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Installation

 *  [1]: [:Pakete installieren: Installation von Programmen]
 *  [2]: [:Paketquellen freischalten: Bearbeiten von Paketquellen]
 *  [3]: [:Terminal: Ein Terminal öffnen]

Immer mehr Menschen setzen in ihrer Computerumgebung Funknetzwerke ein, da sich diese als äußerst nützlich erwiesen haben. Linux unterstützt mittlerweile von Haus aus sehr viele WLAN-Karten. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, wo die Hersteller der für die Installation wichtigen Chipsätze sich weigern ihre Spezifikationen herauszugeben. Aber auch in diesem Fall gibt es Abhilfe. So lassen sich beinahe alle WLAN-Karten unter Linux installieren.

Zur Konfiguration und Verschlüsselung gibt es spezielle Anleitungen.

Vorbereitung

Grundsätzlich sollte beim Betrieb einer WLAN-Karte das Paket

  • wireless-tools

installiert [1] werden. Es enthält einige Werkzeuge um die Einstellungen der Karte zu bearbeiten und sich Informationen über das WLAN anzeigen zu lassen. Nähere Informationen über die wireless-tools findet man auf dieser Homepage 🇬🇧 .

Falls es sich um eine PCMCIA-Karte (Cardbus) handelt, muss noch das Paket

  • pcmcia-cs

installiert sein.

Überprüfung

WLAN-Karten verwenden eine ganze Reihe unterschiedlicher Chipsätze. Zunächst sollte man also herausbekommen, was für ein Gerät man besitzt. Wie man solche Informationen findet, lernt man im Artikel ["Gerätemanager"]. Um zu überprüfen, ob die WLAN-Karte arbeitet, geht man auf "System → Systemverwaltung → Netzwerk" und sieht nach, ob die WLAN-Karte eingetragen ist. Wahrscheinlich heißt die Karte abhängig vom jeweiligen Chipsatz dann ath0, wlan0, eth0 oder ähnlich.

Im Terminal [3] kann man das ganze durch den Befehl

dmesg | grep <chipsatzname>

erreicht werden, wobei natürlich <chipsatzname> korrekt ergänzt werden muss.

Mit dem Befehl

iwconfig

erhält man eine Auflistung aller erkannten Netzwerkgeräte. Sollte die Karte hier nicht aufgeführt sein, muss ein zusätzlicher Treiber installiert werden.

Wurde die Karte nicht automatisch erkannt, gilt es zunächst, den Chipsatz der Karte herauszufinden. Bei eingesteckter WLAN-Karte im Terminal einen (!) der folgende Befehle eingeben:

lspci     # für PCI-Geräte
cardinfo  # für PCMCIA-Karten
lsusb     # für USB-WLAN-Geräte

Die Ausgabe sollte nun eine oder mehrere Zeilen mit Informationen über den Chipsatz der Netzwerkkarte(n) enthalten, etwa in dieser Form:

0000:02:05.0 Network controller: Broadcom Corporation BCM4306 802.11b/g Wireless LAN Controller (rev 03)

Im Internet gibt es auch eine umfangreiche Liste 🇬🇧 mit Karten und den zugehörigen Chipsätzen, die auch zur Rate gezogen werden kann.

Unterstützung bestimmter Chipsätze

Grundsätzlich sollte eine Suche in Google 🇩🇪 mit dem Chipsatz und dem Begriff "treiber" einige brauchbare Ergebnisse liefern. Für die meisten Karten gibt es auch bereits Lösungen im Forum. Anleitungen für einige Karten finden sich auch unter der Rubrik ["Netzwerkkarten"].

