBm]

iw list | grep phy                                                                  # ermittelt das physikalische Interface phy*
iw phy <phys-Interface> set txpower [auto|fixed|limit] [tx power in dBm] 

(<WLAN-Schnittstelle> und das phys. Interface sind natürlich durch die tatsächliche Bezeichnung, wie z.B. wlan0 bzw phy0, zu ersetzen)

Die gesetztlichen Vorgaben sollten dabei beachtet werden!

Berechnung der Leistungspegel

Power Management

Ist das Power Management der WLAN-Karte aktiv, werden die Leistung, Reichweite und die Empfangseigenschaften verändert und reduziert. Weitere Informationen und Lösungsmöglichkeiten dazu im Forum. Erweiterte Einstellmöglichkeiten ermöglicht TLP von linrunner welches das systeminterne Power Management ersetzt.

Einstellungen abfragen:

iwconfig | egrep -i 'ieee|power' 

Beispielausgabe:

wlan0     IEEE 802.11bgn  ESSID:off/any  
          Mode:Managed  Access Point: Not-Associated   Tx-Power=20 dBm   
          Power Management:on

Einstellungen ändern:

sudo iw dev <WLAN-Schnittstelle> set power_save [off|on]
sudo iwconfig <WLAN-Schnittstelle> power [off|on] 

(<WLAN-Schnittstelle> ist natürlich durch die tatsächliche Bezeichnung, wie z.B. wlan0, zu ersetzen)

Schnittstellenzuordnung

Abfrage vorhandenen Schnittstellen und deren momentane Konfiguration:

ifconfig -a           # zeigt alle verfügbaren Schnittstellen
iwconfig              # zeigt nur WLAN-Schnittstellen
iw dev                # zeigt nur WLAN-Schnittstellen 

Wird die Netzwerkhardware korrekt erkannt, das betrifft sowohl WLAN- wie auch Ethernetkarten, und ist ein Treibermodul dafür im Kernel enthalten, dann wird automatisch über das udev-System eine Konfiguration dafür angelegt und eine freie Schnittstelle zugewiesen.

Abfrage der Konfiguration:

cat /etc/udev/rules.d/70-persistent-net.rules | egrep -i 'device|sub' -A3 

Für Ethernetkarten im allgemeinen die Bezeichnung eth* und für WLAN-Karten wlan*. Die ist aber auch vom Treiber abhängig, bei einigen Broadcom-, Intel- oder Realtek-Treibern kann die Bezeichnung ebenfalls eth*, oder ra* lauten.

Beispielausgabe:

# PCI device 0x8086:/sys/devices/pci0000:00/0000:00:19.0 (e1000e)
SUBSYSTEM=="net", ACTION=="add", DRIVERS=="?*", ATTR{address}=="00:24:21:0e:8f:4a", ATTR{dev_id}=="0x0", ATTR{type}=="1", KERNEL=="eth*", NAME="eth0"

# USB device 0x13d3:0x3247 (usb)
SUBSYSTEM=="net", ACTION=="add", DRIVERS=="?*", ATTR{address}=="00:15:af:72:78:ff", ATTR{dev_id}=="0x0", ATTR{type}=="1", KERNEL=="wlan*", NAME="wlan0"

Netzwerkverwaltung

Unter Ubuntu ist der Network-Manager Standard.

alternative grafische Tools

  • Wicd

  • wpa_gui ist ebenfalls eine grafische Oberfläche für wpa_supplicant und somit auch eine Alternative zu Wicd und dem NetworkManager

  • ceni 🇩🇪 - Netzwerkmanager für die Konsole. Das Programm stammt aus der Distribution aptosid 🇬🇧 (früher Sidux) und ist nicht in Ubuntu enthalten.

manuelle Konfiguration

WLAN-Sondertasten

Drahtlosgeräte bei Mobilen Geräten wie Notebooks werden meist über einen Schalter, Taster oder eine entsprechende Tastenkombination wie Fn + F2 ein- oder ausgeschaltet. Läßt sich WLAN nicht einschalten, so helfen folgende Wiki-Artikel weiter.

Probleme und Fehlersuche

Scheitert die Verbindungsaufnahme, treten Unterbrechungen oder sonstige Störungen auf, so kann man natürlich entprechende meldungen des System auswerten.

Zustand und Konfiguration der Schittstelle:

ifconfig <WLAN-Schnittstelle>
iwconfig <WLAN-Schnittstelle> 

(<WLAN-Schnittstelle> ist natürlich durch die tatsächliche Bezeichnung, wie z.B. wlan0, zu ersetzen)

Ereignisse im Syslog zu Netzwerk und WLAN auslesen und filtern:

egrep -i 'net|eth|wlan|firm|reason' /var/log/syslog  

Im Logauszug stehen diverse Informationen zum Verbindungaufbau und Ablauf.

Die häufigsten Fehlermeldungen auswerten (für erfahrene Anwender):

Fehlerdiagnose
Ereignis Meldung
reason 0 no ReasonCode - Normal operation.
reason 1 unspecifiedReasonClient - associated but no longer authorized.
reason 2 previousAuthNotValid - Client associated but not authorized.
reason 3 deauthenticationLeaving - The access point went offline, deauthenticating the client. Previous authentications no longer valid.
reason 4 disassociationDueToInactivity - Client session timeout exceeded.
reason 5 disassociationAPBusy - The access point is busy, performing load balancing, for example.
reason 6 class2FrameFromNonAuthStation - Client attempted to transfer data before it was authenticated.
reason 7 class2FrameFromNonAssStation - Client attempted to transfer data before it was associated.
reason 8 disassociationStaHasLeft - Operating System moved the client to another access point using non-aggressive load balancing.
reason 9 staReqAssociationWithoutAuth - Client not authorized yet, still attempting to associate with an access point.
reason 15 4-Way Handshake timeout.
reason 16 Group key update timeout.
reason 17 Information element in 4-Way Handshake different from (Re)Associate Request/Probe Response/Beacon.
reason 18 Multicast cipher is not valid.
reason 19 Invalid pairwise cipher.
reason 21 Unsupported RSN IE version.
reason 22 Invalid RSN IE capabilities.
reason 23 IEEE 802.1X authentication failed.
reason 24 Cipher suite is rejected per security policy.
reason 32 Disassociated for unspecified, QoS-related reason.

Für einen manuellen Verbindungsversuch und erweiterte Fehlerdiagnose kann alternativ auch folgendes Skript verwendet werden.

Stromaufnahme

USB WLAN-Adapter benötigen meistens die zur Verfügung stehenden 500mA Strom am USB-Anschluß. Weitere Geräte sollten nicht am selben USB-Doppelanschluß verwendet werden. Da der USB-Controller den Anschluss bei Überschreitung des zulässigen Stroms abschalten kann, können Geräteabstürze, Verbindungsunterbrechungen oder auch komplette Systemabstürze die Folge sein.

Lösungsmöglichkeiten:

  • Gerät an einem USB 3.0-Anschluß verwenden, die Stromaufnahme darf dort höher sein

  • einen USB-Hub mit eigener Stromversorgung verwenden

  • einen USB Y-Adapter verwenden um zwei Anschlüsse zu koppeln (Notlösung, nicht Gerätekonform)

Diese Revision wurde am 9. Mai 2013 09:48 von elektronenblitz63 erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: WLAN, Hardware, Netzwerk, Internet