Liste der Chipsätze

Chipsatz Treiber Unterstützte Geräte WPA weitere Funktionen und Links Treiber
acx100 / acx111 enthalten Liste nein
["NdisWrapper"] ?
Atheros linux-restricted-modules installieren
Alternative: neuere Version der Treiber installieren
Liste ja Featureliste
Atmel enthalten ab 5.10 (Breezy) ?
bcm43xx Installationsanleitung ?
Centrino (ipw2100 / ipw2200) enthalten ja Problemlösungen
Orinoco Wavelan enthalten zahlreiche 11Mbit-Karten nein
Prism2 linux-wlan-ng installieren [1] Liste ja
Prism GT enthalten ?
Ralink Rt2400 / Rt2500 enthalten ? Projektseite
Ralink RT61 enthalten ab 6.06 LTS ja
Realtek 818x Installationsanleitung ?
ZyDAS ZD1211 OpenSource-Treiber muss manuell installiert werden Projektseite ja
ZyDAS ZD1201 OpenSource-Treiber muss manuell installiert werden Projektseite nein
Der Rest der Welt Verwendung der Windows-Treiber (zu überarbeiten!) ist mit vielen Karten möglich ?

acx100 / acx111 Chipsatz

Dieser Chipsatz stammt von Texas Instruments und wird häufig bei D-Link Karten verwendet. Für diesen Chip gibt es auch ein Treiberprojekt 🇬🇧 . Dieser Guide 🇬🇧 behandelt den Einsatz des acx100-Chipsatzes unter Linux in älteren Kerneln. Für D-Link Karten mit diesem Chipsatz gibt es außerdem eine gute Anleitung im D-Link Forum 🇩🇪 .

Atheros Chipsatz

Für Karten mit diesem Chipsatz gibt es ein Treiberprojekt 🇬🇧 , welches auch unter MadWifi erklärt ist. Zusätzlich ist diese Anleitung 🇬🇧 im Netz verfügbar.

Probleme

Die Treiber für Atheros Chipsätze sind in den linux-restricted-modules enthalten und werden normalerweise mit installiert. Bei neueren Karten kann es aber trotzdem vorkommen, dass diese nicht angesprochen werden können, obwohl die Module geladen wurden. Im Terminal [3] ergibt der Befehl

dmesg

dann u.a. die Zeile

ath%d: unable to attach hardware; HAL Status 13"

was bedeuted, daß dei Hardware nicht unterstützt wird. In diesem Fall benötigt man dann den neueren Treiber aus obigem Link. Abweichend von der Beschreibung dort muß dieser nach dem Download aber folgendermaßen installiert werden:

 export KERNELPATH=/usr/src/$(uname -r)
 export KERNELRELEASE=$(uname -r)
 make
 make install
 make clean

Die Kernel Headers

  • linux-kernel-headers

müssen natürlich installiert sein.

Atmel Chipsatz

Bei Karten mit diesem Chipsatz sollte man die Pakete

  • atmelwlandriver-source (universe, [2], nur unter Hoary verfügbar)

  • atmelwlandriver-tools (universe, nur unter Hoary verfügbar)

installieren [1]. Zu diesem Treiberprojekt gibt es auch eine Homepage 🇬🇧 . Für den USB-Chipsatz at76c503a findet man hier eine gute Anleitung 🇬🇧 .

Intel Pro/Wireless 2100 / Intel Pro/Wireless 2200

Für beide Chipsätze müssen zunächst die Treiberquellen installiert werden und dann zusammen mit den Kernel-Headers kompiliert werden. Für den Intel Pro/Wireless 2100 Chipsatz installiert [1] man sich dazu die Pakete

  • ipw2100-source (universe, [2])

  • linux-kernel-headers

Für die Variante Intel Pro/Wireless 2200 gibt es leider (noch) kein Ubuntu-Paket. Zu beiden Chipsätzen gibt es jedoch eine Homepage, auf der man die Treiberquellen bekommt: Homepage für ipw2100 🇬🇧 und Homepage für ipw2200 🇬🇧.

Wie man WLAN bei einem Centrino-Chipsatz am laufen hält, kann man hier nachlesen.

Orinoco/Wavelan Chipsatz

Die Orinoco Wavelan Karten sind PCMCIA-Karten für Wireless-LAN mit dem Standard IEEE 802.11b (max. 11 Mbit/s). Diese Karten waren eine der ersten WLAN-Karten auf dem Markt und wurden auch von anderen Herstellern unter eigenem Namen vertrieben (u.a. Hewlett-Packard, Compaq, Artem, 1stWave, BinTec und Enterasys). Die Karten haben einen Antennenanschluss (mit Spezial-Buchse) und eine hervorragende Reichweite. Die Karten werden durch das Modul orinoco_cs und weitere Module unterstützt.

Prism GT / Prism Duette / Prism Indigo Chipsatz

Bei diesen Chipsätzen sollten die Treiber von Projekt Prism54 🇬🇧 funktionieren.

Prism2 Chipsatz

Viele günstige WLAN-Karten und USB-Sticks für den Standard IEEE 802.11b (max. 11 Mbit/s) haben eine Chipsatz von der Firma Intersil eingebaut. Vom Prism-Chipsatz gibt es verschiedene Varianten (z.B. Prism 2.5). Der Prism-Chipsatz hat einen speziellen Modus "Sniffer-Modus", der vor allem von War-Drivern genutzt wird (z.B. mit dem Programm kismet).

Bei Karten mit diesem Chipsatz sollte man das Paket

  • linux-wlan-ng

installieren [1].

Eine Anleitung für das T-Sinus 111 Data, das diesen Chipsatz verwendet, ist ebenfalls verfügbar.

Für diese Chipsätze existiert ein OpenSource-Projekt 🇬🇧 . Ein spezielles HowTo für den Rt2500-Chip für Ubuntu findet man hier Ubuntu-Howto 🇬🇧 . Diese Anleitung hilft auch beim Rt2400-Chip.

ZyDAS ZD1211 802.11b/g USB WLAN Chipsatz

Für diese Chipsätze existiert ein OpenSource-Projekt 🇬🇧. Dieser Chipsatz wird in einigen USB WLAN Adaptern, meist in Stiftform eingesetzt. Der Hersteller hat seinen Treiber offengelegt, die Community entwickelt ihn weiter. Es werden die Ad-Hoc und Infratructure modes unterstützt sowie die WEP und WPA Verschlüsselungsysteme.

Ndiswrapper

Falls der Chipsatzhersteller keine Treiber anbietet und es auch kein Projekt für Linuxtreiber für diesen Chipsatz gibt, kann man die Karte dennoch sehr wahrscheinlich mit dem Werkzeug Ndiswrapper installieren. Dabei nutzt Ndiswrapper die Treiber für Windows, um die Karte unter Linux zum Laufen zu bringen. Näheres unter ["NdisWrapper"].

Benutzung der Wireless-Tools

Mit dem Paket wireless-tools kommt auch das Programm iwconfig. Der Name ähnelt nicht zufällig dem UNIX-Systemprogramm ifconfig. Während man mit ifconfig die IP-spezifischen Einstellungen einer Netzwerkkarte setzen kann, erfüllt iwconfig ähnliche Funktionen für die WLAN-spezifischen Einstellungen einer Schnittstelle.

Mit

iwconfig eth1

zeigt man z.B. die gerade aktiven Einstellungen der WLAN-Netzwerkkarte eth1 an.

Mit

iwconfig eth1 essid default

stellt man die SSID des WLAN-Netzwerkes ein, zu dem man die Verbindung aufbauen möchte. In diesem Beispiel ist die SSID des Accesspoints default. Achtung: Bei SSIDs sind Groß- und Kleinschreibung entscheidend (case sensitive).

Mit

iwconfig eth1 mode ah-hoc

setzt man die WLAN-Karte in den Ad-Hoc-Modus, also das Aufbauen eines WLAN-Netzwerkes ohne Access-Point.

iwconfig eth1 mode managed

setzt den WLAN-Karte in den Modus für den Benutzung eines Access-Points.

Mit

iwconfig eth1 key on

schaltet man die Benutzung der WEP-Verschlüsselung an. Mit off' am Ende wieder aus. Man sollte, sofern WEP verwendet wird, den WEP-Key aus dem Router/Accesspoint auslesen, da dieser direkt als Hexadezimal gespeichert ist und Ubuntu mit einem ASCII-kodierten WEP-Key manchmal rumzickt. Diesen trägt man dann in der Datei /etc/network/interfaces ein. –– * ["Kategorie/Netzwerk"] * ["Kategorie/Internet"]

Diese Revision wurde am 28. Juli 2006 15:30 von Unki erstellt.
Die folgenden Schlagworte wurden dem Artikel zugewiesen: Netzwerk, Internet, WLAN